Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1915
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- 1915-06-10
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- 10.06.1915
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. 131, 10. Juni 1915. den Ausgleich der Bewegungsstörungen nach Wieöerausschaltungen am Asfengroßhirn«, den Haitinger-Preis im Betrage von 2000 Kr. dem ^ Professor der Physik an der Technischen Hochschule in Wien Dr. Hein rich Mache für seine Arbeit »Über Radioaktivität der Gesteine und Quellen des Tauerntunnels und über die Gasteiner Therme«. Ferner erhielt der Professor der Mathematik an der Leipziger Universität Dr. Gustav Herglvtz den Richard Licben-Preis im Betrage von 2000 Kr. für seine Arbeit »Über die analytische Fortsetzung des Potentials ins Innere der anziehenden Massen«. Sprache anfgeliesert werden können. Dem weiteren Antrag der Ber liner Handelskammer, die spaniolische Sprache allgemein zuzulassen, hat dagegen das Neichspostamt keine Folge geben können. Verbotene Druckschriften. — Die Gedichte »Der Trinkspru ch« und »M ichel beim Doktor« sowie die Druckschrift »Paprika«. Druck und Verlag H. Ohligschläger, Düsseldorf. Teilweise Un brauchbarmachung. Landgericht Breslau. 13 3 ^1 6/15. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 4889 vom 8. Juni 1915.) Maßnahmen gegen deutschfeindliche Gelehrte. — Sir Felix Semon, der bekannte deutsch-englische Laryngologe, der mit anderen naturalisierten Engländern seinem »Abscheu über die barbarischen Me thoden der deutschen Kriegführung« in britischen Tagesblättern Aus druck gegeben hat, ist ans einstimmigen Beschluß des Vorstandes der Berliner Laryngvlogischen Gesellschaft aus der Liste der Ehrenmit glieder gestrichen worden. Unsere Jugend und der Krieg. — Die Ausstellung »Schule und Krieg«, die das Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht (Berlin, Potsdamer Str. 120) veranstaltet hat, hat in diesen Tagen eme bemer kenswerte Bereicherung erfahren. Es hat dort eine unter dem Titel »Jugendliches Seelenleben« znsammengefaßte Sammlung Platz ge funden, die in der Ortsgruppe Breslau des Bundes für Schulreform unter Leitung von Herrn Prof. W. Stern, Breslau, aus Breslauer Volks-, Mittel- und höheren (Knaben- und Mädchen-) Schulen zu sammengebracht worden ist. Sie enthält Zeichnungen, Aufsätze und Gedichte. Dazu zum Zwecke einer leichteren Übersicht besondere »Ein führungen«. Das Eigenartige dieser Sternschen Sammlung besteht darin, daß das Material vom psychologischen Gesichtspunkte aus be arbeitet und geordnet ist. Die Verschiedenheit der Knaben und Mäd chen in ihrer Verstandes- und gefühlsmäßigen Stellungnahme zum Kriege ist überall deutlich sichtbar: die Knaben bevorzugen das Un persönliche, das sachlich Interessante, sie schildern in Wort und Bild den Kampf selbst, die Kampfesmittel und Kampfesweisen jeder Art: die Mädchen wenden sich dagegen mehr dem Persönlichen, Gefühls betonten zu und schildern die Hilfstätigkeit im Kriege, seine Einwir kungen ans das Familienleben usw. Außerdem kommen aber auch einzelne Typen individueller Veranlagung und spezieller Begabung der Kinder vielfach deutlich znm Ausdruck, und zwar im Inhalt des Dargestellten selbst wie auch in der — graphischen oder literarischen — Form der Darstellung. In dieser Beziehung ist namentlich auch das Heft »Das psychische Verhalten dreier Geschwister zum Kriege« von großem psychologischen Interesse. Die Ausstellung ist werktäglich von 10 bis 6 Uhr geöffnet, sonn täglich von 2 bis 6 Uhr. Der Eintritt ist frei. Paketbeförderung an die österreichisch-ungarischen Truppen. — Nach Mitteilung des österreichisch-ungarischen Kriegsministeriums wer den die aus Deutschland kommenden Pakete an Angehörige usw. der österreichisch-ungarischen Feldarmee nunmehr jederzeit nach dem Felde weiterbefördert. Die Versendungsbedingungen bleiben die nämlichen wie bisher. Erweiterung des Bricfverkehrs in fremden Sprachen. — Das Neichspostamt hatte im März d. I. verfügt, daß offen einzuliefernde Briefsendnngen nach dem Auslande nur noch in deutscher, italienischer, spanischer, französischer oder englischer Sprache zulässig sein sollten. Damit wurden für den allgemeinen Briefvcrkehr u. a. die holländische, schwedische, dänische und norwegische Sprache ausgeschaltet. Gegen diese Neuregelung des Briefverkehrs hat die Berliner Handelskammer in einer Eingabe an das Reichspostamt die schwersten Bedenken erhoben. Die Handelskammer mies darauf hin, daß sich skandinavische und holländische Kauflente, Angestellte, Handwerker