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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19141026
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191410262
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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- Tag1914-10-26
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-/v 249, 26. Oktober 1914. Redaktioneller Teil. andern wird geschlossen, entweder weil sie irgendwelche Chemikalien braucht, die nur in Deutschland erhältlich sind, oder weil sie Ware fabriziert, die nach Deutschland oder Österreich exportiert wird. Hof fentlich wird sich das bald ändern, denn es ist ja ganz erklärlich, daß Amerika schließlich durch den Krieg finanziell gewinnen muß. Augen blicklich aber ist das Geschäft einfach miserabel. Es freut mich, daß Sie mir die Nachrichten vom Kriegsschauplatz mitteilten, denn die hiesigen Zeitungen sind alle so gegen Deutschland eingenommen, daß alle Verluste Deutschlands vergrößert und alle Er rungenschaften verkleinert werden. Wenn einmal das deutsche Kabel wieder hcrgestellt ist, so daß Nachrichten aus Deutschland direkt kom men, wird sich dies wieder ändern, aber augenblicklich ist es ein Jammer, die amerikanischen Zeitungen zu lesen. Die Engländer und Franzosen telegraphieren einfach die gröbsten Lügen über Deutschland in die Welt hinaus. Die ganze Sachlage, trotz aller deutscher Siege, ist natürlich trau rig genug, und wer weiß, wieviele Jahre es dauern wird. Ich hätte es nie geglaubt, daß Amerika in einer derartigen Weise durch die Wirren in Europa geschädigt werden würde, aber ich habe volles Ver trauen, daß hier wenigstens eine Reaktion eintreten wird, hoffentlich noch in diesem Jahre. Meine armen Eltern und Brüder in Posen und überhaupt in Deutschland werden wohl noch lange zu leiden haben. Hoffentlich endet der Krieg bald mit dem Siege Deutschlands zum Wohle der Menschheit.« Auch eine Förderung der heimischen Industrie. — Wie allgemein bekannt sein dürfte, werden nicht nur Erzeugnisse unserer Industrie, sondern auch solche des Kunstgewerbes vielfach nach dem Ausland ausgeführt und dann z. B. von England oder Frankreich als dort entstandene, infolgedessen höher zu bewertende Erzeugnisse nach Deutschland zurückverkauft. Früher gingen z. B. u. a. feine sächsische Wirkwaren nach Paris und gelangten dann als geschmackvolle, »echt Pariser« Waren wieder zurück nach Deutschland, wo sie natürlich mit starkem Preisansschlag, von der deutschen Frauenwelt als »Pariser Fabrikate« gern gekauft wurden. Man darf cs daher als ein gutes und zeitgemäßes Vorhaben begrüßen, daß die sächsische Landesstelle für Knnstgcwerbe in Dresden eine Ausstellung von solchen kunstgewerb lichen Waren plant, die in Sachsen hergestellt, aber als Auslands erzeugnisse von besonders gutem Geschmack oder großer Zweckmäßig keit in den Handel gebracht werden. Die Vorarbeiten dazu werden von der Landesstelle in Verbindung mit den sächsischen Handels kammern geleitet. Versorgung Chinas mit wahrheitsgetreuen Nachrichten. — Ebenso wie das Deutsche Archiv in Berlin, hat auch das Ostasiatische Seminar der Universität Leipzig, und zwar bereits seit Ende August, Über setzungen der amtlichen Kriegsnachrichten, Berichte und anderer auf den Krieg bezüglicher Dokumente in Angriff genommen und zur Ver sendung gebracht, um China mit wahrheitsgetreuen Kriegsnachrichten zu versorgen. Tie Versendungen werden regelmäßig fortgesetzt werden. Die Bibelverbrcitung im Kriege. — Die Sächsische Hauptbibel- gescllschaft hat seit Beginn des Krieges fortgesetzt Bibelteile und Neue Testamente durch die Feldgeistlichen verbreiten lassen, und sendet auch gegenwärtig Posten in jeder gewünschten Zahl an sie ab, läßt sie auch ständig von den zurückgebliebenen Garnisongeistlichen an die aus ziehenden Truppen abgeben. Von der Preußischen Hauptbibelgesell schaft sind bisher über 86 500 Heilige Schriften seit dem Kriegsbe ginn ausgeteilt worden, während die Württembergische Bibelanstalt bis jetzt 60 000 Neue Testamente und Bibclteile unentgeltlich ausge geben hat. Deutsche Zeitungen in Rußland. — In Rußland wohnen 2 200 000 Deutsche, von denen allein 1 700 000 Bauern sind. Für diese deutsche Bevölkerung erscheinen 30 Zeitungen und ebensoviel Zeitschriften. Die bedeutendste unter ihnen ist die (gegenwärtig verbotene) St. Peters burger Zeitung. Sie ist nicht nur die älteste Zeitung Rußlands, sondern auch eine der ältesten deutschen Zeitungen überhaupt und gehört der Familie von Kügelgen. Das älteste Organ der Deutschen in den balti schen Provinzen ist die Nigasche