Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-06-21
- Erscheinungsdatum
- 21.06.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19380621
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193806216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19380621
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
- Monat1938-06
- Tag1938-06-21
- Monat1938-06
- Jahr1938
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Deutschland und das Schrifttum der Welt Buchausstellung anläßlich des Internationalen Verleger-Kongresses Für die Teilnehmer am Internationalen Verleger-Kongreß in Leipzig wurde im Anschluß an die feierliche Eröffnungs sitzung der Tagung am Montag, dem 20. Juni, um 12.30 Uhr, eine Buchausstellung eröffnet, die von der Reichsschrifttums stelle beim Reichsministerium für Volksaufklärung und Propa ganda in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bücherei in den Räumen des Grassimuseums an der Hospitalstraße aufgebaut wurde. Die Eröffnung der großangelegten Ausstellung wurde von dem Leiter der Abteilung VIII des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda Herrn Ministerialrat Karl Heinz Hederich mit folgender Ansprache vorgenommen: Verehrte Gäste! Meine Herren! Ich begrüße Sie zur Eröffnung der Buchausstellung »Deutschland und das Schrifttum der Welt-, die wir aus Anlaß des Internationalen Verleger-Kongresses zur Durch führung bringen, auf das herzlichste. »Deutschland und das Schrifttum der Welt- haben wir diese Ausstellung genannt, weil sie Ihnen in einem Ausschnitt ein Bild von der Fülle der geistigen Verflechtungen geben soll, die unser Volk mit den großen Völkern der Erde ver bindet. Kein Volk kann für sich allein leben und abseits von den großen Fragen, die die Menschen bewegen, ein Sonderdasein führen. Am wenigsten aber kann, will und tut das das deutsche Volk, das, in der Mitte Europas gelegen, alle die vielfältigen fruchtbaren Strömungen und geistigen Spannun gen dieses Erdteils in sich ausgenommen und der Welt seiner seits auf allen Gebieten des Lebens und des geistigen Fort schrittes stärkste und weittragendste Impulse verliehen hat. Wie groß und umfangreich auch in der neuesten Zeit, seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus in Deutschland die geistigen Wechselbeziehungen, deren Mittler zu einem sehr großen Teil das Buch ist, zwischen uns und den übrigen Völkern sind, wird an einigen Zahlen sinnfällig: Mehr als zweitausend Bücher werden aus dem Deutschen jährlich in fremde Sprachen übersetzt, und die Zahl der Bü cher, die über das neue Deutschland, seine Einrichtungen und sein Wollen von Ausländern geschrieben werden, ist noch größer. Seit dem Jahre 1933 sind mehr als fünfzehntausend Bücher aus dem Deutschen in fremde Sprachen übersetzt oder von Ausländern über Deutschland geschrieben worden. Die Ausstellung, die Sie nun in wenigen Minuten be sichtigen werden, soll Ihnen einen greifbaren Beleg geben über diese Weltoffenheit des deutschen Volkes und die Bedeu tung deutscher kultureller und geistiger Leistungen in der Welt. Sie zeigt Ihnen zugleich die große Anteilnahme des deutschen Volkes an den kulturellen Leistungen Ihrer Nationen. Sie finden in diesem Saale als ersten Teil der Aus stellung die Übersetzungen der Werke großer deutscher Politi ker, Denker und Dichter aus Vergangenheit und Gegenwart in allen Weltsprachen. Es zeigt sich hier, daß die Welt von jeher an unseren großen Männern und ihren Werken, die sie aus der Mitte des deutschen Volkes schufen, das lebendigste Interesse genommen hat und daß diese unmittelbare Verbun denheit mit unserer geistigen Kultur bis zum heutigen Tage nicht unterbrochen ist. Der zweite Teil der Ausstellung soll Ihnen zeigen, in welch großem Maße gerade in der jüngsten Zeit die Anteil nahme des deutschen Volkes in allen seinen Schichten sich den bemerkenswerten Leistungen der