An den deutschen Buchhandel! Da die Herstellungs- und Lieferungsmöglichkeiten mit dem anhaltenden großen Bücherbedarf nicht mehr in Einklang zu bringen sind, sehe ich mich leider zu folgenden Maßnahmen genötigt: 1. Trotz Bereitstellung großer Neuauflagen und Nachbindungen kann ich diejenigen Be stellungen nicht restlos ausführen, die auf meine Börsenblattanzeige vom 20. 1. 1941 eingegangen sind. Die großen Bereitstellungen sind überzeichnet, so daß ich bis auf weiteres Aufträge für die Bücher in der nebenstehenden Anzeige nicht mehr annehmen kann. An dieser Stelle werde ich den Buchhandel rechtzeitig darüber unterrichten, wann es mir wieder möglich ist, neue Bestellungen anzunehmen und auszuführen. 2. Die bis jetzt vorliegenden Bestellungen werde ich im Bereich der Möglichkeiten und nach Maßgabe der Vorräte ausführen, gegebenenfalls gekürzt. Sondermeldungen darüber können nicht erfolgen,- hingegen werde ich alle Bestellungen bzw. Rechnungen durch einen entsprechenden Stempclaufdruck kennzeichnen. 3. llber die zur Zeit noch lieferbaren Bücher werde ich in den nächsten Tagen die Buch händler, die ich im Frühjahr nicht besuchen lassen kann, unmittelbar durch Rund schreiben unterrichten. 4. Ich bitte, bei neuen Aufträgen jeden Titel auf besonderen Bestellzettel zu schreiben und dabei genau anzugeben, wie ich ausliefern soll. 5. Anmahnungen und Rückfragen kann ich künftig mit Rücksicht auf die reibungslose Aus lieferung nicht beantworten. Von Wiederholt-Bestellungen bitte ich abzusehen, da sie nur die Auslieferungsarbeiten stören. Ich hoffe sehr, bei meinen Geschäftsfreunden volles Verständnis für diese kriegsbedingten Maßnahmen zu finden und danke dem gesamten deutschen Buchhandel auch an dieser Stelle für seinen Einsatz bei meinem schöngeistigen Schrifttum. Verlag Georg Mestermann, Kraunschweig 1052 Nr. 56, Freitag, den 7. März 1941