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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1937
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- 1937-12-09
- Erscheinungsdatum
- 09.12.1937
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halten sein? Wenn sie alle in der gleichen Größe — also etwa 13 :19 Zentimenter — herausgebracht würden, dann ließen sich die Abstände der Bücherbretter enger stellen und die Bücher schränke besser ausnutzen; das ist bei der Kleinheit der jetzt ge bauten Siedlungs- und Einfamilienhäuser sehr wichtig, für den Bücherkäufer wie für den Buchhandel. Gewiß muß z. B. das Niesensormat des Arno Holzschen »Phantasus» bestehen bleiben, aber wie unpraktisch sind die gewaltigen Größenunterschiede allein bei den verschiedenen anderen Büchern und Ausgaben dieses Dichters, und es ließen sich noch unendlich viele andere Beispiele für diese, oft durch nichts begründete Unterschiedlichkeit anfüh- ren. Manche Verleger könnten einwenden, sie müßten die aus gefallenen Formate schon wegen der Illustrationen wählen; nun, oft genug wird sich auch der berühmte Zeichner zum üblichen kleineren Format entschließen, wenn es ihm zur Bedingung ge macht wird. Die Buchhändler hätten den Vorteil davon. Viele Bücherfreunde vermissen noch immer einen regel mäßig, am besten monatlich erscheinenden Ratgeber, in dem ihnen die wichtigsten Neuerscheinungen mit kurzer, knapper Jnhaltsschilderung ohne lobende Empfehlung aufgezählt werden. (Fachbücher, abgesehen von Kunstbüchern, brauchten in ihm nicht oder nur ausnahmsweise berücksichtigt zu sein.) Es wäre zu be grüßen, wenn er — an Stelle vieler anderer Prospekte — kosten los abgegeben werden könnte, da er nur dann seinen Zweck ganz erfüllt. Er müßte in allen Buchhandlungen ausliegen und zu einer ständigen Einrichtung des gesamten Buchhandels werden, also von einer Zentralstelle aus bearbeitet werden, damit er mög lichst amtlichen Wert, also unparteiischen Inhalt hat — ich bin gewiß, er würde nicht abschreckend trocken sein. Fünfzig Worte neben Titel, Verfasser, Verlag und Preis würden genügen, Bil der müßten schon zur Verbilligung der Herstellung Herausblei ben, und die Empfänger der Verzeichnisse müßten in einem Ver merk ermahnt werden, sie zu sammeln. Das sind so einige der Schmerzen, Anregungen und Wünsche, die man äußern hört, wenn man sich mit Bücherfreun den über Bücher unterhält. Manche davon sind es gewiß wert, daß der Buchhandel sie berücksichtigt oder sich wenigstens mit ihnen beschäftigt. Richard Schmädicke. Sachkatalogisierung und Buchhandel In den Kreisen der Bibliothekare herrscht Einigkeit darüber, baß die Sachkataloge der wissenschaftlichen Bibliotheken den Bedürf nissen der Gegenwart nicht mehr gerecht werden. Es ist nicht nur die Vermengung der zumeist gesuchten neueren Werke mit den Titeln des älteren Schrifttums, durch die ein Auffinden der gesuchten Lite ratur erschwert ist, sondern es ist vor allem die veraltete Anlage der Kataloge, die nicht wie das Sachregister im Deutschen Bücher verzeichnis schlagwortmäßig, sondern vorwiegend systematisch nach Wissensgebieten wie Theologie, Medizin, Naturwissenschaften u. ä. gegliedert und innerhalb der Wifsenschaftsgruppen oftmals bis zur feinsten Verästelung untergeteilt sind. Die Anfänge der einzelnen Bibliothekskataloge liegen meist viele Jahrzehnte zurück; zur Zeit ihrer Anlage war die Gruppierung innerhalb der einzelnen wissen schaftlichen Jachgebiete oftmals anders als heute. Es ist nun schwer, in das Gerippe dieser alten Ordnungssysteme neu auftretende Sach gebiete harmonisch einzugliedern, es ist aber in vielen Fällen noch schwerer, die alte Katalogisierungsart zu verlassen, weil die Biblio theksbestände oft in gleicher Weise wie die Sachkataloge geordnet sind und die Einführung einer neuen Katalogisierungsmethode auch ein Umordnen und Umsignieren der gesamten Bücherbestände mit sich bringen würde. Diese Schmerzen der Sachkatalogisierung verstärken sich noch dadurch, daß so ziemlich jede wissenschaftliche Bibliothek ihr eigenes Ordnungssystem hat. Ein im Verein Deutscher Bibliothekare gebildeter »Ausschuß für Sachkatalogisierung« will dem Problem nun zu Leibe gehen. Als erste Frucht feiner Arbeit hat er unter dem Titel »Bei träge zur Sachkatalogisierung« eine Veröffentlichung herausgebracht, in der von verschiedenen Verfassern allgemeine Aufsätze über Sach katalogfragen, daneben Beschreibungen der großen amerikanischen Klassifikationsmethoden und Darstellungen einiger neueren Kataloge deutscher Bibliotheken geboten werden*). Den Buchhandel interessieren vor allem die Aufsätze Runge, »Wege und Möglichkeiten gemeinschaftlicher Sach katalogisierung« und v. F r a u e n d o r f e r, »Wo liegen die Grenze nfllr die Aufstellungund Verwendung bibliographischer Einheitssysteme?