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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.12.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-12-02
- Erscheinungsdatum
- 02.12.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 279, 2. Dezember 1914. ein Mann zu haben; erst als ich mich als Freiwilliger meldete, gingen noch drei mit. Schaurig schön war diese Nachtfahrt im feindlichen Feuer, zur Seite die brennende Stadt Licr. Am 5. Oktober konnten wir das hochinteressante Schauspiel mit an- sehcn, wie fünf feindliche Flieger über unserem Fort und Um gebung mit Maschinengewehren und Schrapnells beschossen wur den ; immer näher Platzten über diesen kühnen Seglern die Schrap nells, so dass man manchmal glaubte, sie müßten herabstürzcn. Eine halbe Stunde dauerte diese aufregende interessante Szene, dann zogen diese modernen Vögel kühn und sicher wie Adler nach Auskundschaftung unserer Artilleriestellungen unversehrt von dannen. Bald darauf schon wurden unsere Stellungen nnanshör lieh vom Feinde beschossen. Am 6. Oktober abends 5 Uhr mutzte unsere Kompagnie von der Fort-Arbeit weg. Ich hatte den Auftrag, mit meinem Zug ans einem eine halbe Stunde entfernten Felde drei tragbare Fatzbrücken, ans je 10 Flößen bestehend, herzustellen. Abends 7 Uhr waren sie fertig zum Abtransport <dic Holzgestelle waren schon fertig, es mutzten nur die Fässer eingebunden werden). Um 8 Uhr fing der Abtransport der einzelnen schweren Flötze an, getragen von je 18 Mann, durch unsere ganze Kompagnie nach dem eine Stunde entfernten Bestimmungsort, einem Kanal in der schönen alten Stadt Licr. Der Transport durch die in Flammen stehende Stadt war ein wunderbarer Anblick. In der Nähe des Kanals wurden die Flötze niedergelegt, und nachts l l Uhr begann unter lautloser Stille die Überbrückung des ca. 6 m ties liegenden Kanals an drei Stellen, unbemerkt von dem in der Nähe liegenden Feind. Nachts V-3 Uhr kamen wir ins Fort zurück, und um 4 Uhr nachts war schon wieder Abmarsch zur Her stellung einer starken Brücke über die Neethe. Am 7. Oktober wurden mittags 12 Uhr zwei Züge unserer Kompagnie abgeteilt für zwei Kompagnien Infanterie, um beim Angriff autzerhalb der Stadt Lier die Hindernisse für die In fanterie im Vorgehen zu beseitigen. Ich bekam einen Zug, und auf meine Aufforderung nach Freiwilligen zu dem schwierigsten Teil der Arbeit meldeten sich acht Mann. Autzerhalb des Bahn hofs der Stadt gingen wir neun der Infanterie voraus, zer schnitten die Drahthindernisse und hieben durch die V- m dichten Gartenhecken Durchgänge mit den Äxten. Als wir ungesähr 800 m vorgedrungen waren, wurde in einem feindlichen Schützen graben, der vor kurzem erst verlassen worden war, Halt gemacht. Während des ganzen Vorgehens wurden wir mit Granaten beschossen, die aber merkwürdigerweise auch nicht einen einzigen Mann verletzten. Vorgestern Glück, gestern Glück, heute Glück — ein andermal kanns schiefgehen! Wir Pioniere gingen dann noch weitere 400 m vor, um die Straße nach Antwerpen durch Hindernisse für feindliche Panzerautomobile unfahrbar zu ma chen, ebenso geschah dies noch bei einer anderen Parallelstraße. Ca. 200 Kisten mit englischer Gewehrmunition und einige Maschi nengewehre brachten wir auf dem Felde zusammen. Abends gings in unser Fort zurück. In den letzten zwei Tagen hatte ich 3SH Stunden anstrengenden Dienst. An den drei folgenden Tagen löschten wir die brennende Stadt Lier, rissen die gefährlichen Brandtrümmer ein und machten die Straßen davon frei. Viele Häuser haben wir vor dem sicheren Untergang ge rettet; aber wie sahen unsere Uniformen, Gesicht und Hände aus! Die einzige erfreuliche Erscheinung war, datz wir an Trauben saus Treibhäusern), Wein, Chainpagner, gebratenen Hühnern und Tauben Überfluß hatten. Das sind 6 Tage aus den Erlebnissen eines Buchhändlers und bayerischen Landstnrmpionicrs, wobei der Kürze halber na türlich viele erfreuliche und unerfreuliche Nebenerscheinungen, die im Kriege Vorkommen, nicht berührt worden sind. In der Hoffnung, datz wir uns alle in einem mächtigen Grotzdentschland, so groß, wie wir es uns bei Beginn des Krieges nicht träumen ließen, Wiedersehen werden, grüße ich Sie alle, »reine lieben Kollege», aufs herzlichste als Ihr F. Seuffer, bayrischer Landsturm-Pionier. Vom Lachen und Läcdeln im Kriege. Anekdoti- sches und Historisches, Scherz und Ernst. Gesammelt und herausgegeben von Friedrich Schiller, Buchhändler. Mit poetischen Beiträgen von Beda, vr. Stephan von Licht, Josef Luitpold und anderen. 