Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-10-12
- Erscheinungsdatum
- 12.10.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19141012
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191410124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19141012
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-10
- Tag1914-10-12
- Monat1914-10
- Jahr1914
-
-
-
-
-
1517
-
1518
-
7685
-
7686
-
7687
-
7688
-
7689
-
7690
-
7691
-
7692
-
7693
-
7694
-
7695
-
7696
-
7697
-
7698
-
7699
-
7700
-
7701
-
7702
-
7703
-
7704
-
1519
-
1520
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. 237, 12. Oktober 1914. Dr. Hermann Kretzschmar in Berlin, der Führer der deutschen Musik wissenschaft, hat aus eigenem Antriebe, um seine national deutsche Stellung zu bekunden, dieses Amt anzunehmen verweigert, und mit ihm haben die deutschen Mitglieder der Gesellschaft fast einstimmig ihren Austritt erklärt. Ta satzuugsgemäße Wahlen weder für den Borstand, noch für das Präsidium, noch für die einzelnen Organe recht zeitig zustande gekommen sind und das Haus Breilkopf K. Härtel in Leipzig die von ihm verwaltete Geschäftsstelle der Gesellschaft aufge geben und auf die Fortsetzung des Berlags der Publikationen ver zichtet hat, ist die sichrer- und gegenstandslos gewordene Internationale Mnsikgesellschaft als tatsächlich erloschen zu betrachten. Nationale Or ganisation mag an Stelle der bisherigen internationalen treten. Es wird sich zeigen, welches der bisher verbundenen Länder künftig auf sich gestellt am meisten leistet. Eine internationale Musikgesellschaft ohne Deutschland und Österreich, die Hauptstätten der Musikforschung, würde ein Monstrum sein. Eine Zentralstelle zur Auffindung im Ausland vermißter Deut scher wurde in Kopenhagen, das mit allen Ländern in ungestörter tele graphischer Verbindung steht, von angesehenen Dänen unter Kontrolle der dortigen Nevisionsbank gegründet. Die Zentralstelle verfügt über ausgezeichnete Verbindungen in den betreffenden Ländern nnd hat sich verpflichtet, die bei ihr eingehenden Gelder in der Revisionsbank zu deponieren und genau abzurechnen. Um Mißbrauch von vornherein auszuschließen, hat sich die Zentralstelle bereit erklärt, außer einer ein maligen Gebühr von 5 Mark unter keinen Umständen mehr als die doppelte Gebühr der Telegrammkvsten zu erheben. Deutsche, die über ihre Angehörigen etwas erfahren wollen, haben demnach die doppelte Wortgebühr für das gewünschte Telegramm von Dänemark nach dem betreffenden Auslande und ebenso für die etwaige Rückantwort zuzüglich einer einmaligen Grundgebühr von 5 Mark zu erlegen. Die Gebühren sind telegraphisch an die Adresse der Nevisions bank in Kopenhagen »Konto Zentralstelle« zu überweisen. Die An fragen selbst sind zu richten an Oberrechtsanwalt Kielgast, Kopen hagen, den Vorsitzenden der Zentralstelle. Beiträge, die die Gebühren übersteigen, werden unter Beifügung der Telegrammquittnng und nach Abzug der Portokosten zurückerstattct. Die notwendige Übersetzung der Telegramme ins Englische, Russische nnd Französische erfolgt kostenlos. Mit Aufträgen, die über rein persönliche Anfragen und Ermittlun gen privater Natur hinausgehen, befaßt sich die Zentrastelle unter keinen Umständen. Es wird daher gebeten, namentlich auch geschäft liche Anfragen von vornherein zu vermeiden. Neuerungen im Fcldpostvcrkehr. Für die Feldpost sind einige wichtige Neuerungen getroffen worden. So ist als Briefumschlag ein neues Formular vorgesehen, das neben der Angabe des Armeekorps, der Division, des Regiments und des Bataillons auch noch besondere Formationen wie Flieger nnd Funker vorsieht. Die Angabe eines Be stimmungsortes kann unterbleiben, wenn der Empfänger zu den Truppen gehört, die infolge von Marschbewegungen den Standort wechseln. Briefe bis 50 Gramm einschließlich werden frei befördert, Briefe über 50 bis 250 Gramm einschließlich sind mit 10 Pfennig zu frankieren. Als besondere Neuerung ist auch eine Feldpostkarte mit Rückantwort eingeführt. Auf der Antwortkarte hat der Absender seine genaue Adresse mit Angabe des Armeekorps, der Division und des Regiments genau anzugeben, so daß dadurch für die Angehörigen die Möglichkeit einer raschen Verständigung geschaffen ist. Das Porto für Pakete ist einheitlich auf 25 Pfennige ermäßigt worden. Schundliteratur. — Im städtischen Verwaltungssenat zu München machte Oberstudienrat Or. Kerschensteiner die Mitteilung, das; gegen wärtig wieder eine Zunahme des Vertriebs von Schundliteratur unter der Münchner Fugend wahrzunehmen sei. Es wurde beschlossen, allen jenen Geschäften, die solche Literatur an die Schuljugend verkaufen, das Recht zu entziehen, auf Kosten der Stadtgemeinde Lehrmittel an die Schulkinder gegen Gutscheine abzugeben. England für die Engländer. - Der Kopenhagcner »Berlinski Ti- dende« wird aus London gemeldet: Unter dem Schlagwort »England