Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1920
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- 1920-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1920
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Aber, meine Herren, ich komme darauf zurua: das Schttmmste. la-m .u- aus uie>ucur Verlag edeusau« vejmttgen, und >cy wmß ist, daß hier erwas mehr stimmt, daß hier im Buchhandel eine es von Kollegen. Infolgedessen haben wir uns im Börjeiwerein Satte, eine sittliche Satte unrein klingt, daß hier die Demorali sation einzureiyen droht an einer Swlle, don der sie fernzu halten wir alle dre Pflicht haben. Herr Niischmann, Sie haben mich vorhin bei einem andern Punkte in der schärfsten Weise mgiert mit einer Frage, und Herr Kommerzialrat Müller hat Sie darin uwerstützt. Ich will die Gelegenheit wahrnehmen und zunächst H--rrn Kommerzialrat Müller, der uns aus die Not wendigkeit aufmerksam inachte, die Statuten und Satzungen zu halten, fragen: wie kommt es denn, daß Herr Kommerzialrat Müller es duldet, daß man in Wien 33 Prozent statt 20 Prozent erhebt? Aber das in Parenthese. Jetzt aber das, was ich Sie fragen will, Herr Nitsch- mann, zu der Umgehung der Auslandbuchhandelsordnung jragen will: Sind Sie Willens, im Kreise der Gilde dafür zu sorgen, daß jener Misistand, der ein moralischer Mißstand zu werden droht, aufhören wird? Und dann, meine Herren, richte ich an den Börsenvereinsvorstand die Bitte, er möge durch den Erlaß neuer Bestimmungen unmög lich machen, auf solchen Wegen den Sinn und den Rechlsinhalt der Auslandordnung zu untergraben. Es muß künftig dafür ge srrgt werden, daß zwischen dem deutschen Sortiment und dem deutschen Verlage lein Mißtrauen aufkommt, und das würde auskommen. Es ist vorhin von Herrn Selke mit erhobener Stimme die Frage verneint worden, ob eine derartige Kontrolle statt, fände, wie Herr Niischmann sie behauptet hat. Aber, meine Herren, es wird unter Umständen verlangt werden müssen, daß der Verleger Kenntnis erhält von allen Sendungen, die durch das deutsche Sortiment ins Ausland gehen; sonst kann er nach Len Erfahrungen, die er bisher gesammelt hat, nicht das Ver trauen gewinnen, daß er zu seinem Rechte kommt. Ich bitte deshalb den Vorstand des Vörsenvereins dringend, dafür ein- zutreten, daß nicht Mißtrauen gesät wird zwischen dem deutschen Sortiment und dem deutschen Verlag. (Stürmisches Bravo! und Händeklatschen.) Erster Vorsteher des Börsenvereins Hofrat vr. Arthur Meiner (Leipzig): Meine Herren, nach den markigen Ausführuw Hen des Herrn vr. de Gruyter würde ich am liebsten geschwiegen haben. Aber Sie haben auch eine Erklärung des Vörsenvereins Vorstandes in dieser sehr schwierigen Frage gewünscht. Ich habe mich nicht gewundert, daß Sie vieles an der Verordnung für Auslandlieferungen auszusetzen haben; im Gegenteil, ich habe mich gewundert, daß diese Wünsche nicht schon früher an den Vorstand gekommen sind, denn wir hatten uns in dem Aus schüsse, der die Ordnung beraten hat, dahin geeinigt, daß bis zur Kantatemesse eine Revision stattfinden sollte, vorausgesetzt, Laß entsprechende Anträge an den Vorstand gestellt würden. Diese Anträge sind nicht gestellt worden. Wir hofften daher, daß Sie im großen und ganzen mit der Auslandordnung zufrieden wären, und ich bin unter diesen Umständen überrascht, heute mehr zu hören, als ich erwartet hatte. Diesen Wünschen nachzugehen, ist selbstverständlich unsere Pflicht, soweit wir sie für berechtigt Hal len, und soweit wir sie erfüllen können. Es ist mir dabei ganz besonders interessant gewesen, die Ver schiedenheit in den Anschauungen zu hören, die sich jetzt bei der Beratung über die Auslandordnung und die sich vorher bei der Beratung über den 20Prozentigen Teuerungszuschlag geltend ge macht haben. Wir haben aus dem Munde des Herrn Nitsch- mann gehört, daß die Pakete sich zu Bergen stapeln — ich glaube, auch in seinem Geschäft —, die noch nicht ins Ausland geschafft werden könnten. Aber vor Tische las man's anders. Beim 20Prozentigen Teucrungszuschlag war große Not. (Paul Niischmann: In meinem Geschäft habe ich nicht gesagt!) — Ich nehme das zur Kenntnis. Ich weiß nicht, ob es praktisch wäre, morgen in der Sitzung zu erwähnen, daß diese Sendun gen des Sortiments ins Ausland so sehr groß sind. Aber gut, sie sind also so groß, und da muß ich bestätigen, was Herr vr. de Gruyter