Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1890
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- 1890-02-19
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- 19.02.1890
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886 Nichtamtlicker Teil. 41. 19. Februar 1899. Nichtamtlicher Teil. Ein Verlagskonlrakt vom 20. August 1459. In dir »Belletristisch-Literarischen Sonntagsbeilage- der »Hamburger bevor ich Hans Leiden alles geliefert habe, dann verpflichte ich mich, gestehe zu und verspreche nach Verhältnis dessen, was Nachrichten« vom 16. d. M. veröffentlichte ein Herr 0. R. einen Ver-1 ^ dann noch nicht geliefert habe, das; er das Geld, das ich lagsvertrag zwischen einem Kunstverlegcr und einem Kupferstecher vom ihm dann noch schuldig wäre wie vorher und nachher geschrieben Jahre 1459, der zu den frühesten bekannten Urkunden dieser Art gehören ist, aus meinem Nachlaß nehmen soll und darf. Aber Wenn ich dürfte und darum mit gefälligst erteilter Erlaubnis des dortigen Herrn innehalte und an Hans liefere, wie abgemacht ist, dann «, ich "! '»»-» «°ll H-mS G-ld z- ,-d°»' Und ch m '< ^ ? nr . verspreche, Bertold, alle Bedingungen zu halten und diese vor- o verostentüchte m den Mrtte.lungen des Verems h^geschriebenen Bilder gut zu machen nach meinem besten Wissen, für Lnbecklsche Gesch,chle Senator Brehmer emen Vertrag aus ^ Fehler, die will ich verbessern nach dem Ausspruch dem Lübecker Nlederstadtbuch m alter plattdeutscher Sprache der g^r Leute; und ich will auch alle diese Bilder nie und nimmer es wohl verdient, ,n wetteren Kre.sen bekann zu werden, da er ^en oder nachmachen lassen und auch nicht absetzen oder ,n mehr als emer Hinsicht von Bedeutung ist. Verkauf stellen lassen oder verschenken oder sonst dergleichen Meines Wissens sind buchhändlerische oder Kunstverlags- thun ohne alle Arglist, sonst will ich büßen mit derselben Strafe kontrakte aus so früher Zeit bisher noch nicht bekannt geworden, für sedes Stück, das er in Erfahrung bringt. Und alle Abzüge Ferner enthält dieser Vertrag einen höchst schätzenswerten Bei- verspreche ich ihm mit den Platten abzuliefern bei derselben trag zur Geschichte des Kupferstichs. Bekanntlich streiten sich Strafe, denn ich bin von Hans Leiden für die vorgeschriebenen Italiener und Deutsche um den Vorrang in der Erfindung dieser Bilder bezahlt, und bekenne ihm dies schuldig zu sein, wenn ich vervielfältigenden Kunst. Die Italiener bezeichnen bestimmt den ihm alles gehalten habe, was vorher geschrieben steht. Dies Florentiner Goldschmied Maso Finiguerra als den Erfinder alles verspreche ich ihm und seinen Erben sicher und fest zu des Kupferstichs. Aber wenn die ersten italienischen halten. Dessen sind Zeugen die gegenwärtigen frommen Leute, Kupferstiche mit 1465 datiert sind, so giebt es alte deutsche hje dabei gewesen sind und die in dieser Schrift vorher ver- Blätter mit dem Jahr 1446 und dem Zeichen k. 145l. Oxfch„et sind. Und zu desto größerem Zeugnis sind dieser Ur- Die Lübecker Kupferstiche aus den Jahren 1459, 1460 gehen künden zwei aus den Buchstaben a. d. v. geschnitten. Bertold also immerhin in die früheste Zeit dieses Druckverfahrens zurück. Borsteld hat eine und Hans Leiden die andere vor den erwähn- Der Stecher Bertold Borsteld ist wahrscheinlich ein Goldschmied, ten ansässigen Bürgern empfangen. Und dieses geschah im Jahr da der Name Borsteld sonst unter den Lübecker Goldschmieden (14)59 am Montag unsrer lieben Frau. (2V. August.) dieser Zeit vorkommt und erwiesenermaßen Goldschmiede die ersten - — — Kupferstecher waren. Hans (von?) Leiden ist Kapitalist und Kunst- Vermischtes. Verleger. Die hohen Konventionalstrafen, die für zu späte Lieferung Entscheidung des R eichsgerichts. — Eine in einer Zeitschrift festgesetzt werden, lassen beinahe auf schlechte Erfahrungen aus 9'welche über Erlebnisse einer geschicht noch früherer Zeit schließen. Wir erfahren bei den zehn Kupfern schmuckloser Form zu geben bezweckt, fällt nach einem Urteil des Reichs leider nur von dreien den dargestellten Gegenstand, nämlich: Die gerichts, II. Strassenats, vom 10. Dezember 1889, nicht unter die ge- Kreuzignng, das (jüngste) Gericht und die Historie von Troja, festlich gegen Nachdruck geschützten -novellistischen Erzeugnisse- Es scheinen weder diese Kupferstiche, noch der Stecher Bertold ls 7b des Nachdruckgesetzes vom 11 Juni 1870). Eine Lebensb^ Borsteld, noch der Kunstverleger Hans (von) Leiden bisher bekannt ^ sei,,) bezweckt, deren historischer Stoff künstlerisch gestaltet ist und die geworden zu sein. Ich lasse daher den ganzen Kunstverlags- sich dcmzusolge wie eine erzählende Prosadichtung liest, ist als novellistisches kontrakt in der Uebersetzung folgen: Erzeugnis gegen Nachdruck geschützt. Ich Bertold Borsteld habe bekannt und in Freundschaft DerBegrisf derNovelle lätztsich kemeswegsaus feststehendenBe- o. .'