Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19200810
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192008104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19200810
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1920
- Monat1920-08
- Tag1920-08-10
- Monat1920-08
- Jahr1920
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
oder minder großer Wahrscheinlichkeit voraussetzcn darf — nun, dann hat man in der Tat eine ganz stattliche Bibliothek beisammen. Ihre Zusammenstellung dürfte gleichwohl nicht ganz leicht sein. Nicht minder kritisch ist die Wahl der Bücher für eine »Biblio thek des einfachen Mannes«. Dieser nicht eben soziale Be griff, der »einfach« für »unbemittelt« setzt, ist ebenso dehnbar und problematisch wie der des »Gebildeten«. Man weif; aus den Kriegs jahren, das; in den Fcldbuchhandlungcn gerade die sogenannten »ein fachen Leute« oft die geistig schwerere Lektüre verlangten als die »Ge bildeten«, bah sic immer auch besonderes Interesse für Aach- und Spc- zialliteratur zeigten. Man kann also gerade bei diesen Abteilungen allgemeineren Charakters ans die Ausführung nur gespannt sein. Geringere Schwierigkeit wird die Bildung einer »Gewerk schaft s b i b l i o t h e k« machen, eine Sammlung von wirtschaftlichen, politischen und historische» Büchern, die heute der besonderen Teilnahme der Besucher sicher sein darf und die von großem praktischen Werte werden könnte, wenn ihre gelungene Ausführung Gewerkschaften an- regcn könnte, ihre Büchereien nach diesem Muster auszugcstaltcn. Für einen Katalog dieser Sondcrabtcilnng würden die Gewcrkschas cn zweifellos dankbar sein. Vier BcrufSbibliothckcn sollen sich anschlicßcn: die »Bücherei eines S t a a t s m a n n e s«, vor deren Werken hoher Politik viel leicht mancher »Kenner« errötend schmunzeln wird, die »Biblio thek e i n e s A r z t c s«, die eine sorgfältige Auswahl der unabsehbar großen Fachliteratur medizinischen und naturwissenschaftlichen Charak ters enthalten soll, die »Bibliothek eines Lehrers«, alle wichtigen pädagogischen Werke und Hilfsmittel zum Unterricht an- «inandcrrcihend, endlich die »Bibliothek eines Ingenieurs«/ die den schlichten Arbcitsraum des praktischen Arbeiters mit der not wendigen Fachliteratur (und vielleicht auch einem Körnchen »allge meiner Bildung«?) füllen wird. Nach diesem Besuch bei der Wissenschaft soll sich der »Raum eines Kunstfreundes« auftun und Luxusdrucke und graphische Kostbarkeiten in würdiger Umgebung ausgcbrcilct zeigen. Eine »Da me n b i b l i o t h e k« wird zu erweisen haben, daß das Buchgewerbe auch heute fähig ist, dem schönen Geschlechte weiche Leöcrbände und heitere Bnntpapiergaben in die Hand zu.legen. Und eine »Kinder- bibliothck« — nein, das Wort ist fast zu schwer für den fröhlichen Märchcngcist, der hier aus Bilder- und Abcnteuerbüchcrn in bunten Wanbsricsen cmporklcttcrn soll. Schon die bisher genannten Abteilungen werden vielfach geeignet sein, als Muster und Anregung für kleine Sonderausstellungen eines geschickten Sortimenters zu dienen. Besonders aber soll ihm in einem »M u ste r b u ch l a d c n« cln Beispiel dafür gegeben werden, wie Bü cher im Laden ansgelegt oder in besonderen Auslagen ungeordnet wer den müssen, damit sie zum Kaufe reizen und zugleich den künstlerischen Geschmack des Käufers und Betrachters befriedigen. Damit neben dem Buchhändler und Käufer des modernen