Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1938

Vörsenblatt für den Deutschen Vuchhandel Nr. 157 (R. 76) Leipzig, Sonnabend den 9. Juli 1938 105. Jahrgang Mitteilung der Geschäftsstelle der Reichsschrifttumskammer, Abt. III Gruppe Buchhandel, Leipzig Im Anschluß an die Mitteilungen im Börsenblatt vom 31. März und 2. April 1938 wird mitgeteilt, daß die Beitrags bescheide für das Rechnungsjahr 1938 zugestellt sind, soweit die Anfang März d. I. versandten Vcranlagungserklärungen zurück gesandt wurden. Um die Verwaltungsarbeit der Dienststelle zu vereinfachen, werden die Mitglieder der Fachschaften I—III (Verlag — Han del — Zwischenhandel) gebeten, die noch nicht zurückgesandten Veranlagun^serklärungen nunmehr umgehend einzusenden. Gleichzeitig werden diese Mitglieder gebeten, die bei ihnen beschäftigten Angestellten und Buchvertreter ebenfalls auf die Notwendigkeit der schnellen Rücksendung dieses Formulars hin zuweisen. Bei dieser Gelegenheit wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß das Rechnungsjahr 1938 die Zeit vom 1. April 1938 bis 31. März 1939 umfaßt; es wird gebeten, auch dies den beschäftigten Angestellten und Buchvertretern zur Kenntnis zu geben. Es wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die Bei tragszahlungen für die einzelnen Sparten nur auf folgende Post scheckkonten zu leisten sind: Berlin Nr. 24890 Reichsschrifttumskammer (Verlag, Handel, Zwischenhandel) Berlin-Charlottenburg,- Neichsschrifttumskammer, Gruppe Buchhandel Der Herr Präsident der Reichsschrifttumskammer hat dem Buchhändler Otto Hillmann in Leipzig S 3, Scheffel straße 27, in der Entscheidung vom 22. Juni 1938 auf Prund der Ehrenordnung für den deutschen Buchhandel einen Ver weis erteilt, weil er unter Außerachtlassung der Bekanntmachung über einen Normal-Verlagsvertrag vom 3. Juni 1935 und der Anordnung über die Beteiligung des Verfassers am Verlags risiko vom 6. April 1937 Druckkostenzuschuß-Verträge mit Auto ren abgeschlossen hat. I. A. gez.: Th ulke Berlin Nr. 57912 Reichsschrifttumskammer (Leihbücherei) Berlin-Charlottenburg; Berlin Nr. 24177 Reichsschrifttumskammer (Buchvertreter) Berlin-Charlottenburg; Berlin Nr. 25120 Reichsschrifttumskammer (Buchhandels-An gestellte) Berlin-Charlottenburg. Bankzahlungen sind nur an die Commerz- und Privatbank, Dep.-Kasse dl, Berlin W 50, Tauentzienstraße 18 a, zu leisten. Zahlungen auf das früher bei der Adca geführte Konto sind nicht mehr vorzunehmen, da dieses Konto erloschen ist und alle Zahlungen ausnahmslos zurückgeleitet werden müssen. Bei allen Zahlungen ist das auf den Beitragsbescheiden an gegebene Geschästszeichen oder der Sachbetreff genau anzugeben. Die Spargelder für den Besuch der Reichsschule des Deut schen Buchhandels sind, wie bereits mehrfach mitgeteilt, ab 1. April 1938 direkt an die Reichsschule auf das Postscheckkonto Leipzig 305 95 »Reichsschule des Deutschen Buchhandels, Spar konto, Leipzig« zu zahlen. Lehrlinge zahlen ab 1. April 1938 keine Beiträge zur Neichsschrifttumskammer mehr. Leipzig, den 5. Juli 1938 I. A.: Thulke Der Landeskulturwalter Gau Franken Landesleiter für Schrifttum Nach vollzogener Eingliederung der Landesleitung Franken der Neichsschrifttumskammer in die Dienststelle des Landes- lullurwalters lautet die neue Anschrist der Geschäftsstelle: Landeskulturwalter Gau Franken, Landesleiter für Schrifttum Nürnberg-O., Schlageter-Platz 1, Fernruf 25257. Die Sprechstunden der einzelnen Fachschaftsberater werden noch bekanntgegeben. Anrufe und Besuche im Zusammenhang mit der Kammer oder der Gruppe Buchhandel in meinem Ge schäft sind zwecklos. Theodor Zeise r, Landesleiter Zur Wirtschaftslage Von Prof. Dr. G. Menz Lageberichte — Bürokratie und Selbstverwaltung — Buchproduktion Aus den letzten Wochen liegen wiederum Veröffentlichungen vor, die wertvolle Unterlagen zur Beurteilung der gesamten Wirtschaftslage bieten. Das Institut für Konjunkturforschung brachte in seinem neuesten Vierteljahrsheft, wie üblich, eine Untersuchung der Lage in Deutschland sowie der weltwirtschaft lichen Entwicklung. Der Kernsatz des Jnstitutsurteils über die deutsche Lage lautet: »Die deutsche Volkswirtschaft ist heute krisenfest.« Unter diesem Gesichtspunkt geht der Bericht — wir folgen einem Auszug in der Kölnischen Volkszeitung — zunächst auf den Arbeitermangel und die Arbeitslenkung ein. Auch die gegenwärtigen Probleme seien kaum leichter zu lösen als die der Zest vor drei oder vier Jahren. Es sei nur eine erfreulichere Aufgabe, die heute gestellt sei: Nicht eine drohende Krise ist zu bekämpfen, wie gegenwärtig in vielen anderen Teilen der Welt, auch nicht die Folgen einer Krise sind auszugleichen, wie in Deutschland nach 1933, sondern es handelt sich darum, den wirt schaftlichen Fortschritt mit den vorhandenen Möglichkeiten in Einklang zu bringen. Die vorhandenen Möglichkeiten: damit ist die Begrenzung der wirtschaftlichen Ausdehnung in Deutschland durch die vorhandenen Arbeitsreserven und die Möglichkeiten der Rohstoffversorgung gemeint. In dem zweiten Punkt lassen sich zwei wichtige Erleichterungen für die Gegenwart seststellen. Die heimische Rohstofsproduktion wächst in raschem Tempo, zum Teil sogar rascher als der Bedarf; ferner sind durch die Rück- Nr. 157 Sonnabend, den 9. Juli 1938 553