«. Denn eine ge meinschaftliche Sachkatalogisierung der Bibliotheken würde für das gesamte Buchwesen und somit auch für den Buchhandel Bedeutung er halten. Runge greift die alte Frage auf, ob es möglich ist, durch An bringung eines bestimmten Kennzeichens bei der Wiedergabe des Titels in der Bibliographie den Inhalt eines Buches so zu charakteri sieren, daß die mühelose, rein mechanische Einordnung der Titel karte in die Kataloge ohne weiteres gegeben wäre. (Man könnte diesen Gedanken sogar dahin erweitern, daß es erwünscht wäre, je weils auf dem Titelblatt eines Buches — wenigstens beim Schrifttum wissenschaftlicher oder fachlicher Natur — ein Kennzeichen zu finden, das ohne weiteres in Anlehnung an ein bestimmtes Ordnungssystem *) Beiträge zur Sachkatalogisierung. Hrsg. v. Sigismund Runge.— Leipzig: Harrassowitz 1937. VI, 124 S. gr. 8° — Sammlung bibliothekswiss. Arbeiten. H. 45. <Serie 3. H. 28) uu 8.—. eine genaue Bezeichnung des Inhaltes geben würde.) Wir haben ja bereits Fachbibliographien (z.B. die Zeitschriftenschau der Forschungs anstalt der Deutschen Reichspost), in denen bei jedem Titel die TK- Nummer (das Sigel der amerikanischen Dezimalklassifikation) an gegeben ist, eine Methode, die von den Bibliographen des Buchhandels bereits Karl Georg in feinem Schlagwortkatalog 1893/97 versuchs weise eingeführt hatte. In Amerika erhalten die Bibliotheken Titel karten, auf denen die den Inhalt bezeichnenden Schlagwörter ausge druckt sind und außerdem für die Einordnung in die systematischen Kataloge das Sigel des Ordnungssystems angegeben ist. Die Te- weysche Dezimalklassifikation, die mit ihrem Nummernsystem eine solche Charakterisierung des Inhalts ermöglicht, wird von den deut schen Bibliotheken abgelehnt. Da man aber bisher nichts Besseres an ihre Stelle zu setzen hat, bemüht sich der Ausschuß für Sach katalogisierung, für Deutschland ein neuzeitliches Gesamtsystem zu schaffen, durch das »jeder Benutzer, sofern er nur mit der Systematik des Wissensgebietes, mit dem er sich beschäftigen will, einigermaßen vertraut ist, ohne umfassende Vorkenntnisse imstande sein soll, das von ihm gewünschte Schrifttum ohne fremde Hilfe am Katalog herauszusuchen«. Das neue, noch zu gestaltende System wird ab sichtlich nur als M u st e r s y st e m bezeichnet, weil es »lediglich als Muster und Vorlage« für die Katalogisierung, jedoch nicht als starres Einheitssystem dienen soll. Die Schaffung eines solchen Mustersystems, dessen einzelne Gruppen natürlich durch gute Fachleute zu gestalten wären, kann als erster Schritt zur Vereinheitlichung der Sachkatalogisierung nur be grüßt werden. Auch der Buchhandel kann ein solches Schema für viele seiner Kataloge — Verlagskataloge, Vertriebskataloge, Anti- guariatskataloge u. ä. — sehr gut gebrauchen, vor allem dann, wenn zu dem Schema von vornherein ein gutes Register geschaffen würde, durch das es auch dem Ungeübtesten möglich sein müßte, die Lite raturgruppe (oder Untergruppe) zu finden, die er sucht. Je mehr sich das Mustersyftcm in Bibliotheken und ähnlichen wissenschaftlichen Kreisen einbürgerte, desto mehr würde sich seine Anwendung in den buchhändlerischen Vertriebskatalogen empfehlen und lohnen. Die übrigen Beiträge des Bnches dienen dazu, Vorarbeiten für die geplante Arbeit zu leisten. Es werden dabei die drei großen amerikanischen Katalogisierungssysteme: die Dezimalklassifikation, die Cuttersche Lxpan8iv« CIa88ikl<atiou und das System der Kongreß bibliothek in Washington besprochen, außerdem neuere Fach- und Sachkataloge der Sächsischen Landesbibliothek, der Mainzer Stadt bibliothek und der Preußischen Staatsbibliothek. Da sich die Dezimal klassifikation in Deutschland aus dem Gebiete der Technik Eingang verschafft hat und Verleger und Sortimenter für technische Lite ratur über die Grundlagen dieses Ordnungssystcms unterrichtet sein möchten, sei von diesen Beiträgen der Aufsatz von Runge über die Dezimalklassifikation besonders hervorgehobcn. Der Verfasser gibt zwar keine eigentliche Einführung in das System, sein Beitrag ist aber deshalb lehrreich, weil er die Demeysche Dezimal klassifikation, das ist die Originalausgabe, mit der Brüsseler Dezimalklassifikation, das ist die veränderte und verbesserte Ausgabe, vergleicht. —ck. 990 Nr. 386 Donnerstag, üen 9. Dezember 1937
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