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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1938
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- Deutsch
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Wirtschaft nicht stehen bleibt, sondern sich fortentwickelt, da durch neue technische Fortschritte bisherige Apparaturen entwertet wer ben können, da Umschichtungen in der Produktion von Jnvesti- ttons- und Verbrauchsglltern das Beschästigungsbtld grundlegend verändern können. Nachdem dann in dem Bericht an Hand der Ertragsrech nung von fünfzig Aktiengesellschaften mit rund 2,1 Milliar den RM Kapital eine Verlangsamung des Getvinnanstiegs für das letzte Jahr festgestellt worden ist — eine Feststellung, die auch durch unabhängig davon vorgenommene Berechnungen der Frankfurter Zeitung bestätigt wird —, heißt es dann weiter: Wenn auch zweisellos hierin in erster Linie eine vorsichtige Bilanzierung zum Ausdruck kommen dürste, so liegt doch eine Reihe von Faktoren vor, die eine solche Vorsicht rechtfertigen. Für die weitere Zukunst werden sich diese Einslüsse aller Voraus sicht nach verstärkt geltend machen, sodaß es zweckmäßig erscheint, sie in Kürze aufzuzeigen. Bei zahlreichen Unternehmungen ist im Jahre 1937 die volle Ausnutzung der vorhandenen Kapazitäten erreicht worden. Die dadurch bewirkte Elastizttätsminderung in der Produktion hat meist zu verhältnismäßigen Aostenerhöhungen geführt. Durch die Uberbeanspruchung der Maschinen wird ihr Lebensalter herabgebrllckt. Die Verwendung der neuen Rohstosse bedingt fabrikatorische Umstellungen. Der starke technische Fort schritt zwingt zu Sonberabfchreibungen. So erklärt es sich, daß die Abschreibungen aus Anlagen bei allen Unternehmungen im Jahre 1937 außerordentlich stark erhöht werden mußten. Der Facharbeitermangel zwingt zur Heranziehung von Arbeitskräften, die erst allmählich voll verwendbar werden. Leider gibt es keine ausreichenden Statistiken, die ein Bild über die Entwicklung der durchschnittlichen Arbeitsleistungen geben. Zwei fellos ist die Arbeitsleistung in den Jahren 1933 bis 1938 im Zusammenhang mit der verbesserten Kapazitätsausnutzung be trächtlich gestiegen. Daß aber hier seit 1937 eine gewisse Ab schwächung eingetreten ist, zeigen z. B. die Zahlen über die För derung im Steinkohlenbergbau des Ruhrgebietes, wo die Leistung je Mann und Schicht von 1733 lex im Februar 1938 aus 1573 leg im Februar 1938, also um 9"/», gesunken ist. Der Rückgang er klärt sich teils aus der Wiederingangsctzung früher stillgelegter Anlagen und dem Abbau weniger ertragreicher Flöze, teils aber auch aus der Einstellung von neuen Arbeitskräften, die natur gemäß noch keine so hohe Leistung auswciscn wie der bewährte Stamm der seit Jahren beschäftigten Arbeiter. Die künftige Ertragsentwicklung wird seiner von der Preis seite her beeinträchtigt werden. Das gilt einmal für die zahl reichen bereits vorgenommenen Senkungen der binnenwirtschast- lichen Preise von Jndustrieerzeugnissen; sodann wirb sich der Preisrückfchlag an den Weltmärkten in zunehmendem Maße auf die Exporterlöse auswirken und damit die Aufwendungen für Verlustexporte erhöhen. Des weiteren darf nicht übersehen werden, daß sich die Inan spruchnahme der Jndustrieerträge durch den Steuerfiskus ver stärkt hat. Wenn z. B. das Auskommen der Körperschaststeuer im Rechnungsjahr 1937/38 1553 Mill. RM betrug, und damit um 598 Mill. NM höher war als im Vorjahr und um nicht weniger als 1447 Mill. Reichsmark höher als im Rechnungsjahr 1932/33, so erklärt sich das nur zum Teil aus der verbesserten Ertrags lage. Daneben wirkte sich hierbei sowohl die Erhöhung des Steuer satzes von 2V auf 39°/« ab September 1938 als auch die Ver feinerung der Erhebungsmethoden aus. Hinzu kommt, daß die unter dem Ankurbclungsgesichtspunkt eingesührte Steuerbefreiung bei der Anschaffung kurzlebiger Wirtschastsgllter seit Herbst 1937 beseitigt ist, was naturgemäß ebenfalls zu einem Mehr an Steuern führt. Angesichts des wachsenden Bedarfs wird sich bas Gewicht der Besteuerung auch weiterhin verstärken. Die Unter nehmungen haben diesen Vorgängen bei der Aufstellung ihrer Bilanzen und Ertragsrechnungen besondere Aufmerksamkeit zu zuwenden. Wenn sich diese Ausführungen auch in erster Linie auf die Industrie beziehen, so trifft das Grundsätzliche doch auch für die gesamte Wirtschaft zu. Auch der Buchhandel wird daraus zu achten haben. In diesem Zusammenhang muß vor allem immer wieder in Erinnerung gebracht werden, wie unerläßlich höchste Leistungssteigerung der Unternehmerinitiative bleibt. Die letzten Reden von