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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.11.1937
- Strukturtyp
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- 1937-11-30
- Erscheinungsdatum
- 30.11.1937
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- Deutsch
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Aufgabe, praktisch Kunst auszuüben, sondern Künstler zu führen und sie aus die wirksamste Weise einzusetzen. Der Politiker muß wissen, was dem Volke gut tut oder nicht. Die Reichskultur kammer ist für die Kultursührung nur ein Rahmcngcbilde, kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zum Zweck. Gerade wegen der Verschiedenartigkeit ihrer Individualität muß man die Künstler organisieren. Die Kammer soll sich aber keine Aufgaben aneignen, die nicht zu ihrem eigentlichen Arbeitsbereich gehören. Die Eigen persönlichkeit der Künstler soll durch ein möglichst geringes Maß an Organisation so wenig wie möglich beschränkt werden. Der Minister machte in diesem Zusammenhang die Mitteilung, daß nach Durchführung des ersten Aufbaues um so mehr eine starke Herabsetzung des Verwaltungsappara tes der Kammern durchgeführt werden solle. Im Namen des Reichskultursenats dankte am Ende der Tagung Reichsminister Funk dem Präsidenten der Reichskultur kammer, Reichsminister Or. Goebbels für seine richtunggebenden Ausführungen. Alle die hier dargelegten großen und begeistern den Gedanken und Ideen würden in der Arbeit des nächsten Jahres ihren Niederschlag finden zum Heil der deutschen Kultur und des deutschen Volkes. Der Präsident der Reichskulturkammer Reichsminister vr. Goebbels gab als Abschluß der Tagung der Reichskulturkammer und des Reichskultursenats in den Festräumen des Schinkel- Hauses in Berlin einen Empfangsabend für die deutschen Kultur schaffenden, an dem mehr als fünfhundert Angehörige des deut schen Kulturlebens teilnahmen. Der Abend gab Gelegenheit zu einer engen Fühlungnahme zwischen der Kulturführung und den Kulturschaffenden und wurde so zu einem harmonischen Aus klang von zwei arbeitsreichen Tagen, die der Rechenschaftslegung über das Geleistete und der Besprechung der Aufgaben für die Zukunft gewidmet waren. Das Buchhändler-Adreßbuch feiert Jubiläum Zum Erscheinen des hundertsten Jahrgangs In diesen Tagen geht dem Buchhandel wieder wie jedes Jahr um diese Zeit das neue Adreßbuch zu. Es unterscheidet sich rein äußerlich von seinem Vorgänger dadurch, daß sein Einband durch die Goldprägung besonders festlich wirkt und den Emp fänger davon unterrichtet, daß er den hundertsten Jahrgang des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels in Händen hält, eine für viele wahrscheinlich überraschende Entdeckung. Diese Tatsache gibt Anlaß, uns etwas eingehender mit dem Adreßbuch zu beschäftigen und uns auch einmal seinen Entwick lungsgang anzusehen. Nach einem hundertjährigen Bestand hat das Adreßbuch nicht nur eine eigene Geschichte aufzuweisen, son dern es spiegelt auch in seinen Bänden die Entwicklung des Buch handels in seinen einzelnen Zweigen und nach den verschiedenen Richtungen getreulich wider. Der erste Band, ein bescheidenes Büchlein von hundert achtzig Seiten im Oktavformat, erschien Anfang März 1839 und stellte sich vor als »Adreßbuch für den Deutschen Buchhandel und verwandte Geschäftszweige. 1839. Bearbeitet und herausge geben von Otto Aug. Schulz«. Der Buchhändler Otto August Schulz in Leipzig war der erste, der »das in den verschiedenen Buchhändlerblättern wiederholt geäußerte Verlangen nach einem vollständigen, übersichtlich und zweckmäßig eingerichteten Adreß- verzeichnis der Buch-, Musikalien- und Kunsthändler etc.