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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.02.1941
- Strukturtyp
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- 1941-02-22
- Erscheinungsdatum
- 22.02.1941
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- Deutsch
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von ihnen waren wegen ungenauer Angaben nicht oder nur zum Teil zu verwenden, sodaß zu Vergleichszwecken 88 Berichte von Firmen aus Kleinstädten, 84 Berichte von Firmen aus Mittel städten und 103 Berichte von Firmen aus Großstädten übrig bleiben. Die Durchschnitts-Umsatzerhöhung der berich tenden Firmen im Jahre l940 gegenüber 1939 beträgt 35,45°/°. Die Zahl der Firmen, die einen Rückgang des Umsatzes meldeten, beträgt 9. Es sind Reife- und Versandbuchhandlungen sowie Fir men, die keine militärische Einquartierung mehr hatten. — In der Umsatzentwicklung der Mittel- und Großstadt-Buchhandlungen ist gegenüber dem Kleinstadt-Buchhandel diesmal das umge kehrte Verhältnis wie im Jahre 1939 festzustellen. Standen im Jahre 1939 die Kleinstadt-Buchhandlungen mit einer Durch schnittssteigerung ihres Jahresumsatzes von 27,8°/° weitaus an der Spitze, so sind es im Jahre 1940 die Mittelstadt-Buchhand lungen mit 37,52°/°. Mit einem nur geringen Unterschied folgen die Großstadt-Buchhandlungen mit 36,88"/», wogegen die durch schnittliche Erhöhung des Jahresumsatzes 1940 bei den Klein stadt-Buchhandlungen nur 31,98°/° beträgt. Die Entwicklung der November- und Dezember-Umsätze bewegt sich, wie wir noch sehen werden, in ähnlicher Richtung, d. h. mit sogar noch deut licheren Unterschieden. Daraus wird man vielleicht schließen können, daß die Nachfrage und das Bedürfnis nach dem Buche sich bei den Stadtmenschen besonders bemerkbar machte, wenn man nicht daraus entnehmen will, daß der Sortimenter in der Kleinstadt aus verschiedenen Gründen vielleicht weniger gut in der Lage war, der gesteigerten Nachfrage im letzten Augenblick zu entsprechen. — Die oben genannten Durchschnittsergebnisse im Jahresumsatz 1940 wurden von 33 Kleinstadtfirmen über schritten, 55 blieben darunter. In den Mittelstädten waren es 35 Firmen und in den Großstädten 45 Firmen, die den Durch schnitt noch überschreiten konnten, wogegen 49 bzw. 58 Firmen darunterblieben. In allen drei Fällen ist also die Zahl der Firmen, die überdurchschnittliche Umsatzerhöhungen erzielen konnten, geringer als die der Firmen, deren Umsatzerhöhung unter dem Durchschnitt liegt. Ein besonderes Merkmal des letzten Weihnachtsgeschäftes war seine starke Verlagerung aus den Monat November. Die mitgeteilten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache dafür. Es ergibt sich für die Monate November und Dezember im Vergleich zu 1939 folgendes Bild HL -Z Zr- L'L L'5 November 1940 ZK Dezember 1940 ZK ZK Kleinstadtfirmen.... 4- 44.04 °/o 38 50 4- 31.76°/° 40 60 Mittelstadtfirmen... 4- 64.60°/° 28 57 4- 39.34°/° 31 53 Großstadtfirmen.... 4- 74.64°/° 52 61 4- 34.61°/° 45 63 Es zeigt sich also durchgehends ein starkes Ansteigen des Umsatzes im November (das teilweise sich schon im Oktober be merkbar machte), dessen Ausmaß im Dezember bei weitem nicht mehr einzuhalten ist. Sehr deutlich tritt die immer größer wer dende Steigerung im November von der Klein- über die Mittel- bis zur Großstadt hervor. (Auch hier ist übrigens das Verhältnis im Vergleich zum Jahre 1939 umgekehrt, in dem die Klein stadtbuchhandlungen im Dezember mit 52,74°/« die größte Um satzsteigerung zu verzeichnen hatten gegen rund 40°/° in den Mittel- und Großstadtbuchhandlungen.) Die ungewöhnliche Stei gerung des Novemberumsatzes in den Großstädten im Vergleich zu der geringeren in den Kleinstädten wird man zu einem nicht geringen Teil dem Unterschied im Wesen des Groß- und Klein städters zuschreiben dürfen. — Im Dezember 1940 war es nur dem Mittelstadtsortiment möglich, noch einmal die gleiche Um satzerhöhung wie im Jahre 1939 zu erzielen. Das Kleinstadt sortiment bleibt mit 20°/° darunter und das Großstadtsortiment mit etwa 6°/». »Das Ergebnis hätte noch besser sein können, wenn nicht so viele Bücher gefehlt hätten«, so lautet allgemein die Erklärung dafür. — Eine Minderung ihres Novemberumsatzes gegenüber 1939 melden 2 Firmen, während es für den Dezem- «s ber 11 sind. Der Reise- und Versandbuchhandel ist