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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- Jahr1914
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?69l> Ltschn. DiM-nd-i. Fettige Bücher. 249, 26. Oktober 1914. Die ersten Kritiken über den neuen Roman der Zapolska Der Polizeimeister Ein russischer Polizeiroman Preis M. 4.— brosch., in Lwd. geb. M. 5.— Auffälliger Umschlag von Paul Haase Berliner Tageblatt: Dieses Buch, kurz vor AuSbruch des Krieges erschienen, hat plötzlich eine große Aktualität erlangt. Wem der Begriff „Russische Zustände" ein bloßes Wort gewesen ist, der lese den Roman der Zapolska, der nicht fabuliert, sondein nur die nackte Wirklichkeit wicdergibt. „Was zur Nachtzeit im Städtchen geschieht", erfahren wir als Exposition gleich im ersten Kapitel. „Ein Schrei gellt durch die Luft, ein furchtbarer Schrei, wie er nur aus einem Munde kommt, in den eine geballte Faust hineingezwängt wurde." Ein Fremder, ein Pole, geht mit Einwohnern des Städtchens, Freunden, die er besucht hat, über den Markt. Er hört diesen Schrei, hört auch, daß man „Mörder!" rief, und will zur Lilfe eilen. Aber sie beschwichtigen ihn, denn die Polizei protegiert jeden Raubmord, aus dem sie große Einnahmen bezieht. ... Das furchtbare Material des Buches ist mit großem künstlerischen Geschick in Romansorm verarbeitet.. .. Als man es laS, zu Friedenszeiten, ließ uns ein Gefühl ohnmächtiger Verzweiflung die Lände vor die Augen schlagen. Nun aber dürfen wir unser Antlitz frei machen und den Kopf erheben: denn die Stunde der Abrechnung mit diesem verfaulenden Koloß, der die Luft Europas verpestete, ist gekommen. Vossische Zeitung: Die namhafte polnische Schriftstellerin Gabryela Zapolska veröffentlicht soeben einen russischen Polizeiroman, der durch seine grelle Beleuchtung und schonungslose Aufdeckung innerrussischer Zustände von starkem aktuellen Interesse ist. Die Zapolska, deren Sittenschilderungen in sozialen Anklagen sich stets durch Wucht, Anschaulichkeit mrd Schleuderkraft auszeichnen, führt dieses Mat die Waffen für ihre polnischen Lands- leute, die in den kleinen Städten Russisch-Polens geknebelt, ausgehungert und gemartert werden von der frechen Willkür der durch und durch korrupten Polizei. Und die Zapolska entrollt Bilder von so grauser Schrecklichkeit, daß man zuweilen wähnt, irgend welche wilden Volksmären verschollener Barbarenhorden zu lesen: bloß jene furchtbare innere Glaubwürdigkeit, die ihrem Wort eigen ist, lehrt uns immer aufs neue, daß wir es mit erschütternden Wahrheiten der Gegenwart zu tun haben.... Ls ist ein Verdienst der Zapolska, das tapfere und trotzige Anklagebuch geschrieben zu haben. Aber eS ist auch nützlich und notwendig, daß solche Bücher gelesen werden, damit sich die Kenntnis davon verbreitet, gegen wen man heute Krieg führt! Bohemia (Prag): .... und darum ist das tapfere Zapolskasche Buch ein Werk der Aufklärung, weil es uns klar macht, wer gegen unsere Kultur zu Felde zieht. Mannheimer Tageblatt: Bei der Lektüre des Buches muß man manchmal innehallen, um sich loszureißen von den Schreckensbtldern, die vor unS aufgerollt werden. * Breslauer Zeitung: Einen großen Teil jenes Lasses gegen den Zarismus, mit dem wir in diesen Sturmtagen alle brs zum Bersten geladen sind, speit in einem umfangreichen Roman die Polin Gabryela Zapolska leidenschaftlich von sich. Sie geht dabei mit den Raffeverwandten ebensowenig glimpflich um wie in ihren früheren, sehr draufgängerischen und unerbittlichen Büchern: „Die Lölle der Jungfrauen", „Wovon man nicht spricht" und „Aristokraten" mit gewissen großen Sünden der sozialen Weltordnung. Dieses Buch der Zapolska vollbringt gerade jetzt gute Aufklärungsarbeit! Volksstimme (Frankfurt/Main): Der neue Roman der Zapolska bildet ein wertvolles künstlerisches Gegenstück zu der vor einiger Zeit erschienenen russischen Sittenschilderung „Die Gezeichneten" von Aage Madelung. Neues Wiener Tagblatt (Wien): Die Landlung entwickelt sich in steigender Spannung und gewährt reiche Ein blicke in die Zustände der Verwaltung und des bürgerlichen Familienlebens in der polnischen Provinz. ... In diese Zustände offizieller Leuchelei leuchtet der Roman der kraftvollen und tapferen polnischen Dichterin hinein, der uns sogar in diesen der Bücherlektüre ungünstigen Tagen fesseln konnte. Neue Deutsche Frauenzeitung: Die Zapolska, deren Werke jetzt auch bei uns immer mehr Anhänger und Leser finden, ist wohl die genialste Schriftstellerin unserer Zeit, weil ihre Darstellung so ungeheuer und unmittelbar- überzeugend wirkt, daß man sich kaum von der Lektüre loöreißen kann. Mit fabelhafter Glut und starker innerer Teilnahme erzählt die Zapolska von der tyrannischen und raubtierartigen Erpresserherrschaft des Polizei- Meisters in einer kleinen russisch-polnischen Stadt. Der immer stärker werdende Absatz des Zapolskaschen Romans beweist, daß er im guten Sinne zeitgemäß ist und den Interessen des Tages entspricht. Linzukommt sein spannender Inhalt und literarischer Wert, sodaß „Der Polizeimeister" zu den wenigen Büchern gehört, die jetzt gelesen und gekauft werden. Wir raten Ihnen also, sich umgehend mit genügend Exemplaren zu versehen. Zettel anbei. Sesterheld k Co. - Verlag - Berlin VV. 15
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