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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
- Monat1919-05
- Tag1919-05-07
- Monat1919-05
- Jahr1919
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1919
- Autor
- No.
- [3] - 341
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gErmöLMffl 8 E"s!-Ü-n- ^ Nr. 90 (R. 52). Leipzig, Mittwoch den 7. Mai 1919. 86. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Geschäftsbericht des Vorstandes des Vörsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig über das Vereinsjahr 191811919 Zu erstatten in der Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig am Sonntag Kantate, 18. Mai 1919. Nach mehr als vierjährigem Kampf, in dem das deutsche Volk mannhaft seine ganze Kraft eingesetzt, Entbehrungen und Leiden auf sich genommen hat, ist cs der Übermacht und den Wir kungen der feindlichen Blockade erlegen. Von seinen Bundes genossen verlassen, blieb ihm nichts anderes übrig, als den aus sichtslos gewordenen Kampf aufzugeben. Es war kein Kamps mit gleichen Waffen, und doch blieb das denlsche Heer unge schlagen. Allen tapferen Streitern, die pflichtgetreu das Vater land beschirmt haben, gebührt unser Dank, und mit tiefer Weh mut und aufrichtiger Trauer gedenken wir aller derer, darunter zahlreicher Derussgenossen, die Leben und Gesundheit vergeblich zum Opfer gebracht haben. 19lt>! Deutschlands Trauerjahr; das Sterbejahr des 1870/71 ruhmvoll erstrittenen geeinigten Deutschen Reiches mit prunken dem kaiserlichen Glanz. Kein Einsichtsvoller wird sich' der Er kenntnis perschließen, daß in ihm manches fehlerhaft war, doch unbestritten hat es uns blühendes wirtschaftliches Leben und eine fast beispiellose Entwicklung gebracht. Deutschland war eint Macht geworden, das beweist das Aufgebot, das unsere Feinde dagegen ausgebracht haben. Nun ist alles dahin, nur die Ehre nicht. Die »gute alte Zeit« ist vorbei, oft werden wir uns an sie erinnern. Dahin vor allem auch das Pflichtbewusst sein in weiten Kreisen, die ruhige Überlegung und die Arbeits- freudigkeil. Ter Krieg und seine Folgen haben die Grundfesten unserer völkischen Eigenart erschüttert, sie sind unserem armen Volk an die Wurzel gegangen und haben es tief gedemiitigl. Möge es, ehe es zu spät ist, aus seinem Dämmerzustand sich anf- rasfen und bald den offenen Blick für die Erfordernisse der rauhe» Wirklichkeit wiedergewinnen. Arbeiten und nicht ver zweifeln ! So muß die Losung lauten. Hüten wir uns vor fal schen Propheten, die uns nur noch tiefer in den Abgrund stürzen. Deutsch denken, deutsch fühlen und deutsch handeln, dies allein kann uns wieder emporsteigen lassen aus Erniedrigung und Schmach, damit man dereinst wieder einmal den deutschen Na men mit Achtung und Ehrfurcht nennt. Wer wäre hierzu eher berufen, als der deutsche Buchhandel, der Hüler der deutschen geistigen Güter und Ideale? Als getreuer Eckart wird er seinem Volke beistehen und ihm die Wege zu einem neuen Auf stieg ebnen helfen. Seine Märtyrer Johann Philipp Palm und Robert Blum mögen ihm dabei leuchtende Vorbilder auf dem Wege zu einem großen, freien und geeinten neuen deut schen Stammesreich sein, das auch den anderen Völkern Ach tung und Anerkennung entgegenbringt und in dem wir unsere österreichischen Volksgenossen besonders warm und herzlich be grüßen. Die lange Dauer des Krieges hielt uns zurück, im Geschäfts bericht über das Vereinsjahr 1917/l8 zu große Hoffnungen über seinen Ausgang auszusprechen, obwohl wir nach den damaligen Erfolgen dazu berechtigt erscheinen konnten. Wir sprachen damals die Erwartung aus, daß bei Beendigung des Krieges dem deutschen Volke und dem deutschen Buchhandel allzuschwere Opfer erspart bleiben möchten. Wir haben dabei nicht im entferntesten an ein derart bitteres Ende des gigan tischen Ringens gedacht, wie es sich jetzt für das deutsche Volk ergeben hat. Ein Zusammenbruch auf der ganzen Linie und leider zu eurem großen Teil mit verschuldet durch uns selbst. Der Krieg nach außen ist durch den Bruderkrieg im Innern er- setzt worden. Unser wirtschaftliches Leben hat durch die Lohn kümpfe und durch die Kämpfe um die wirtschaftliche Macht eine Gestalt angenommen, die Deutschland als aussichtsreichen Wett bewerber puf dem Weltmarkt für die nächste Zeit ausschließt. Was uns schließlich noch an Opfern seitens der feindlichen Mächte im Friedensvertrag zugemutet werden wird, entzieht sich vorläufig noch unserer Kenntnis. Sie werden hart genug sein, um uns wehr- und hilflos am Bode» zu halten. Wenn sonach die allgemeine Bilanz des deutschen Wirt schaftslebens im Jahre >918 wenig erfreulich ist, so war doch die wirtschaftliche Lage des Buchhandels im Berichts jahr, abgesehen vom wissenschaftlichen und Zeitschriften. Verlag, sowie vom Zwischenbuchhandel, im allgemeinen nicht schlecht. Es wurde vom Publikum gut gekauft, Viele Läger wurden geräumt. Die Buchhändler waren zum Teil nicht im stande, der Nachfrage zu genügen, sodaß von manchen Gegen ständen überhaupt keine Exemplare mehr zu haben waren. Das Weihnachtsgeschäft war Wohl überall recht zufriedenstellend. Der gesteigerten Nachfrage konnten die Verleger nur bedingt genügen, weil Papier- und sonstiger Materialmangel die Produktion sehr erschwerten. Die Ausstattung der Bücher litt ebenfalls dadurch wesentlich. Wir verhehlen uns im übrigen nicht, daß die gün stigen Absatzverhältnisfe, wie sie der spätere Verlaus des Krieges mit sich brächte, für den Buchhandel nicht als dauernder Auf- 3-ll
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