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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.03.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-03-14
- Erscheinungsdatum
- 14.03.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
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-I- 82, 14. Mürz 1933. Redaktioneller Teil. Börl-nblaN s. d. DtIchnB»chI,a„d-l. ähnliche Zustände betrachtet werden; Konsolidierung und Stabi lisierung machen vielmehr in Volks- und Weltwirtschaft unver kennbare Fortschritte; Anzeichen für einen nachhaltigen Auf schwung sind freilich noch nirgends zu erkennen. Nach den stati stischen Erhebungen des Rcichsbundcs des Textilcinzcl- Handels liegen die Umsätze im Januar noch um ein Geringes unter dem tiefsten Stand, den der Konjunkturverlauf des Jahres 1932 im Juli erreichte, es scheine aber ein leichtes Ansteigen der Entwicklung sichtbar zu werden. Das Institut für Konjunktur forschung bringt in seinem letzten -Bierteljahresheft auch die ab schliessenden Ergebnisse über die Entwicklung des Einzel handels im Jahre 1932. Die Umsätze seien um 18 bis 19°/° hinter denen des Vorjahres zurückgeblieben (gleich 5>/- Milliar den), im letzten Quartal aber nur noch um 14,5 °/°. Der Einzel handel zeigt nach dem Institut z. Zt. die charakteristischen Merk male der Depression, ohne daß sich jedoch eine Tendenz zur Aus wärtsbewegung erkennen ließe. Auch der Preisrückgang im Ein zelhandel sei nahezu völlig zum Stillstand gekommen. Die Zeit des planmäßigen und energischen Lagerabbaus sei vorbei, ein durchgreifender qualitativer Lagerumbau liegt indessen noch in weiter Ferne. Der letzte Wochenbericht des Instituts für Kon junkturforschung stellte fest, daß das Arbeitseinkommen der Arbeiter, Angestellten und Beamten gegen Ende des Jahres 1932 tendenziell zum ersten Mal seit Ende 1929 wieder etwas gestiegen ist. Im Winter sei cs weniger stark zurückgegangen, als dies in früheren Jahre» der Fall war. Es dürfe angenom men werden, daß die Zeit des steten Rückgangs nach nunmehr etwa drei Jahren abgeschlossen sei. Das bedeute freilich nicht, daß schon eine neue konjunkturelle Zunahme des Arbeitsein kommens beginne. Das Arbeitseinkommen sei 1932 mit 25,7 Milliarden um mehr als zwei Fünftel niedriger gewesen als auf seinein Höhepunkt 1929 mit 44,5 Milliarden. Es sei damit wieder aus den Stand zurückgeworfen worden, von dem aus nach der Währungsstabilisierung der Ausbau der Wirtschaft be gonnen wurde. Das durchschnittliche Bruttoeinkommen des be schäftigten Industriearbeiters je Woche sei von rd. 37 RM im vierten Vierteljahr 1929 aus rd. 26 im vierten Vierteljahr 1932, also rd. um drei Zehntel gesunken. Das durchschnittliche Bruttoeinkommen des Angestellten je Monat sei in der gleichen Zeit von 242 aus 186 RM., also um fast ein Viertel zurück gegangen. Der freiverfügbare Teil des Einkommens dürfte beim Arbeiter um 34°/°, beim ledigen Angestellten um 27 und beim verheirateten um 26 °/° zurückgegangen sein. — Eine Denk schrift der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels hat unter Verwertung von Material des Statistischen Rcichs- amts die Zahlungseinstellungen im Einzelhandel von 1928 bis 1931 und teilweise 1932 untersucht. Rund 40 000 Ein zelhandelsbetriebe haben in diesem Zeitraum die Zahlungen einstellen müssen. Der Gesamtvcrlnst der Zahlungseinstellungen in den vier Fahren betrage etwa 1,2 Milliarden; berücksichtige man die Verluste normaler Konjnnkturzcitcn, so ergäbe sich ein zusätzlicher, durch die Krise bedingter Gesamtvcrlust von 300 bis 350 Mill. RM. durch Insolvenzen im Einzelhandel. Die Befriedigung der Konkursgläubigcr sei günstiger gewesen als im Durchschnitt der übrigen Wirtschaftsgruppen. Je kleiner das Unternehmen, um so größer die realisierbare Quote. Dies zeige, daß die stärkere Einstellung unseres Kreditapparates aus Klein- und Mittelbetriebe auch rein ökonomisch vorteilhafter sei. Tag des Buches 1933 / Volk und Buch. Trotz der bewegten Zeit und der starken Eindrücke, die jetzt ans alle Träger der Vorbercitungsarbeit zuin »Tag des Bnches« einstürmen, kann nach den beim Sekretariat für den »Tag des Bnches« vorliegenden Berichten mit allseitiger Teilnahme gerechnet werden. Zwar liegen abgeschlossene Programme noch nicht von liberal! vor, siir ihre Wiedergabe wiir.de anch der zur Nerfiignng stehende Raum nicht ausreichen. Berichte darüber, was in den ein zelnen Gemeinden geschieht, erbitten