HIL000k 60HNLK DV Licht und sein Schatten k 0 N ^ ^x Theodor Bohner, der Verfasser des „Ehrbaren Kaufmanns", veröffentlich! einen Roman? Ja wohl — und es ist nicht fein erster! Vor Jahren, bevor ihm die Berufsarbeit die Feder aus der Hand nahm, erschienen bereits von ihm „Lachendes, liebendes Nom" und „Der Schuhmacher Gottes". (§ein neues Buch erzählt die ergreifende Geschichte einer Ehe. Er stellt ihm einen alten japanischen Geheimfpruch als Motto voran. Danach ist im Leben der Mann das Licht, die Frau der Schatten . . . Äer Regierungsrat Federfpiel ist einer von jenen ^Männern, die viel Herz haben, aber es nicht auf der Zunge tragen. Und darum scheint er gleich- gülkig, gleichgültig im Amt, gleichgültig in der Ehe. Auch Frau Maria kann nicht durch die harte Schale dringen, hinter der doch so viel Liebe zu ihr wohnt. Da tritt ein anderer Mann in diesen Kreis, und verzweifelt steht Federfpiel, wie seine Frau stch Schritt für Schritt von ihm entfernt. Er erkennt nicht, daß er hier einem vom Leben bevorzugten Rivalen gegcnüber- stehk und daß er mit feinem „Recht" auf die Frau nicht ihre Liebe zurückgewinneo kann. Mit einer plumpen Eifersuchtsszene treibt er Maria zu einer wahnwitzigen Handlung: ste läuft über das morsche Eis des Flusses. Furchtbare Minuten, da ste unter der zerberstenden Eisdecke verschwindet und Feder fpiel endlich einmal um ste kämpfen muß. Er kann gerade noch ihre Hand erreichen, und jetzt zieht er ste in feine Arme und läßt ste nicht los. 2» der Schilderung des kleinstädtischen Alltags liegt ein besonderer Reiz dieses Romans. Die Handlung wird von dem tiefen Sinn jenes ja panischen Spruches getragen. Das Buch erscheint am 11. März und kostet broschiert Z Mark go, in Ganzleinen g Mark. Der krop^läen-VerlsA. 8S6 Nr. 40 Montag, den 1. März 1937