Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19380707
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193807073
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19380707
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
- Monat1938-07
- Tag1938-07-07
- Monat1938-07
- Jahr1938
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
gehalten ist. Auch ist cs durchaus nicht immer notwendig, gleich eine Anzeigen seriezu bringen, oft hat schon e i n solches In serat eine nachhaltige Wirkung. Man muß nur eben die Men schen ansprechen! Eine Buchhandlung verstand es, sich bei mehreren Firmen darüber zu informieren, wann die einzelnen Gefolgschaftsmit glieder in Urlaub gehen. Solche Dinge zu erfahren ist gar nicht so schwer, wie es aussieht, besonders wenn man mit den Firmen an und für sich in Geschäftsverbindung steht. — Eine Woche vor Urlaubsantritt jedenfalls erhielten die Gefolgschastsmit- glieder einen hübschen Brief, nicht vervielfältigt, sondern einzeln mit der Maschine geschrieben, der für die freien Tage ein Buch empfahl, eine Volksausgabe zu RM 2.85, und in ein paar netten, geschickten Sätzen den Inhalt dieses Buches angab. Der Erfolg des Briefes war überraschend groß. Wenn auch der reine Gewinn hier zunächst nicht überwältigend war, so hatte man doch so undsoviel neue Kunden gewonnen, und das bedeutet viel. Sozusagen eine '»Idee« war es auch, dem Brief eine Post karte beizulegen, die (dem Sinn nach) folgenden Text trug: Und wenn auch nicht jetzt, so können Sie doch später einmal Lust verspüren, ein Buch zu kaufen oder zu verschenken. Wollen Sie in einem solchen Falle wirklich gewissenhaft und sorg fältig beraten sein? Dann werfen Sie diese Karte mit Ihrer Adressenangabe versehen unfrankiert in Len nächsten Postkasten. Wir führen Sie dann in unserer Kartei, senden Ihnen ab und zu Nachrichten über bemerkenswerte Neuerscheinungen zu, und vor allem: wenn Sie uns einmal besuchen, sind Sie kein Unbekannter mehr! Man hat mir berichtet, daß fast ein Drittel der versandten Karten ausgesüllt an die Buchhandlung zurückgeschickt wurde. Besonders glücklich scheint mir die Formulierung, daß der Be treffende »kein Unbekannter mehr sei-, denn erfahrungsgemäß lieben es gerade jene Leute, die nicht in der Lage sind, regel mäßig zu kaufen, dennoch sozusagen als »Stammkunde- be handelt zu werden. Nun zu etwas anderem. Immer wieder trifft man in seinem Verwandten- und Bekanntenkreise Leute, die alle Geburts- und Namenstage verwechseln oder vergessen, die sich stets vornehmen, sie sämtlich in einem Kalender einzutragen und es dennoch nie tun! (Der Verfasser zählt sich ebenfalls zu diesen Menschen.) Es würde bestimmt von einer Unmenge von Leuten begeistert begrüßt werden, wenn sie in den Besitz einer solchen Liste kämen: Nicht vergessen! Diesen Leuten müssen Sie eine Aufmerksamkeit erweisen! Januar Datum Namenstag Geburtstag Ostern Weihnachten Februar Name Datum Name März Datum Name und so weiter! Der Muttertag ist am Mai. Anschließend folgenden Vermerk: »Füllen Sie alles mög lichst gleich jetzt aus, erkundigen Sie sich nach den einzelnen Terminen, Sie ersparen sich ungeheuer viel Ärger! Und es kommt dann nicht mehr vor, daß Sie den oder jenen ganz ver gessen und vielleicht noch schief angesehen werden. Im übrigen: Das beste Geschenk ist in vielen Fällen ein Buch! Wir geben Ihnen aus der Rückseite einzelne Ratschläge! Bitte wenden Siel- Auf der Rückseite findet man wiederum einzelne Abschnitte: »Für den jungen Mann-, »Für das junge Mädchen», »Für den ewigen Junggesellen (damit er sich bessert!)-, »Für den Ehe mann- usw. usw. Unten die Schlagzeile: »Rufen Sie 53 896, wir senden Ihnen alles, was Sie wünschen! Oder besuchen Sie uns einmal. Ihre Buchhandlung .. .- Eine solche Liste kann im Laden verteilt oder als Drucksache verwandt werden. Die Ausstattung muß es natürlich »in sich» haben, sie darf nicht zu einfach und langweilig sein. Vielleicht kann man ein paar nette Zeichnungen aus einzelnen Büchern zur Illustrierung oder als Randleiste verwenden. Die Verlage stellen dafür gern die entsprechenden Klischees zur Verfügung, sodaß keine nennenswerten Unkosten entstehen. Es darf aber nicht vergessen werden, die Quelle anzugeben, der das Bild entnommen wurde. Zum Schluß noch ein Wort über Prospektwerbung. Immer wieder kann man die Beobachtung machen, daß Pro spekte entweder sinnlos verschleudert werden oder in irgendeinem Winkel verstauben und vermodern. Sinngemäß in die Werbung eingeschaltet werden sie selten. »Sinngemäß-: das heißt, in Ver bindung mit einer persönlich abgestimmten Werbung! Prospekte als Postwurfsendungen oder Drucksache auf die Reise zu schicken hat wenig Aussicht auf Erfolg, selbst dann, wenn die Adressen, an die sie gehen, ausgesucht sein sollten. (Bei Stammkunden liegt der Fall selbstverständlich anders!) Ebenso hat auch das beliebte »Beipacken- von Prospekten fast nie den Erfolg, den man sich billigerweise von einer solchen Maßnahme versprechen könnte. — Ein Buchhändler wollte es einmal anders versuchen und ließ Postkarten mit folgendem Text vervielfältigen: Passen Sie morgen abend ans Fhren Brief kasten aus! Ich werde mir nämlich erlauben. Ihnen einige inter essante Hinweise aus die Schicksale von Menschen zu geben, die Sie unbedingt kennenlernen sollten! Es handelt sich um den Arzt vr. Alfred Lehmann, um die Schauspielerin Doris Pauli, um eine alte sonder bare Krau namens Martha Schoen und um ein hüb sches, junges, blondes Mädchen: Inge Bayer. All diese Namen gruppieren sich um ein fast unenträtsel- bares Geheimnis. Aber vielleicht kommen Sie da hinter, was es damit aus sich hat, wer weiß? Ihr Unterschrieben war die Karte nur mit dem Namen des Buchhändlers. Am nächsten Tag versandte dieser einen ent sprechenden Romanprospekt; die Namen, die auf der Karte er wähnt wurden, fanden sich im Text des Prospekts wieder und der Erfolg dieser Werbeaktion soll durchaus ermutigend gewesen sein. Man sieht also, daß man auch eine Prospektwerbung so aufziehen kann, daß sie die Leute anspricht und interessiert. Es kommt da oft nur auf Kleinigkeiten an. Diese Vorschläge erheben natürlich keinen Anspruch auf unbedingte Gültigkeit; ich weiß sehr gut, daß jedes Sortiment mit den örtlichen Verhältnissen und sonstigen Gegebenheiten rechnen und in erster Linie nach diesen Gesichtspunkten seine Werbung gestalten muß. Dennoch hoffe ich, ein paar Anregungen gegeben zu haben, die da und dort einmal Verwendung finden können. Hrin s Schulz. Wohlauf, die Luft geht frisch und rein! Das zweite Lommerheft von »Buch und Volk« Das zweite Sommerheft der Buchberatungszcitschrift des Bör senvereins ist erschienen! Zusammen mit dem vor etwa sechs Wochen herausgekommenen ersten hat der Buchhandel nun für seine Sommer arbeit ein ausgezeichnetes Werbemittel in der Hand. »Buch und Volk« wird, das haben die letzten Hefte gezeigt, immer mehr zu einer volkstümlichen Literaturzeitschrift, die dem »Kenner« ebenso zusagt, wie demjenigen, der bis jetzt mit ausgespro chenen Literaturzeitschriften nichts zu tun hatte. Beweis dafür ist wieder dieses zweite Sommerheft. Was aus den Plaudereien Josef Hofmillers über Württemberg als Reiseland abgedruckt ist, wirkt so frisch und lebendig, als wären diese Abschnitte aus seinem heiteren Buch erst in diesen Tagen geschrieben. Dann folgt ein aus führlicher Buchbericht, der schon im ersten Heft begonnen wurde, »Wohlauf, die Luft geht frisch und rein!«, in dem Kartenwerke, Landschafts- und Wanderbücher behandelt werden. Die klare Aufgliederung gibt zunächst dem Buchhändler selbst einen Überblick, dem Käufer dagegen ermöglicht sie rasches Auffinden seiner besonderen Wünsche. Der Bericht würdigt in gedrängter
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder