Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1941
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- 1941-02-25
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- 25.02.1941
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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wurde bereits auf die Bedeutung hingewiesen, die der Großbuch- handel bei der Versorgung des Sortiments in einzelnen Groß stödten für sich buchen konnte. Es wurden die Möglichkeiten sei ner zukünftigen Entwicklung, in der eine Vereinfachung des Ge schäftsverkehrs des Sortimenters erblickt wird, aber auch die jetzigen Ausnahmeverhältnisse, die nicht als dauernd angesehen werden können, angedeutet. Zum Schluß dieses Berichtes seien noch einige Wünsche und Vorschläge sowie Hinweise auf Mängel, die von den berich tenden Firmen vorgebracht wurden, angeführt. Als Schädigung des Ansehens des Buchhandels wird es betrachtet, wenn Papierhand lungen oder andere Geschäfte, die Bücher nur nebenbei führen, in der Lage waren, Bücher auszüstellen und zu verkaufen, die zu den begehrtesten beim Sortiment gehörten, aber von diesem nicht geliefert werden konnten. Als Beleg dafür wird uns u. a. die Anzeige einer Zeitschristenhandlung vorgelegt, in der eins der gefragtesten Bücher angeboten wird, und zwar gerade in dem Augenblick, in dem der Verleger mitteilte, daß es erst in einigen Monaten wieder lieferbar sein wird. — Oster als sonst ist es in letzter Zeit vorgekommen, daß von den Verlegern ange zeigte und propagierte Bücher nicht rechtzeitig oder überhaupt nicht erscheinen konnten. Das Sortiment legt in solchen Fällen natürlich Wert darauf, möglichst rechtzeitig über den voraus sichtlichen Zeitpunkt des Erscheinens unterrichtet zu werden. Was sonst zu dem Thema »Nachrichtendienst des Verlegers-- vorge bracht und gewünscht wurde, ist in einem Aufsatz unter gleicher Überschrift schon vorweg (Nr. 21) behandelt worden. — Von der »negativen Seite« der Buchbesprechungen wird gesprochen, indem die Auswahl der von den Zeitungen mit einer Bespre chung bedachten Bücher als nicht wählend genug bezeichnet wird. Es würden von den Tageszeitungen in großem Maße Bücher besprochen, die eine dcratige Unterstützung nicht wert wären. — Viele Firmen, nicht nur in den Kleinstädten, wundern sich dar über, daß die Verlagsvertreter nicht mehr den Weg zu ihnen sin ken. Wie sich die Verhältnisse auf diesem Gebiete — bedingt durch den Mangel an Arbeitskräften — heute gewandelt, ja geradezu umgekehrt haben, zeigen die Berichte von Sortimen tern, die Verleger, Grossobuchhandlungen und Barsortimente ausgesucht haben, um sich die benötigten Büchervorräte zu sichern. — Auf die gewaltigen Anforderungen, die an die Mitarbeiter gestellt werden mußten, ist bereits weiter oben hingewiesen wor den. In Anbetracht des beängstigenden Mangels an brauchbaren Gehilfen und der weiter zu beobachtenden Abwanderung aus dem Beruf werden über die Entwicklung in der nächsten Zukunft recht sorgenvolle Meinungen geäußert. Von selbst wird daher jeder, der Lehrlinge ausbildet, dieser Aufgabe die größte Sorg falt widmen und sie als eine der verantwortungsreichsten be trachten. — Durch Doppelbestellungen usw. wird es Vorkommen, daß Buchhandlungen von manchen Büchern eine größere Anzahl als benötigt auf Lager haben. Es wird deshalb vorgeschlagen, Listen dieser Bücher unter den Firmen am Ort auszutauschen und die Verrechnung aus Grundlage des Ladenpreises vorzu nehmen. — Fehlbindungen und Fehldrucke sollen sich in letzter Zeit bei den Neuerscheinungen häufen. In solchen Fällen wird der Sortimenter nicht verfehlen, den Kunden über den Hergang der Herstellung kurz aufzuklären und ihm den Grund solcher Mängel zu erklären suchen. Eine ähnliche, noch wichtigere Aus gabe erwächst dem Buchhändler bei etwaigen Beschwerden sei tens der Käufer über die Papierbeschaffenheit oder die Qualität der Einbände. Er wird über genügend Beweismaterial ver fügen, um den Kunden zu überzeugen, daß bei dem wertvollen Schrifttum von einer merklichen Qualitätsminderung im jetzigen Kriege — im Gegensatz zum Weltkrieg — nur in Ausnahme fällen etwas zu bemerken ist. Wa. Nachrichten aus Literatur, Kunst und Musik Gelegentlich der Kant-Coppernicus-Fcier der Universität Königs berg am 13. Februar überreichte Oberbürgermeister vr. Will