Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.03.1941

zu finden sind. Hierfür muß der Nachweis erbracht werden. — An träge aus Genehmigung der Werbung und des Einsatzes von Werbern und Werbekolonnen sind bei der obengenannten Abteilung beim Chef der Ztvilverwaltung einzureichen. ZeitungSwissenschast an der Prager Universität An der Deutschen Karls-Universität Prag ist vi. MI. ksbil. Josef März unter Berufung, in bas Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum planmäßigen außerordentlichen Professor ernannt worden. Zugleich ist ihm, der schon seit 1, April 1940 mit der Wahr nehmung des neugeschafsenen Lehrstuhls für Zeitungswissenschaft be auftragt gewesen war, die Leitung des Instituts für Zeitungswissen schaft übertragen worden- Als besonderes Arbeitsgebiet gedenkt Prof. März in Prag zu pflegen: Zeitungsgeschichte von Böhmen und Mähren und Pressewesen Sübosteuropas. Deutsche Presseausstellung in Madrid Aus Veranlassung der Deutschen Botschaft in Spanien findet Ansang März eine deutsche Presseausstellung in Madrid statt. Die Gestaltung und Durchführung wird vom Reichsverbanb der deutschen Zeitungsverleger und — hinsichtlich der Zeitschriften — gemeinsam mit dem Reichsverband der deutschen Zeitschriftenverleger vorge- nommcn. Die geschichtliche Abteilung wirb einen Überblick über die Entwicklung der Zeitung geben. In einer Leseecke wird dem Besucher die Vielfalt deutscher Zeitungen und Zeitschriften vor Augen geführt. Die Organisation des deutschen Pressewesens wirb in graphischer Darstellung vorgesllhrt. Auch das Schrifttum liber die deutsche Presse wird ausgelegt. Jubiläen Wieder in Kriegszeiten fällt bas Jubiläum der Firma Hausen Berlagsgesellschast m. b. H. in Saarlau tern, die am 1. März hundertfünsundzwanzig Jahre besteht. Der Ursprung der Firma, die auch einen ausgedehnten graphischen Be trieb, Großbuchbinderei und Geschästsbllchersabrikation umfaßt, geht aus die 1816 von Franz Stein gegründete Buchhandlung zurück. Der von dessen Erben geführte Verlag wurde 1890 von der Firma Hausen L Co. übernommen und im Laufe der Jahre bedeutend er weitert. 1918 erhielt der Verlag seinen heutigen Namen. Die Leitung hat Herr Hans Hansen innc, der im Weltkrieg als Hauptmann d. R. von Anfang bis Ende im Heeresdienst stand. — Von dem saarländi schen Dichter Johannes Kirschweng, einem Autor des Ver lages, werden uns aus Anlaß des Jubiläums folgende Zeilen zur Verfügung gestellt: »Der Hausen Verlag in Saarlautern kann auf fünf Viertel- jahrhunbert der Arbeit und des Wirkens zuriickblicken. Wenn sür diese ganze Zeit gesagt werden kann, daß sie unter dem Zeichen treuer, gewissenhafter und verantwortungsbewußter Leistung stand, so darf das letzte Vierteljahrhundert in Anspruch nehmen, mit der Geschichte des deutschen Volkes in besonders ausdrücklicher und wirk samer Weise verbunden zu sein. Die großen Entscheidungen, die an der Saar und im ganzen Westen sür Volkstum und Reich zu tressen waren, fanden in der Berlagsarbeit nicht nur ihren Niederschlag, sondern wurden auch von ihr gefördert. Die geistige Vorbereitung der Saarabstimmung wurde zu einem nicht unwesentlichen Teil in ihr geleistet, und als nach ihr ein neues Verlagssignet geschaffen ward, da konnte es mit gutem Recht die Inschrift tragen: Das Reich wächst im Buch. Das ist Bekenntnis zur Vergangenheit und Vertrauen zur Zukunft zugleich«. In diesem Frühjahr kann auch die Firma Ern st Kaufmann, graphische Kunstanstalt und Kalendersabrik in Lahr, aus ihr hun- dertsünfundzwanzigjährigcs Bestehen zuriickblicken. 1816 übernahm Ernst Kaufmann sgeb. 1780, gest. 1844) die von seinem Schwieger vater I. H. Geiger eingerichtete Steinbruckerei, die als eine der ältesten lithographischen Anstalten anzusehen ist. Anfang der sechziger Jahre wurde die Buchdruckerei eingerichtet und dann bald die Fabrikation der Abreißkalender begonnen, die damals erst aufkamen. 