Buches auch der Antiquar und Liebhaber »vergilbter Meßartikel« seine kleine Sonderfreudc in der Ausstellung finde, soll eine »Bibliothek des 15. Jahrhunderts« durch einen der größten Frankfurlcr Anti quare ausgestellt werden. Sie wird Gelehrte und Bibliophile anlockcn, aber auch der moderne Verleger wird hier vielleicht manches Werk fin den, dessen Einband. Buchschmuck usw. ihm Anregung gibt. In einer Ausstellung, die deutsches Buchgewerbe und mit ihm deutsche Kultur repräsentieren will, darf die Musik, diese deutscheste Kunst, nicht fehlen. Man will in einem intimen »Musiksalon« die Merke der Musik und der Musikwissenschaft aufstcllcn und die neuesten Verlagswerke des Musikalienhandels von berufenen Inter preten vortragcn lassen. Auch wird die Aula der Schule, deren gute Akustik gerühmt wird, zu Choraufführungcn Verwendung finden. Schließlich wird die Turnhalle für eine besondere Ausstellung der Lehrmittel, auSgcwählt und zusammengcstcltt von der Leip ziger Firma Kochler L Volckmar, eingcräumt werden. Auch das Buchgewerbe wird gebührend zur Geltung kommen: ihm ist in einem besonderen Raum eine kleine Ausstellung »Die Entstehung des Buches« gewidmet, bei der die Herstellung eines bestimmten Bu ches dem Beschauer praktisch vor Augen geführt wird. Der Sinn der Ausstellung ist: das Buch als Geistes- und Gcwcrbe- prodnkt gleichzeitig zur Geltung zu bringen. Daher war und ist cs das Bestreben der Veranstalter, die Ausstellung nicht nur in den zeit lichen Zusammenhang mit der Messe zu rücken*), sondern sie in gei stige Beziehung zn einer Reihe von Kongressen zu bringen, deren Ver handlungen au das Buch, sei es als bibliophiles SaMmclobsckt, sei es als Träger wissenschaftlicher Werte, ankniipfcn. Dem Ausschuß für diese Kongresse gehören eine Reihe bekannter Männer der Wissenschaft *) Es bedarf vielleicht keines besonderen Hinweises, daß auf der Ausstellung selbstverständlich kein Handverkauf beabsichtigt ist. Es werden nur Bestellungen übernommen und weitergeleitet werden. und bedeutender Bibliophilen an: Professor Witkowski in Leipzig, der Herausgeber der »Zeitschrift für Bücherfreunde«, Professor Kautzsch, der Rektor der Universität Frankfurt, Gchcimrat Ebrard, Direktor Berghösser und Professor Swarzcnski, Professor Petcrscn, Professor zur Strassen, Ctadtrat Ziehen, Paul Hirsch und Moritz Cvndhcim i» Frankfurt, ferner Or. Klingspor in Ossenbach, Rudolf G. Biuding u. a. Am 10. Oktober wird die »Gesellschaft der Bibliophilen« ihre Jah resversammlung in Franksurt abhallcn, und gleichzeitig tagt der Kon greß über die Lage der internationalen Forschung. Auf diesem Kon greß soll insbesondere die Frage der Beschassung von ausländischer Fachliteratur zur Sprache kommen, die durch das Valuta-Elend für die Bibliotheken wir für die einzelnen Gelehrten eine so ungeahnte Be deutung gewonnen hat. An diesem Problem hat auch der Verleger ein mittelbares Interesse, da es ja schließlich auch wieder seine Autoren sind, die in ihrer eigenen Produktion den Mangel an ausländischem Hilfswerkzeug schmerzlich empfinden. Inwieweit gerade im Zusam menhang mit diesem Kongreß auch ausländische Gelehrte sich am Be such der Ausstellung beteiligen werden, läßt sich natürlich setzt noch nicht Voraussagen. Noch steht ja ein großer Teil der ausländischen Intelli genz der deutschen Wirtschaft und dem deutschen Geistesleben miß trauisch gegenüber. Die Deutsche