8". <61 S.) 1914. Wien, Verlag von MoritzPerles. In farbigem Umschlag 1 I< ord. Der Witz, der bekanntlich vor nichts, nach vor denk Tode nicht znrückschreckt, und der Humor, der unter Tränen lächelt, sind auch die Begleiter der Menschen in dieser bitterernsten Zeit geblieben. Es wäre schlimm um uns und um die Millionen von Männern be stellt, die draußen im Felde stehe», wenn dem nicht so wäre. Den» beide, Witz und Humor, gehöre» zu den Hauptelementen zur Beseitigung der gewaltige» Nervenspannung, die sowohl den Soldaten im Feuer als auch den ausmcrksamcn Verfolger des gewaltigen Kriegserlcbnisses oft in ihren Bann schlägt. Nicht alle Witze und Anekdoten, die unsere große Zeit bringt, haben aber einen Dauer wert. Wenn, wie in diesem Buche, der Versuch gemacht wird, das Bleibende und literarisch Wertvolle aus dem Wust des Materials von dem vielen Rohen und Ungeschlachten, dem Seichten und Un passenden zu scheiden und es in einer hübschen Bllltenlese einem grö ßeren Lcscpublikum mundgerecht zu machen, so gehört dazu ein gc- läntcrtcr literarischer Geschmack. Herr» Friedrich Schiller in Wien, der die Herausgabe des Büchleins besorgt hat, ist es ge lungen, im Verein mit tüchtigen Mitarbeitern eine Sammlung zu schassen, die diesen Anforderungen durchaus genügt und nicht nur be reits veröffentlichte Witze und Anekdoten, sondern auch manches wert volle Ortgiualgut, darunter auch einige zum öffentlichen Vortrag geeignete Stücke enthält. Auch beschränkt sich der Inhalt nicht etwa, wie man aus dem hübschen farbigen Umschlagbild mit den vergnügten Gesichtern zweier österreichischen Soldaten schließe» könnte, auf öster reichisch-ungarische Verhältnisse, sondern nimmt in jeder Beziehung Rücksicht aus die Waffenbrüderschaft, die die beiden stammesverwandten und eng befreundeten Nationen verbindet und aus literarischem Ge biete längst zu einer Einheit verschmolzen hat. Wöchentliche Übersicht übe« geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Zusammengcstellt von der Redaktion des Adreßbuch» des Deutschen Buchhandels. 23. bis 28. November 1814. Vorhergehende Liste 1814, Nr. 273. * — In das Adreßbuch neu ausgcnommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — HandclSgerichtliche Eintragung <mlt Angabe des ErschelnungS- tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Bremer Zeitungs-Gesellschaft m. b. H., Bremen. Heinrich Spieß ist als Geschäftsführer ausgcschieden. sH. 23./XI. 1S14.j Challier's Selbstverlag, Ernst, Gießen. Ein Teil des Verlags sbibliograph. Werke) wurde mit allen Rechten It. Anz. v. 14./XI. 1814 von Friedrich Hofmeister, Leipzig, erworben. sB. 27?.j "Deutsch er M o d c » - V e r l a g, Berlin 8V. K8, Schützeu- straße 8. Inhaber Firma Gustav Lyon. Leipziger Komm.: g. Opctz. jB. 27V.j Fachschriften-Verlag sc Buchdrnckerei A.-G., Zü rich. Die Unterschrift von Otto Zickcr, Geschäftsführer, ist er loschen. Das Gcschästslokal befindet sich vom 1./IV. 1815 ab: Zürich 1, Hlrschengrabcn 88/82. sH. 24./XI. 1814.) Grcthlcin sc Co., G. m. b. H., Leipzig, Berlin u. Franksurt sMaiu). Gcs.-Prokurist Max Werner ist verstorben. sB. 274.j Gruuow, Fr. Wilh., Leipzig, ging nach dem Tode des seit herigen Inhabers Wolfgang Grunow lt. Anzeige v. Nov. 1814 an Krau Elisabeth vcrw. Grunow über. sDir.j Herb lg, Fr. L n d w., Leipzig, ging nach dem Tobe des seit herigen Inhabers Wolfgang Grunow lt. Anzeige v. Nov. 1914 an Frau Elisabeth veriv. Grunow über. Internationale Buch- u. Kunsthandlung G. m. b. H., Jerusalem n. Jaffa, ist Infolge Einberufung des Ge schäftsführers zum Heere geschlossen worden. sB. 277.1 >718
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