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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1938
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- Deutsch
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setzer, die Zimmerer, die Maurer, die Stukkateure, die Schorn steinfeger, die Dachdecker, die Maler, die Metallhandwerker, die Tischler und Möbelhandwerker. Das aber ist nur ein Teil der verschiedenen Buchgruppen. Die Auswahl erfolgte nach den Grundsätzen nationalsozialistischer Berufserziehung und beruf licher Fortbildung. Man hat mit Bedacht aus der Fülle des Schrifttums das herausgesucht, was für jeden einzelnen Beruf notwendig ist, d. h. es finden sich hier die Bücher für den Lehr ling wie auch größere und vertiefende Werke für den Gesellen und den Meister. Um dem Besucher, hier hauptsächlich zunächst dem aus beruflichen Gründen Interessierten, zu zeigen, welche Vielfalt das Fachschrifttum für einzelne Berufe bietet, finden sich neben den einfachen, broschierten und für jeden erschwing lichen Büchern auch größere Werke, die zunächst schon als Buch schöpfung beachtliche Leistungen darstellen und die für einen gut geleiteten handwerklichen Betrieb und für vorwärtsstrebcnde Gefolgschaftsmitglieder unentbehrliche Handbücher darstellen. Der Lehrling im Tischlerhandwerk findet eine Anleitung zum gewerblichen Zeichnen für kaum SO Reichspsennige ebenso wie der Meister für seine Handbücherei ein großangelegtes Buch über das Möbelhandwerk für 30 RM. Man hat sich bemüht, gerade in den Buchpreisen die Mittellage zu halten, schreckte aber nicht davor zurück, auch teuerere Werke zu zeigen aus der richtigen Erkenntnis heraus, daß solche Bücher ebenso Werkzeug für den Handwerker sind wie der Bohrer oder die Fräsmaschine. Wo es möglich war, wurden den einzelnen Gruppen auch Bücher allgemeiner Art hinzugefügt, d. h. solche Werke, die nicht ein einzelnes Handwerk darstellen und als ausgesprochenes Fach buch gelten können, die aber für die Kulturgeschichte, für die Vergangenheit und die kulturelle Bedeutung wichtig sind. So wurde besonders das Schrifttum über das Zunftwesen berück sichtigt, daneben erzählendes Schrifttum, soweit es in Verbin dung steht mit dem Handwerk. Es finden sich hier die neuesten Handwerkerromane als dichterische Zeugnisse verschiedener Be rufe. Auch Bücher, die sozialpolitische Fragen des deutschen schaffenden Menschen behandeln, sind nicht vergessen. Eine kleine Sonderschau zeigt das Deutsche Volks bildungswerk. Es bringt seine Werlbüchereien. Aufrufe und Beschreibungen weisen Besucher daraus hin, welche Bedeu tung die Werkbücherei auch für den handwerklichen Betrieb hat. Die Schau zeigt die verschiedenen Formen der Kleinbücherei, so wie sie die DAF. zusammenstellt und den Betrieben liefert, die eine Werkbücherei einrichten wollen. Alle Hilfsmittel, so Kar teien, Buchverzeichnisse u. ä., zeigen diese Kästen. Die Bücher werden in besonderem Bibliothekseinband ausgestellt. Genaue Aufstellungen über die Anschafsungskosten, die Verwendungs möglichkeiten werden in erklärenden Tafeln gegeben. Dieser Bericht wäre nicht vollständig, würde nicht der zweite wichtige Teil dieser Fachbuchausstellung erwähnt: das Fachzeitschriftenwesen. Zu jedem einzelnen Berus fin den sich die dazugehörenden Zeitschriften. Liegen die Bücher in vielen Fällen in Vitrinen, so sind die Zeitschriften jederzeit greifbar. Sie machen heute schon einen zerlesenen Eindruck, ein Zeichen dafür, wie häufig sie durchgeblättert werden, in diesem Falle sind diese Blätterer wirklich Interessierte. Überrascht schon die reiche Auswahl des Fachschrifttums im Buch, so tut das die Reichhaltigkeit der Zeitschriftenausstellung noch mehr. Diese einzelnen Räume der Buchausstellung führen hin zu einem großen und viel benützten Leseraum. Hier finden sich alle ausgestellten Bücher noch einmal. Hier können sie rasch ent liehen werden, das behaglich eingerichtete Lesezimmer ladet zum Verweilen und Studieren ein. Wer deshalb in der Ausstellung selbst bestimmte Bücher gesehen hat, die für ihn in Frage kom men, kann sie hier noch einmal genau kennenlernen. Das wird sicher dem Fachbuchabsatz sehr nützen. Nun noch ein Wort über die Besucher. Selbstverständlich sind viele Tausende darunter, für die ein Fachbuch über be stimmte