für die Engländer« wurde bekanntlich vor kurzem eine Bewegung her vorgerufen, alle ausländischen Waren zu boykottieren. Nun hat sich eine Gesellschaft gebildet, der eine Reihe Adliger und Großkaufleutc angehörcn, um diese Bewegung praktisch auszunutzen. In einem Auf ruf wird die Bevölkerung aufgefordcrt, nur englische Daren oder Waren der verbündeten Länder zu kaufen. Auch an diesem kindischen Beginnen läßt sich die ganze Ratlosigkeit gewisser Londoner Kreise erkennen. Einmal ist ein solcher Boykott ans die Dauer überhaupt nicht durchführbar, sodann entsteht die Frage, was England anfangen will, wenn es durch einen solchen Boykott seine besten Kunden verliert, z. B. Deutschland, das England jährlich für einundeinchalbe Milliarde abkaufte. Die deutsche Sprache im Elsaß. — Die dortige Etappenkomman dantur erläßt folgende Bekanntmachung: Binnen 48 Stunden müssen sämtliche französische Inschriften an Häusern, Geschäften und Schul häusern entfernt sein. Die Etappenkommandantur Saarburg ver bietet von heute ab die Verwendung von Briefumschlägen, Rechnungs und Brief-Vordrucken mit französischer Aufschrift, sowie überhaupt jede fernere Benutzung irgendwelcher Formulare in französischer Sprache. Zuwiderhandlungen werden mit Schließung des Geschäfts und Beschlagnahme der verbotenen Vordrucke geahndet. Es muß auch von den französisch sprechenden Teilen der Landeseinwohner unbe dingt erwartet werden, daß sie inzwischen soviel Deutsch gelernt haben, um Vordrucke in dieser Sprache zu verstehen. Deutsches Geld in Belgien. — Eine Verordnung des Gencralgou- verneurs für die besetzten Gebiete Belgiens bestimmt die Ännahmc- pflicht deutschen Geldes in Belgien und setzt für die Mark einen Min- dcstkurs von 1.25 Frank fest. Durch die einmarschierenden Truppen war viel deutsches Geld nach Belgien gekommen, das die Bevölkerung in Franken umzutauschen suchte. Hierdurch entstand eine starke Nach frage nach Franken, die um so schwerer befriedigt werden konnte, als die belgische Nationalbank, die ihre Notenpresse nach Antwerpen ge bracht hatte, in Brüssel erst nach langer Zwischenzeit Noten hcraus- geben konnte. Auch in Deutschland entstand eine starke Nachfrage nach belgischen Franken, vornehmlich infolge des Bedarfs der nach Belgien ziehenden Truppen und der starken industriellen Bezüge aus Belgien. So ergab sich das Eigentümliche, daß der belgische Frank der Mark gegenüber einen vorher nie erreichten Hochkurs erhielt, und dies zu einer Zeit, in der die belgische Nationalbank in eine heikle Lage ge raten war. Um den durch vorübergehende Umstände vcranlaßten, den tatsächlichen, dauernden Verhältnissen aber nicht entsprechenden Kurs stand zu regeln, hat der Gcneralgouverneur die Annahmepflicht der Mark in Belgien erklärt und ein Mindestvcrhältnis zwischen Frank nnd Mark geschaffen, da ein festes Verhältnis wegen der sich rasch änderrk- dcn Verhältnisse nicht angebracht erschien. Es wird somit der deut schen Industrie und dem deutschen Handel möglich sein, ihre Bezüge aus Belgien in Mark zu bezahlen, was vor allem für das Rheinland und Westfalen von großer Bedeutung ist. ViertcljahrSregistcr zum Börsenblatt für den Deutschen Buch handel. — Der heutigen Nummer 237 des Börsenblattes liegen das Inhaltsverzeichnis zum 3. Vierteljahr 1914 sJuli—September) und die beiden Titel zum dritten Bande des laufenden Jahrgangs bei. PelWaisachrWes. Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Das Eiserne Kreuz erhielten ferner die Herren: Max Achilles, Sohn des verstorbenen Hofbuchhändlers M. Achilles (Kesselring'sche Hofbuchhandlung) in Hildburghausen. Paul Jünemann, Prokurist des Hauses Robert Hoffmann G. in. b. H. in Leipzig, Unteroffizier im Landwehr-Ersatz-Bataillon Nr. 106. M ax Lanbsch , Inhaber der Firma Laubsch L Everth in Ber lin. Oberleutnant der Reserve, Ordonnanzoffizier einer bayerischen Infanterie-Brigade. Leo Ebermann -f-. — Der österreichische Schriftsteller Leo Ebcr- mann ist am 8. Oktober im 52. Lebensjahre in Wien gestorben. In den SOer Fahren erregte seine Tragödie »Die Athenerin« im Burg theater große Hoffnungen, die der schnell verstummende Dichter nicht zu erfüllen vermochte. Er lebte zuletzt als Redakteur der amtlichen »Wiener Zeitung« in seiner Vaterstadt. Berichtigung. — Zum Tode seines Sohnes Hermann Baedc- l c r teilt uns Herr Diedrich Baedeker-Essen mit, daß er in dem Ver dorbenen nicht, wie in der Notiz in Nr. 232 angegeben worden ist, seinen »einzigen« Sohn verloren, sondern daß er noch 5 Söhne habe, von denen sich auch einer noch im Felde befindet. Verantwortlicher Redakteur: EmilThomaS. — Verlag: Der Vdrsenvercin der Deutschen Vuchbändlerzu Leipzig. Deutsche» Buchhändlerhan». Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion nnd Expedition: Leipzig, Sertchtvweg 2« lBuchhändlerhauS). 1520
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht