»ss ISS, 21. Juli 1913. Künftig erscheinende Bücher. er erste Sanü von Walter Sloems Roman-Trilogie »Vas eiserne Jahr' ßchilüerte üas Ringen gegen Sie kaiserlichen Heere öes öritten Napoleon unü ihren Zusammenbruch D H im Feuer üer Riescnschlachten an üer Saar unü um Metz. Der zweite Teil »Volk wiüer Volk" führte ins Lager, in Sie hauptstaüt ües Feinües hinein unü zeigte, wie üas zu Soüen geworfene Frankreich stch unter ües dämonischen Diktators Führung machtvoll erhob unü üie Gefahr ernster Rückschläge heraufbeschwor. 3m Schlußbanüe nun schildert üer Dichter Sie letzten Toöeszuckungen ües republikanischen Wiüerstanües, üen letzten verzweifelten Ausfall üer pariser Sesatzung, Sourbakis Vorstoß gegen üen unge- öeckten Eüüen veutschlanüs unü Sie üreitägige winterschlacht an üer Lisaine. Paris kapituliert, Frankreich bittet um Frieüen. — In seiner bekannten scharf zupackenüen Art entrollt Gloem hier noch einmal eine Reihe kraftvoller Schlachtschilüerungen. Aber üies- mal hat er seinem Thema noch eine ganz neue Seite adgewonnen: üie Darstellung jener welthistorischen Geschehnisse, welche stch hinter üen Kulissen ües großen Kriegstheoters ab spielen. Gleichzeitig mit üem Zusammenbruch Frankreichs sehen wir üas Deutsche Reich erstehen. Wir werüen Zeugen, wie im einsamen Sergschlößchen Hohenschwangau üer junge Sapernkönig sich üen Entschluß abringt, üen vonSismark erbetenen »Kaiserbrief" zu schreiben. In üen Reichstag ües Norüüeutschen Sunöes hinein führt uns üer Dichter unü in üen Kriegsrat zu Versailles. Unü wie er bei üer Schilderung ües Krieges stets aufs eifrigste bestrebt war, über üie »hurrah-Legenüe" zur Wahrheit öes historischen Geschehens vorzu- üringen — üen Krieg in seiner wirklichen Gestalt zu zeigen, mit all seinen Erhebungen, aber auch mit all seinen Greueln unü Schrecknissen — so schilüert er auch üie politischen Kämpfe, welche üer Reichsgrünüung vorausgingen, in ungeschminkter Wahrheit, offenbart üen harten Zusammenprall üer Interessengegensätze unü persönlichen Reibungen, zeigt, wie selbst üas Größte, üas üiese große Zeit üem üeutschen Volke gebracht hat, Menschenwerk ist mit all seiner Frogwüröigkeit unü Unvollkommenheit. Unü üie gewaltigen helüen- gestaltcn, in üenen unser Volk Sie Schöpfer seiner Größe verehrt, erscheinen in Sloems Darstellung keineswegs in üer bengalischen Seleuchtung eines vergötternüen Heroenkultus, sonüern in menschlicher Seschränkung, von Liebe unü Haß, von Gpferwilligkeit unü Se- gehrlichkeit hin unü her getrieben. In scharf umriffenen Eharakterbilöern erstehen sie vor uns: König Wilhelm, »Unser Fritz", unü an ihrer Seite üie „palaüine" Sismarck, Moltke, Roon — öoch keineswegs in üem herkömmlichen Silüe festgeschloffener Einigkeit, sonüern in hartem Wiüereinanöer Ser Anschauungen unü Ziele, in trotziger Selbstbehauptung — unü nur üer opfersreuüige Dienst für üas vaterlanü verbinüet ste schließlich üoch zu jenem ge waltigen Zusammenwirken, als üeffen leuchtenües Ziel üann üie Reichsgrünüung — üie Kaiserproklamation vor uns ersteht. — Währenü so üie Großen üer Erüe üie Weltgeschichte machen, erleben üie Sem Leser vertrauten Gestalten üer früheren Sande ihr Einzelgeschick, üas mit üem großen Rationenringen so innig verbunöen ist. Marianne unü Georg, Leonore unü Saston von perceval, Eharles-Eugene unü Eliante, Alfred Harüegen unü sein ge treuer Fritz Rosenberg, Clemens Müllensiefen unü seine Agnes üaheim — ihrer aller Schicksal sehen wir stch erfüllen. — Aber so viel üer menschlichen Gestalten unü Erlebnisse bei Großen unü Kleinen üer Dichter an uns vorüberführt — sie wirken schließlich nur als einzelne Farbstecke eines historischen Koloffalgemälües, üas üie Geschichte üer Wieüergeburt öes Deutschen Reiches aus Slut unü Flammen üer Völker unü Herzen erstehen läßt. So ist ein Gesamtwerk entstanüen unü nun vollenüet, üas in üer Geschichte üer moöernen Literatur ohne vergleich üasteht. Infolge üer starken Verbreitung üer Kriegsromane Walter Sloems gehen bei uns fort gesetzt viele Anfragen Sarüber ein, wie üer Name ües Autors, ües Herrn vr. Walter Sloem, eigentlich ausgesprochen wirü. Wir teilen üeshalb ergebenst mit, üaß Ser Rame wie »Stöhn," unü nicht, wie irrigerweise angenommen, wie »Sluhm" ausgesprochen wirü. Der Rame »Sloem" stammt aus üem hollänüischen, wo üie Vorfahren ües Dichters vor langen Jahren wohnten unü wo üer Rame »Sloem" in üer Tat wie »Sluhm" ausgesprochen wirü. Die Familie ües Herrn vr. Walter Sloem ist schon seit Generationen im Rheinlanüe ansässig.