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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1906
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- Deutsch
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Dietrich Reimer (Ernst Vohse«) in Berti«. 8399 Illeiiibol, OruväüÜA« einer vsr^isiciisväso 6ra.uiliig.tilr äer Laiitu- spiaelsn. 6sd. 8 »E. Ernst Reinhardt in München. 8408 »Reinhardt, Vom Nebelfleck zum Menschen. Ca. 6 Carl Siwinna, Phönix-Verlag in Kattowitz. 17 1 »Knötel, Die Eiserne Zeit vor 100 Jahren. Prachtausgabe 6 Volksausgabe 3 75 H. Beit » Comp, in Leipzig. «408 »Osvslä, Dsörbueö äer obsmiseösn katbolo^is. 1. Witts. 6a. 8^. Vertag „Harmonie" in Berlin. «403 Kruse, ^.lb. KortainK. 3. Daus. 4 -L. Verlagsbuchhandlung „Leykam" in Graz. 8415 »Heimgarten. XXXI. Jahrgang. Jährl. 7 ^ 20 H; einzelne Hefte 60 H. Adolf Dponholtz Beklag in Hannover. v 2 8inolair, Oer Lumpt, b. ^.uü. 4 50 ; Aek. 6 Thüringische Verlags-Anstalt, G. m. b. H. in Leipzig. 8404 6Iausou, LtillASstaucksu. 4.—b. Daus. 1 Franz Wahlen in Berlin. 8412 v. Rohrscheidt, Gesetz, betr. die Unterhaltung der öffentlichen Volksschulen. Textausg. 90 H; Komment.-Ausg 2 ^ SO H. W. Vobach ä- Co. in Berlin. 8402 Oie Llusik-Naxxö. Hott 24. 50 <H. Hermann Walther in Berlin. 8413 »Das übersodätats Vsutseiliauä. 60 A. Zttckschwerdt in Weimar. 8408 *W^wsrs illustrisrtss Dost- unä Dslsgr.-Wväduoli. IViuter 1906/07. 1 Nichtamtlicher Teil Johann Lindner, Kupferstecher. Gestorben am 20. August 1906 zu München. Von Adalbert Roeper, Berlin. über den Niedergang der graphischen Künste ist viel ge schrieben und geklagt worden. Wenn man über die Ursachen und deren Bekämpfung auch verschiedener Meinung sein kann, so muß doch von vornherein zugegeben werden, daß insbesondere der reine Linienstich, die klassische Grabstichelarbeit, sehr zu leiden hat unter dem Triumphzug der enorm entwickelten mechanischen Vervielsäl- tigungsmethoden. Die wenigen noch in unsre Zeit hineinragenden altern Kupferstecher strengen Stils, die alter Tradition gemäß in der reinen Linienmanier das einzige Heil und alleinige Aus drucksmittel ihrer Kunst erblicken, haben wirklich allen Grund, über die Ungunst der Zeitverhältnisse zu jammern. Wer von ihnen nicht gerade eine gut dotierte Staatsstellung inne hat oder sonst mit staatlichen Aufträgen bedacht wird, der ist sicher nicht auf Rosen gebettet. Schon zu Anfang des vorigen Jahrhunderts hatte die Kupferstichkunst einen großen Konkurrenzkampf mit der damals mächtig aufblühenden Lithographie zu bestehen, und sie mußte an diese junge Rivalin die sogenannten Brotarbeiten, die handwerks mäßigen Gelegenheitsarbeiten aller Art, aber auch die meisten Porträtaufträge abtreten; dadurch verlor sie mit dem sichern regel mäßigen Verdienst, den diese laufenden Arbeiten ihr bisher einbrachten, ein gut Teil der materiellen Lebensunterlage, und ihre Vertreter wurden wirtschaftlich schwer geschädigt. Ihr verblieb fast nur noch die Aufgabe, sich als reproduzierende Kunst in den Dienst der Malerei zu stellen; aber auch aus dieser Position wurde sie im Laufe der Zeit verdrängt, und zwar erst durch die mit absoluter Treue arbeitenden photographischen Druckmethoden, vorzüglich durch die zu großer technischer Vollendung heraus gebildete Photogravüre, und dann durch ihre eigene Schwester kunst, die Radierung, die in einem neuen kräftigen Aufschwung sich größeren Aufgaben als bisher auch auf dem Gebiete der Re produktion mit Erfolg zuwandte. So ist die alte ehrwürdige Grabstichelkunst nach und nach zur Seite gedrängt worden, und ihre nicht mehr zahlreichen Ver treter bekommen einen immer schwereren Stand. Auch der am 20. August in München verstorbene Kupferstecher Johann Lindner hat eine harte Schulzeit im Leben und in der Kunst durchmachen müssen, ehe sein Talent und sein unermüdlicher Fleiß sich An erkennung errangen. Geboren am 5. Juni 1839 zu Alfeld in der Oberpfalz, zeigte er schon als Schulkind ein mehr als gewöhnliches Zetchentalent. 