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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.12.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-12-14
- Erscheinungsdatum
- 14.12.1885
- Sprache
- Deutsch
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6434 Nichtamtlicher Teil. 288, 14. Dezember 1885. Aber auch das Ausland hat seinen Teil an dem bereits sicheren Gelingen des Unternehmens, und es ist interessant zu be obachten , in welcher Reihenfolge sich die einzelnen Länder merito- risch an der Verwendung beteiligen. Obenan steht Deutschland, ihm folgen die Vereinigten Staaten, die Niederlande, die Schweiz, England, der Orient, dann Rußland, Skandinavien, Frankreich, Italien u. d. a. Entwendung. — Antiquarisches. — Wie die römische Polizei bekannt macht, wurde in der vergangenen Woche aus der Minerva-Bibliothek in der Ewigen Stadt ein höchst kostbarer Kodex entwendet. Es war dies die lateinische Ausgabe des Lac- tantius, die 1465 im Kloster von Subiaco von den zwei deutschen Buchdruckern Conrad Sweynheim und Arnold Pannartz aufgelegt wurde und somit das erste in Italien gedruckte Werk war. Wie sehr diese Inkunabel gesucht wird, kann man daraus ersehen, daß erst kürzlich bei einer Auktion ein solches Druckwerk mit fünfzehn- tauscnd Lire bezahlt wurde. Da die Abgabe der Bücher in dieser Bibliothek scharf überwacht wird, so mutmaßt man, daß einer der Bediensteten den Diebstahl begangen hat. Die fremden Bibliotheken wurden von diesem Vorfälle verständigt. Zu vorstehender Mitteilung des »Leipziger Tageblatts« geben wir folgende Notiz aus Klemms Katalog seines bibliographischen Museums: »Zwei wackere Deutsche, mutmaßlich Gehilfen Gutenbergs, waren es, die bald nach der Verwüstung von Mainz 1462 gleich anderen Kollegen auswanderten und zu allererst in Italien die Buchdruckerkunst einführten. Das nahe bei Rom gelegene Augustinerkloster des Städtchens Subiaco, wo sic unter besonderer Begünstigung ihre Pressen hcrstellten, wurde dadurch der erste Druckort außerhalb Deutschlands.« Daß der Lactautius das erste Druckerzeugnis Italiens sei, wird übrigens, und wohl mit Recht, stark bezweifelt; Klemm stellt seinen im gleichen Jahre (1465) und von denselben Druckern her- gestellten »Liosro da orutors gd Huiutum Irgtrsiu libri trs8« als »erstes Erzeugnis der Buchdruckerkunst in Italien und eine Seltenheit ersten Ranges, da nur noch etwa vier Exemplare des selben existieren,« hin, und stützt sich dabei auf die Beweisführung Fumagallis in seiner hochinteressanten Schrift »vsi primi libri g stawpg in ltglig s spoaialrnsntö di nn Oodies 8ub!gssu8s ira- prs88o avsuti il Imttsu/.io s tiuorg orsdnto posteriors« (Lugano 1875). Zum vollen Verständnis hätte aber hier gesagt werden müssen, daß der Klemmsche Cicero, dessen Seltenheit und hoher Wert unbestritten ist, doch nur das erste Druckerzeugnis italienischen Ursprungs ist, von dem sich Exemplare erhalten haben; Fumagalli stellt in seiner oben citierten Schrift als sicher bewiesen hin, daß unsere oben genannten Landsleute (deren Namen übrigens das »Leipz. Tageblatt« schlimm entstellt hatte) noch vordem Viosro, äs orutors einen »Voagtu8 pro pusrulio« in einer Austage von dreihundert Exemplaren druckten, von dem allerdings bis zur Stunde noch kein Exemplar aufgefunden werden konnte. — s. Neuer Papierstoff. — Die Zeitung »Cosmos« bespricht ausführlich einen neuerdings