und Arbeiter in großer Zahl im Deutschen Reiche befinden, deren Tätigkeit für Vermittlung des Warenbezuges aus dem neutralen Auslande oder für Herstellung von Erzeugnissen nicht znm wenigsten für den Hecresbedarf dient, für die einheimische Arbeitskräfte nicht in genügender Anzahl verfüg bar sind. Auch für Wiederzulassnng der sogenannten spaniolischen Sprache nach den europäischen und kleinasiatischen Gebieten der Türkei trat die Handelskammer ein. Auf ihren Antrag hat das Neichspostamt angeordnet, daß von jetzt ab offene Briefsendnngen nach Österreich- Ungarn und dem nichtfcindlichen Ausland außer in den schon bisher zu- gelassenen Sprachen allgemein auch in holländischer, dänischer, schwe discher, norwegischer und portugiesischer (nach dem besetzten Teile von Belgien wie seither nur in deutscher, flämischer oder französischer) Persoilalnachrichten. Gefallen: in den Kämpfen in Galizien im 21. Lebensjahr Herr Albert Hohler, der bei seiner Einberufung zum Heere seine Lehr zeit im Hause Joseph Baer L Co. in Frankfurt a. M. gerade be endet hatte. Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion; jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Ist unsere buchhändlerische Jahresabrechnung notwendig an das Kalenderjahr gebunden? . (Zum Hamburger Briefe II im Bbl. Nr. 118.) In den 25 Jahren, in denen ich mehr oder weniger aufmerksam das Börsenblatt lese, ist diese Frage schon oft aufgetaucht und ein gehend erörtert ivorden. Bekannt sind die Gründe für eine Verlegung der Meßarbeiten in die Monate Mai und Juni; der am schwersten wiegende ist wohl der, daß eine eingehende Verwendung für Neuigkeiten, die nach Oktober erscheinen, bei der alten Ordnung der Dinge kaum möglich ist. Viele Berufsgenosscn, die gleich mir einen mit Papiergeschäft gemischten Be trieb haben, der ihnen im ersten Vierteljahr eine größere Arbeit bringt, da Behörden und Verwaltungen wie Einzelkunden in der Zeit einen bedeutenderen Bedarf als sonst haben, werden eine Verlegung sehn süchtig, aber schließlich vergeblich erwartet haben. Entscheidend für mich, die Angelegenheit nicht weiter zu ver folgen, war die Äußerung eines sehr geschätzten Vorstandsmitgliedes unseres Schlesischen Vereins bei der Erörterung dieser Sache. Er, der Besitzer einer der größten Breslauer Buchhandlungen, sagte, daß er deswegen eine Verlegung der Abrechnung bekämpfe, weil er die vier Ruhemonatc Mai bis August, die ihm und seinen Angestellten blieben, nicht beschränkt wissen wollte. Zwei Monate Meßarbeiten im Mai und Juni — und seine Erholung wie der Urlaub seiner Mit arbeit wären halb erledigt. Der Grund leuchtete mir ein. Die rein buchhändlerischen Be triebe, die ihrer Bedeutung entsprechend eine größere Rücksichtnahme verdienen, als wir Gcmischtwarenhändler, mußten meiner Ansicht nach in dieser wichtigen Angelegenheit den Ausschlag geben. Nun kommt die Anregung des Hamburger Berufsgenossen, doch zweifellos eines reinen Buchhändlers. Alfv auch er fühlt sich durch den geltenden Brauch beschwert! Seine angeführten Gründe würden noch zwingender sein, wenn sie durch rechnerische Erhebungen belegt würden, wobei Geschäftsgeheimnisse ja nicht preisgegeben zu werden brauchten, etwa in folgender Weise, für mich geltend: Schulbüchergeschäft, Konfirmation u. a. haben bewirkt, daß seit zwölf Jahren der Umsatz im April größer (oder seltener ebenso groß) ist als im Dezember (eine einzige Ausnahme bestätigt die Regel). Der Umsatz der Monate Januar bis April erreicht stets und über steigt manchmal die Hälfte des Jahresumsatzes.. Wie sind die Erfahrungen der andern Herren? Sind die Zustände, wie sie mein Geschäft zeigt, Regel oder Aus nahme? Wenn sie Regel sind oder wenn auf die ersten vier Monate auch nur 40°/, des Gesamtumsatzes fallen, dann wäre es allerdings Zeit, mit einem Abrechnungsbranche aufzuräumen, auf den das Wort Ver nunft wird Unsinn, Wohltat Plage geprägt zu sein scheint. Sind sie Ausnahme oder nur in der Minderheit der Fälle anzu treffen, dann bleiben wir die Leidtragenden, wenn nicht der Staat ein Einsehen hat und den Schulanfang allgemein auf Scptcmbcr/Ok- tober verlegt: da wäre uns allen geholfen! Da zwar diese Verlegung von einsichtigen Schulmännern aus erzieherischen Gründen schon lange gefordert wird, da andrerseits wichtige, teils auch Gewohnheitsgründe gegen eine Trennung des Schuljahrbeginnes vom Ostertermine sprechen, so wird sie wohl ebenso unterbleiben wie die Verlegung unserer Ab rechnung! Waldenburg i. Schl., den 5. Juni 1915. G. W. Knorrn.
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