gesagt hat: der Verleger hat davon noch nicht viel ge merkt ; denn die Meldungen, die wegen der Lieferungen ins Aus land an den Verleger kommen, sind herzlich gering gewesen. Das schon überlegt, m weicher Weise den Wünschen, die Herr vr. de Gruyter an uns gerichrei hat, entsprochen werden kann. Ihnen in so spürer Stunde deshalb Vorschräge zu machen, würde kernen Zweck haben; denn es würde wieder eine große Debatte aus- lösen, und wir würden morgen doch nicht zu einem Ergebnis kommen, das Sie alle befriedigt. Da Herr vr. Baer borge- schlagen hat, eine Kommission oder einen Ausschuß einzusetzen, der eine Revision vornimmt, so würde ja diesem Ausschüsse die Aufgabe der Regelung der Meldepflicht auch mit zufallen. In folgedessen hoffe ich auch, daß morgen die kleinen nnd großen Schwierigkeiten, die zwischen Verlag und Sortiment bestehen, in der Hauprversammlung, dre ja mehr einen öffentlichen Charakter — wenigstens im buchhändlerischen Sinne — hat, nicht zur Sprache kommen werden. Es würde wirklich einen ungünstigen Emdruck machen, wenn dort Sachen zur Sprache kämen, die einen Zwiespalt zwischen Verlag und Sortiment als vorhanden erscheinen lassen könnten, und die auf Anschauungen schließen lassen, die nicht den Wünschen der Verleger Rechnung tragen. Es würde deshalb meiner Meinung nach erwünscht sein, wenn morgen nur der Antrag auf Einsetzung der Kommission gestellt würde und die Kommission dann das Weitere besorgte. Es ist selbstverständlich, daß dann auch Sorge getragen wer den mutz, daß in dieser Kommission die Exporlbuchhändler ver treten sind. Aber ich bitte die Herren vom Exportbuchhandel, nicht zu vergessen -- und das möchte ich besonders aus der Rede des Herrn vr. de Gruyter unterstreichen —, daß die Ord nung für Auslandlieferungen in erster Linie dazu da ist, die Existenz des deutschen Buches aufrechizuerhalten. Das deutsch» Buch war im Begriff, in einer Weise ins Ausland verschleudert zu werden, daß die Lager der Verleger in einem solchen Maße ausverlauft wurden, daß sie in der Schnelligkeit, wie sie ver kauft wurden, nicht ergänzt werden konnten, und die Art und Weise der Lieferung ins Ausland war dazu angetan, dem deut schen Buche im Ausland den Bankerott zu erklären; denn Bü cher, die verschleudert werden, schätzt man nicht, und das Aus land rechnet jetzt ebenso mit höheren Preisen, wie wir in Deutschland damit rechnen müssen. Das Ausland war aber viel besser daran als das Inland. Es brauchte für deutsche Bücher, für die es früher Dollars bezahlen mußte, wie Herr Selke ausge führt hat, nur einige Cents zu bezahlen. Ich hätte auch gar nicht geglaubt — dadurch bin ich tat sächlich überrascht worden —, daß an der Richtigkeit des Ge dankens, eine Valutaordnung für den deutschen Buchhandel zu schaffen, jetzt noch gezweifelt werden könnte. Es ist sogar gesagt worden, daß die Valutaordnung eine Verhinderung des Ver kaufs des deutschen Buches wäre. Daß dies in Wirklichkeit nicht der Fall gewesen ist, haben Sie aus den Ziffern des Herrn Selke gehört, wonach innerhalb von sechs Wochen — so lange ist es, glaube ich, gewesen — fast eine halbe Million Ausfuhrerlaub nisse ausgegeben worden sind. (Zuruf: Aber nicht vom Sorti ment!) Ich bin deshalb Herrn Rascher zu besonderem Danke verpflichtet, daß er anerkannt hat, daß die Valutaordnung für die Schweiz einen Vorteil bedeutet, und das ist bei allen Mängeln, die er hier auch zugebilligt hat, doch im großen und ganzen etwas Erfreuliches. Daß sie eher in Kraft gesetzt worden ist, als das Ausfuhr verbot, darüber hat schon Herr Selke gesprochen. Wir bedauern selbst, daß es nicht eher möglich war, das Ausfuhrverbot zu brin gen; aber es erschien uns notwendiger, die Valutaordnung in Kraft zu setzen, als noch länger damit zu warten. Wir hatten chon viel zu viel Zeit damit verloren, und es war die höchste Zeit, ja, es war die allerletzte Zeit, daß wir sie überhaupt noch mit irgendwelchen Aussichten auf Erfolg bringen konnten; denn cs sind tatsächlich, als man davon im Ausland gehört hatte, schon Vielzuviel Bücher hinausgegangen, was unfern Buch handel und unsere Volkswirtschaft sehr geschwächt hat. Auf die Einzelheiten, die hier vorgebracht sind, nochmal» einzugehen, darauf möchte ich verzichten. Ich möchte nur meinen Zwischenruf erläutern, daß auch in der Sitzung vom 7. Januar
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