Gesellschaft für Auslandsbuchhandel aber hat sich gerade auch das Ziel gesteckt, hier die Hand zur Verständi gung zu reichen. Sie hat auch hierfür wenigstens im neutralen Aus land schon vollen Anklang gefunden: von dort aus ging ja, abgesehen von verschiedenen anderen Einladungen, auch die Anregung zu dem ersten Unternehmen aus, das die deutschen Verleger nach dem Kriege schon wieder auf fremden Boden zusammensührte: der Büchermesfe in Helsingfors. Gerade der Kongreß über die Lage der internationalen Forschung ist gleichzeitig der beste Beweis für die unbefangene objek tive Auffassung der deutschen Wissenschaft, die an das Ausland mit dem ernsten Willen zu gründlicher Prüfung seiner Leistung herantritt und von ihm eine gleiche Aufnahmefähigkeit erwartet. Der deutsche Verlag aber zeigt hier, daß ihm auch In diesen Not zeiten sein alter Unternehmungsgeist nicht verloren gegangen ist und die Verleger wollen sich auch in Zukunft als Buchhändler erweisen, wie Goethe sie zur Bildung und Durchsetzung einer wahrhaften Welt literatur wünschte. Die Welt aber kann nur durch eine aufs höchste verfeinerte und gesteigerte Leistung gewonnen werden, und darum wird auch die Frankfurter Ausstellung ausschließlich auk dem Quali- tätsgcdankcn aufgebaut werden müssen. Victoria-Meßhaus heißt das Ausstellungsgcbäude: sät nomea omsrr! Für die buchhändlerische Fachbibliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die NcLaktlo« des Börsenblattes, Leipzig, Buchhändlerhaus, Gerichtsweg 26, zu richten. Vorhergehende Liste 1926, Nr. 169. Bücher, Broschüren usw. »Barke, Die.« .Mitteilungen aus der Schlesischen Literatur und Künstlerwclt kathol. Weltanschauung. Herausgegebcn von Hu bertus-Kraft Graf Strachwitz. Nr. 1 vom 1. August 1920. Aus dem Inhalt: Hubertus-Kraft Graf Strachwitz: Die Barke. (Ein- fllhrungswortc.) — Winke für eine glückliche Ansfahrt. Bücherbole, Deutscher. Zeitschrift zur Stärkung des Deutsch- gedonkcns im Schrifttum. Schriftleiter: Hans Lüslenödcr. 1. Jahr gang, Nr. 13/14 vom Juli 1920. Frankfurt a. M., Biebcrgassc 9, Verlag der Deutschen Buchhandlung G. m. b. H. Aus dem Inhalt: Arthur Trcbitsch: Geistesleben und Buchhandel. Ein Notschrei aus Österreich — ein Warnungsruf an Deutschland. — Biicher- bcsprcchungen. Lüelisrselisu, Teekniscks, 8r. 8/9 vom ckuki 1920. 81. 8'. 8. 121—160. Hamburg 86, Lovseu L dlarmclr. Buch- und Zeitschriften Handel, Der. 41. Jahrgang, Nr. 31/32 vom 1. August 1920. Berlin SW. 48, Frieörichstr. 250, Geschäftsstelle des Central-Vercins Deutscher Buch- und Zcit- schriftenhändlcr. Aus dem Inhalt: Der Dolchstoß des Verleger- Großkapitals gegen den vertreibenden Buchhandel. — Andr. Mllnch: Der Zusammenbruch des ZeitschriftcnwesenS. Echo, DaS literarische. Herausgegebcn von Or. Ernst Heil born. 22. Jahrg., Heft 21 vom 1. August 1920. Berlin, Egon Fleische! L Co. Aus dem Inhalt: Hugo Dafsner: Der Don-Jnan- Typus. — Georg Buch: Edith Nebelung: — Heinz Stolz: Franz Nabl. — Heinrich Zerkaulen: Neue Lyrik IX: — Stefan Wangart: Die gegenwärtigen Strömungen im Buchhandel. ^ Eigentum, Geistige s. 16. Jahrgang, Heft 17/18 vom 1./2V. Juli 1920. Erfurt, Zictenstr. 111, Der Ziel-Verlag. Aus dem Inhalt: Zum Weimarer Tarifvertrag. Von E. A. — I)r. M. Hirschselö: Amerikanische Magazin-Novellen. I. — Fr. Rasenberger-Koch: Die Gewerkschaftsbewegung der Kopfarbeiter.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder