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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.12.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-12-14
- Erscheinungsdatum
- 14.12.1885
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- Deutsch
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Dampfschiff, um nach dem am Starnberger See herrlich gelegenen Feldafing zu gelangen, wo man sich bei einem heiteren Mittags mahle wieder zusammenfand, welches, da der Himmel das denkbar freundlichste Gesicht zeigte, im Freien eingenommen wurde und die Teilnehmer so lange zusammenhielt, bis die Strahlen der Sonne ihre stärkste Kraft zu äußern nachließen, worauf man, die einen zu Wasser, die anderen auf den entzückenden Waldwegen wieder die Station Starnberg zu erreichen sich anschickte, von welcher aus man dann mit den letzten Bahnzügeu nach München oder direkt nach seiner Heimat zurückkehrte. Übersicht der berühmteren Buchdrucker und Buchhändler. Fortsetzung aus Nr. 278. Norddcutschland. Gar manchen berühmten Namen hat auch die freie Stadt Hamburg*) aufzuweisen. Einer der ältesten und namhaftesten Buchhändler war Georg Ludwig Frobenius**), 1566 zu Jphofen in Bayern geboren und nicht zu verwechseln mit seinem berühmten Baseler Namens vetter Johann Froben aus Hammelburg in Franken (so zu be richtigen in Nr. 206 dieses Blattes). Der Hamburger Froben wurde 1590 Magister in Tübingen, später Hauslehrer in Halle und ließ sich um 1600 als Buchdrucker und Verleger in Hamburg nieder. Man zählt nicht weniger als hundertundfünsundachtig gelehrte Werke, die aus seinem Verlage, resp. seiner Feder hervorgingen. Johann Gottfried Liebezeit (st 1711)***), welcher zu Ende des siebzehnten und zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts als Buchhändler in Hamburg auftritt, verdient insofern Beachtung, als sein Geschäft später an den Träger eines berühmten Buch händlernamens, I. K. Bohn (1712—73) überging, des Verlegers von Fabricius, v. Hagedorn, v. Mosheim, v. Reimarus und Wolf. Im Jahre 1737 wurde die Herold'sche Buchhandlung gegründet (vgl. Russell unter Nolte), welche einige bedeutende Repräsentanten aufzuweisen hat, zu welchen man namentlich I. G. Her oldst) zählen darf als Gründer der mit seinem Schwiegersohn Wahlstab 1797 in Lüneburg eröffuetcn und noch blühenden Herold L Wahlstab'schen Buchhandlung. Die in Hamburg inzwischen (1808—16) eingegangene Buchhandlung wurde 1817 von I. G. Herold jun. wieder ins Leben gerufen. 1847 ging das Geschäft in den Besitz seines Neffen Gustav Eduard Noltestst) und Reinhold Köhler, 1859 in des ersteren Allein besitz über. — Durch den Hamburger Brandststst) von 1842 wurde leider ein großer Teil des Verlages vernichtet; andererseits gingen Teile desselben an Ernst in Quedlinburg, E. Schäfer in Leipzig, *) Vgl. Börsenblatt 1851. Nr. 17. (vr. F. L. Hoffman» nach Materialien des Hamburgensiensammlers Hübbe). Es werden kurz ab gehandelt: Joh- Naumann (um 1669—82), Joachim Reumann (1631—1701), Johann Karl Bohn (1712—73), Johann Joachim Christian Bode (1730—93, bekannt durch seine Verbindung mit Lessing zur Gründung einer Gelehrtenbuchhandlung), August Friedrich Ruprecht (1735—1814) und Benj. Gottl. Hosf- mann (1748—1818). **) Vgl. Börsenblatt 1868. Nr. 59. (Mag. f. d. Lit. d. A.), sowie die 1619 und 1867 erschienenen Biographieen. ***) Vgl. Allg. dtsche. Biogr. (Franck). ff) Das originelle Wesen dieses Mannes schildert (Prinz), der Buch handel. (Bausteine.) 2. Bdchn. S. 69—72. sch) Vgl. Börsenblatt 1867. Nr. 41. (50jähr. Jub.), 1877. Nr. 126 (W. Kawerau) u. Verlagskatalog der Herold'schen Buchhandlung 1865 u. 1878. Iffch) Im ganzen sollen die Hamburger Buchhändler wenig bei dem Brande eingebüßt haben. Vgl. (Prinz), der Buchhandel. 