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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Kleine Mitteilungen. Erklärung. — Die in Nr. 173 vom 5. August 1920 enthaltene Mit teilung über die Verschmelzung der Leipziger Univer sitätsbibliothek mit der Deutschen Bücherei ist ohne mein Wissen von der Redaktion des Börsenblattes, die den wahren Sachverhalt nicht kennen konnte, nach dem gleichlautenden Wortlaut der Leipziger Tageszeitungen abgedrnckt worden. Der Inhalt dieser Mitteilung, obwohl sie als von der Direktion der Deutschen Bücherei ausgehend bezeichnet ist, ist in den Tatsachen zum Teil unrichtig und vertritt vor allen Dingen Ansichten, die durchaus nicht die meinen sind. Ich lege ganz besonderen Wert darauf, dies zu betonen, ohne hier auf Einzelheiten «ingehcn z» wollen. Professor vr. Minöe-Pouet, Direktor der Deutschen Bücherei. Zu den Preissteigerungen auf dem deutschen Büchermarkt. — Ter »Neuen Zllrch. Ztg.« wird aus Zürcher Buchhänülerkreisen geschrieben: »Der unter vorstehender Überschrift in Nr. 1277 Ihres geschätzten Blattes erschienene Artikel (betr. das bekannte Rundschreiben des Deutschen Verlegervereins) bedarf einer wesentlichen Ergänzung. Der Deutsche Berlegervcrci» verschweigt in seinem Zirkular, daß die mei sten seiner Mitglieder infolge der ungeheuren Verteuerung des Pa piers, der Erhöhung der Buchdrucker- und Buchbindcrlvhne, wie der Buchbindermaterialicn gezwungen sind, VerlegerteucrnngSzuschläge zu erheben, die SV, 10V bis 150 Prozent, in vereinzelten Füllen noch mehr, betragen. In diesen Zuschlägen ist die Hauptnrsache der Preissteige rungen zu suchen, die zum überwiegenden Teil durch die mißliche wirt schaftliche Lage in Deutschland bedingt, zum Teil aber auch unbegrün det sind. — Gegenüber diesen hohen Teuerungszuschlägen der Verleger fällt der Teuerungszuschlag der Sortimentsbuchhändler von 20 Pro zent auf Bücher deutschen Ursprungs kaum ins Gewicht. So lange die Verleger den Sortimentern keine günstigeren Bezugsbedingungen ein räumen, ist er unentbehrlich zur Deckung der bedeutend gestiegenen Transportspesen, der gewaltigen Verteuerung der Packmaterialicn, der erhöhten Gehälter und Löhne, in manchen Fällen der erhöhten Ladenn.iete und in neuerer Zeit noch Lurch die Belastung der Ausfuhr bewilligung mit 8 Prozent. Verlegerteuerungszuschläge und Valutazuschläge sind wohl zu unterscheiden; sie gehen nebeneinander her. Die Valutazuschläge be zwecken den Ausgleich zwischen der Mark- und der schweizer Franken- Währung. Sie bewegen sich, je nach dem Kursstände der Mark, zwi schen 18V Prozent und 680 Prozent. Wenn in dem Verlegcrzirkular behauptet wird, daß das ganze auf der Büchererziiugung ruhende ma terielle Wagnis allein vom Verleger getragen wird, so trifft dies nicht zu. Ein großer Teil des Risikos wird dem Verleger durch die festen Und Barbestellungen des Sortimentsbuchhandels abgenommen. Nichtig ist, daß der Verlags- wie Sortimentsbuchhandel schwere Zeiten durch zukämpfen hat, doch sucht das Verlegerzirkular die Ursachen des Not standes am unrichtigen Ort. — Wir vertrauen fest darauf, daß der deutsche Buchhandel die schwere Krisis überwinden wird, wenn Verlag und Sortiment geschlossen zusammenstehen.« . Sozialpolitik, die am IS., 22., 29. August und am S. September begin- ' nen. Der Preis für die Woche sWohnung, Verpflegung, Teilnahme an den Kursen) beträgt 80 Mark. Die Jungbuch händlcrgilde, die einen ähnlichen Lehrgang in Weimar geplant hatte, verweist ihre Mitglieder auch auf Dreißigackcr. Vorherige Anmeldung au das Volls- hochschulheim Dreißigacker bei Meiningen ist dringend geboten. Zusammenschluß der höheren Angestellten des graphischen Gewer bes, Prokuristen, Geschäftsführer usw. — In Berlin ist eine Bewegung im Gange und hat bereits weite Kreise ergriffen, die bezweckt, alle höheren Angestellten des gesamten graphischen Gewerbes, insbesondere also des Buch-, Zeitungs-, Kunst-, Musik-Verlages, der Annonce»- Expeditionen, des Papier- und Druckgewcrbes, sowie des zu all die sen Branchen gehörigen Klein- und Großhandels usw., zu einer Or ganisation zusammenzuschlicßen, die die wirksame Vertretung ihrer wirtschaftlichen Interessen unter Ausschluß jeglicher politischen Be tätigung bezweckt. Interessenten werden gebeten, ihre Adressen cinzu- i senden an Herrn Fritz Goetz, Berlin SW. 68, Kochstr. 22/26, Ml- steinhaus. Beschleunigtes Eilgut. — Eine Änderung der Gepäckdienstordnung tritt mit sofortiger Gültigkeit auf den Eisenbahnen in Kraft. Als be schleunigtes Eilgut, welches auf Eilgut-Frachtbriefe in Personenzügen befördert oder als Expreßgut auf Eiscnbahupakctadresse abgefertigt wird, sollen zur Beförderung von nun an alle Gegenstände zugelasscn werden, die sich zur Beförderung im Packwagen eignen. Das Gewicht der einzelnen Stücke wird auf SV Kilogramm beschränkt. Der Ortsausschuß Berlin der Angcstelltcnvcrsichcruiig, W. 8, Tau- benstr. 