wir auch weiterhin an das Sekretariat für den »Tag des Bnches«, nm siir spätere Veranstal tungen daraus zu lernen, ebenso ist Zusendung von Belegen -über ab- gedrnckte Presseartikel und Matern dringend erwünscht. Fm Börsen blatt Nr. 47 vom 24. Februar gäben wir Anregungen zu Sonder- f e n st e r n zum »Tag des Bnches«. Wir bitten, uns von den Sondcr- fenstcrn zum Buch tag Photos cinzu senden. Wir beschränken uns heute daraus, noch einige Programme be kanntzugeben und die dem Börsenblatt Nr. 58 vom 9. März bei gelegte Autorcnliste zu ergänzen. Die ».Gesellschaft für deutsche Volksbildung in der Tschecho slowakischen Republik«, Neichenberg veröffentlicht folgenden A u f ruf: Das Sudeten deutsch tum begrüßt das Leitwort »Volk und Buch« mit besonderer Freude und wird sich anch in diesem Fahr an dem gemeinsamen Tag des deutschen Buches und des deutschen Geistes beteiligen. Es sei vor allem betont, daß dieses Leitwort nicht lediglich heißen kann: Wie bringe ich das deutsche Buch an unser Volk heran? Vielmehr kommt es darauf an, daß wir uns der Be deutung des Buches, unserer Dichtung und unseres Schrifttums für unser Volk entsinnen. Unserem sudetcndentschen Schrifttum volksgestaltender Art ist insbesondere die Aufmerksamkeit zuzuwenden, und cs können Bücher wie Beers »Geschichte Böhmens mit besonderer Berück sichtigung der Deutschen in Böhmen«, wie Lcppa-Mühlbergers »Ringendes Volkstum« oder die Werke Hans Watzliks zweifellos in den Vordergrund gestellt werden. Im einzelnen sei ans folgendes hingcwiesen. 1. Für die Durchführung des Buchtages in den Gemeinden und Bezirken sind die Bildnngsansschüsse ansznfordern, unver züglich mit den Büchereirätcn, Schulen, Selbstverwaltungskörpern, Vereinen und dem Buchhandel B n ch t a g - A n s s ch ii s s e ein- zusetzen. Es sind Festsitzungen, Festabende, Vorlescabende (Dich terabende), Vortragsabende zu beraten. Fn den Städten sollen 186 wertvolle deutschgerichtete Bühnenivcrke aufgeführt werden, mit Festsprüchcn zum Buchtag usw. Und cs soll die Förderung der Volks- und Schulbüchereien wie die Verbreitung des guten Buches angebahnt werden. 2. Eine Aufgabe der Büchereien ist cs, ihren Bestand mit Rücksicht auf das Leitwort »Volk und Buch« zu sichten, Bücherans- lesen und Verzeichnisse heranszustellen, Neuanschaffungen zu be schließen. Der Buchwart hält Lesestunden, die Bücherei lädt an dem Buchtag in festlicher Form zum Besuche ein, es sind gemein same Besichtigungen der Bücherei durch Schulen und Vereine zu ermöglichen. 3. Der Buchhandel beteiligt sich durch geeignete Schaufenster- Darbietungen, durch Maueranschläge, durch Buchausstellungen, durch Werbezettel usw. 4. Die Schule hält Feierstunden ab, entweder im Deutsch unterricht der einzelnen Klassen oder in gemeinsamer Durchfüh rung. Sie kann sich mit den Elternvcrcinigungen verbinden, sie kann entsprechende Widmungen für die Schttlerbüchereicn veran lassen. Auch die Bekämpfung des Schnndschrifttums ist ins Auge Z» fassen. 5. Eine besondere Verpflichtung haben diesmal natürlich alle Körperschaften und Vereine, die dem Volk und Volkstum im ganzen dienen; es stehen hier unsere Schutzverein« voran. Sie sollen sich der gemeinsamen Feiern annehmen, aber auch rm engeren Kreise des Tages und seines Zieles gedenken. Vorträge über das deutsche Buch, die deutsche Dichtung, die deutsche Sprache in ihrer Bedeutung für das Leben unseres Volkes und für die Schutzarbeit sind zu empfehlen. 6. Anch alle übrigen Vereine und Körperschaften sollen in ihrer Art Mitwirken. Zum mindesten kann den Bestrebungen des Buchtages auf einer naheliegenden Zusammenkunft ein Punkt der Tagesordnung gewidmet werden. Es sei hier auch namentlich der deutschen Arbeiterschaft gedacht, die den Tag des Bnches zum An laß nehmen möge, die Fragen »Volk und Buch« zu behandeln. Außer den Vereinen im engeren Sinne sollen anch die Genossenschaften und Berufszusammenschlüsse aller Art um ihre Mitwirkung an gegangen werden. 7. Die Presse ist gebeten und ist örtlich zu ersuchen, vor bereitend ans den Buchtag hinzuweisen und zum Festtag des F-est- gedankens mit einem Leitanssatz, mit Beilagen und Sonderfolgen zu gedenken. Zeitschriften mögen Sondcrfolgcn gestalten. Da die Losung Heuer verspätet heranskam, braucht man sich dabei gewiß nicht ängstlich an den Zeitpunkt zu halten: es kann anch später noch verdienstlich gearbeitet werden.
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