2. Bdchn. S. 1-11. August Bagel in Wesel, jetzt Düsseldorf, über. 1854 entstand die Verlagsfirma Nolte L Köhler, welche 1862 nach des letzteren Tode in Gustav Eduard Nolte »mgeändert wurde. Diesem Verlag gehören vorwiegend Werke der Theologie und Handels wissenschaften, sprachliche Lehrbücher n. a. an. Aus der von Benjamin Gottlob Hoffmaun (geb. 1748 zu Steinau in Schlesien, st 1818)*) 1771 gegründeten Buch handlung ging 1810 durch Verbindung mit seinem Schwiegersohn August Otto Campe (geb. 1773 zu Deensen bei Holzmindcn, st 1836) die berühmte Firma Hoffmaun L Campe hervor, neben welcher übrigens noch 1835 die Firma A. Campe bestand, als deren Gründer man bei Metz auch B. G. Hoffmaun (1771) bezeichnet findet. Aug. Campe war ein Neffe des berühmten Pädagogen Joachim Heinrich Campe, dessen bereits unter Braunschweig gedacht wurde. Beiläufig sei hier auch des ersteren Bruder, des Landrats vr Friedrich Campe (1777 — 1846) gedacht, welcher Inhaber der Campcschen Buch-und Kunsthandlung in Nürnberg war. Aus seinem Verlage gingen zierliche Ausgaben englischer Klassiker hervor. Ein Hauptrcpräsentant der Firma Hoffmaun L Campe war des letzteren jüngerer Bruder Julius Campe (1792 — 1867.)**) Er war der Verleger des »jungen Deutschlands«, Heine und Börne an der Spitze. Die Beziehungen zu Heine vor allem, der »dankbar für Austern, Champagner und Honorare« in unvcrsicg- lichem Humor die köstlichsten Perlen der Litteratur zu Tage förderte, waren auch für die Firma Hoffmaun L Campe von höchster Be deutung. Allerdings hatten diese Verbindungen auch ihre Schatten seite für die Firma im Gefolge; denn leider entging sie nicht dem seit 1835 auch über andere Firmen***) in ähnlicher Weise verhängten Schicksal, ihren gesamten Verlag, gleichviel ob politischer Natur oder nicht, zeitweilig in Bausch und Bogen verboten zu sehen. Nicht wenig zu diesem der Verlagshandlung widerfahrenen rigo rosen Verbote mochte außer den genannten Schriftstellern u. a. der von Gutzkow redigierte »Telegraph«, sowie andere seiner Schriften und diejenigen von Mundt, Laube und Wienbarg beigetragen haben. Unter Gotha wurde bereits des berühmten Friedrich Per thes als Verlagsbuchhändlers gedacht. Hier ist nachznholen, daß er, nachdem er drei Jahre bei Hoffmaun in Hamburg eine Ge hilfenstelle innegehabt, 1796 daselbst eine eigene Buchhandlung gründete, an welcher bald (1798) auch sein Freund Johann Heinrich Besser (geb. 1775 in Quedlinburg, st 1826) st) officiell beteiligt war. Durch Perthes' nahe Beziehungen zu vielen Hamburger und auswärtigen Celebritäten — 1797 wurde er u. a. der Schwieger sohn von Matthias Claudius — nahm das Geschäft bald den höchsten Aufschwung Die Kriegszeiten freilich, an welchen er übrigens als eine der angesehensten Persönlichkeiten der Stadt regen und die Befreiung Hamburgs besonders fördernden Anteil nahm, brachten ihm große Gefahr und Verluste, und vielleicht hatte es es nur der hilfreichen Hand seines Geschäftsfreundes, des Grafen Moltke auf Mitschau in Mecklenburg, zu danken, daß diese *) Vgl. Allg. dtsche. Biogr. (Beneke.) **) Vgl. Börsenblatt 1867. Nr. 270. (Reform), Allg. dtsche. Biogr. (Kelchner). Jll. Ztg. 1867. Nr. 1249. "*) So namentlich Brockhaus. Heideloff L Comp, in Paris, A. L. Schüler und Wwe. Silbermann in Straßburg, G. I. Manz in Regens- bnrg, später das Literarische Comptoir (nachher Jul. Fröbel L Co.) in Zürich und Winterthur, Otto Wigand, PH. Reclam jun., Gnst. Mayer und Ernst Keil in Leipzig. Vgl. über die Geschichte der Bücher verbote. (Prinz), der Buchhandel. 4. Bdchn. S. 1—35 u. Börsen blatt 1851. Nr. 16. st) Vgl. Allg. dtsche. Biogr. (Mühlbrecht.) 681 *
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