Reichswirtschaftsminister Funk wie Staatssekretär Brinkmann haben das erneut unterstrichen, gerade wo sie sich gpgen die Verbürokratisierung aussprachen. Daran anknüpfend bemerkte dieser Tage ein Artikel der Berliner Börfenzeitung zur Tätigkeit der Organisationen der Wirtschaft, daß in bezug auf sie wiederholt die Frage in der Öffentlichkeit aufgeworfen sei, ob sie nicht schon teilweise eine Stellung einnehmen, in der sie die Grenze ihrer an sich unbestreitbaren mittelbaren Produktivität überschreiten. Es wurde aber entgegengehalten, ihnen sei zu einem guten Teil die Durchsetzung nationalsozialistischer Grund sätze und somit der bisherige Erfolg der deutschen Wirtschafts politik zu verdanken. Neben der praktischen fachlichen Arbeit die ser Organisationen genieße die Wirtschaft auch noch die Be treuung durch staatliche Stellen. Auch diese Betreuung gehe bis ins einzelne, sodaß zuweilen die Grenzen zwischen Wirtschafts führung und staatlicher Wirtschaftsverwaltung in den unteren Instanzen in der Praxis zu verschwimmen drohten. Es sei daher zu begrüßen, daß der Führer der deutschen Wirtschaftspolitik in Stettin Maßnahmen zur Dezentralisierung der Ausgaben des Reichswirtschaftsministeriums angekündigt habe. Hierfür käme nach den kürzlich veröffentlichten Ausführungen des stellvertre tenden Preiskommissars die Errichtung von wirtschaftspoli- tischen Abteilungen bei den Preußischen Oberpräsidenten bzw. der entsprechende Umbau der bei den einzelnen Ländern bereits bestehenden staatlichen Wirtschaftsbehörden in Frage, was durch aus nicht eine Erweiterung des Behördenapparatcs bedeute, sondern in erster Linie eine engere Verbindung zwischen der regionalen Wirtschaft und der staatlichen Wirtschaftsführung bringen solle. Der Selbstverwaltung der Wirtschaft — fern von jedem Bürokratismus — würden damit erhöhte Ausgaben ge stellt. Zu begrüßen sei, daß auch gerade jetzt dem Reichswirt schaftsminister die ersten großen Erfolge im Kamps gegen die Bürokratisierung der zwischenstaatlichen Wirtschaftsbeziehungen gelungen seien. Dazu sei nochmals auch an jene Erklärung Staatssekretär Brinkmanns erinnert, von der es im Bericht des Berliner Tageblatts hieß, es sei nötig, aus dem Dickicht der vielen Verordnungen im Sektor der Außenhandelswirtschaft all mählich herauszufinden. Soweit die Verhältnisse es gestatten, soll künftig das Ausfuhrgeschäft für den Ausfuhrkaufmann auch privatwirtschaftlich gesehen erfreulicher gestaltet werden. Es ist in Aussicht genommen, ohne im Grundsatz die staatliche Lenkung des Außenhandels ganz oder teilweise aufzugeben, dem erfolg reichen Exporteur künftighin mehr an Devisen zur eigenen Ver fügung zu belassen, als es heute der Fall ist. Die Zahl der Erstankündigungen im Börsenblatt betrug im ersten Halbjahr insgesamt 4834 gegen 4346 im gleichen Zeit raum des Vorjahres. Zur Lage der Papierindustrie bemerkte kürzlich das Berliner Tageblatt, im Jnlandsgeschäft habe sich gezeigt, daß die überstarken Anforderungen des vergangenen Jahres nicht allenthalben einem echten Bedarf entsprachen und bei der Kundschaft zu großen Lagerbcständen geführt haben. Ferner habe das Exportgeschäft bedeutend nachgelassen; trotz Preiszugeständnissen habe sich die Ausfuhr in manchen Fällen fast halbiert. Nach einer Darstellung der Wirtschaftlichen Nach richten der Berliner Handelsgesellschaft macht der Zellstoffwelt markt zwar den Eindruck eines weiter stark dynamischen Auf triebs, andererseits aber sehe es so aus, als ob er vor das Pro blem neuer und tiefgreifender Umschichtungen gestellt würde. Neuordnung des Besprechungswefens im Lande Österreich Mit seiner »Anordnung über die Einführung der Bestimmungen der Relchspressckanuner im Lande Österreich-, vom 25. Juni 1938 (Völkischer Beobachter vom 29. Juni 1938) hat der Präsident der Neichspressekammer die »Gemeinsame Anordnung der Präsidenten der Reichsschrifttumskammer und der Reichspressekammer zur Neu gestaltung des Buchbesprechungswesens im Bereich der deutschen Presse vom 5. Juni 1935« mit Zustimmung des Präsidenten der Neichsschrlstlumskammer im Lande Lsterrcich in Kraft gesetzt. (Tie Anordnung ist als Amtliche Bekanntmachung Nr. 71 in der im Verlag des Börsenvercins erschienenen Sammlung «Gcntz, Das Recht der Neichsschristtumskammer« enthalten. Ferner verweisen wir auf die ebenfalls im Verlag des Börsenvercins erschienene Schrift: »Metzner, Geordnete Buchbesprechung. Erläuterungen zu der gemein samen Anordnung der Präsidenten der Reichsschristtumskammer und der Reichspressekammer«.) Nr. 1S7 Sonnabend, den s. Jult 1888 555,
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