1868 wurde eine lithographische Schnellpresse als eine der ersten in Deutschland in Betrieb gesetzt. In der Hauptsache wurden sür die Ausfuhr nach England und Amerika Wandsprllche, Blumcnkarten, kirchliche Scheine, Bilderbücher, christliche Abreißkalender usw. hergestellt. Vom Jahre 1885 an wurden diese Artikel auch für Deutschland heraus gegeben. Nach schweren Jahren nach Ende des Weltkrieges, dessen Ausgang den Export säst lahmlegte, steht heute die fünfte Generation des Gründers — wenn auch noch in der Ausbildung — einsatz bereit vor neuen Aufgaben. Biichcrsprüche Die Gutenberg-Gcsellschast in Mainz hat als 37. ihrer »Kleinen Drucke« unter dem Titel »Du und die schwarze Kunst« eine von Fr. W. Polltn ausgewählte und zufammengestellte Samm lung von Aussprüchen und Gedichten, Sprichwörtern usw. heraus gegeben, die die schwarze Kunst und alles, was mit ihr zusammen hängt, zum Gegenstand haben. Der Herausgeber, der sich seit langem mit der Materie besaßt und aus ähnlichen Veröffentlichungen schon bekannt ist, hat den ihm reichlich zusließcnden Stoff in folgender Weise eingeteilt: Schrift und Schreiber, Papier und Papiermacher, Buchdruck und Buchdrucker, Gutenberg, Dichter und Dichtkunst, Ver leger und Buchhändler, Buch und Leser, Nation und Buch, Du und das Buch, Bibliotheken, das Buch im deutschen Sprichwort, die Zei tung. Neben vielem Bekannten taucht auch manches weniger be kannte und unbekannte schöne Wort aus. Gerade der Buchhändler wird vielfach Gelegenheit haben, das eine ober andere bei passender Gelegenheit zu verwenden und deshalb eine solche Sammlung- be grüßen. Man wünschte sich nur, baß sich auch einmal jemand fände, der aussindig macht, in welchen Werken und an welcher Stelle sie zu finden sind. Die Schrift, die für Nichtmitglieder durch Otto Harrassowitz, Leipzig, zu beziehen ist (40 Seiten. RM 2.—), ist von der Druckerei Parzeller L Co. vormals Fuldaer Actiendruckeret in Fulda hergestellt. Kulturelles Leben im Jahre 1940 In der »Schlag nach«-Reihe des Bibliographischen Instituts ist ein neues Heft: »Schlag nach über bas Jahr 1940. über sichtliche Chronik der Ereignisse des Jahres 1940 in Politik, Kultur, Wirtschaft, Sport usw.« (84 S. RM 0.S0) erschienen. Sieben Seiten, das ist ein Neuntel des Umfangs, sind der Aufzählung der Ereig nisse des kulturellen Lebens vom 1. Januar bis 81. Dezember 1940 gewidmet. Bei der Durchsicht der Daten, die zu einem nicht geringen Teil auf die Welt des Buches Bezug haben, kommt man nicht aus dem Staunen heraus über die Fülle und Vielfalt unseres kulturellen Lebens im Kriegsiahr 1940. Gesellige Vereinigung Leipziger Buchhändler Die Gesellige Vereinigung Leipziger Buchhändler hatte gelegent lich ihrer cinundvierzigsten Hauptversammlung, die Mittwoch, den 26. Februar im Jagdzimmer des Leipziger Ratskellers stattfand, in Herrn vr. Klein schmidt einen Vortragenden gewonnen, der ganz besonders interessante Ausführungen zu bieten hatte. Er gab in klar gegliederter und in allen Einzelheiten von großer Sach kenntnis gestützter Form einen Überblick über die große Rücksied lungsbewegung im Osten und im Süden, die als ein Ereignis von einmaliger Bedeutung in die Geschichte eingeht. Struktur und Schick sal der einzelnen Volksgruppen, die in das Reich heimgeführt worden sind, wurden ebenso überzeugend geschildert wie die großen Schwie rigkeiten, die sich der Organisation und Durchführung des Unter nehmens entgegenstellten, die aber auch von deutscher Energie und Umsicht immer wieder mustergültig überwunden wurden. So viel Uber all diese Dinge durch Berichte in der Presse bekannt sein mag, so vermochte der Vortragende aus den eigenen Erfahrungen bei der Mitwirkung an dem gewaltigen Geschehen noch sehr viel Elnzclzllge und menschlich interessante Beobachtungen hinzuzufügen, die erst einen wirklichen Einblick in die Dinge vermitteln. Die angespannte Auf merksamkeit wie der reiche Beifall, mit der die Zuhörer, die leider nur in etwas zu geringer Anzahl sich eingefunden hatten, den Vor trag begleiteten, waren der beste Beweis für den Eindruck, den der Redner zu erzielen vermochte. Herr Sander sprach allen aus dem Herzen, als er ihm den lebhaftesten Dank zum Ausdruck brachte. Die Gesellige Vereinigung aber ist zu diesem wohlgelungenen Abend ganz besonders zu beglückwünschen. Personalnachrichten Herr Hugo Hermann, Inhaber der gleichnamigen Buch- und Zcitschriftenhan-dlung in Wien, ist mit dem Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet worden. Aauptschriftleiter: vr. Hellmuth Langenbuche r, Schömberg. — Stellvertreter deS HauptschriitletterS: Franz Wagner, Leipzig. — Berantw. Anzeigenleiter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag bes BörsenvcreinS der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftlettung und Expedition: Leipzig 6 1, Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/75. — Druck: Ernst Hedrtch Nachf., Leipzig 0 1, Hospitalstraße 11a-18 *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 76