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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1913
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- Deutsch
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^ 73, 1. April I9l3. Redaktioneller Teil. BSrseiltlstl s. d. Dtschn. Duchh-nd-I. 3375 Eingabe des Vorstandes des Börsenveretns betr. Lieferung an Behörden und Beamte zum Vorzugspreise. Einem Leipzig, den 3l. März 19l3. Hohen Königlichen Ministerium des Innern, Berlin, bittet der gehorsamst Unterzeichnete Vorstand des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig nachfolgende Angelegenheit ergebenst vortragen zu dürfen: Das im Aufträge eines Hohen Ministeriums heraus gegebene und im Verlage der Firma Julius Springer in Berlin erschienene Hebammen-Lehrbuch wird im Buchhandel zu einem Ladenpreise von 3 ^ in Leinwand gebunden und zu einem Ladenpreise von 3 ^ 50 H in Halbleder gebunden angezeigt und Vertrieben; bei Be stellungen erhält aus die Preise der Sortimentsbuchhändler einen Rabatt von 25»/^, so datz ihm die Leinwandausgabe für 2 ^ 25 H, die Lederausgabe für 2 ^ 65 H ge liefert wird. Im Gegensatz zu diesen dem Buchhandel bekanntge gebenen Laden- und Nettopreisen erklärt die Verlagsbuch handlung, daß sie verpflichtet sei, an Behörden und Beamte, Hebammen und Hebammenschulen das Lehrbuch zu er mäßigtem Preise zu liefern, der nach öffentlichen Be kanntmachungen der Polizeiverwaltungen für die im Be zirk ansässigen Hebammen 1 ^ 70 H für das in Leinwand gebundene und 2.30 ^ für das in Halbleder ge bundene Exemplar beträgt, also um 55 bzw. 35 H billiger ist, als der dem Sortimentsbuchhändler eingeräumte Ein kaufspreis. Ganz abgesehen davon, datz derartige Angebote den schwer um seine Existenz ringenden Sortimentsbuchhandel von der Lieferung amtlicher Veröffentlichungen ganz aus schalten, schädigen sie das Ansehen des Buchhandels ferner dadurch, datz beim Bücher kaufenden Publikum der Eindruck erweckt wird und erweckt werden muß, datz die im Sorti mentsbuchhandel geforderten Preise anormal hoch sind und der ihm infolgedessen zukommende Verdienst oder Gewinn in keinem Verhältnis zu der von ihm auszuwendenden Mühe und Arbeit steht. Gelegentlich der Rabattbewegung haben wir einem Hohen Ministerium der geistlichen und llnlerrichtsangelegen- heiten den Nachweis erbracht, mit wie großen Spesen und Handlungsunkosten der Sortimentsbuchhandel rechnen mutz, und bei Darlegung der Verhältnisse die große Freude ge habt, bei einem Hohen Ministerium volles Entgegenkommen zu finden. Das Ministerium hat ausdrücklich hervorgehoben, daß es den allergrößten Wert darauf lege, den Sortiments buchhandel lebensfähig und leistungsfähig zu erhalten. Ein Hohes Ministerium des Innern hat kürzlich in einem Rundschreiben über unzulässige Dienstleistungen die Gemeindebeamten daraus hingewiesen, datz es sich nicht mit ihrer Berufspflicht vertrage, zum Nachteil der örtlichen Handels- und Gewerbetreibenden nicht ortsansässige Geschäftsleute dienstlich oder außerdienstlich zu unterstützen. Im Vorstehenden handelt es sich auch um ein Angebot, das dem ortsansässigen Buchhandel einen schweren Schaden und Nachteil zufügt. Ein derartiges Angebot mutz dazu beitragen, die wirtschaftliche Lage des Sortiments immer mehr zu erschüttern, den Stand in der Öffentlichkeit herab setzen und überflüssig erscheinen lassen. Einem Hohen Königlichen Ministerium unterbreitet daher der Vertreter der Gesamtinteressen des Deutschen Buchhandels, der Unterzeichnete Vorstand des Börsenvercins, die ganz gehorsame Bitte, bei Abschlüssen von Verlags verträgen dahin wirken zu wollen, daß der Verleger ge halten wird, bei Berechnung von Vorzugspreisen für Be hörden und Beamte dem Örtsbuchhandel die Möglichkeit zu geben, in