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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.12.1937
- Strukturtyp
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- 1937-12-14
- Erscheinungsdatum
- 14.12.1937
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- Deutsch
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band (auch wenn dieses Gewicht nicht erreicht wird) eine Zollbe lastung von 2 bis 2,S0 RM; kommt nun das ziemlich hohe Aus landsporto hinzu, so ergibt sich für ein einziges Kreuzband eine Belastung von 3 bis 3.50 RM, manchmal sogar noch mehr. Zieht man dabei noch in Betracht, das der Hauptteil der bezogenen Bücher einen Ladenpreis zwischen 2 bis 6 RM hat, so ist daraus ohne weiteres ersichtlich, daß der deutsche Buchhändler in Ru mänien schwer um seinen Bestand ringen muß. Es erfordert den Einsatz der ganzen Persönlichkeit und allen guten Willens, um den Absatz des guten deutschen Buches zu sichern, wenn dies auch, wie in den meisten Fällen nachweisbar ist, auf Kosten der anderen Sparten geht. Eine weitere tiefgreifende Störung bringt die Zensur mit sich. Ende 1933 ins Leben gerufen, wurde sie bald auch zur Kontrolle des eingeführten Schrifttums angesetzt. Zunächst noch zurückhaltend, änderte sich dies bald und ihr Wirken in den letz ten drei Jahren war keineswegs geeignet, die Arbeit des Buch händlers zu erleichtern. Ost werden ganz harmlose Bücher zu rückgehalten, nur weil die Durchführnngsorgane über das nötige Wissen in dieser Sache nicht verfügen. Es besteht aber die Hoffnung, in nächster Zeit eine, beide Seiten zufriedenstel lende Zusammenarbeit zu erreichen. Hoffentlich ist es mir mit diesen Zeilen gelungen, zu zeigen, daß das deutsche Buch und damit die deutsche Dichtung und das deutsche Schrifttum auch in Rumänien seine Betreuer und Hel fer hat, die sich in ihrer Arbeit eins wissen mit dem Willen des Volkes und mit dem inneren Gesetz des Volkstums. F. Hack, z. Zt. Leipzig. Die Parteiamtliche Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums, ihre Arbeit und ihre Stellung in Partei und Staat Eine Schrift von Karl-5)einz Lederich Die deutsche Öffentlichkeit bringt der Arbeit der Parteiamtlichen Prüfungskommission ein starkes Interesse entgegen. Es ist daher sehr zu begrüßen, daß sich der stellvertretende Leiter der PPK., Hauptamtsleiter Hederich, dazu entschlossen hat, seine Aus führungen über das Wesen und die Aufgaben der PPK., die in dem Dokumentenwerk: »Die Jahre 1—1 des nationalsozia listischen Staates« von vr. Walter Gehl (Ferd. Hirt, Breslau) enthalten sind, gesondert als handliche Broschüre heraus- zngebcn. Auf diese Weise sind die Ausführungen Hederichs, dessen Arbeit in seiner Eigenschaft als stellvertretender Leiter der PPK., als Leiter der Abteilung VIII im Propagandaministerium uud als Bizepräsident der Neichsschrifttumskammer für den Buchhandel und für alle auf dem Gebiete des Schrifttums Tätigen von größter Be deutung ist, allgemein zugänglich geworden. Das Börsenblatt hat seine Leser seit dem Bestehen der PPK. in mehreren Beiträgen von Hanptamtsleiter Hederich über die Aufgaben der PPK. unterrichtet. Die Broschüre Hederichs bringt über diese Aufsätze hinaus mancherlei Neues, da Hederich sich nunmehr auf die Erfahrungen einer fast dreijährigen Arbeit der PPK., deren Aufgabengebiet von Jahr zu Jahr in die Breite und Tiefe gewachsen ist, stützen konnte. In seiner Schrift gibt Hederich eine aufschlußreiche Einführung in das Wesen der von ihm geleiteten Dienststelle, in ihre Ausgaben, wobei er gleichzeitig die Stellung aufzeigt, die die PPK. in Partei und Staat einnimmt. Hederich geht dabei ganz allgemein aus von einer Darlegung des Verhältnisses zwischen Partei und Staat, um dann die dabei festgestellten Grundsätze auf die Arbeit der PPK. anzuwcnden. Der erste Hauptzweck der PPK. ist, »zu verhindern, daß Bestrebungen sich in das nationalsozialistische Gedankengut ein- fchleichcn, die dort nichts zu suchen haben«. Nun ist es freilich keineswegs einfach, in einem Staat, der auf der Grundlage des nationalsozialistischen Parteiprogramms errichtet ist, eine klare Scheidung zwischen nationalsozialistischem und nicht nationalsozialistischem Schrifttum von vornherein durchzusührcn. Tie Schwierigkeiten dieser Scheidung beleuchtet Hederich in sehr eindring lichen Allsführungen, wobei er zu der Feststellung kommt, daß das nichtnationalsozialistische Schrifttum, das im politischen Gewände austritt, fast ausschließlich als gegnerisches Schrifttum gewertet werden muß, das natürlich einer besonders scharfen und gewissenhaften' Prüfung unterzogen wird. Von hier aus