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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel, Zeitschriften! — Zeitschriften sind ein wunder Punkt, der uns auch schmerzlich ist. Wir hätten es lieber gesehen, wenn dar nicht mit in das Ausfuhrverbot gekommen wäre. Herr Geheimrat Siegismund hat bei den Besprechungen in Berlin beantragt, daß die Zeitschriften Herausbleiben möchten, es war uns mehr oder weniger zugesagt; es ist aber dann doch einfach in das Ausfuhrverbot mit ausgenommen worden, und durch den Zusatz: Zeitschriften, die durch die Verlagspostanstalten gehen, sind frei — ist eine gewisse Verwirrung hineingetragen worden. »Verlagspostanstalten« heißt natürlich in diesem Falle: Post- zeitungsamt. Das Reich hat sich aber so seltsam ausgedcückt, daß wir zuerst selbst nicht wußten, was gemeint war. Mit der Post sind vorher Verhandlungen gepflogen worden, und die Post hat daraufhin eine Bekanntmachung erlassen, die mit dem Aus fuhrverbot nicht ganz übereinstimmte. Es ist deshalb vorge kommen, daß Zeitschriften auf der einen Postanstalt durchgingen, auf der andern festgehalten wurden. Wir haben versucht, nach Möglichkeit dieser Schwierigkeit Herr zu werden. Wir haben Firmen, die einen besonders großen Export haben, die wöchentlich vielleicht mehr als 400 bis 500 Kreuzbänder haben, einen Stempel in die Hand gegeben. Wir haben es getan im Vertrauen darauf, daß diese Firmen diesen Stempel nicht mißbrauchen tverden. Es sind mir bis heute noch keine Fälle vorgekommen, in denen das geschehen wäre. Wir haben weiter für die Firmen, die nur kleinere Sendungen haben, jetzt Zettel bestellt, die den Aufdruck: »Ausfuhrfrei — Zeitschriften ohne Berechnung — Kataloge« und die Unterschrift des Bevollmächtigten tragen. Diese werden in den nächsten Tagen kostenfrei abgegeben. — Das ist das, was wir tun können. Und nun möchte ich auf die Zeitschriften mit Berechnung Hinweisen. Gewiß, meine Herren, es ist eine unheimliche Ge schichte, wenn Sie 800 Quartalsrechnungen doppelt ausschreiben sollen. Aber da wir ja doch nicht dazu da sind, die Sache zu "schweren, und wir uns Mühe geben, entgegenzukommen, ha ben wir mit den Firmen, die wirklich so große Sendungen ha ben, verabredet, daß sie uns nicht die Duplikatfqkturen einsenden, sondern daß wir ihnen auf ihren Namen hin gestatten, die Ori- iinalfakturen in einem Avis zusammenzustellen, den Betrag, ben Empfänger, das Land anzugeben und durch Unterschrift zu bestätigen, daß das mit den Ortginalfakturen übereinstimmt, diesen Avis senden Sie uns ein, und wir berechnen die Ge bühren danach. Das ist aber das Weitestgehende, was wir tatsächlich tun können. Restsendungen von Zeitschriften! — Das ist beantwortet bvrch diese Stempel resp. Zettel. Länder, die keine eigene Valuta haben I — Ja, meine Herren, können doch nicht schließlich jedes Land einstigen. China hat tatsächlich neben seiner eigenen Valuta die englische, und ^onn die Herren Chinesen in Franken bezahlen, so tun sie es, Ail der Franken für sie günstiger ist. In China rechnet kein Aonsch nach Franken. Wenn Sie dort zur Bank gehen und «"Messen in Franken nach Hause geben, müssen Sie zu einer 'kanzöslschen Bank gehen, weil cs die anderen Banken nicht Machen. , Japan rechnet nach dem Yen und sonst eben nur mit eng- "Icher Währung. Rumänien! — Die rumänische Währung war bis jetzt Mechter als die deutsche. Sie hat sich jetzt etwas gehoben. ?bMieweit sie wirklich höher ist, können wir hier nicht fest sten. Die Devisen lauten so verschieden, daß das nicht mög- "ch ist. Das türkische Pfund! — Die Türkei ist mit ihrer Valuta fsintlich schlechter als wir. Gewiß, das türkische Pfund wird . ' Mark bezahlt, aber das, welches von der Englischen Bank gegeben wird, nicht das Pfund, das im regulären Handel gilt, ^^aumrechnung bei Sendungen, die später ins Ausland h — Ich gebe Ihnen zu: das ist ein Wunder Punkt. Ich L, ^ berschiedentlich Beschwerden gehabt, daß Firmen gerade dlpnLeipzig heute einen Teil einer Sendung bekommen, der au» ^ ^ sechs Wochen in einer großen Sammelsendung hin- - sE Der Valutaausgleich ist, wie es das letzte Mal Esen ist, 650 Prozent. Vier Wochen später ist er 360 Prozent. Jetzt muß der Mann die