in der Papierfabrikation praktisch verwendeten Stoff, das Mark des Zuckerrohrs, meist mit dem fran zösischen Worte bu§us86 oder dnAges (vom spanischen dgggro — Mark) bezeichnet, welches man bisher zur Heizung der Kessel in den Zuckerfabriken verwandte. Auf der Ausstellung zu New-Orleans befanden sich die ersten Proben dieses Papiers aus Zuckerrohr-Mark, von dem weiter berichtet wird, daß es bislang freilich noch kein fehler freies Erzeugnis sei, in den Vereinigten Staaten aber bereits zum Zeitungsdruck verwendet werde. König Milans Bibliothek. — Wie der »Figaro« mit teilt, besitzt König Milan von Serbien, welcher seine Studienzeit in Paris im Hause eines dortigen Rechtslehrers verbrachte, eine Privatbibliothek für französische Litteratur von seltener Vollständig keit. Seine Lieblingsschriftsteller seien Thdophile Gautier und Napoleon III. Des letzteren »Geschichte Cäsars« sei ihm beson ders wertvoll, und er arbeite jetzt seit längerer Zeit an einer deut schen Übersetzung von Gautiers » Vo/g^s g Oouotgutiuopls«, die er in Wien zu veröffentlichen gedenke. Prämiierung. — Auf der Antwerpener Ausstellung wurden den Verlags-, Buchdruck- und Sticherzeugniffen der Firma Breitkopf L Härtel in Leipzig (und Brüssel) das Ehrendiplom und die goldene Medaille, die beiden höchsten Auszeichnungen, zu erkannt. Deutsche Buchhändler-Akademie. Hrsg. v. Herm. Weiß bach. II. Band. 12. Heft. Inhalt: Briefe des Bibliothekars vr. Johann Friedrich Böhmer in Frankfurt a/M. an den Historiker Karl Anton Schaab in Mainz. Hrsg. v. vr. Ernst Ke Ichner. — Zur Usancen kunde. — Skizzen über die klassische Litteratur und ihre Parodieen. Bon Th. Ebner. — Die notwendigen Eigen schaften der Druckplatten. — Allerlei aus der Buchführung I V. — Besprechungen: Moldenhauers Jllustr. Weihnacht!. Rund schau. Von W. Grimm. — Litterarischer Merkur. Von I. Braun. — Mörch, I. O., Handbuch der Chemigraphie und Photochemigraphie. /A»'AMicMeLsraesen. vsrgu8A6AsI>sn von vr. 0. Ilurt- ^vi§ uuä vr. II. 80I1UI2. II. dgllr§. 12. Mt. vsrsmbsr 1885. lubglt: VVilffsIin viliolffs bsssisobs Odrouilr, vou Huri Hoobsadörllsr. — Viu Os8Liuiutiuv6utg.r clsr älteren dsat- 8vlisu gsdraolrtsn Vittsrgtrrr sin vrkoräeruiv der Iitt.srg.tur- A68odisl>tliol>6u uuä dwtorwepön I'or86buuA, vou vraur Lobnorr vou Lgrolsisld. — Vrlgl) betreffend dis vsrstslluux Ksdrueütsr .Igbresver/eieliliissg dsr IInivvrsitätLsoffriften. — 2uiu VVgudsrlgAsrvsrrsiobuiü L.lltbolli HoberAsrb, vou vr. Ooegr Vase. — vsr LtggtsvorguseblgK kur dsu ä.uk- veaud dso vibliotbsüsrvsosrm violsitbgnisrm pro 1886. — NittbsiluuAsu aus und iidsr kibliotbslrso. — lisoeusiousu u. UnrsiAsn. — Vsrmiscbts Hotirsu. — Usus vrsobsi- uuuAsu auf dsru Vsbists ds8 LibIiotbsÜ8ves8SU8. — ^.utiqugrioobs Hgtslo^s. — vsrLouglnaekriolitsu. — ^.u- IrgAS. cb Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buch druckerkunst — Biographisches — Aufsätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebnng, des Urheberrechts und der Lehre vom Ver lagsvertrag — Mitteilungen zur Bücherkundc — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftstellern und Verlegern — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Litteratur und des Buch handels finden willkommene Aufnahme und angemessene Honorierung. — Die gewöhnlichen Einsendungen aus dem Buchhandel werden nicht honoriert.
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