wciterschrcitenö beleuchtet Hederich dann das Ver hältnis der PPK. zu den Schrifttumsstellcn des Staates. Als Hederich seine Arbeit nicderschrieb, war er noch nicht zum Leiter der Ab teilung VIII des Propagandaministeriums berufen. Die Ausführun gen, die er über das Verhältnis zwischen PPK. und Staat macht, geben aber schon deutlich die Richtung an, in der sich die Arbeit Hederichs als Leiter der PPK. und der Schrifttumsstellen des Staates bewegt, ebenso wie das Ziel, das ihm dabei vorschwebt. Die außerordentliche Bedeutung, die dem Buche an sich im Hin blick auf die Verbreitung nationalsozialistischen Gedankengutes zu kommt, macht es nötig, die Arbeit der PPK. auszudehnen über das eigentlich nationalsozialistische Schrifttum hinaus auf alle Druck schriften und Verlagswcrke, die heute irgendwie einen Beitrag dar stellen zur Gestaltung des geistigen und kulturellen Lebens im neuen Reich. Welches sindnun die ^Nittel, mitdenen die PPK. arbeitet? Auch über diese Mittel läßt sich ein Schema nicht aufstellen, da, wie Hederich feststellt, »fast jede Schrifttumsart, -gat- tung und -gruppe ihre besondere Behandlung verlangt«. Immerhin lassen sich einige Grundzüge der Arbeitsweise der PPK. heraus lösen: e r st e n s : die Arbeit der PPK. erstreckt sich auf die S ä u b e - rung des vorhandenen Schrifttums. Zur Trennung von national sozialistisch und nichtnationalsozialistisch wurde hier der Unbedenk lichkeitsvermerk eingeführt, der, je mehr die Arbeiten der PPK. fort- schritten, um so mehr eingeschränkt wurde auf Schriften, »die sich unmittelbar auf die Partei, ihre führenden Persönlichkeiten oder auf ihr Programm und auf ihre Arbeit beziehen«. Zweitens: zur Säuberung kommt dann die Abwehr. Die Abwehr erstreckt sich auf Schriften, »die sich zu Unrecht auf den Nationalsozialismus be ziehen«. Hier steht neben der Abwehr bewußter Verfälschung die be hutsame Lenkung solcher Arbeiten, deren Verfasser den aufrichtigen Willen haben, mitzuwirken, ohne schon immer eine klare national sozialistische Haltung den geistigen Problemen gegenüber erkennen zu lassen. Verboten wird nur dann, wenn von einer Schrift »Verwir rung und Zersetzung auszugehen droht, oder wenn offensichtlich böser Wille am Werk ist, der den ruhigen politischen Aufbau stören will«. Drittens: zur Säuberung und Abwehr kommt die Ausrich tung. Hauptzweck der Ausrichtung ist es, das nationalsozialistische Schrifttum »der weiteren politischen Verwendung zugänglich und dienstbar zu machen«. Dazu gehört zunächst »die planmäßige Erfassung und Sammlung des für die nationalsozialistische Weltanschauung als brauchbar und wertvoll zu bezeichnenden Schrifttum«. Diese Er fassung und Sammlung wird durch die NS.-Bibliographie durchgeführt. Uber die Bedeutung der NS.-Bibliographie haben wir im Börsenblatt bereits mehrfach berichtet. Natürlich ist es mit den genannten drei. Hauptarbeiten noch nicht getan. Es kommen dazu eine Reihe anderer wichtiger Aufgaben, deren Erfüllung ebenfalls von großer Bedeutung ist. Unter ihnen sei nur genannt die Arbeit an den Reden des Führers und der führenden Männer der Bewegung und des Staates. Die zum Teil recht un genaue Wiedergabe von Führerredcn oder Zitaten aus solchen hat z. B. eine Anordnung notwendig gemacht, in der verfügt wird, daß alle Zitate aus Reden und Schriften des Führers von der PPK. auf ihre Nichtigkeit geprüft werden müssen. In den letzten Abschnitten seiner Schrift kommt Hederich auf die allgemeinen Fragen nationalsozialistischer Schrifttumspolitik zu sprechen. Als wesentlich stellt er dabei heraus, daß die Bewegung nicht den für sie bequemeren Weg der staatlichen Zensur, sondern den schwierigeren Weg gegangen ist, »Verleger wie Autor frei ver antwortlich gestaltend arbeiten zu lassen, zugleich unter Wahrung der notwendigen Einheitlichkeit und gleichmäßigen Ausrichtung ans Be stand, Entwicklung und Dauer der Gemeinschaft des deutschen Volkes«. Die Schrift Hederichs mit diesen wichtigen Ausführungen über die Arbeit der PPK. sollte von jedem Buchhändler zunächst einmal selbst aufmerksam gelesen werden. Darüber hinaus aber wäre es Aufgabe des Buchhandels, die Schrift allen Volksgenossen, die der Frage nationalsozialistischer Schrifttumspolitik ein besonderes Interesse ent- gegcnbringen, in die Hand zu geben. Tie Ausführungen Hederichs sind geeignet, falsche Vorstellungen, die noch mit der Arbeit der PPK. verbunden werden, zu beseitigen und an ihre Stelle ein wirkliches Verständnis für die außerordentliche Bedeutung dieser Arbeit zu setzen. Nr. 28g Dienstag, den 14. Dezember 1937 999
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