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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-10-12
- Erscheinungsdatum
- 12.10.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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237, 12. Oktober 1914. Redaktioneller Teil. Name und Vorname: v. Scheffer, Kurt Schwerin»», R. Tust, Alfred Vtefhaus, Ernst Bolckmar, Wtlh.') Firma: Dtensturad ».Truppenteil: t. H. Otto Springer in Hagen i/W. Inh.: Berthold L Schwcrbtner i.Stuttgart i. H. W. Funk in Berlin i. H. Johs. Storni in Bremen i. H. Hugo Volckmar in Rheydt Krtegsfreiw. iRgt. un- betannti, z. Zt. revier krank in Hannover. Unteroff. im Landst.- Jnf.-Rgt. Leonberg. Einj.-Frciw. i.ii.Garde- Fnsiiter-Rgt. Unterost. d. Landw. im Res.-Jns.-Rgt. Nr. 7S. Osfiz. - Steilvertr. im Fns.-Rgt. Nr. 2S. Kleine Milteilungen. Eine heitere Stiftung. — Bon einer Sammelstelle wird uns ein Buch vorgelcgt, dessen Gesamtauflage der Verfasser anscheinend nicht anders los werden konnte, als daß er es für Lazarette stiftete. Es ist betitelt: Sieben Soldaten-Hochzeiten in der Festung Mainz und noch mehr schöne Geschichten. Autorisierte Übersetzung in das neue Reform-Lese-System vou Karl Seidel, Erfinder und Selbstver leger, I. Band 1912 (gedruckt in Gera). Das Vorwort lautet: Der Leser lese gefälligst von beiden Seiten! Also eine Zeile von links nach rechts und die andere Zeile von rechts nach links usm. Wir drucken als Beispiel die ersten vier Zeilen der Erzählung: Das Geständnis einer Taubstummen ab, die in der sonderbaren Satzweise des ganzen Buches so aussehen: Wo es um Liebe, Ehre uud Leben gilt, da gibt diese um Kamps Ein ! Unbedeutendes, kleines nichts es Güter ist in der Strohhlltte ebenso der Beachtung wert, -voll Thronbaldachin dem unter derselbe sich wenn als zieht. Die Erfindung ist in der Tat glänzend, sie geht noch über die schwar zen Fischteller, von denen sich die Gräten abheben sollen. Heinrich Seidel würde über den erfinderischen Namensvetter seine Helle Freude haben; ich sehe förmlich das vergnügte Leuchten der Augen von Lebe recht Hühnchen. Wie lange mag wohl der Erfinder nachgedacht haben und was mag ihn zu dieser Erfindung veranlaßt haben? Sucht nach Originalität? Mag sein! Es gab ja eine Zeit, in der man den alt hergebrachten Druck durchaus verbessern wollte. Der Druckspicgel durfte keine Unterbrechung zeigen, ein notwendiger Absatz wurde durch allerhand Allotria ausgefllllt. Besonders störend wurden die Seiten zahlen oben in der Mitte des Buchrandes empfunden. Man wußte sich zu helfen und setzte sie an die linke Seite der obersten Zeile, und zwar in den Satzspiegel hinein. Dadurch stolperte der Leser oft über ganz sinnlose Zahlen, z. B.: Der Blinde sieht nicht die 32 Sterne am nächt lichen Himmel. 32 war nämlich die Seitenzahl. — Eigentlich ist das Reform-Lese-System nicht zum Lachen, man denke an die Unmenschlich keit gegen den Setzer, mehr noch aber gegen den Leser. Solche Bücher für Lazarette stiften, heißt sich über die Verwundeten lustig machen. Man wird das hoffentlich zu verhindern wissen. Julius Brann. Post. — Von jetzt ab können Prwatpakete nach den Postanstalten der westlichen Grenzgebiete mit Ausnahme der im Elsaß gelegenen Kreise Altkirch, Mülhausen, Thann, Gebweiler und Colmar bei den deutschen Postanstalten wieder angenommen werden. Die Pakete dürfen außer offenen Rechnungen und offenen ans den Paketinhalt sich beziehenden Schriftstücken briefliche Mittei lungen nicht enthalten. Zur Lage in Mülhausen i. Elf. — Mülhausen im Elsaß, nur wenige Kilometer von der französischen Grenze entfernt, untersteht infolge der Kriegslage den Anordnungen des General-Kommandos, und auch dem Buchhandel gegenüber werden keine Ausnahmen ge macht. Infolge fortwährender Inanspruchnahme durch das Militär ist der Bahn- und Postverkehr aufs äußerste angestrengt. Seit An fang August ruhen in Mülhausen die Postpaket-Annahme und -Aus gabe, Fracht-, Eilgut-, Expreßverkehr stocken ebenfalls. Einzahlungen auf Postanweisungen und Postnachnahmen sind unmöglich, die Neichs- bank ist geschlossen. Wenn wir hier auch mit Zuversicht der Ent wickelung der Dinge entgegensehen, so hat doch eine zweimalige Be setzung der Stadt durch die Franzosen, die außer Verschleppung einer großen Anzahl Altdeutscher und Hinterlassung von großen Schulden sich erträglich benahmen, uns in der gewohnten Tätigkeit um Wochen und Monate zurückgebracht. Etwas Absatz ist in Kriegskarten, sonst liegt das Geschäft im Buchhandel vollständig brach. Die Volksschulen haben den Unterricht mit verminderten Lehrkräften und herabgesetzter *) Zurzeit verwundet im Lazarett zu Rheydt. Stundenzahl wieder ausgenommen, die höheren Schulen bleiben vor läufig geschlossen. Der Landsturm beider Aufgebote ist ausgerückt; von Chefs ist nur Herr Meuer eingezogen. Die Herren