33, hält vom Donnerstag, den 12. August d. I., an wieder seine regelmäßigen Vor- und Nachmittagsfprcchstunden ab, und zwar Mon tag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend von 10 vis 12 Uhr, Dienstag und Freitag von 4 bis 6 Uhr. Bei der großen Kompliziert heit der infolge zahlreicher Verordnungen jetzt geltenden gesetzlichen Bestimmungen ist in allen Zweifclsfällcn die Einhoiung eines Rates dringend geboten. Eine sozialistische Bücherei für Berlin. — Der verstorbene Stadt verordnete Emil Basner in Berlin hat eine wertvolle Sammlung so zialistischer Literatur hinterlasscn, die rund 3SV0 Bände umfaßt u»b namentlich reich an sozialistischen Zeitschriften ist. Ferner enthält sie die gesamt« gewerkschaftliche Literatur der letzten 40 Jahre, die Schrif ten der sozialistischen Führer in ersten Ausgaben, Protokolle der sozial demokratischen Parteitage, Flugblätter usw. Der Berliner Magistrat hat beschlossen, die Sammlung für SO 000 ^7 z» erwerben und sic der Friedländerschen Sammlung der Staötbibliothek anzuglicdern. PersonalilMichteu. Gestorben: am 6. August Herr Verlags- und AntiquariatsbuchhäLdler Wil helm Heims in Leipzig. Ein sehr liebenswürdiger, feinsinniger und mit reichen Sprach- kcnntnissen ausgestatteter Kollege ist mit ihm dahingegangen. A»S der Textilbranche hervorgegangen, gründete er aus Lieb« zum Buche ü» Jahre 1905 eine Verlagsbuchhandlung verbunden mit Antiquariat In letzterem Zweige beschäftigte er sich besonders mit dem Ausstiche» von kleinen Rcstbcständcn bei älteren Verlags-Handlungen. Da er bei solchen Ankäufen sich zu mäßige» wußte, so erzielte er recht schöne Er folge. Von seinem vornehmen Verlag fanden die »Handbücher M Volkskunde« die weiteste Verbreitung. Die Herausgabe der Lagardc- schen Lebenscrinnerungen brachte ihn in nähere Verbindung mit der Witwe dieses großen Gelehrten, und es gehörte diese Zeit zu seinen schön sten buchhändlerischcn Erinnerungen. Er veröffentlichte auch ei» lehr reiches Werkchcn: Wie erlernt man fremde Sprachen, das in drei Auf lagen ausvcrkauft wurde. Ferner bekämpfte er recht leidenschaftlich die thcosophischen Bestrebungen in einer größeren Anzahl von Artikeln i» der Tagespresse. Ein erheiternder Charakterzug war ihm eigen. Seine neue Krawatte mußte man bewundern, und die Frage nach seinem Le bensalter wußte er durch eine vornehme Hanbbcwegung und »Spre chen wir nicht darüber« abzutun. Ein schweres Herzleiden machte dem lieben Menschen die letzten Wochen seines Lebens zur Qual. Eh" seinem Andenken! . 4. ferner: , am 2. August nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von SS Jahren Herr Verlagsbuchhändler Franz Muth, der Inha ber der Muthschen Vcrlagshandlung in Stuttgart. Um von einem Nervenleiden Genesung zu finden, weilt« der Ver- ! storbene auswärts. Eine schnell auftrctende und rasch verlaufende Lungenentzündung hat seinem arbeitsreichen Leben ein vorzeitiges Ende gesetzt. In unermüdlicher Berufsarbeit hat er seinen vor 2Z Jahren auf kleiner Grundlage begonnenen Verlag zu schönster Blüte geführt. Die sterblichen Überreste des als Mensch wie als Verleger hochachtbaren Mannes wurden in aller Stille in der Familieugrab- .stätte beigcsctzt. In der friedlichen Stille seiner Heimat im würticui- bergischen Unterland schloß sich der Kreislauf seines an Arbeit reiche», doch auch von Erfolgen gesegneten Lebens. Lehrgänge im Volkshochschulhcim Dreißigacker. — Alle Kollegen und Kolleginnen, die erst imHcrbst ihrcnUrlaub erhalten, seien aufcinc gemeinnützige Einrichtung hiugewicscn, die ihnen außer körperlicher Erholung auch geistige Bereicherung verspricht. Die Volkshoch-i schule Thüringen stellt ihr schönes neues Landheim Drci- ^ ßjgack er bei Meiningen bis zum 15. September als Ferien aufenthalt zur Verfügung und veranstaltet darin zugleich eiu- wöchige Lehrgänge über Gegenwartsfragen ans Weltanschauung und Karl Rohn s. — In Leipzig ist Geh. Hofrat Prof. Qr. Karl Roh», Ordinarius für Mathematik und Direktor des mathematischen Jnstum an der Leipziger Universität, infolge eines Schlaganfalls gcstorvci- Professor Nohn hat ein Alter von 65 Jahren erreicht. 1870 hat er M in Leipzig habilitiert, von 1885 bis 1905 wirkte Professor Rohn an o Dresdner Technischen Hochschule, deren Rektor er auch war. M 1. April 1905 wurde er als ordentlicher Professor an die Lechz S Universität berufen. vkNttttwvril. Red. t. B.: R i ch - r d Ä l b e r t i. - Verlag: D - r B d'r I - noerein »er Deutschen ««»Händler ,u LetpA. Deutsche»^ Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg r« lBuchy S48
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