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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.12.1937
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- 1937-12-11
- Erscheinungsdatum
- 11.12.1937
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- Deutsch
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lassen aber erkennen, daß — zum mindesten bis einschließlich Oktober, also in den ersten zehn Monaten des Jahres — die Produktionszunahme sich allein auf die Erstauflagen, d. h. die tatsächliche Neuproduktion beschränkte. Die Neuauflagen zeigen eine leichte Abnahme. Ihr Anteil an der Gesamtproduktion ist bon 19,3 V.H. im Jahre 1936 auf 17,8 v.H. zurückgegangen. Die letzten beiden Monate werden an diesem Ergebnis vermutlich nichts Wesentliches mehr ändern. Es dürfte doch wohl dahin zu deuten fein, daß sich die Lage ein wenig versteift hat. Der Anteil erfolgreicher Veröffentlichungen aus früherer Pro duktion ist geringer geworden. Nicht davon betroffen sind die Sparten 3) Philosophie, Weltanschauung, 4) Rechtswissenschaft, 5) Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Statistik, 12) Bildende Kunst, Kunstgcwerbc, 14) Geschichte, Kulturgeschichte, Volks kunde, 18) Medizin und 23) Turnen, Sport, Spiele. Am stärk sten, d. h. überdurchschnittlich (in nachstehender Reihenfolge, ab gesehen von der Gruppe Verschiedenes) sind betroffen 9) Ju- gcndschriften, 10) Pädagogik, Jugendbewegung, 6) Politik, Ver waltung, 15) Kricgswissenschaft, 13) Musik, Theater, Tanz, 21) Handel, Verkehr, 11) Schulbücher, 16/17) Erd- und Völker kunde, Atlanten, 8) Schöne Literatur und 7) Sprach- und Li teraturwissenschaft. Das Ausland ist an dem Produktionsauf schwung im großen ganzen im selben Maß wie das Reich be teiligt. Der Anteil der reichsdeutschen Produktion betrug 1935 84,7 V.H., 1936 84,5 V.H. und in den ersten zehn Monaten 1937 84,4 V.H. Nur die Schweiz hat ihren Anteil verringert von 4,9 bzw. 4,8 V.H. auf 4,2 V.H. Der Unterschied ist jedoch so ge ring, daß sich das im Gesamtjahresergebnis noch ausgleichen dürfte. Nicht uninteressant ist es festzustellen, wie sich der An teil der auslanddeutschen Produktion auf die einzelnen Spar ten verteilt. Darüber gibt für die ersten zehn Monate des Jah res 1937 die nachstehende Zusammenstellung Aufschluß (die ein zelnen bibliographischen Gruppen in der Reihenfolge der An teilshöhe): Der Anteil der auslandsdeutschen Produktion an der Gesamtproduktion der ersten zehn Monate 1937 Wissenschaftsgebiete: vst-rr-ich Schweiz sonstig. Ausland iuSge,7mi Mathematik, Naturwissenschaften 8,3 2,9 20,4 31,6 Politik, Verwaltung 5,4 11,2 6,9 23,5 Musik, Theater, Tanz 12,8 4,8 5,8 23,1 Allgemeines, Buch- u. Schriftwesen, Hochschulknnde 6,9 5,2 10,6 22,7 Philosophie, Weltanschauung 7,0 6,5 7,2 20,7 Medizin 6,4 7,1 6,2 10,7 Wirtschafts- n. Sozialwissenschaften, Statistik 5,7 9,5 4,4 19,6 Pädagogik, Jugendbewegung 9,2 4,1 6,0 19,3 Sprach- u. Literaturwissenschaft 5,2 3,9 9,9 19,0 Verschiedenes 4,3 5,6 7,8 17,7 Erd- n. Völkerkunde, Atlanten 9,2 3,9 4,5 17,6 Schulbücher 7,6 1,2 7,8 16,6 Rechtswissenschaft s,o 6,2 4,1 15,3 Geschichte, Kulturgeschichte, Volks kunde 5,5 3,8 5,8 15,1 Turnen, Sport, Spiele 7,7 4,6 2,1 14,4 Land-, Forst- u. Hauswirtschaft 3,9 6,0 3,9 13,8 Bildende Kunst, Kunstgewerbe 8,4 3,8 4,6 13,8 Religion, Theologie 6,1 4,5 2,9 13,8 Handel, Verkehr 4,4 4,2 4,4 13,0 Schöne Literatur 6,3 3,3 2,5 12,1 Wehr- u. Kriegswissenschaften 6,8 1,9 0,6 9,3 Technik, Handwerk 3,3 1,3 2,7 7,3 Jugendschriften 1,9 2,5 2,8 7,2 Zusammen: 6,0 4,2 5,4 15,6 Nationalsozialistische Weltanschauung und naturwissenschaftliche Forschung Aus gegebenem Anlaß gibt der Beauftragte des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung und Schulung der NSDAP., Reichsleiter Rosenberg, unterm 7. Dezember 1937 folgende parteiamtliche Stel lungnahme bekannt: Verschiedene Probleme der Kosmo-Physik, der experimen tellen Chemie und vorzeitlichen Erdkunde