Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.11.1937
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- 1937-11-30
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- 30.11.1937
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Kommissionäre und der von ihnen vertretenen Kommittenten gestattete einen Überblick über den Umfang der einzelnen Kom missionsplätze und -geschäfte. Der Jahrgang 1842 enthielt zum ersten Male in einem Anhang --Empfehlende Anzeigen der mit dem Buch-, Musikalien-, Kunst- und Landkartenhandel verbun denen Geschäftszweige- eine Einrichtung, die sich sehr gut be währte und rasch an Umfang zunahm, was wiederum ein Beweis dafür ist, daß der »-Schulz- im Buchhandel, an den sich die Fir men des Buchgewerbes und verwandter Industriezweige mit ihren Anzeigen wandten, eine immer weitere Verbreitung und stärkere Beachtung fand. (Das Vorwort zur Ausgabe 1847 nennt einen Stamm von 900 Subskribenten, eine im Hinblick auf die damalige Verbreitung des Buchhandels gewiß beachtliche Zahl.) Daß dieser --Empfehlungsanzeiger» einem wirklichen Bedürfnis entsprach, beweist, daß er noch heute, ausgestaltet zum --Bezugs quellen-Nachweis für den Buchhandel und die Graphische Branche-, als Anhang einen Bestandteil des Adreßbuchs bildet. Der Gründer und Herausgeber Otto August Schulz starb mitten in der Arbeit zum dreiundzwanzigsten Jahrgang. Sein Werk führte sein Sohn Hermann Schulz in den ihm vorgezeigten Bahnen weiter, unterstützt vom gesamten Buchhandel und beson ders den Leipziger Kommissionären. Im Rückblick zum sünfund- zwanzigsten Jahrgang stellt er mit berechtigtem Stolz fest, daß das Werk im Buchhandel fest verankert steht, sich überall bewährt hat und einen zuverlässigen Überblick über den Stand des Buch handels bietet. Mit der Ausbreitung des Buchhandels, der beson ders nach 1870 einen starken Auftrieb erhielt, Schritt haltend, wurde das Adreßbuch von Jahr zu Jahr umfangreicher und war, als es in sein fünfzigstes Jahr eintrat, bereits ein Band von 1130 Seiten geworden, der in seiner ersten Abteilung nach der beigegebenen statistischen Übersicht 7026 Firmen verzeichnet (gegen 2797 im fllnfundzwanzigsten Jahrgang und 1348 im ersten). Der fünfzigste Jahrgang ist noch in weiterer Hinsicht be merkenswert: mit ihm hörte das Adreßbuch auf, ein Privatunter nehmen zu fein. Die Brauchbarkeit des -»Schulz- hatte sich er wiesen. Trotz wiederholter Konkurrenzversuche blieb er auf Grund seiner Genauigkeit und gewissenhaften Bearbeitung der bevorzugte Führer. Als Hermann Schulz dem Börsenverein sein Unternehmen zum Kauf anbot, ging er von der Überlegung aus, daß »der Börsenverein allein der berufenste Nachfolger sei, das Adreßbuch zum offiziellen Handbuch für den deutschen und aus ländischen Buchhandel zu machen-. Die Hauptversammlung vom Mai 1887 beschloß den Ankauf. Der Jahrgang 1889 brachte auf dem Titelblatt die Veränderung zum Ausdruck und gleichzeitig wurde auch ein neuer, mit dem Buchhändlerwappen geprägter Einband geschaffen. Mit der Übernahme des Adreßbuches durch den Börsen verein wurde es zu einer Angelegenheit des ganzen Standes und zum Gegenstand zahlreicher Reformvorschläge, die jetzt wieder laut wurden und zu einer völligen Umgestaltung bzw. Vervoll kommnung drängten. Während die einen darin möglichst alle Firmen ausgenommen sehen wollten, die nur irgendwie mit Bü chern handeln, verlangten die anderen eine Beschränkung der aufgenommenen Firmen möglichst auf die, die als »wirkliche Buchhändler- anzusehen, d. h. Mitglied des Börsenvereins sind. Demgegenüber stellt das Vorwort zur ersten, vom Börsen verein herausgegebenen Ausgabe fest, daß »alle buchhändlerischen Firmen, welche in Leipzig einen ständigen Kommissionär haben, bzw. diejenigen Leipziger Firmen, welche der Bestellanstalt des Vereins der Buchhändler zu Leipzig angehören« ausgenommen werden, wobei die Börsenvereinsmitglieder wie bisher besonders kenntlich gemacht wurden und im Laufe der Jahre neben bereits bestehende, den buchhändlerischen Verkehr erleichternde Abkür zungen neue, die Firmen kennzeichnende Zeichen traten. Die ständige Zunahme des Adreßbuch-Umfanges (der Jahr gang 1900 verzeichnet 9360 Firmen — his 1905 war die Zahl auf 10 980 angewachsen) und der verschärfte Kamps gegen die Auchbuchhändler machte die Reform des Adreßbuches immer häu figer zum Gegenstand der öffentlichen Auseinandersetzungen, in denen eine »Reinigung- und die Verhütung weiterer »Verunreinigung- verlangt wurden. Mit diesen immer dringen der werdenden Fragen mußte sich der