Berufe wenig Wert hat, sie locken die anderen Schätze dieser großen Schau. Aber nicht geringer in der Zahl sind die Handwerksmeister, die Gesellen und Lehrlinge, die Berufsschüler selbst, die sich immer wieder in dieser Buchausstellung aufhalten. Es sind bemerkenswert viele junge Leute, Arbeitsmänner, Sol daten, Hitlerjungen. Menschen, die die Zeit der Abwesenheit von der praktischen Berufsarbeit gerne verwenden, um sich wenigstens durch das Buch auf dem laufenden zu halten. Auch viele alte Handwerksmeister sind dabei, die vielleicht hier zum erstenmal die Fülle des Schrifttums sehen können, das ihnen für ihren Berus zur Verfügung steht. Neben die Ausstellung des deutschen fachlichen Schrifttums für alle Handwerke stellt sich ebenbürtig die Ausstellung des wichtig st en handwerklichen Buches fremder Länder. Wer die deutsche Abteilung der Buchausstelkung ver läßt, wird durch einen Gang, mit schönen graphischen Arbeiten geschmückt, hingeleitet zu der Ausstellung, die ihn unterrichtet über die Organisation, den Ausbau u. a. der Handwerke anderer Länder. Die in der Riesenschau vertretenen Nationen haben sich alle auch an dieser Buchausstellung beteiligt und die Möglichkeit benützt, dem deutschen Besucher einmal das Fachschristtum ihres Landes zu zeigen. Die Leistung des Auslandes im Handwerk durch Buch und Zeitschrift wird dadurch deutlich demonstriert. Die Schau beginnt mit Japan, das neue Bücher über das Handwerk, über ganz spezielle Berufe zeigt, die durch die ein gerichteten Werkstätten dann noch praktisch gezeigt werden. Lei der kann man nicht immer die Titel lesen, manchmal verraten nur die Bilder, welches Handwerk nun ein Buch angeht. Neben den neuen Werken stehen oft prachtvolle alte Buchausgaben mit Zeichnungen, Vorlagen, architektonischen Plänen u. a. m. Bul- g a r i e n und Griechenland zeigen Zeitschriften und Fach bücher, die Griechen zahlreiche Musterbücher für feine Stickereien in den verschiedensten Farben. Jugoslawien bringt allein zweiundzwanzig Zeitschriften wichtiger Berufe, darunter drei allein für das Friseurhandwerk. In der äußeren Aufmachung und der Bebilderung ähneln die Zeitschriften der meisten Länder den deutschen. Wenn auch die Texte vielen Besuchern fremd blei ben müssen, so zeigen doch die Bilder, um was es geht. Und der Fachmann findet dadurch leicht den Kontakt mit einem solchen Buch. Rumänien stellt die Monatsblätter seiner Arbeits kammern aus, die Tschechoslowakei viele Bücher, zahl reiche davon in deutscher Sprache. Stark vertreten sind hier die Werke, die sich der Lehrlingsausbildung widmen. Ähnliches fin den wir bei Belgien, — Frankreich stellt seine kleine Buchschau unter das Motto »Wie das Handwerk, so seine Presse-, Italienist mit zahlreichen Büchern zu Modefragen vertreten, aber auch Bücher über graphische Berufe, über handwerkliche Fragen in der Radiotechnik finden sich. Ungarn hinwiederum zeigt viele farbenschöne Vorlagen für Textilarbciten, Lett land seine Zeichenbücher und elektrotechnische Werke, Nor wegen stellt die Goldschmiedekunst im Buch vor, bringt Hand werkergeschichte, Bücher zu buchtcchnischen Fragen. Auch Po len, Dänemark, Finnland und Estland sind ver treten. Dieser kurze überblick zeigt, daß die Buchausstellung — es ist hier nur das praktische Berufsschrifttum erwähnt, das in der Gegenwart benützt wird — in einem Maße vielseitig und viel fältig ist, wie sonst nur selten einmal. Das beweist, wie sehr das Handwerk im Schrifttum seinen Niederschlag gefunden hat und wie sehr es bei der Produktion im Fachschrifttum berücksichtigt ist. Im großen Rahmen der ersten Internationalen Handwerks ausstellung hat das Buch seinen ihm zustehenden Platz gesunden. Wenn es auch nicht die Grundlage handwerklichen Könnens ist, so ist es doch ein unentbehrlicher Faktor, dem ein Ausstellungs besucher, ein Tischlerlehrling in seiner Form Ausdruck gegeben hat, wenn er sagt, daß ihm das Buch ebenso wichtig sei wie ein scharfgeschliffener Hobel. Die Betonung liegt auf dem Wort scharfgeschliffen: der Hobel fürs Holz, das Buch für den Geist. Erich Langenbucher. silns I»iir» NS0. — stwl litzr» d»>« durch dl» voU»«»m«InlchaI> fit» tu» w»I,l,r,«I,»» ,»» .Mull,» und dln»'. 5Ä7 Nr. 149 Donnerstag, den 80. Junt 1988
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