außerdeutschen Länder zu wendet, nachdem es selbst wieder zu seiner ihm gemäßen poli tischen Ordnung gefunden hat. In diesem zweiten Teil wer den die in Deutschland erschienenen Übersetzungen der aus ländischen Literaturen in ihren klassischen Werken und in ihren 'bemerkenswertesten zeitgenösischen Leistungen zur Dar stellung gebracht, wobei besonders betont sein soll, daß es sich bei der übergroßen Fülle von Werken um eine besonders ge troffene Auswahl handelt. Im dritten Teil der Ausstellung soll Ihnen ein Quer schnitt durch das wesentliche deutsche Schrifttum der Gegen wart und in Verbindung damit durch eine kleine Schau über das deutsche Volksbücherei- und Werkbüchereiwesen ein Einblick in die umfassende große schristtumspolitische Orga nisation in unserem Volke gegeben werden. Sie werden von den ausgestellten Büchern aus den Ein druck gewinnen, daß neben der großen Aufgeschlossenheit des deutschen Lesers für Schriften, die sich mit dem Wesen des Politischen und den Vorgängen unserer Tage befassen, die starke Anteilnahme für die künstlerische Leistung von Rang ein besonderes Merkmal für die Lage des deutschen Schrift tums unserer Zeit ist. Wir haben in dieser Ausstellung in erster Linie die Tat sachen des deutschen Buchmarktes von heute sprechen lassen. Wir haben dabei die Hoffnung, daß sie als ein Zeugnis für den Willen der deutschen Kulturführung wirken mögen, zu einem immer tiefer gehenden Verständnis der Völker unter einander zu kommen. Sie an Hand der großen und bleibenden Schöpfungen der Nationen, wie sie im Schrifttum nieder gelegt sind, kennen, verstehen und achten zu lernen, ist einer der erfolgreichsten Wege zu diesem Ziele. Wenn die Verleger der Welt in solchem Geiste sich ihrer Aufgabe bewußt sind, dann leisten sie einen wesentlichen Bei trag zum Frieden der Welt. Mit dem Wunsche, daß auch diese Schau das ihre zur Förderung eines solchen Geistes der gemeinsamen Arbeit und des gemeinsamen Verständnisses beitragen möge, erkläre ich die Buchausstellung anläßlich des Internationalen Verleger- Kongresses für eröffnet und danke an dieser Stelle noch be sonders den deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken, dem Reichsarbeitsdienst, der Reichsjugendführung, den deutschen Volks- und Werkbüchereien und vor allem der Deutschen Bü cherei zu Leipzig für ihre Mitwirkung. » Diese Ausstellung steht im Zeichen der Wechselbeziehungen zwischen den Völkern und zeigt in diesem Sinne in zwei großen Gruppen Übersetzungen von Werken großer Deutscher in fremde Sprachen und Übertragungen der Schöpfungen großer Männer der einzelnen Nationen in die deutsche Sprache. Dabei werden neben den Meisterwerken der Weltliteratur auch die lebendigen Beziehungen bis in die neueste Zeit berücksichtigt und besonders die übersetzungsarbeiten der letzten Jahre vor Augen geführt. — Um daneben vor allem den Ausländern auch einen Eindruck vom Gegenwartsschrifttum des Gastlandes zu vermitteln, wird in einer dritten großen Gruppe eine Sonderschau des besten Schrifttums des neuen Deutschland gezeigt und an Einzelbei spielen von verschiedenen Gliederungen der Bewegung die leben dige Verbundenheit des ganzen Volkes mit dem Buch dargestellt. Um bei der Ausstellung eine trockene Aneinanderreihung von Buchtiteln hinter verschlossenen Vitrinen zu vermeiden, ist versucht worden, wenigstens für die Gegenwartsschöpsungen statt der Archivstücke aus Bibliotheken Verlagsexemplare auf offenen Tischen darzubieten, um so die Möglichkeit zu schaffen, darin zu blättern und sich gegebenenfalls auch in sie zu vertiefen. Da diese Buchschau weitere Kreise interessieren dürfte, bleibt sie auch nach Schluß des Kongresses noch bis zum 3. Juli ge öffnet. Ein ausführlicher Bericht über die Ausstellung wird im Laufe der Woche folgen. 498 Nr. 1» Dienstag, Sin Ll. Juni 1SSS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder