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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.09.1906
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- 1906-09-06
- Erscheinungsdatum
- 06.09.1906
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- Deutsch
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8428 ÄtlchtsmMcher Teil -U 207, 6. September 1908. Mrtedr. Vieweg L Sohn in Brannschwetg. *l?iisäsrioi, Lkolpisrsv nnä übviiebo LrisASAsbräuobs in ^.raeritzo. 5 ,Vita" Deutsches Bertagshans in Berlin. 8447 *LIosw, vor iirnsss t?ooÜ8. 3 ^ 50 Zsb. 4 ^ 50 c). 84431 Vosstsche Buchhandlung in Berlin. 844K *Fonck, Die Schutztruppe von Deutsch-Ost-Afrika. 1 ^ 50 H. *— Reisen und Expeditionen in Deutsch-Ost-Asrila. 1^50^. *— Land und Leute in Deutsch-Ost-Afrika. 1 ^ 50 *— Wirtschaftliche Verhältnisse in Deutsch-Ost-Afrika. t^!50-4. *— Wild und Jagd in Deutsch-Ost-Afrika. 1 ^ 50 H. Vorstehende 5 Schriften in t Bde. geb. 8 50 Nichtamtlicher Teil Wertzeichenherstellung in der Deutschen Reichsdruckerei. Zu den schwierigsten und verantwortlichsten Aufgaben der Reichsdruckerei gehört die Herstellung und der Vertrieb der Post wertzeichen, Verstcherungsmarken, Steuer- und Stempelzeichen usw. Die Bedeutung dieses Geschäftszweigs erhellt aus der Tatsache, daß — wie der technische Sekretär in der Reichsdruckerei Wüst in einem Aufsatz im-Archiv für Post und Telegraphie-, den wir dem Deutschen Reichsanzeiger entnehmen, mitteilt — im vergan genen Jahre 719 verschiedene Wertzeichensorten vorrätig gehalten und davon ungefähr 4300 Millionen Stück im Nennwert von etwa 550 Millionen Mark in 65 000 Sendungen von der Reichsdruckerei abgeschickt worden sind. Jedes einzelne dieser 4300 Millionen Wert zeichen muß die sorgsame Arbeit des Papiermachers, Graveurs, Druckers und Buchbinders erkennen lassen und so beschaffen sein, daß es weder ein Fälscher ungestraft nachahmen, noch ein Betrüger unentdeckt mißbräuchlich wiederverwenden kann. Die Lösung dieser Aufgabe wird dadurch erschwert, daß der Jahresbedars der 719 verschiedenen Sorten bei einigen Sorten nur 25 Stück, bei andern 1200 Millionen Stück beträgt, aber auch fast bei jeder Sorte in den einzelnen Monaten sehr erheblichen Schwankungen unterliegt. Dazu kommt, daß zu allen Zeiten so große Mengen vorrätig sein müssen, daß Handel und Wandel nirgends Störung erleiden, und daß anderseits der Vorrat aus vielen Gründen doch nur so groß sein darf, daß er in absehbarer Zeit verbraucht wird. Dabei müssen mit Rücksicht auf den drei- oder vierfarbigen Druck der einzelnen Sorten die Mengen auch mindestens so groß be messen werden, daß die Herstellungskosten der Wertzeichen in an gemessenen Grenzen bleiben. Da bei der Einführung neuer Wert zeichen fast niemals oorausgesehen werden kann, wie sich der Be darf gestalten wird, so macht die zutreffende Bemessung der anzufertigenden Mengen meist weitere Schwierigkeiten. Neben den großen Mengen von andern vorrätig gehaltenen Wertzeichen — Versicherungsmarken, Reichsstempelzeichen usw. — werden im Durchschnitt täglich 1500 000 gestempelte Postkarten, 200 000 ge stempelte Postanweisungen und 12 000 000 Postfreimarken versandt. Ebenso wichtig wie die völlig tadellose Ausführung der Wert zeichen ist die gewissenhafte Befolgung aller Sicherheitsvorschriften während ihrer Herstellung, Lagerung und Versendung. In dem genannten Artikel wird darüber folgendes mitgeteilt: Seit einiger Zeit ist die Reichsdruckeret aus Sicherheitsgründen dazu über gegangen, zu allen Wertzeichen nur Papiere zu verwenden, die ein natürliches Wasserzeichen tragen. Wasserzeichen nennt man die in oder aus dem Papier befindlichen Zeichnungen, Buchstaben usw., die vielfach erst erkennbar werden, wenn man dieses gegen das Licht hält. Man unterscheidet natürliche und künstliche Wasser zeichen. Ein natürliches Wasserzeichen wird auf dem Siebe der Papiermaschine dadurch hergestellt, daß eine mit einem Draht gewebe überzogene Wasserzeichenwalze, die die aus Metall her gestellten Bildzeichen, Buchstaben usw. trägt, sich mit leichtem Druck auf der noch im breiartigen Zustande befindlichen Papier bahn abrollt. Durch diese Bildzeichen usw. wird Papierstoff ver drängt, es entstehen also dünne Stellen im Papier. Derartige Wasserzeichen sind schon in früher Zeit von den Papiermachern als Fabrik- und Qualitätsmarken angewandt worden. Die Kopie eines älteren Dokuments von 1315 hat als Wasserzeichen den Ochsenkopf mit zwischen den Hörnern hervorragendem Kreuze. Der Ochsenkvpf soll das Wappen des Papiermüllers Holbein in Ravensburg gewesen sein; von anderer Seite jedoch wird dieses Wappen den Papiermachern in Fabriano zugeschrieben. Als Fabrikmarke werden diese Wasserzeichen auch heute noch vielfach, z. B. in den sogenannten Normalpapieren, verwendet. Dünne Papiere mit deutlichen und gleichmäßigen Wasserzeichen in großen Mengen auf der Papiermaschine herzustellen, bereitet dem Papiermacher Schwierigkeiten, weil die Stoffverdrängung mit Rück- rcht auf die Haltbarkeit des Papiers und aus andern Gründen nicht zu weit getrieben werden darf. Bedingung für die Erzielung eines guten, gleichmäßigen und deutlichen Wafferzeichens ist die Herstellung tadelloser Wasserzeichenwalzen. In Deutschland hatte man die alte Kunst der Wasserzeichen fast verlernt, während sie in Italien in hoher Blüte steht. Es war unmöglich, im In land gute Schöpfformen und Wafferzeichenwalzen zu erlangen; man war ganz auf das Ausland, besonders England, angewiesen. Die Reichsdruckerei hat der Herstellung guter Wasserzeichen seit einer Reihe von Jahren besondre Sorgfalt zugewandt und fertigt heute in ihren eigenen Werkstätten Schöpfformen und Wasser zeichenwalzen an, die den ausländischen Erzeugnissen mindestens > gleich sind. Künstliche Wasserzeichen werden auf verschiedene Arten z. B. durch Einpressen eines farblosen Stempels, durch Druck mit farblosem fettigen Firnis oder mit Tynfarben hergestellt. Um zu prüfen, ob das Wasserzeichen als natürliches während der Bildung des Papiers auf dem Sieb der Papiermaschine ins Papier gebracht oder als künstliches ins fertige Papier gepreßt wurde, legt man — nach Professor Herzberg — ein Stück Papier mit dem Wasserzeichen in eine konzentrierte Natron- (oder Kali-) Lösung und nimmt es nach etwa einer Minute wieder heraus. Wenn das Wasserzeichen ins fertige Papier gepreßt war, wird es beinahe ganz verschwunden sein, wenn es aber aus dem Siebe der Papiermaschine eingearbeitet war, wird es noch deutlicher als früher hervortreten. Dies kommt daher, daß das Papier in kon zentrierter Natronlauge aufquillt, und dies Quellen um so ge ringer ist, je weniger Stoff von der Lauge durchdrungen wird. Da das natürliche Wasserzeichen weniger Stoff enthält als das umgebende Papier, so tritt dieser Unterschied durch das Quellen beider um so stärker zutage. Das eingepreßte Wasserzeichen quillt dagegen zu seiner ursprünglichen Dicke und darüber aus. Bei Ausführung des Versuchs ist jedoch zu beachten, daß viele Druck farben dem Prüsungsmittel nicht widerstehen. Für die Wertzeichen werden in der Reichsdruckerei zurzeit vier in natürlicher Größe dargestellte Wasserzeichen benutzt, und zwar die Raute zu sämtlichen Postsreimarken, der Ring zu den Versicherungsmarken, der Vierpaß zu den Reichsstempelzeichen, Wechselstempelzeichen, statistischen Marken usw., Kreuz und Ring zu den Eijendahnmarken, Wertzeichen verschiedener Bundesstaaten und zu andern Wertzeichen usw. Zu den gestempelten Postkarten, Postanweisungen, Kartenbriefen usw. wird ein weiteres Wasser zeichen mit römischen und arabischen Ziffern verwandt; aus ihm kennzeichnen die römischen Ziffern die Fabrik, die arabischen Ziffern das Geschäftsjahr. Sämtliche Wasserzeichen sind für die Reichs- druckerei als Warenzeichen geschützt worden. Die mit Wasserzeichen versehenen Wertzeichen gelangen nur nach und nach und erst dann in den Verkehr, wenn die alten Bestände ohne Wasserzeichen verbraucht sind. Diese sind natürlich sehr verschieden und auch schon deswegen nicht unbedeutend, weil sich zur Fernhaltung von Verlegenheiten, die durch elementare Ereignisse entstehen können, aus dem Reichsdruckereigrundstück noch ein Reservelager von Wertzeichen befindet. Dieses seit einigen Jahren eingerichtete zweite Lager ist in möglichster Entfernung vom Hauptlager untergebracht und würde voraussichtlich bei einer etwaigen Vernichtung des Hauptlagers zur Deckung des Bedarfs so lange ausreichen, bis neue Wertzeichen hergcstellt worden sind. Die Fürsorge für die Sicherheit der Wertzeichen beginnt be reits in der Papierfabrik bei der Anfertigung des Papiers; dann
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