1854 fand er Aufnahme in einer Nürnberger Kunstanstalt, um sich zum Kupferstecher auszubilden. Hier konnte er sich jedoch nur das Handwerksmäßige der Kunst aneignen, und erst später, als Schüler I. L. Appolds und als Hospitant der Nürnberger Kunst schule, fand er Gelegenheit zur künstlerischen und geistigen Fort bildung. 1861 ging er nach München, von 1862 bis 1864 lebte er in der Schweiz, hier wie dort für Buchhändler und Verleger tätig. 1865 ließ er sich dauernd in München nieder. Seine korrekte, sorgfältige Zeichnung befähigte ihn vorzüglich zum Porträtfach, und auf diesem Gebiet hat er sich denn auch mit besonderer Vorliebe und Geschicklichkeit betätigt und sich einen guten Ruf erworben. Neben einer Anzahl von größeren Bildnissen, meist nach eignen Zeichnungen, vollendete er mehrere gut gelungene Stiche nach klastischen Vorbildern, die den besten Schöpfungen dieser Art würdig an die Seite gestellt werden können. Seine ersten Werke zeigen noch den der Nürnberger Schule eigenen harten, trockenen Ton und einen gewissen Mangel an malerischer Haltung. Aber die Beschäftigung mit der Radiernadel führte ihn zu einer leichteren, freieren Be handlung und verlieh seinen späteren reifen Werken einen vollen, satten Ton und reiche koloristische Wirkung. In seinen Radie rungen wiederum herrscht sehr zu ihrem Vorteil eine Korrektheit und vollendete Durchbildung, und die Technik zeigt so regelmäßige Strichlagen, wie sie in solchem Grade sonst nur dem Kupferstiche eigentümlich sind. Zu seinen reifsten und besten Schöpfungen zählen die beiden großen Porträts des alten Kaisers Wilhelm l. und Friedrichs III. (Nr. 17 und 18 des nachstehenden Verzeichnisses), die er Anfang der siebziger Jahre im Aufträge des Berliner Kunstoerlegers F. O. Heese vollendete. Vor Lindner hat keiner seit beinahe einem Jahrhundert so große Köpfe in Kupfer gestochen. Diese beiden Hauptblätter schließen sich den Werken der großen Franzosen des achtzehnten Jahrhunderts und unsers Georg Friedrich Schmidt würdig an. Kaiser Friedrich führte auf Reisen Abzüge des Lindnerschen Stiches mit sich für besondere Dedikationen an hoch- gestellte Herren und Fürstlichkeiten. Das Papier dieser Drucke mußte extra präpariert werden, um die Unterschrift nicht ver laufen zu lassen. Seit zwanzig Jahren lieferte Lindner die Porträt-Stiche und Radierungen, die allmonatlich als Beilagen der Zeitschrift »Nord und Süd« erscheinen. Lindners Kunst fand ehrende Anerkennung. Er war Ritter des österreichischen Franz Josef-Ordens, Inhaber der bayrischen Ludwigs-Medaille, Abteilung für Kunst, der kaiserlich österreichischen goldenen Medaille littsris st artibus, der preußischen großen gol denen Königsmedaille suum ouigus, der württembergischen goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Kronenordens, der Kunstmedaille Wien 1873 usw. usw. Im persönlichen Verkehr war der Verstorbene ein liebens würdiger, offener Charakter, dabet eine vornehme, vertrauende Natur. Aus seinem frischen weißbärtigen Gesicht blickten ein paar 1103*
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