Rechnung aufstellen und soll einmal mit 650 Prozent, einmal mit 360 Prozent rechnen. Daß da der Kunde verschnupft ist, glaube ich. Da kommt es doch nur darauf an: Einigen Sie sich mit den Verlegern! (Zuruf: Du lieber Gott!) — Sagen Sie den Verlegern — ich muß Ihnen diesen Rat geben, ich weiß keinen andern Ausweg —: Ich Habs eine Sammelsendung, bestelle die jetzt zum Jnlandpreis und ver pflichte mich, den Valutaausgleich an dem Tage zu zahlen, an dem ich die Sendung hinausbringe. — Wir kämen auf diese Schwierigkeit nicht, wenn wir eine reguläre Meldepflicht hätten. Aber die haben wir leider nicht, wenigstens keine zwingende. Das ist der einzige Ausweg, den ich wenigstens finden kann. Wenn Herr Nitschmann oder einer der Herren einen besseren weiß, wäre ich dankbar, wenn er ihn uns angäbe, und ich glaube, der Vorstand des Börsenvereins ebenso. Zeitschriften in der Berechnung mit 300 und 400 Prozent k — Meine Herren, die Zeitschriften sind ja frei von der Berech nung, soweit der Verleger nicht anders bestimmt. Wir selbst in der Außenhandelsstelle finden es entsetzlich, daß bis heute keine Liste über die Zeitschriften besteht, die mit Valutaausgleich geliefert werden, und über die Höhe dieses Valutaausgleichs. Wir haben uns aus den Börsenblättern immer die Listen her ausgeschnitten; aber wollten wir das genau kontrollieren und jede Sortimenterrechnung oder Verlegerrechnung daraufhin prü fen, ob tatsächlich für die einzelne Zeitung der Valutaausgleich in Betracht kommt, so müßten wir noch 60 Angestellte einstellen. Wenn wir alle Zeitungen mit Valutaausgleich liefern würden, wäre die Sache wesentlich anders. Letzthin ist einmal der Vor fall geschildert worden, daß Sortimenter ihre Zeitschriften bei der Post bestellen und dann ins Ausland schicken. Ja, soweit können wir tatsächlich nicht ins einzelne gehen, daß wir auch das nun noch nachprüfen. Ich glaube, das ist ungefähr alles — soweit ich es wenigstens kontrollieren kann, was Herr Nitschmann vorgebracht hat. (Paul Nitschmann: Die wichtigste Anfrage ist noch nicht de- j antwortet: ob von der Außenhandelsnebenstelle Meldungen an j die Verleger erstattet werden.) Das ist ganz ausgeschlossen; denn wir sind doch schließlich , nicht zur Spionage da, und derjenige, der Ihnen das gesagt hat, hat entweder wissentlich oder unwissentlich eine große Tor heit gesagt. Glauben Sie wirklich, Herr Nitschmann, daß wir uns hinstellen und dem Verleger sagen: Sortimenter Soundso hat das und das Buch an den und den im Auslande geschickt? (Paul Nitschmann: Die Behauptung rührt von einer großen wis senschaftlichen Verlagsbuchhandlung her!) — Können Sie mir den Namen sagen? (Paul Nitschmann: Ich möchte es in diesem Kreise nicht tun. Persönlich, ja.) — Es ist ein Unding. Die ^ Firma muß sich sehr geirrt haben, oder es muß ein grobes Miß verständnis dabei sein. Es ist einfach unmöglich. Ich würde jSie bitten, bah Sie mir vielleicht den Namen geben, damit ich ^die Sache untersuchen kann. (Paul Nitschmann: Selbstver ständlich !) Habe ich sonst noch etwas aus Ihrem Blumenstrauß ver- gessen? (Paul Nitschmann: Ich sitze seit heute morgen 9 Uhr hier und kann eigentlich nicht mehr recht folgen.) Dann möchte ich Herrn vr. Baer antworten. — Die Mili tärbehörden haben natürlich die Verfügung erlassen; soweit ich aber weiß, ist es nur für das Militär. Ich glaube nicht, daß sie sich auf jeden Franzosen im Jnlande bezieht. (Zuruf: Doch!) — Ich glaube aber, es sind Verhandlungen im Gange — wenn sie nicht schon abgeschlossen sind —, die auch das unterbinden, wenigstens das Hinausbringen der Bücher. Daß Sie in Frank furt selbst den Franzosen so verkaufen müssen, glaube ich Ihnen; aber ob sie die Bücher nachher hinausbringen, ist eine andere Frage. Ich glaube, da wird ein Riegel vorgeschoben. Über das moderne Antiquariat habe ich mich ja schon ge äußert. Daß die Herren vom modernen Antiquariat ängstlich sind, verstehe ich, und daß da eine gewisse Beschwerde ist, ver stehe ich auch. Aber, meine Herren vom modernen Antiquariat, ich möchte Ihnen sagen, daß sich allein in Leipzig in den letzten zwei Jahren ungefähr 50 bis 60 kleine Firmen in Leipzig
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