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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-05-13
- Erscheinungsdatum
- 13.05.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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5854 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^5 110, 13. Mai 1911. Einige Resultate der Versteigerung Robert Hoe in New Aork. Wie vorauszusehen, sind die Ergebnisse der Versteige rung Robert Hoe ganz außerordentliche. Der erste Tag, an dem die Nummern 1—379 unter den Hammer gekommen sind, brachte K 135 000. Die Berliner »B. Z. am Mittag« ist durch telegraphische Berichte auch auf dem Gebiete des Bücherauktionswesens stets sehr gut informiert; ihr sind die hier folgenden Preisnotizen entnommen. Es erzielten: Nr. 76. Xng,vrsc>n: Odss. pgris: 8tspdg,vus 1654. 4°. Ein Exemplar aus Pergament in kostbarem, modernem Ein bande: S 1140.—. Nr. 69. Xriosto: Orlando purioso. Vsvsdi^: Vivo. VsdArisi 1668 In venetianischem Einbande des 16. Jahrh.: K 160.—. Nr. 117. ds kisv vivre. Paris: X. Vsrard 1492. 2". Auf Pergament gedruckt: K 650.—. (Ersteher: Joseph Baer L Co. in Frankfurt a/M.) Nr. 142. XuKvstivus: Os oivitats dsi. VsvsdiA: doll. u. IVsdsliv von Lpszlsr 1470. 2°. Auf Pergament gedruckt und in einem Einbande von Marius Michel: 82700. -. (Ersteher: Pierpont Morgan.) Nr. 252. duliana Kerners: plls Loolc ok 8aint Albans. 8t. Xlllsvs: jplls solloolmsstsc printsr) 1486. 2".: § 12 000.—. Nr. 269. üilllis, saora latina. (Main?: dob. Ontsnbsrx 1450—55.) 2".: 8 60 000.—, den höchsten Preis, der je für ein einzelnes Buch gezahlt worden ist. (Ersteher: Henry Huntington.) Nr. 287. Xriosto: Orlando knrioso. Ovon: Lastiano di Lartbolomeo Oonorati 1556. 4". In französischem Einbande der Zeit: 8 1050.—. Nr. 3l7. Oognillart: Osnvrss. Paris: Oalliot du krs 1632. 8". In einem Einbande von Trautz-Bauzonnet: K 2000.—. Nr. 327. Oniooiardini: Oistoria di Italia. plorsnr: Oor. lorrsntino 1561. 2°. Für Heinrich III. von Frankreich durch Nicolas Eve gebunden: K 2600.—. Nr. 328. Osliodorus: Xstllioxioss bistorias lidri X. Lasst: dob. Oporinus 1552. 2". Aus Groliers Bibliothek, in dem be kannten Stile kostbar gebunden und vortrefflich erhalten: 8 6500.—. * * » Kleinere Mitteilungen. Das Zentralblatt für Bibliothekswesen, das bisher nur solche Auktionen anzeigte, »deren Kataloge noch rechtzeitig behufs Erteilung von Aufträgen erlangt werden können«, hat in dieser Beziehung neuerdings- eine kleine Änderung ein- treten lassen: »Auf besonderen Wunsch und des biblio graphischen Wertes wegen werden in Zukunft wichtigere Auktionen angezeigt werden, auch wenn deren Kataloge zur Erteilung von Aufträgen nicht mehr rechtzeitig eintreffen.« *- Leo S. Olschki in Florenz veröffentlicht in seinem Katalog UXXVI eine Fortsetzung seiner Jnkunabel- verzeichnisse, die in den Katalogen UXVIII, UXXI und dem vorliegenden eine durchlaufende Numerierung erhalten haben. Es sind im ganzen 127 Wiegendrucke (Nr. 640—766), die hier zur Anzeige kommen und mit gewohnter Sorgfalt und Ausführlichkeit beschrieben werden. Einen besonderen Reiz bieten die zahlreichen Faksimiles von Holzschnitten, Bordüren, Initialen und Druckerzeichen. Nach einer Bemerkung am Schluß sind vier Inkunabeln verzeichnet, die den Bibliographen bisher unbekannt geblieben sind, was aber nur zum Teil zutrifft: Nr. 681. Osvtgd^oivs: 8uivws psrutilis in rsKulss . . . g,rtis KrÄMUmtioss. kom: dob. Lssiollsv u. 8ixm. 1494. 4". 70 Bl., ist vor Ausgabe des Katalogs mit 2000 Frcs. ver kauft worden. Nr. 709. Ouaiusrius: prg.ots.tus ds tsbribus. Usapslz Lsrtb. RibiuA 1474. 2°. 