-cur, < ' ^ , griffen abletten, er ist vielmehr ein durch eine lange historische Entwickelung verembait und abgemacht an St. Laurentius Abend UN Jahre gegebener. Seine Bedeutung war im Laufe der Jahrhunderte und in (14)59 vor ansässigen Bürger», nämlich Albert Kind, Johann s der Literatur der einzelnen Bölker verschieden und kam, eine weitere Seveu und Hans Keiner, daß ich Hans Leiden 100 Mark Lübsch Acnderung erleiden, sofern die epische Erzählung neue Bahnen einfchlagen . schuldig bin. Hierfür verspreche ich ihm, zehn Bilder in Kupfer 9°!"e. Derartige Begriffe dulden nicht eine scharfe Umgrenzung. Das ... ^ ^ ^ " zeigt auch die in dem Gutachten des Sachverstandigen-Berems versuchte zu schneide», solche Bilder, die wir beide verabredet und vor Definition. Jedenfalls sind solche Begriffe zur Verwertung in der Rechts kursen ansässige» Bürgern kundgethan haben. Die erste Platte, übung wenig geeignet. worauf das Kreuz (Kreuzigung?) geschnitten werden soll, per- Deshalb hat der III. Strassenat in dem Urteil vom l7. November spreche ich ihm Vor nächsten St. Martinstag 59 fertig zu liefern. ^ vorgezogen den Begriff .novellistischer Erzeugnisse., dessen Trag- ci-a. . P ( -n c 's »n k Welte m der Gesetzgebung nicht über Zeitungsartikel hmausgeht, aus den Thue ich das nicht, so verpflichte uh mich, ihm 40 Mark Lubsch Gepflogenheiten der Journalistik und aus dem vom Gesetzgeber verfolgten zu geben, und dennoch verspreche ich es ihm fertig zu machen. Zweck zu erklären. Auf diesem Wege gelangt der bezeichnet« Senat zu Die sieben Bilder verspreche ich ihm alle vor nächsten Weihnachten der Ansicht, daß unter einenz-movellistischen Erzeugnisse in tz 7b a. a. O- fertig zu liefern, wie ich sie schneiden soll. Thue ich das nicht, ^ zählende Prosadichtung zu verstehen sei Dieser Ausfassung hat r '.l, ^ l sich der 1. Strafsenat des R.-G. ln dein Urteil vom 2. Mac 1889 an- so verpflichte ich mich, ihm zwanzig Mark Lubsch zu geben, und geschlossen, und auch der II. Strafsenat hat kein Bedenken getragen, der- weiin auch nur ein Bild fehlt, und dennoch verspreche ich, ihm selben beizutretcn. dieselben baldigst fertig zu machen. Dann sind da noch zwei Da der Begriff einer »Lebensbeschreibung« sich ans dem Worte selbst Bilder: auf dem einen soll ich ihm das jüngste Gericht schneide», reicht die im Urteil vom 17. November 1886 gegebene Desmitioii ans dem andern die Historie von Droja, und jedes gut so groß, Erzeugnissen« zu bestimmen. Der Inhalt der Lebensbeschreibung ist durch Wie das erwähnte Kreuz ist. Das eine verspreche ich ihm zu geschichtliche Vorgänge gegeben; sobald der Biograph erfindet, wird er liefern im Jahre 60 vor St. Johannis Tag im Mitsommer, seiner Aufgabe untreu. Dagegen kann die erzählende Prosadichtung voll- Thue ich das nicht, so verpflichte ich mich, ihm 40 Mark Lübsch zu ^»dist der Phantasie des Verfassers entsprungen sein Befaßt sich du / ^ - 5. s '<i l <<- 5. c .. 0 Prosadichtung mit historischen Personen und Begebenheiten, so ist sie be geben, und gleichwohl verspreche ich es ihm baldigst fertig zu rechtigt, die aus den Quellen der Geschichte geschöpften Nachrichten mit machen. Und das andere, nämlich das letzte Bild, verspreche ich dichterischer Freiheit zu ergänzen und zu verändern, sofern dies ihr Zweck ihm vor St. Martin's Tag darauf zu liefern. Thue ich das erfordert. Der Biograph verfolgt den Zweck, über Erlebnisse einen wahr- nicht, so verpflichte ich mich, ihm 40 Mark Lübsch zu geben, und he-tsgetreuen Bericht zu geben Die Novelltstik, sofern sie sich die höchsten Ebenso, wenn ,ch Bertold Borsteld sterbe - was Gott verhüte,!der Einbildungskraft desselben.
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