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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.12.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-12-19
- Erscheinungsdatum
- 19.12.1933
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- Deutsch
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MMMMmDtlMM ViMaM Nr. 284 (R. 145). Leipzig, Dienstag den IS, Dezember 1933, 108. Jahrgang. RLdaPtroueller TÄ Oie Aufgaben des deutschen Buchhandels im nationalsozialistischen Staat. Hat -er Buchhandel versagt? Das Ja und Nein -er deutschen Dichter und Ernst Wiechert: „Dom Mitileramt des Äuchhcindlers". Schuld an der »übermäßigen Verbreitung volksfrcmden Schrifttums in den letzten fünfzehn Jahren?» Wer hätte sic nicht gehabt? Der Schriftsteller, der Verleger, der Börsenverein, der Buchhändler, der Käufer, Allzumal sind sie Sünder gewesen, aber der Buchhändler, als Gesamtheit genommen, ist nicht der Schul digste gewesen. Es ist immer gebräuchlich und niemals vornehm gewesen, die Schuld aus die schwächsten Schultern zu legen. Es hat nie einen Staat gegeben, der zum Buchhändler gesagt hätte: »Hier hast du dein Existcnzminimum, Nun verkaufe ordentliche Bücher. Als ein Deutscher hast du zu wissen, was das deutsche Volk an Speise braucht. Will cs seine Speise nicht, so wollen wir zusam men dafür sorgen, daß es Brot von Steinen unterscheiden lerne. Aber verkaufe deine Seele nicht, denn ich werde dafür sorgen, daß du nicht verhungerst!« Einen solchen Staat hat es nie gegeben, und also hat es auch einen solchen Buchhändler nie gegeben. Es hat nur Buchhändler gegeben, die leben wollten, wie cs das Recht eines jeden Menschen ist. Und zu leben hatten sie von dem, was der Schriftsteller schrieb, der Verleger ihnen zuschob, der Börsenverein anzcigtc, der Käufer kaufte. Meistens haben sie gewußt, daß das Verkaufte schlecht war, nicht immer, aber meistens. Und vielleicht haben sie in den stillen Stunden, ihren wenigen eigenen Stunden, die stillen Bücher ge lesen, die niemand kaufte. Aber cs wäre viel gewesen, vom Buch händler zu verlangen, sich eine Pyramide aus guten Büchern aus- Gchriftsteller. <S. a. Nr, M.) zubauen und, auf ihrer Spitze sitzend, den Hungertod zu erwarten. Das hat man zwar mitunter von den Künstlern erwartet, aber meines Wissens weder von Ministern noch von Generaldirektoren, Also auch nicht vom Buchhändler, Ich bin auf meinen Vortragsreisen in vielen kleinen Städten gewesen und ich habe auf diese Weise viele kleine Buchhändler ken- ncngelcrnt. Sie kamen meist aus der Jugendbewegung, und ein Glanz dieser Jugendtage war noch immer um ihre Stirn, Es war ihr einziger Glanz, denn cs wuchsen keine Rosen auf ihrem Lebens weg, In der geistigen Ode östlicher Ebenen Ivaren sie die einzigen Pioniere, Nicht die Beamtenschaft, nicht die Industrie, nicht die großen Güter. Sondern sie allein. Mit einer beispiellosen Tapfer keit lebten sic für ihre Ausgabe, und mit Bewunderung habe ich von ihnen Abschied genommen. Heute rechnet man ihnen nach, was sie an volkssrcmdcm Schrifttum verkauft haben, und viele dieser Tapfe ren sind ins Elend gegangen. Der »Mittler unsres Schaffens«, ja, das ist der Buchhändler sicherlich. Das sollte er wenigstens sein. Der wichtigste, den wir haben. Und damit ist das Problematische seiner Existenz, seiner Er ziehung, seiner heutigen Stellung schon ausgesprochen. Denn alles Mittlertum ist problematisch, weil es nicht von der Fachbildung, den Kenntnissen, der Geschicklichkeit abhängt, sondern von dem In nersten des Menschenwertcs, Nehmen wir zum Vergleich jene andre große Mittlergruppe, durch deren Hände wir alle gegangen sind: die Erzieher. Oder, da sie mit der Laterne zu suchen sind: ihre große Gruppcngemeinschast, die Philologen, Kein größeres Mitt- lcramt als das ihrige. Kein Mangel an Ausbildung, an groß- Bekanntmachung der Geschäftsstelle. Bctr,: Forderungen an das Ausland, Im »Deutschen Reichsanzeiger» vom 15, Dezember 1933 verösscntlicht das Reichsbank-Dircktorium nachstehende Bekannt machung: »Um einen Überblick über die Höhe der deutschen Forderun gen an nachstehend ansgesilhrte Länder, welche eine Dcols-nzwangs- wlrtschasl haben, zu gewinnen, fordern wir hiermit die Firmen und Personen, die in Deutschland smit Ausnahme des Saargc- bictsj ihren Wohnsitz habe», auf, ihre am 3 v, November 1938 bestehende» Forderungen gegenüber Bulgarien — Dänemark — Estland — Griechenland — Jugo slawien — Lettland — Österreich — Rumänien — Tschecho slowakei — Türkei — Ungarn — Argentinien — Bolivien — Brasilien — Chile — Columbien — Costa-Rica - Ecuador - Nicaragua — Paraguay — Uruguay — Venezuela bis zum 3l>, Dezember d, I, anzumelden. Diese Anmeldung gilt nicht als Angebot an die Reichsbank im Sinne des K 1 der Durchführungsverordnung zur Verordnung über die Deoisenbewirtschastung vom 23, Mal 1932, sondern er folgt zu statistischen Zwecken, Die Ausstellung einer amtlichen Übersicht über die deutsche» Forderungen hat sich für etwaige Ver handlungen mit de» obengenannte» Ländern über den gegen seitigen Zahlungsausgleich als notwendig herauSgcstcllt, Die Anmeldungen sind der Devlscn-Abteilung der Reichs- hanptbank, Ablieferungskontrolle, Berlin SW 11, Breite Str, 8/9, unmittelbar oder durch Vermittlung einer NeichSbankan- st a I t einzureichen, Vordrucke sind d a s e l b st erhält- l l ch, Berlin, den 15, Dezember 1933. Rcichsbank-Direktorium, vr. Hsalmar Schacht. Dreyfe.« Zusatz der G e s ch ä s t s st e ll e: Um für Verhandlungen mit der Reichsbank und dem Wirtschaftsministerium über die Höhe der buchhändlerischen Außenstände nnterrichtet zn sein, er bitten wir von den Anmeldungen, die der Reichsbank übergeben werden, eine Zweitschrift, die streng vertraulich behan delt wird, Leipzig, den 18. Dezember 1933, vr, Heß, S7S
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