Börsenverein in seinen Ausschüssen sehr oft befassen. Er setzte eine Adreßbuchkommission ein, die eine ständige Einrichtung wurde und in mühevoller Arbeit gemeinsam mit den Leipziger Kommissionären und in Zu sammenarbeit mit den Kreis- und Ortsvereinen die Sichtung der Firmen und die Prüfung der Aufnahmeanträge durchzuführen hatte, die schließlich nach den 1911 erstmalig aufgestellten »Grundsätzen für die Aufnahme von Firmen in das Börsenblatt und Adreßbuch- erfolgte. Eine weitere Folge des Strebens nach Umfangverminderung war die völlige redaktionelle und typo graphische Neugestaltung, die erstmalig im Jahrgang 1904 in Erscheinung trat. Die auffallendsten Merkmale sind außer dem neuen Einband das größere Format und der zweispaltige Satz des Firmenverzeichnisses, der gegenüber dem bisherigen vier- spaltigen eine bedeutende Umfangersparnis einbrachte, das Adreßbuch handlicher machte und ihm im wesentlichen das Aus sehen gab, das es heute noch hat. Nicht ohne Einfluß auf die Gestaltung des Adreßbuches war auch die Tatsache, daß es nicht das einzige Unternehmen auf die sem Gebiete war. Außer einigen weniger bedeutenden Konkur renzunternehmen (1887 bot z. B. Ernst Schlegel in Braun schweig dem Börsenverein sein »Neues Buchhändler-Adreßbuch-, von dem zwei Jahrgänge Vorlagen, zum Kauf an) erwuchs dem Adreßbuch des Börsenvereins ein ernsthafter Wettbewerber in dem »Fiedlerschen Adreßbuch des Deutschen Buchhandels-, das 1896 in Leipzig zu erscheinen begann und 1902 infolge Übergangs in einen anderen Verlag »Müllers Adreßbuch des Deutschen Buch handels und verwandter Geschäftszweige« genannt wurde. Der »Müller-, der bis 1921 erschien, unterschied sich von dem Adreß buch des Börsenvereins hauptsächlich dadurch, daß er weit mehr Firmen enthielt, da in ihm alle nur irgendwie erreichbaren Adressen von Firmen ausgenommen wurden, die mit Büchern handelten oder mit dem Buchhandel in Beziehung standen. Um dieser Konkurrenz zu begegnen, änderte der Börsenverein 1899 zunächst den Titel seines Adreßbuches. Es hieß bis 1911 »Offi zielles Adreßbuch des Deutschen Buchhandels und der ver wandten Geschäftszweige-, wodurch sein amtlicher Charakter be sonders betont wurde. Ferner wurde eine billigere »Kleine Aus gabe- geschaffen, die nur das Firmenverzeichnis enthielt. Wenn unser Adreßbuch den Titel eines »Adreßbuch des Deutschen Buchhandels« trägt, so schließt das selbstverständ lich ein, daß es auch den deutschen Buchhandel außerhalb unserer Grenzen berücksichtigt. Bon seinem ersten Erscheinen an gibt es gleichzeitig einen Überblick über den Stand der Verbreitung des deutschen Buchhandels außerhalb der Reichsgrenzen und darüber hinaus über seine, sich über die ganze Welt erstreckenden Be ziehungen zum Buchhandel anderer Länder. Der hundertste Jahrgang nennt neben 8016 reichsdeutschen Firmen 2319 deutsche Firmen im Ausland und ausländische Firmen, die mit dem deutschen Buchhandel in Verbindung^ stehen. Davon befinden sich in Österreich 523, in der Tschechoslowakei 388, in der Schweiz 295, in den übrigen europäischen Staaten 971, in Amerika 113, in Asien 20 und in Afrika 9 Firmen. — Interessant in diesem Zusammenhang und ein Beweis für die reiche buchhändlerische Tradition ist die Fest stellung, daß über 250 Firmen (deutsche und außerdeutsche), die schon der erste Jahrgang des »Schulz- verzeichnet, noch heute bestehen und in gleichem oder nur wenig verändertem Firmen wortlaut auch im hundertsten Jahrgang des Adreßbuches er scheinen. Rund ein Fünftel der 1838, vor hundert Jahren vor handenen Firmen des Buchhandels besteht also heute noch! Nach dem Kriege wurde die Frage der strengen Prüfung der aufgenommenen und auszunehmenden Firmen und der Verhin derung des Eindringens Berufsfremder in den Buchhandel durch das Auftauchen vieler neuer Firmen wieder in den Vordergrund gerückt. Eine endgültige Klärung und strenge Scheidung war jedoch erst nach der Eingliederung des Buchhandels in die Reichs schrifttumskammer möglich, und so wurde in neuester Zeit auch die »Adreßbuch-Frage-, die jahrzehntelang die buchhändlerische Öffentlichkeit beschäftigt hatte, zu einem Abschluß gebracht. Der Jahrgang 1935 wurde erstmalig nach den neuen Richtlinien be arbeitet. So setzt das Adreßbuch am Ende seiner hundertjährigen Entwicklung auch den Schlußstrich unter eine Entwicklung des deutschen Buchhandels, die es begleitet und die in seinen Bänden jeweils ihren Niederschlag gefunden hat. Klose. Nr. 277 Dienstag, Len 30. November 1937 SOI
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