Verleger im Reich werden daher verstehen, daß jede Verwendung für Neuigkeiten so gut wie ausgeschlossen ist, Journal- und Bücher-Fortsetzungcu zu rückgehen und die Erledigung von Mahnungen, avisierten Postnach- nahmen u. dergl. jetzt zum mindesten Verzögerungen erleiden muß. Mülhausen (Elsaß), Oktober 1914. Carl Ehrmann. Die Deutsch-Amerikaner aus dem Posten! — Der Deutsch-amerika nische Zentralbund von West-Pennsylvanien hielt in Pittsburg unter Vorsitz seines Präsidenten H. C. Blödel eine nach dem Berichte des dortigen »Volksblattcs« von tiefem Ernst getragene, von sämtlichen Mitgliedern des Bundesarbeitsausschusses besuchte außerordentliche Versammlung ab. Nach einem Bericht des Herausgebers des »Volksblattes und Frei- heiksfreundes« Georg Seibel beschloß die Versammlung, als »Deutsche« von Geburt oder Abstammung, aber alle als gute amerikanische Bür ger, der schwer kämpfenden germanischen Nasse in Europa ihre herzliche Mitempfindung auszudrücken und ihre Hilfe zuteil werden zu lassen. Weiter stimmte man folgenden Beschlüssen zu: Es sei ferner beschlossen, daß wir die Presse unserer Stadt und unseres Staates ersuchen, nichts zurückzuhalten, was wahr ist, aber ihre Spalten zu schützen gegen tendenziöse, vorzugsweise britischen Quel len entstammende Berichte, wobei die Absicht vorherrscht, Deutschland die Sympathien zu entfremden. Auch ersuchen wir die recht und billig denkenden Bürger unseres Gemeinwesens, die Tatsachen im Auge zu behalten, daß der Deutsche Kaiser seit einem Vierteljahrhun dert der hauptsächliche Erhalter des europäischen Friedens gewesen; daß das deutsche Volk seit 1871 sich ausschließlich in friedlichen Erobe rungen gefiel; daß Deutschlands Ehre nie durch perfide oder unmensch liche Politik oder Handlungsweisen beschmutzt wurde und daß daher billig und rechtlich denkende Menschen ihr Urteil suspendieren und nicht so voreilig sein sollten in dem Glauben verleumderischer Erfindungen. Es sei ferner beschlossen, daß wir alle Menschen aller Nationen er suchen, alles, was in ihrer Macht steht, sei es durch Wort oder Tat, zu tun, um diesen schrecklichen Konflikt zu einem raschen und ehrenvollen Ende zu bringen, die Nussifizierung des zivilisierten Europa abzu wenden und alles aufzubieten, damit dieser Krieg das Ende aller Kriege und der Beginn einer weltweiten Abrüstung sein möge. Die nächste wichtige Frage, die den Arbeitsausschuß beschäftigte, war die der Sammlung von Geldern für die durch den Krieg betroffe nen notleidenden Personen im alten Vaterlande. Diese Sammlung erfolgt im Einverständnis mit der Bundesbehörde. Es soll ein Auf ruf an das ganze Deutschtum in West-Pennsylvanien erlassen werden. Ausfuhr nach den skandinavischen Ländern. Die Ausfuhr deutscher Waren nach den skandinavischen Ländern ist jetzt besonders wichtig, da wir in unserem Handel mit dem übrigen europäischen Aus land recht eingeschränkt sind und da die Engländer offen erklären, daß sie uns das skandinavische Absatzgebiet abspenstig machen wollen. Es muß also alles daran gesetzt werden, unsere Ausfuhr dorthin aufrecht zu erhalten und, wenn möglich, zu erhöhen. Bei Versendung von Gütern nach Skandinavien wird meist der »Bahnweg« bevorzugt: Die Sendungen werden mit direktem Fracht briefe anfgeliefert und der Weg über die Fähren, also Warnemünde— Gjedser oder Saßnitz—Trelleborg, gewählt. Bei diesen Wegen ist Kriegsgefahr nur in geringem Maße vorhanden, hat doch die deutsche Regierung wiederholt bekannt gegeben, daß in der Ostsee feindliche Kricgsfahrzenge nicht wahrzunehmen sind und daß Minengefahr dort nicht vorhanden ist. Insbesondere die Fahrtrinne der Fähren ist von Gefahren der angcdentetcn Art frei. Trotzdem erfordert es die kauf männische Vorsicht, die Kriegsversicherung vorzunchmen. Jede Sen dung muß der Versicherungsgesellschaft besonders angegeben werden, die daraufhin die Prämie fcstsetzt. Ter Prämiensatz ist leider unver hältnismäßig hoch. Er beträgt 1^ bis 2 v. H. Das bedeutet eine ziemliche Verteuerung der Ware. Wenn auch das Geschäft nach Skandi navien meist »franko Fabrik« abgewickelt wird und somit sämtliche Frachtkosten zu Lasten des Empfängers gehen, so verteuert sich doch für diesen durch die Kriegsversicherung die Ware. Die Versender sollten deshalb die Versicherungsgesellschaften zur Ermäßigung des Satzes auffordern, der höchstens für Frachten, die weit nach Norden die Ostsee hinanfgefahrcn werden müssen, gerechtfertigt ist. Das Ende der Internationalen Musikgesellschast. Die in einigen Zeitungen wiedcrgegcbcne Nachricht von dem Ausschluß der Deutschen aus der Internationalen Musikgesellschast ist eine Fabel. Im Gegen teil, der auf dem Pariser Kongresse Anfang Juni für die Zeit vom 1. Oktober an einstimmig erwählte Vorsitzende, Geheimrat Professor 1519
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