dem Dichter und Philosophen Erwin Guido Kolbenheyerdie Kant-Plakette «für hervorragende Verdienste um das deutsche Gei stesleben». Rcichscrzichungsminister Rust hat die Schirmherrschaft über die seit zwei Jahren in Hannover bestehende Hermann-Löns- Gcscllschaft übernommen. Die Gesellschaft hat sich die Aufgabe gestellt, in Verbindung mit dem Löns-Archiv alle wertvollen und wichtigen Dinge zu sammeln, die dazu dienen können, das Andenken an den Dichter zu erhalten und zu pflegen. In dem Landstädtchen Ouersurt, seinem geliebten Dingsda, wurde am 7. Februar der Dichter und Philosoph Johannes Schlaf zu Grabe getragen. Der Beisetzung ging eine Gedenkfeier voraus, die seine Freunde aus der Heimat und aus der Ferne zu einem letzten Abschied von dem toten Dichter vereinte. Im Austrage des Neichsministers vr. Goebbels sowie des Gauleiters Eggeling sprach Gaukulturwalter Weise dem toten Dichter den Dank für sein Kulturschassen am deutschen Volke aus. Landesrat vr. Berger wür digte Leben und Werk Johannes Schloss, den er einen in seiner Größe bet weitem noch nicht erkannten Dichter nannte. Reichsminister vr. Goebbels sprach dem Dichter Emil Strauß zur Vollendung seines fünsundsiebzigsten Lebensjahres <31. Januar) und in Würdigung seines großen Lebenswerkes die herzlichsten Glückwünsche aus. Auch Neichscrziehungsminister Rust und Reichsleiter Alfred Noscnberg hatten den Dichter beglückwünscht. — Die Stadt Frciburg i. Br. ehrte am 31. Januar ihren Ehren bürger mit einer Feier im Kammerspielhaus, bei der Wilhelm von Scholz die Persönlichkeit und bas Werk des Dichters würdigte. Die Galerie Karl Buchholz in Berlin <W 8, Leipziger Straße 119/128) zeigte in ihrer cinunbsllnfzigsten Ausstellung neue Bilder von Emil van Hauth und Plastik von Waldemar Grzimek, Walter Schelenz, Gustav Scitz, Robert Stteler und Lorenz Zilken. — Die Bücherstube Robert d'Hooghe in Darmstadt zeigt in ihrer fünfzehnten Ausstellung bildhauertsche Arbeiten von Friede! Dornberg sowie Zeichnungen und Aquarelle von Bruno Erdmann. — Das Kunsthaus L. Schaller in Stuttgart zeigt bis 28. März Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen von Professor Map Unold. Bei der Eröffnung der Ausstellung las der Künstler aus seinem Werk »Zwischen Atelier und Kegelbahn«. Der Führer hat dem Maler und Pressezeichner Professor Eduard Thöny in Holzhausen am Ammersee aus Anlaß der Vollendung seines fünsundsiebzigsten Lebensjahres in Würdigung seiner Verdienste aus dem Gebiete der Jllustrationskunst die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Der Präsident der Reichsmusikkammer teilte in einem Aufruf mit, daß trotz des Kriegswinters die Zahl der Veranstaltungen zum Tag der deutschen Hausmusik die des Vorjahres übertraf. Er kündigte an, baß der Tag der deutschen Hausmusik 1941 <18. No vember) wegen der unmittelbaren Nähe des hundertfünfztgsten To destages Mozarts besonderen Anlaß zur Vertiefung in bas Ver mächtnis Mozartscher Haus- und Kammermusik geben wird. Dar über hinaus soll des hochwertigen Hausmusikschafsens aller Zeiten gedacht und dem deutschen Lied weiterhin nachdrückliche Pflege ge widmet werden. Die Gesamtleitung des Tages der deutschen Haus musik liegt wiederum bet der »Arbeitsgemeinschaft für Hausmusik in der Neichsmusikkammer«, Berlin SW 11, Bernburger Straße 19. Der diesjährige Schulungskursus der Lehrlinge des Musikalienhandels und -Verlages mit anschlie ßender Gehilsenprllsung findet in der Zeit vom 8. bis 19. März in Leipzig statt. Es werden etwa vierzig Lehrlinge an dem Schu lungskursus teilnehmen. Die amerikanische Komponisten-, Textdichter- und Verleger organisation »Ascap«, die etwa 88 v. H. der gesamten im amerika nischen Runbsunk gespielten Musik kontrolliert, hatte den führenden amerikanischen Nundsunkgesellschaften die Forderung nach Verdop pelung der Tantiemen, die den Tantiemengesamtbetrag von 4,8 Mil lionen auf 9 Millionen Dollar erhöhen sollte, zugestellt. Die ameri kanischen Nundsunkgesellschaften haben diese Forderung abgelchnt. Nunmehr hat die »Ascap«, wie »Der Autor» <Nr. 2) mttteilt, die Musikspcrrc über die Rundfunkgesellschaften verhängt, so baß ein einhalb Millionen Kompositionen aus den USA.-Nunbfunksen- dungen ausgeschlossen werden. Nr. 47, Dienstag, den 25. Februar 1641 ar
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