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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-06-18
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1938
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- Deutsch
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austauschstellc. Die Laufzeit der Sammclsendungen von Leip zig zum Wohnsitz des Bestellers wird wesentlich beschleunigt durch ein besonderes System von Bücherwagen, die an be stimmten Tagen von Leipzig nach den hauptsächlich in Frage kommenden Buchhandelsplätzen abgefertigt und beschleunigt ohne Umladung dorthin befördert werden. So laufen Bücher wagen außer nach allen großen deutschen Städten auch nach Amsterdam, Basel und Zürich, Paris und Prag. Aus der Mittelstellung des Kommissionärs als Auslieferer und Spediteur hat sich auch die eines Bankiers seiner Kom mittenten entwickelt, da er Zahlungen für seine Sortimenter- Kommittenten verauslagt und die Guthaben seiner Verleger- Kommittenten verwaltet, oder auch zukünftige Forderungen bevorschußt. Diese Tätigkeit spielt sich im wesentlichen als der sogenannte „Barverkehr über Leipzig" ab. Der Verleger hat den Vorteil, sein Buch nur gegen bare Kaffe zu liefern, der Sortimenter braucht nicht viele kleine Einzelzählungen an die verschiedenen Verlage zu leisten, er hat nur seinen Kommissio när ausreichend mit Zahlungsmitteln zu versehen, oder mit ihm entsprechende kreditmäßige Vereinbarungen zu treffen. Geht das Buch einmal aus besonderen Gründen unmittelbar vom VerlagSort an den Sortimenter, so kann der Gegenwert in Leipzig durch Barfaktur erhoben werden. Ebenso kann der Sortimenter seinen Kommissionär beauftragen, Zahlungen an die verschiedenen Verleger zu leisten. Gerade mit Rücksicht auf diesen Zahlungsverkehr unterhält ein großer Teil des nicht deutschen Buchhandels in Leipzig einen Kommissionär, denn die vielfachen Devisenbestimmungen der einzelnen Länder machen es besonders erwünscht, den Zahlungsverkehr nur mit e i n er Stelle,nämlich dem Leipziger Kommissionär, abzuwickeln. Dazu kommen die zahlreichen Firmen des In- und Auslandes, die ihren gesamten Bedarf an Büchern und Zeitschriften „aus einer Hand" von einem Leipziger Grossisten beziehen, der sie regelmäßig über alles Wichtige auf dem Büchermarkt unter richtet und im eigenen Namen und in eigener Rechnung lie fert. Über den Umfang und die Ausdehnung dieses Verkehrs gibt die vorstehende Skizze ein Bild eines Verkehrs, der sich durchaus nicht auf Bücher in deutscher Sprache beschränkt, sondern in erheblichem Umfange dem Austausch der geistigen Güter zwischen allen Ländern der Erde dient. Die Aufgaben des Leipziger Kommissionärs und Exporteurs sind mit der Erledigung des reinen Waren- und Geldverkehrs nicht erschöpft. In den verschiedensten Dingen wird er von seinen reichsdeutschen und ausländischen Geschäftsfreunden als Auskunftsstelle und Helfer in Anspruch genommen. Bei der Besorgung schwer zu beschaffender Bücher, der Fest stellung ungenauer Titel muß er behilflich sein; in vielen schwierigen Geschäftsvorfällen springt er als Vertrauens mann und Treuhänder ein, in allen Fragen des Schrifttums, der Organisation, deS Devisenrechts, der buchhändlerischen Verkehrs- und Verkaufsbestimmungen soll er Auskunft ge ben; in finanziellen und buchhalterischen Fragen Helfer und Berater sein; kurz, er ist im wahrsten Sinne Mittler und Freund in allen buchhändlerischen Dingen. Diese in Leipzig zur Tra dition gewordene Pflege solcher unwägbaren menschlichen Be ziehungen zwischen den buchhändlerischen Berufsgenossen aller Länder ist neben der wirtschaftlichen Bedeutung des buch- händlerischen Verkehrs über Leipzig ein starkes Band für eine freundschaftliche und auf gegenseitigem Verstehen aufgebaute Zusammenarbeit zwischen den Buchhändlern aller Nationen. Der Leipziger Platz Äoit Prof. Or. G. Menz Als 1901 der Internationale Verleger-Kongreß zum ersten mal auf deutschem Boden in Leipzig tagte - es war damals die vierte Tagung seit seinem Bestehen -, ist bei mehr als einem Anlaß auch das Hohelied des Platzes Leipzig in seiner Bedeutung für Buchhandel und Buchgewerbe gesungen wor den. Bei dem vom Verein der Buchhändler zu Leipzig damals im Zoologischen Garten veranstalteten Bierabend war es der frühere Vizepräsident deS 6erole Lalgo cke la Dibrairie, der zu dem Thema u. a. etwa folgendes ausführte: Die Leip ziger hätten aus allem, was die Buchindustrie betrifft, etwas Grandioses gemacht, so daß die fremden Gäste von dieser Großartigkeit des Instrumentes zur Wiedergabe des Gedan kens geblendet seien. Man habe Leipzig von je als den Gipfel punkt des Buchhandels bezeichnet, es sei hier aber auch an gestrebt und erreicht worden, die gesamte industrielle Tätig keit, die zur Wiedergabe des Gedankens, dessen Verbreiter der Buchhandel ist, nötig sei, in dieser einen Stadt zusammen zuziehen. In der Typographie, in der Lithographie, in der Buchbinderei und in allen Zweigen der Industrie des Buches habe Leipzig den ersten Platz einnehmen wollen, und die fremden Gäste schritten, seit sie hier seien, von Wunder zu Wunder. Die reiche Entwicklung sei mächtig gefördert durch die Vereine des Buchhandels und des Buchgewerbes und die beruf lichen Schulen, für die wirkliche Paläste errichtet worden seien.
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