wurden in letzter Zeit durch eine größere Anzahl von Veröffentlichungen in den Vor dergrund des Interesses gerückt. Vom nationalsozialistischen Standpunkt aus stellen die behandelten Fragen naturwissen schaftliche Probleme dar, deren ernste Prüfung und wissenschaft liche Untersuchung jedem Forscher frei steht. Die NSDAP, kann eine weltanschauliche dogmatische Hal tung zu diesen Fragen nicht einnehmen; daher darf kein Par teigenosse gezwungen werden, eine Stellungnahme zu diesen Problemen der experimentellen und theoretischen Naturwissen schaft als parteiamtlich anerkennen zu müssen. In der Schulung der gesamten Bewegung, soweit diese Themen überhaupt behandelt werden, ist diese Haltung mit allem Nachdruck zu berücksichtigen. Die Nationalsozialistische Partei-Korrespondenz schreibt dazu: Der eben bekanntgegebenen Stellungnahme und Anordnung des Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und welt anschauliche Erziehung und Schulung, die die Haltung der Partei zu der naturwissenschaftlichen For schung, ihren Problemen und Theorien kennzeichnet, kommt eine außerordentliche grundsätzliche Bedeutung zu. Die natio nalsozialistische Bewegung ist von einigen wenigen, aber dafür alles entscheidenden Bekenntnissen und Erkenntnissen ausge gangen. Diese Postulate beziehen sich auf die seelische und charakterliche Haltung des deutschen Menschen in der Erfassung seiner Pflichten und in seinem Verhalten dem äußeren Schick sal gegenüber. Von diesen, im Kampf erhärteten, weltanschau lichen Grundlagen aus gestaltet nun im fortschreitenden Maße die nationalsozialistische Bewegung das gesamte geistige, poli tische und soziale Leben des deutschen Volkes. Aber wie sie nicht eine Konfessionsreform anstrebt, so kann sie sich auch nicht unmittelbar in den Kampf um naturwissenschaftliche Probleme hineinbegebcn. Hypothesen und Theorien der wissenschaftlichen Forschung lösen sich ab, und mag vieles uns auch heute als gesicherter Be sitz aus jahrhundertelanger Arbeit gelten, so hält diese For schung selbst doch nicht inne und neue technische Methoden er möglichen es dem Menschen, immer weitere Blicke ins Univer sum zu tun. Manche Theorien können sich dabei im wesentlichen Gehalt als falsch erweisen. Sie haben aber trotzdem oft viele wissenschaftliche Entdeckungen ermöglicht und somit ist der Weg zu manchen Erkenntnissen über den Irrtum gegangen. Die wissenschaftlichen Auseinandersetzungen, die sich hier abspielen, berühren aber die nationalsozialisti sche Weltanschauung in ihrem Kern nicht, und mag der eine oder andere Nationalsozialist sich auch mit Recht für alle diese Forschungen interessieren und auch als Wissen schaftler ihnen eingehend nachgehen, so ist die Partei nicht der Platz dafür, um hier dogmatisch fe st gelegte Stellungnahme zu fordern. Es hat naturgemäß nicht an Versuchen gefehlt, die eine oder andere Gliederung der NSDAP, oder gar die Partei selbst für eine bestimmte kosmo- gonische Theorie oder für eine Hypothese der vorzeitlichen Erd kunde zu binden. Deshalb scheint es an der Zeit, daß hier der Beauftragte des Führers, Reichsleiter Rosenberg, die not wendige Abgrenzung vornimmt und einerseits für die Freiheit der Forschung, andererseits für die Selbständigkeit der nationalsozialistischen Weltanschauung eintritt. .voupilchrifllciicr: Ist. Hellmuth Laiiocnbuchcr, Schömberg. - Si-IIv-rlret-r d-S Hguplschiisil-iicrS: Franz Wagner. Leipzig. - Beraniw. Au,e,geniest-: Malter H-rsurth, Leipzig.- Verlag: Verlag des BdrscuvereinS der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. - Anschrist de, Schrtsileitung und Exp: ditwu: Leipzig o I, Gerichtsweg SS, Polischli-stsach S71/7S. — Druck: Ernst H-drich Nächst, Leipzig v l, Haspttalstratze lla—IS. — DA. soso/Xi. Davon Sili durchschnittlich mit Angeboten- und Gesuchte Bischer. — Zur Zeit Ist Preisliste Nr. s gültigI Nr. 287 Sonnabend, den 11. Dezember 193 000
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