seinem Bezirk zu den gleichen ermäßigten Einzel- oder Partiepreisen liefern zu können, wenn ihm dabei auch nur ein mäßiger Gewinn zuflietzen kann. Wir find überzeugt, daß ein Hohes Ministerium unser ergebenes Ersuchen wohlwollend prüfen und in Zukunft geneigtest berücksichtigen wird. Wir haben die Ehre zu zeichnen Eines Hohen Ministeriums des Innern ganz gehorsamer Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, zu Leipzig Karl Siegismund Erster Vorsteher. Aus dem russischen Buchhandel. ii. <1 siehe Nr. 44.» Romanow-Jubiläum. — Ausstellungen. — Kunst und Kunstinstitute. — Russisch-deutsche Ltteraturkonuention. — Jubelklänge und Totenklagen. — Wenn jemand eine Reise tut. — Neuigkeiten. Im Mittelpunkt des Interesses stand in Rußland das Ro manow-Jubiläum. Es war ein Jubeltag für das russische Volk, da eine in großzügigster Weise in die Wege geleitete Amnestie allen Verbannten eine Wiederkehr in ihre Heimat, allen Redak teuren uslv. Erlaß der Strafen für Pretzvergehen, dem kleinen Mann einen Erlaß der rückständigen Steuern und noch vieles andere mehr brachte. Grosse Spenden wurden für Wohltätig keitszwecke zur Verfügung gestellt, so u. a. eine Million Rubel von den Petersburger und Moskauer Banken, sowie 80 000 Rubel vom livländischen Adel zur Errichtung eines »Romanow-Fonds« zur Versorgung alter und kranker Landarbeiter. Wissenschaftliche Vereinigungen hielten glänzende Festsitzungen ab, allen voran die Akademie der Wissenschaften, wo Djakonow, Lappo-Danilewskt und Kotljarewski über bedeutende geschichtliche Epochen des Hauses Romanow sprachen und zum Teil neues Material zu der überaus interessanten Geschichte der Romanows beibrachten. Auch die Postverwaltung wollte ihren Teil zum Jubiläum bei tragen und gab eine Serie neuer Marken heraus, die, nach öster reichischem Muster, die Bildnisse der einzelnen Herrscher aus dem Hause Romanow tragen und in ihrer vorzüglichen Ausführung wirklich eine bedeutsame Neuerung sind. Leider fühlen sich aber einige Beamte und namentlich die Geistlichkeit in ihren patrio tischen Gefühlen verletzt und beantragten die Einziehung der Jubiläumsmarken, die auch tatsächlich in Kürze aus dem Ver kehr zurückgezogen werden sollen. Die Postämter werden jetzt nach Jubiläumsmarken gestürmt, und sicher ist der Umsatz von Briefmarken niemals größer gewesen als gerade in diesen Tagen. Auf jeden Fall ist es zu bedauern, datz die kleinen Kunstwerke so bald wieder verschwinden, um anderen, vielleicht wieder ge schmacklosen Marken Platz zu machen. Im Anschluß an das Jubiläum finden verschiedene größere Ausstellungen statt, so in Petersburg die in meinem letzten Be richte schon erwähnte in der Akademie der Künste, in Moskau eine kirchliche Romanow-Ausstellung im Tschudow-Kloster, eine geschichtliche, veranstaltet von der archäologischen Gesellschaft, die namentlich allrussische Kunst, Heiligenbilder, Handschriften und ähnliches enthalten soll. Außer der schon erwähnten Kiewer Ausstellung wird in Moskau eine »Allrussische Gewerbeausstel lung« abgehalten, die ihren Platz auf dem Chodynka-Felde haben wird und vieles Interessante zur Anschauung bringen dürfte. Von dein Kiewer Ausstellungskomitce werden soeben die Bestim mungen versandt, die ich im Auszug hier folgen lasse, in der Hoff nung, daß sich recht viele deutsche Firmen, namentlich Verleger und Lehrmittclhandlungen, an dieser Ausstellung beteiligen mögen. Für uns Buchhändler kommt die achte Sektion, Abteilung 2, in Betracht, die in folgende Unterabteilungen zerfällt: Abteilung L. Drucksachen, ä. Buchhandel. Buch- und Notenhandlungen etc. lj Verzeichnis der gangbarsten Ausgaben der lehten 10 Jahre, ihr Umsatz auf dem Büchermärkte, Bemusterung und Preis; Lj Literatur-
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