Zeitung, die 1778 gegründet wurde, also 136 Jahre alt wäre, wenn sie nicht Ende des vorigen Jahrhunderts ihr Erscheinen als deutsch-baltische Zeitung für 18 Jahre eingestellt hätte. Als nämlich die Ostseeprooinzen auf alle Weise russifiziert werden sollten, wurde das Blatt von der russischen Regierung angekauft' es erschien zwar noch in deutscher Sprache, aber doch als ein ausgesprochen deutsch feindliches Blatt. In Lodz, das unter 500 000 Einwohnern 120 000 Deutsche zählt, gibt es drei deutsche Zeitungen. In Moskau erscheint seit 45 Jahren die „Moskauer deutsche Zeitung". Während die genannten hauptsächlich städtische Zeitungen sind, die auf die Bedürfnisse der Städter zugeschnitten werden, sind die folgenden sogenannte Kolonistenzeitungen, da ihre Leser hauptsächlich aus den im südlichen Rußland angesiedelten Bauern bestehen. Die älteste von ihnen ist die Odesfaer Zeitung. In Tiflis erscheint die Kaukasische Post, in Alexandrowsk am Dnjepr die Bürgerzeitung. Unter den Zeitschriften steht die Deutsche Monatsschrift für Rußland, die in Reval erscheint, an erster Stelle. Personalnachrichten. Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Das Eiserne Kreuz erhielten ferner die Herren: Oi-. ^jur. Eugen Bahr, Mitinhaber der Firma Hermann Bahr in Berlin. (Sein Vater, Herr Hermann Bahr, hatte sich 1870 die gleiche Auszeichnung verdient.) Di-, pliil. Werner Klinkhardt, Inhaber der Verlagsbuch handlung Or. Werner Klinkhardt in Leipzig, Leutnant der Landwehr- Kavallerie I. Heinrich Kock, im Hause Kock's Buchhandlung in Kappeln, Offizier-Stellvertreter im Neserve-Jnfanterie-Negiment Nr. 84. A rthur Roder, im Hanse C. G. Röder in Leipzig, Unteroffi zier im Neserve-Jnfanterie-Negiment Nr. 107. (Verwundet: Arm- u. Beinschuß.) Joachim Trowitzsch, Inhaber der Firma Trowitzsch L Sohn, Kgl. Hofbuchdruckerei und Verlagsbuchhandlung in Frankfurt a. Oder. Ferner erhielt die gleiche Auszeichnung, wie uns gemeldet wird, Herr stuck, ttieol. Walter Lenz, Offizier-Stellvertreter im Re serve-Regiment Nr. 107, ein Sohn des Verlagsbuchhändlers Otto Lenz in Leipzig. Gefallen: Herr Adolf Bashagcn aus Varel i. Oldenburg, der in der Schulze'schen Buchhandlung in Celle gearbeitet hatte, bis er beim Ausbruch des Krieges als Gefreiter in das Infanterie- Regiment Nr. 77 eintrat. Herr Felix Brachvogel, seit Jahresfrist Mitinhaber der Firma N. Walther's Verlag in Leipzig-Schleußig, aus der er kurz vor Kriegsausbruch austrat; in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober Herr Emil Büchler, Offizier-Stellvertreter im bayerischen Nescrvc-Jnfanterie-Negi- ment Nr. 2, der seit 8 Jahren im Antiquariat von Emil Hirsch in München gearbeitet, sich durch große Tüchtigkeit ausgezeichnet und durch vortreffliche Charaktereigenschaften und heiteres We sen aller Herzen gewonnen hatte; am 20. September Herr Paul Krause aus Leipzig, im Hause Stephan Geibel Verlag in Altenburg (Sachsen-Altenburg), dem er zwar erst seit Anfang dieses Jahres angehörte, sich ihm aber bereits als schätzenswerter Mitarbeiter erwiesen hat; am 3. Oktober bei einem Sturmangriff auf französischem Boden Herr Rudolf Zeitz, ein treuer Mitarbeiter in der G. I. Göschen'schen Verlagshandlung G. m. b. H. in Berlin. Der Verstorbene hat es verstanden, obgleich er der Firma erst seit kaum Jahresfrist angehörte, sich die höchste Wertschätzung seiner Vorgesetzten und die Achtung und Freundschaft seiner Kollegen zu erwerben. Sprechsaal. sOhne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) AuswUchse während des Kriegs. sVgl. Nr. 225, LM u. LW.) Einer meiner Kunden übergab mir ein in Schreibmaschinendruck hergestelltes Anschreiben der Firma Kunst-Verlag Eckert L Pflug in Leipzig mit dem Ersuchen, ihm die darin empfohlene »Neueste detaillierteste Karte des gesamten europ, Kriegsschauplatzes» zu be sorgen, die zum Preise von 1.75, refp. bet größeren Mengen zu 1.65, 1.60 und 1.5Ü angeboten wird. Meine Bestellung vom 1. Ok tober auf 2 Exemplare dieser Karte, die ich vorsichtigerweise, da ich die Firma nicht im Buchhändler-Adreßbuch verzeichnet fand, mit dem Zusatz »wenn mit entsprechendem Rabatt» versehen hatte, erhielt ich nach einiger Zeit zurück mit der Bemerkung: »an Buchhändler usw. liefern wir prinzipiell nicht. E. L P.«. Da mich die in hochtönenden Worten angekündigte »Neueste Kriegskarte« selbst interessierte, habe ich mir unter der Abreffe eines Angestellten ein Exemplar dieser Karte unter Voreinsendung von 1.75 schicken lassen und erhalte heute zu meinem Erstaunen die von der Firma F. A. Brockhaus in 1575
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