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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1914
- Strukturtyp
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- 1914-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
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Rr. 24S. MlÄMdAAmMMlchhllM Lrscheint^werkläglich. Fur^Mitglieder des Dörjenvereins z; Die ganze Seite umfapt 560 viergespalt.'petitzeilen. die Seile »» ' ^ Dcu e,ge^en^D^c,gen Zollen ^ DeuNchen «eiche zahlen für jedes Exemplar 30-^ark^b^ r des^Dorjenvere^is^e^ ^ ^ für Nicht-44 lieber in Mitglieder 40 Pf.. 32 M.. 60^M.. 100 Nl. — Deilagen werden R ^536 MarV jährlich." Nach dem Dpsland erfolgt Lieferung^ «aum1Z'p1-.'/«6.I3.Z<)M..'^^-26M..^.S.50M-: türNicht-!! H; über L^pzig oder dur^ Kreuzband, an Dichtmit^lieder in Mitglieder 40 Hf.. 32 M.. 60 M.. 100 M. MAMüMÄMrst'iimrettü'öe'MAWeMü^NMrM^LMg Leipzig, Montag den 26. Oktober 1914. 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Vom Antiquariatshandel. x. <IX stehe Nr. 151.» Das Antiquariat und der Krieg. Fast wie ein Blitz aus heiterem Himmel hat uns dieser Krieg getroffen. Das Geschäft stand plötzlich still. Nicht nur weil mit dem Tage der Mobilmachung auf einmal eine ganz andere Art von Verkehr einsetzte, sondern vor allen Dingen weil wir auf einen solchen Umschwung gar nicht vorbereitet und gerüstet, gar nicht daran gewöhnt waren. Das ist kein Wunder bei einem Volke, das sich mehr als vierzig Jahre hindurch fortwährenden Friedens erfreut hatte. Alle Wege und Stege, alle Eisenbahnen waren in unend lich langen Zügen mit militärpflichtigen Leuten gefüllt, die ihren Regimentern zustrebten, und dazwischen bewegten sich nach Osten und Westen die Transporte der Truppen. Man hätte meinen sollen, daß der Privatverkehr in diesem wenn auch nur scheinbar regellosen, dabei aber doch so sicher arbeitenden Durcheinander zunächst vollständig hätte lahm gelegt werden müssen. Doch das war nicht der Fall. Es ist alles angekommen, was unterwegs war; natürlich mit einer gewissen Verspätung, die aber nicht so groß war, wie man sie bei verständiger Würdigung der Lage hätte voraussetzen können. Nur ungeduldige und unvernünftige Leute haben die natürlichen Verzögerungen zum Gegenstand unangebrachter Nörgelei gemacht. Selbstverständlich sind die Sendungen nach und von dem feindlichen Ausland angehalten worden. Das Antiquariat ist dadurch in hohem Matze in Mitleidenschaft gezogen worden. Sein Feld ist die Welt. Kisten mit Büchern, die unterwegs waren, mußten zurückgeleitet werden; Pakete, Kreuzbänder, Briese, Postkarten, Bücherzettel, nach dem krieg- führenden und auch nach dem neutralen Auslande gerichtete, kamen zurück; hier, weil »wegen Kriegszustandes keine Ver bindung« war; dort, weil zunächst Korrespondenz in fremder Sprache und in geschlossenen Umschlägen nicht gestattet werden konnte. Was an Porto sür solche unbeförderten Sachen ver wendet worden war, ist auf Antrag überall zurückerslattet worden. In dieser Hinsicht ist also kein Schaden entstanden. Ob die Nichtbesörderung selbst als Schaden anzusehen ist, mag dahinstehen. Gewiß, es wird in manchen Fällen so sein; aber in ebensobielen wird die Nichtablieserung der Güter bei nahe als ein Vorteil betrachtet werden müssen. Diese Ver hältnisse haben im Anfang einen durchweg lähmenden Einfluß auf die Geschäfte des Antiquariats gehabt. Lähmender aber als solche Schwierigkeiten wirkte das Ungewohnte des ganzen Zustandes. Man hat in vielen Kreisen zunächst gar nicht gewußt, was man nun anfangen sollte. Das Interesse bekam eine ganz neue Richtung; eine wohl durchweg ziemlich