66 Bl-, von Copinger erwähnt, aber nicht beschrieben, ist ebenfalls vorher für 3000 Frcs. ver kauft worden. Nr. 716. Oibsr krstsrnitstis rossoss,s oorovss. O. O-, Drucker u. Jahr. 4°. 18 Bl., wird mit 600 Frcs. angeboten. Nr. 754. 8psz^sl dsr Is^sv. Oüllsoll: (Nstbsus Orsodis) 1496. 4°. 62 Bl., für 6000 Frcs. angezeigt, ist nicht nur, wie Olschki angibt, in dem Index von Burger erwähnt, sondern wird auch von W. Gläser: Bruchstücke zur Kenntnis der Lübecker Erstdrucke. Lübeck 1903, S. 30 unter Nr. III bis auf die Zahl der Holzschnitte zutreffend beschrieben; nur ist leider die Quelle der Beschreibung nicht angegeben. 6. p. Die deutsche Schrift und das Ausland. Von Gustav Ruprecht, Göttingen. (Schluß zu Nr. 109 d Bl.) 4. Die Deutschen im Auslande und die deutsche Schrift. Warum ist der Deutsche im Auslande gerade als Deutscher mehr gefürchtet als geachtet? Weil er bisher im Wettbewerb nur zu sehr geneigt gewesen ist, sich jeglicher fremden Art anzupassen, um einen Vorteil zu erringen, auch wo es die einfachste Selbstachtung ihm verbieten sollte. Ich erinnere nur an das Gebaren jener deutschen Firma in Ostasien, die eine in deutscher Sprache an sie gerichtete Anfrage des japanischen Kriegsministeriums, wie vor einigen Monaten die Zeitungen berichteten, in englischer Sprache beantwortete und, darauf hingewiesen, daß man im japa nischen Kriegsministerium gewohnt sei, deutsch zu korrespon dieren, sogar noch auf englisch erwiderte, sie führe aber ihre Korrespondenz nur in englischer Sprache. Leider ist mir von einem Hamburger Großkaufmann erklärt worden, das sei eine weit verbreitete Gewohnheit. Da muß man doch fragen: Ist das Hansageist und mit der Ehre eines deutschen Kauf manns als des Angehörigen einer Großmacht verträglich? Muß das nicht jedem selbstbewußten Engländer tiefste Ver achtung einflößen? Der Deutsche ist in seinem welloffenen Sinn in stärkerer Gefahr, als irgend ein anderer, noch so kleiner Volkssplitter, in fremdem Volkstum unterzugehen. Ungezählte Millionen Deutscher haben wir jenseits der Grenzen unseres heutigen Deutschen Reiches an die verschiedenen slawischen und romanischen Völker und Stämme verloren. Wie wertvoll hätten sie gerade durch ihre enge Berührung mit fremdem Volkstum für die Ausdehnung nicht nur, sondern auch für die Ver tiefung unsrer deutschen Kultur sein können; erkennt man doch das Berechtigte und die Mängel der völkischen Eigenart nirgends deutlicher als im fremden Lande. Aber sie sind untergegangen, ja vielfach unsre schlimmsten Gegner geworden, denn, wie ein Sprichwort der Italiener in Welschtirol sagt: »der verwelschte Deutsche ist ein losgelassener Teufel« — als Verräter an dem Volke seines Stammes durch die Gemüts wärme, mit der er sich des fremden Volkstums, an das er sich verloren, annimmt. Die in unserem Charakter begründete Gefahr des nationalen Unterganges haben wir zwar in politischer Beziehung 1870/71 überwunden, in kultureller Beziehung aber noch nicht. Obwohl bereits ein Menschen alter, in welchem wir zur Weltmacht geworden sind und der überseeische Handel Deutschlands an die zweite Stelle rückte, verstrichen ist, haben wir nur ge ringe Fortschritte darin gemacht, unsere berechtigte völkische Eigenart zu wahren. Ich will das hier nicht weiter aus führen. Nur eins: ist es nicht eine Schande, daß von 5000 weißen Ansiedlern in Deutsch-Südwestafrika jährlich Hunderte von Bastarden in die Welt gesetzt werden, während Buren und Engländer im ganzen den Standpunkt der höheren Rasse zu wahren gewußt haben. Uns fehlt die nationale Selbstbesinnung, und ein Volk, das sie nicht erlangt, geht unrettbar dem Untergang entgegen. Was hat das alles mit der Schriftfrage zu tun? Jedem
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