dabei mit einer bzw. 2 Firmen vertreten. Von Kleinstadtfirmen wird die Umsatzminderung dem Fehlen verschiedener Artikel in der Papier warenabteilung zugeschrieben. Es bedarf eigentlich keiner besonderen Erwähnung, daß das Weihnachtsgeschäft, das ja schon von jeher mit seinem verstärk ten Kundenandrang besondere Anforderungen an fast alle Zweige des Buchhandels stellte, diesmal einen Arbeits einsatz erforderte, der oft nahe an der Grenze des Möglichen lag. Mit wenigen Ausnahmen, von denen uns berichtet wird, ist dieser Einsatz von allen Beteiligten freudig geleistet worden. Jeder sah sich innerlich belohnt, wenn er zur Verbreitung des guten Buches und damit zur Festigung und Erhöhung der Wi derstandskraft des deutschen Volkes beitragen konnte. Gerade dem Buchhändler, der seine Aufgabe ernst nimmt, ist aber der Verlauf des letzten Weihnachtsgeschäftes oft keine reine Freude gewesen, nämlich dann, wenn er sehen mußte, daß im Drang des Geschäftes und wegen der vielen zusätzlich zu leisten den unproduktiven Arbeit seine gewohnte beratende Tätigkeit nicht zur vollen Geltung kommen konnte. In bisher nicht gekann tem Ausmaß hat daher der Sortimenter zu Maßnahmen ge griffen, die ihm geeignet erschienen, den Geschäftsverkehr zu vereinfachen und ihm Erleichterung zu bringen. So wird z. B. häufig berichtet, daß in der Hauptgeschäftszeit Ansichtssendungen nicht mehr gemacht wurden und daß die Zustellung der gekauften Bücher am Ort abgelehnt wurde. Um zu großen Andrang im Laden zu verhiedern, wurde die Ladentür zeitweilig geschlossen und um Zeit für die Aufräumungs- und sonstigen Arbeiten zu gewinnen, kamen die Sortimenter einer Großstadt (ob mit poli zeilicher Genehmigung, ist uns nicht bekannt) überein, die Ge schäfte am Abend eine Stunde früher zu schließen. Wo es die räumlichen Verhältnisse zuließen, wurde den Käufern Gelegenheit zur Selbstbedienung gegeben. Die Erfahrungen damit lauten übereinstimmend gut, wobei man sich natürlich bewußt ist, daß es sich nur um einen Notbehelf handeln kann. Ebenfalls auf Grund einer gemeinsamen Verabredung kamen die Sortimenter einer Großstadt überein, Einzelbestellungen auf nicht vorrätige Bücher, soweit sie für Geschenke bestimmt waren, von Anfang Dezember an nicht mehr anzunehmen, sondern die Käufer auf die vorhandene Auswahl zu verweisen. Mit dem Hinweis dar auf, daß die Ausführung der Bestellungen längere Zeit in An spruch nehmen würde und daß der Kunde unter Umständen da mit rechnen müsse, kurz vor Weihnachten, wenn die Beschaffung eines Ersatzbuches noch schwieriger sei, die Nachricht zu erhalten, daß das bestellte Buch nicht geliefert werden kann, war es in den meisten Fällen nicht schwer, ihn von der Nützlichkeit dieser Maßnahme zu überzeugen. Was hier aus Grund einer Verein barung in einer ganzen Stadt mit dem Erfolg einer spürbaren Entlastung für Sortiment und Verlag unternommen wurde, wurde vereinzelt auch andernorts durchgeführt. Im allgemeinen wurde festgestellt, daß die Käuferkreise weniger anspruchsvoll als sonst waren und daß es — mit Ausnahme einiger Bücher, die sich einer besonderen Gunst erfreuten — verhältnismäßig leicht war, an Stelle des gewünschten, aber nicht vorrätigen Buches ein anderes zu verkaufen. Hier verdient auch erwähnt zu werden, daß die Abneigung gegen alles, was nicht als Neu erscheinung anzusehen war, die Einkäufe nicht mehr wie sonst beherrschte. — An sonstigen Versuchen von seiten des Sorti ments, auf eine möglichst glatte Abwicklung des Weihnachts geschäftes hinzuwirken, sind besonders die Hinweise für einen frühzeitigen Einkauf zu erwähnen. In Zeitungsanzeigen, in Rundschreiben, Merkblättern und Handzetteln haben zahlreiche Sortimenter ihrer Kundschaft den Rat gegeben, die für Weih nachten benötigten Bücher schon möglichst frühzeitig einzukau fen. Eine kostbare Hilfe in diesen Bestrebungen erstand der Ge schäftswelt in dem Ausruf der Post, Feldpostpäckchen bis zum 15. Dezember aufzuliefern. Aus die von verschiedenen Seiten unternommenen Bemühungen, das Bestellversahren den geänder ten Verhältnissen anzupassen sowie auf die Einrichtung einer besonderen Kartei für die Lagerbestellungen hauptsächlich zum Zwecke der Übersicht über noch ausstehende Lieferungen wurde schon bei früherer Gelegenheit hingewiesen. (Schluß folgt.) Wa.
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