bedeutende Aufregung hatte sich aller bemächtigt. Bei den meisten war sie der Anspannung zuzu schreiben, mit der man die Tätigkeit unserer Heere verfolgte; bei manchen aber war sie auch der Ängstlichkeit und Mut losigkeit entsprungen. Es ist anzunehmen, daß in den Völkern, die öfter Kriege zu führen haben, die nicht ins Feld rücken den Leute von vornherein kühleres Blut bewahren. Darauf aber kommt es in erster Linie an. Wie nach außen, so mutz im Kriege auch im Innern des Landes weiter- gearbeitet werden, wenn sich nicht hinterher eine Schlappe einstellen soll. Im Frieden muß man sich auf den Krieg, im Krieg aus den kommenden Frieden rüsten. Die Nachwirkungen der ursprünglichen und gewaltigen Änderungen unseres Lebens und unseres Verkehrs haben un gefähr einen ganzen Monat in einer sich allmählich ab schwächenden Weise angehalten. Unsere Eisenbahnen haben dann ihre alte Schnelligkeit nach und nach wieder an genommen; die Verbindungen mit dem neutralen Ausland haben sich sehr wesentlich verbessert; schriftliche Mitteilungen in fremden Sprachen sind wieder erlaubt; der Überseeverkehr und selbst der Verkehr mit den kriegführenden Ländern hat wieder Wege oder vielmehr Umwege gesunden, die gang bar sind. Das Antiquariat hat im allgemeinen im August und September seine nach außen stillste Zeit. Unter gewöhnlichen Verhältnissen sind diese beiden Monate aber in hervorragender Weise vorbereitenden Arbeiten für die neue Saison gewidmet. Inwieweit das diesmal der Fall gewesen sein wird, läßt sich natürlich jetzt nicht beurteilen; man wird das erst später erkennen können. Es wäre töricht, wenn man darin etwas vernachlässigt hätte. — Aus den Listen, die veröffentlicht worden sind, wissen wir, daß viele Angestellte des Antiquariats der Fahne folgen mußten. Die Verteilung der im Lande gebliebenen läßt sich dabei aber — von einzelnen Aus- nahmesällen abgesehen — doch so annehmen, daß die meisten Antiquariate Gelegenheit haben werden, die nötigen Vor arbeiten restlos zu erledigen. Ja, sie werden, wo Briefwechsel und Auslieferung erklärlichen Rückgang erfahren haben, darüber hinaus Gelegenheit finden, ihr Geschäft mit Hinblick auf den Frieden in einen durchaus tadellosen Zustand zu versetzen. Es gibt überall Aufnahmearbeiten, Arbeiten der Ordnung und Statistik, die wohl nötig sind und deren regel mäßige Erledigung wünschenswert wäre, die im Drange lebhaften Geschäftes aber doch vernachlässigt werden. «Z Man darf keine Zeit haben, den Kopf hängen zu lassen. Der Zukunft muß man gewappnet entgegentreten. Doch selbst die Gegenwart ist nicht hoffnungslos. Hat nicht der Krieg seine eigene Literatur? Erwacht nicht im Kriege das historische Interesse an früheren Kriegen? Läßt sich eine solche Er weckung von seiten des Antiquariats nicht fördern? Unsere Universitäten werden in diesen Tagen, wenn auch in be schränktem Umfange, die Vorlesungen wieder eröffnen; unsere Studenten, unsere Professoren, unsere privaten Gelehrten werden sich wieder ihrer Arbeit und ihren Studien widmen. Mögen ihre Bedürfnisse im Verhältnis zu dem sonstigen Welt geschäft des deutschen Antiquariats auch nicht groß sein, haben wir nicht die Pflicht, zu zeigen, daß wir sie zu befriedigen gewillt sind? Müssen nicht auch jetzt Kataloge veröffentlicht werden, um dem entgegenzukommen? Es gibt auch noch Lieb haber, die ihre Liebhabereien nicht verloren oder die sie doch wiedergefunden haben, die nicht zahlungsunfähig sind und bei denen man auch kaum annehmen kann, daß sie es werden. — Eine gewisse Wiederbelebung des Geschäfts ist ja schon für I57S
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