Tumult des Kerzen» Erzählungen - Ldelbüttenpappband RMZ.— Kerst ist ein geborener Erzähler, ein liebevoller Kenner der Landschaft, ein behutsamer Filigransthmied der Sprache. Die dichterische Ligenart seiner oft anekdotisch geschürzten Erzählungen beruht in dem Ernst, mit dem hier die Fügungen und Zufälle des Schicksals angeschaut und hingenvmmen werden, ohne daß viel nach dem Warum und Wozu gefragt wird. Dem Verhängnis ausgeliefert zu sein, fast magisch angezogen zu werden von einem Schicksal, dies ist die schwere Erfahrung, die alle diese Menschen in Kersts Erzählungen zu machen haben. Wie tief auch die Seelenkenntnis des Dichters ist, er hütet sich, psychologisch zu zergliedern, was in den Ereignissen selbst sichtbar zu Tage tritt; denn das Schicksal, das hier so furchtbar und rätselhaft über die Menschen herfällt, scheint doch wiederum nichts anderes zu sein, als die unbewußte Ausstrahlung dieser Geelenwesen. Darum wirken die Erzählungen, wenn auch die höchst merkwürdigen Begebenheiten selbst oft aller rationalen Begriffe spotten, im Tiefsten dennoch nicht bedrückend, weil der Dichter das Irrationale so suggestiv zu erzählen versteht, daß auch das Unbegreifliche notwendig und gerecht erscheint. Ls wird heute schwerlich ein zweiter zu finden sein, der die geheimnisvolle Aura des Schicksals, in welcher der Mensch eingeschlossen dahinlebt, mit solcher ernsthaften Eindringlichkeit und in so wohlgefügker Sprache anschaulich macht wie Kilian Kerst. Vrmn Erzählung - Leinen RM3.— .Kilian Kerst berichtet die seltsame Geschichte eines Mädchens und die eines abgelegenen Ortes in den Beigen. Stark in der Linienführung, knapp in der sprachlichen Behandlung des Stoffes und sicher in der Lösung der Konflikte, erweist sich Kilian Kerst als ein Könner und Beherrscher der Novelle." Völkischer Beobachter .... von kleistischer Deutlichkeit.' Leipziger Neueste Nachrichten .Und nun muff man groß bewundern, was alles Kilian Kerst nicht sagt und wie viel er gerade damit sagt, dag er nicht sagt, ja, wie er die matten Lichter, die scheuen Farben ansügt aus tiefer Linsicht in die Wahrheit, daff mitten im größten Schrecken noch Mndlichtcr leben und Bergwiesen blühen." Die Literatur Der ipfru - Der Kund Band 2 der Reihe .Die Kunst des Wortes" - RM 1.50 .Oie kleine Lrzählung ist kunstvoll gefügt und wohl abgerundet und so ist auch die Sprache von zierlicher Feinheit, ohne darum schwach zu sein, bilderreich und klar, und in jeder Zeile geformt. Das gilt auch von dem Gedicht ,Oer Hunlv, das Kerst eine Ballade nennt.' Rheinisch-Westfälische Zeitung VLKI^O VIL K^6LN?RL88L . 6LKI.IN 874 Nr. 47, Dienstag, den 25. Februar 1941