« ver wirklichte. In seinem Vorwort sagt er über die Veranlassung zu seinem Unternehmen: »Da sich in den bisher gelieferten Buch händlerverzeichnissen (sie erscheinen einzeln gedruckt bereits seit Anfang dieses Jahrhunderts, das älteste, in meinem Besitz be findliche, ist von 1804) ungeachtet der darauf verwendeten Auf merksamkeit doch manche Unrichtigkeiten besonders hinsichtlich der Firmen eingeschlichen hatten, so sah ich mich veranlaßt, sämmtliche einer genauen Revision zu unterwerfen, weshalb mein Adreßbuch schon darum als eine ganz neue eigenthümliche Arbeit anzusehen ist und gegenwärtig der zuverlässigste Führer auf dem Gebiete des Buch-, Musikalien- und Kunsthandels sein dürfte, da die in demselben enthaltenen Nachrichten nur zuver lässigen Quellen, den eigenen handschriftlichen Mittheilungen der größern Anzahl hier genannter Handlungen oder gedruckten authentischen Anzeigen entnommen sind«. Der Inhalt dieses ersten Adreßbuches ist in sechs Abteilun gen gegliedert. Die erste Abteilung verzeichnet »sämmtliche Buch-, Musikalien- und Kunsthandlungen Deutschlands und der angren zenden Länder, welche durch Leipzigs und anderer Orte Vermit telung untereinander in Verbindung stehen-, d. h. also, die einen Kommissionär haben: damals 1348 Firmen. Die zweite Abtei lung bringt die gleichen Firmen nach Städten geordnet, die dritte Abteilung ist dem Börsenverein gewidmet, die vierte nennt die Leipziger Kommissionäre und ihre auswärtigen Kommittenten. Die fünfte und sechste Abteilung bringen Daten zur Geschichte des Buchhandels (»Verzeichnis der veränderten, ein- und überge gangenen Firmen, sowie Nachrichten über die Verstorbenen im Jahre 1838« und ein »Verzeichnis erloschener Firmen von frü herer bis zur neuesten Zeit, deren Verlag ganz oder theilweise an gegenwärtig bestehende Handlungen gekommen ist«). Die Abtei lungen eins bis drei sind, wenn auch in mehrfach veränderter Form, bis heute beibehalten worden. Ermuntert durch die allseitige freundliche Aufnahme, wie es im Vorwort zum zweiten Jahrgang heißt, erschien bereits ein Jahr darauf die zweite Ausgabe. Wenn es auch reizvoll wäre, dem Wachsen des Adreßbuches im Lause der Jahrzehnte bis heute nachzugehen, so müssen wir uns hier darauf beschränken, in großen Zügen die Entwicklungslinie aufzuzeigen, die von dem »ersten Versuch, eines allgemeinen Adreßbuches« über den »Schulz«, der allmählich zu einem Begriff im Buchhandel wurde, zu dem »Adreßbuch des Deutschen Buchhandels« führt. Dabei ist es notwendig, auch einige — für den Geschichtsschreiber des Buch handels wichtige — Abteilungen des Adreßbuches zu erwähnen, die heute nicht mehr geführt werden, sei cs, daß sie über den Rah men dieses Handbuches hinausgingen, nur einen kleinen Teil der Benutzer interessierten oder im Zuge der Rationalisierung in anderen Abteilungen aufgingen. So enthält bereits der Jahr gang 1840 eine »Übersichtliche Darstellung derjenigen Geschäfts zweige, welche von den in der ersten Abtheilung genannten Hand lungen entweder einzeln oder in Verbindung mit dem Buchhandel betrieben werden«, die bis 1916 alle die Firmen bezeichnete, »die sich mit einzelnen Literaturzweigen sowie buchhändlerischen oder zum Buchhandel in Beziehung stehenden Spezialitäten ausschließ lich oder vorwiegend beschäftigen«. Die bereits im ersten Jahr gang vorhandene »Chronologische Übersicht der Begründung aller deutschen und zum Theil ausländischen Buch-, Antiquar-, Musikalien-, Kunst- und Landkartenhandlungen« fiel später weg und nur das »Verzeichnis der erloschenen und veränderten Fir men sowie geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen« wurde bis 1929 fortgeführt. Ebenso wie das auch heute noch in jedem Adreßbuch erschei nende Verzeichnis der Buchhandlungsjubiläen und der Verstor benen des Vorjahres sind diese Abteilungen besonders für den historisch Interessierten wichtig. In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, daß bereits mit dem Jahrgang 1848 be gonnen wurde, dem Adreßbuch das Bild eines verstorbenen be deutenden Buchhändlers voranzustellen. Friedrich Perthes ist der erste, der auf diese Weise geehrt wird. Ihm folgt eine lange Reihe Männer, deren Namen z. T. auch heute noch im Buchhandel ein Programm bedeuten, sei es, daß sie mit der Entwicklung des Bör senvereins eng verbunden sind, sei es, daß ihre Firmen noch heute zu den bekanntesten im deutschen Buchhandel zählen. Seit 1885 erscheint zu dem Bild eine Lebensbeschreibung mit einer beson deren Würdigung der Verdienste des Abgebildeten um den Buch handel. Das von Anfang bis 1916 beigegebene Verzeichnis der »«0 Nr. 277 Dienstag, den 80. November 1987
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