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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1938
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- 1938-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1938
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- Deutsch
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sich mit den Donaustaaten in einer wirtschaftlichen Organisation zusammenzufindcn. Es fehlt vorläufig bekanntlich immer noch nicht an Gegenbestrebungen. Die Logik der Tatsachen wird sich aber von selbst ihre Anerkennung erzwingen. Das Reichsfinanzministerium hat soeben eins Übersicht über die Reichssteuercinnahmen im Rechnungsjahr 1937 veröffentlicht. Es erbrachten in Millionen RM im Rechnungsjahr 1937 1936 Besitz- und Verkehrsteuern 9 822,6 7 839,2 Zölle und Verbrauchsteuern 4141,7 3 693,2 zusammen 13 964,3 11492,4 Von diesem Betrag sind die Ausschüttungen an die Länder abzusetzen, die im Rechnungsjahr 1937 2710,4 Mill. RM, im Rechnungsjahr 1936 2611,9 Mill. RM erforderten. Dem Son dervermögen für Ehestandsdarlehen und Kinderbeihilfen sind aus der Einkommensteuer 90 Mill. RM mehr zugcführt worden als im Rechnungsjahr 1936. Zur Sicherstellung des Geldbedarfs für die Reichsautobahnen wurden aus den Zöllen, der Mineralölsteuer, der Beförderungssteuer und der Umsatzsteuer 124 Mill. RM mehr ausgesondert. Auf Steuerzahlungen un gerechnet wurden Steuergutscheine einschließlich Aufgeld im Be trag von 343,9 Mill. RM. Bei den Besitz- und Verkehrsteuern setzt sich das Mehr von 1983,4 Mill. RM im wesentlichen aus folgenden Mehrerträgen gegenüber dem Vorjahr zusammen: Einkommensteuer 896,8 Mill. RM Körpcrschaftsteuer 909,0 „ Ausbringungsumlage 111,3 „ Umsatzsteuer 364,4 „ Urkundensteuer 21,9 „ Personenbeförderungsteuer 22,8 „ Güterbeförderungsteuer 26,7 „ „ An Wchrsteuer, die im Rechnungsjahr 1937 erstmalig er hoben wurde, sind in der Zeit vom 1. September 1937 bis zum Schluß des Rechnungsjahres 6,8 Mill. RM ausgekommen. Die Wandcrgewerbcsteuer, die ab dem Kalenderjahr 1938 als Reichs steuer erhoben wird, hat bis zum Schluß des Rechnungsjahres 1937 3,2 Mill. RM gebracht. Im Rechnungsjahr 1937 haben sich besonders gut entwickelt die Einkommensteuer, die Körper schaftsteuer, die Umsatzsteuer und die Bcfördcrungsleucr, also die für die Beurteilung der Wirtschaftsentwicklung wichtigsten Steuern. Von dem Mehräufkommen bei der Einkommensteuer von 896,8 Mill. RM entfallen 639,7 Mill. RM. aus die ver anlagte Einkommensteuer, 219,9 Mill. RM auf die Lohnsteuer und 9,2 Mill. RM auf den Steuerabzug vom Kapitalertrag. Wenn das Aufkommen an Körpcrschaftsteuer mit 1992,8 Mill. RM gegen 1046,9 Mill. RM im Rechnungsjahr 1936 um 909,9 Mill. RM höher war, so muß die Erhöhung der Körper- schaftstcucr hierbei berücksichtigt werden, auf die ein Teil des Mehrauskommens entfällt. Das Mehr bei der Aufbringungs umlage von 111,3 Mill. RM ist in der Hauptsache darauf zurllck- zuführen, daß ab Rechnungsjahr 1937 das gesamte Aufkommen an Aufbringungsumlage in die Reichskasse fließt, wogegen im Vorjahr aus dem Aufkommen 100 Mill. RM der Bank für deutsche Industrie-Obligationen zugeflossen waren und deshalb nicht unter den Einnahmen des Reichs nachgewiesen wurden. Das tatsächliche Mehraufkommen beträgt daher nur 11,3 Mill. RM. Bei dem Mehr von 21,9 Mill. RM bei der Urkunden- steuer ist zu berücksichtigen, daß die Urkundensteuer erst ab 1. Juli 1936 als Reichssteuer erhoben wird; es steht daher dem Aufkommen im Rechnungsjahr 1937 nur das Aufkommen vom 1. Juli 1936 bis zum Schlüsse des Rechnungsjahres 1936 gegen über. Bei diesen, Vergleich ist die bei den Justizbehörden fest gesetzte Urkundensteuer nicht berücksichtigt. Für die Beför- derungsteuer ist zu beachten, daß im Rechnungsjahr 1936 die Bcsördcrungsteuer im Krastfahrzeugverkehr nur in einem Teil des Rechnungsjahres erhoben worden ist, und zwar für den Güter- und Werkfernverkehr ab dem 1. Oktober 1936 und für den Personenverkehr erst ab dem 1. März 1937. Auch die nicht besonders genannten Besitz- und Verkehrsteuern hatten — mit Ausnahme der Krisensteuer, von der nur noch Reste ein- gehen, und den Kapitalverkehrsteuern (Gesellschaftsteuer 27,4 gegen 30,8, Wertpapiersteuer 3,9 gegen 9,4, Börscnumsatzsteuer 16,2 gegen 17,1 Mill. RM> — im Rechnungsjahr 1937 ein höheres Aufkommen als im Rechnungsjahr 1936 aufzuweisen. Bei den Zöllen sind als wichtigste Änderung gegenüber dem Vor jahr die Erhöhung der Mineralölzölle ab 1. Dezember 1936 und die Einführung der Zollbelastung für Rohkautschuk ab 13. Mai 1937 zu nennen. Auch bei der Mneralölsteuer ist mit Wirkung ab 1. Dezember 1936 eine Erhöhung der Steuersätze eingetreten. Soweit das verbesserte Ergebnis nicht auf den Wirtschastsauf- schwung zurückgeht, ist — namentlich bei der Einkommen steuer — die Grundlage vor allem die Durchführung der Be triebsprüfungen, die eine gleichmäßige volle Steuererfassung sichern, ohne daß die Sätze erhöht werden müßten. Für die Beurteilung der Wirtschaftsgestaltung brachte eine Reihe von bedeutsamen Tagungen der letzten Wochen wie der Bankiertag, die Internationale Handwerkstagung und vor allem die Einführung Haylers als neuen Leiter der Gruppe Handel aufschlußreiche Verlautbarungen. Reichswirtschastsminister Funk unterstrich überall die besondere Bedeutung der Unternehmer initiative. Das hängt auch mit der Umstellung der Aufschwungs finanzierung zusammen, auf die schon früher hingewiesen war. In dem Maße, wie die Sonderwechsel zurücktreten sollen, müssen ja an Stelle des Staates, der sich auf seine Steuereinnahmen stützen konnte, andere Teile der Wirtschaft einspringen, die aus dem Ertrag ihrer Unternehmungen imstande sind, entsprechende Kreditmaßnahmen einzuleiten und sicher zu stellen, damit die Wirtschaft aus den Touren weiterlaufen kann, die sie durch die Zündung mit dem Staatskredit erreicht hat. Dieser verpflich tenden Aufgabe wird sich die Unternehmerschaft bewußt sein müssen und nicht etwa sich ihr aus Überängstlichkeit entziehen dür fen. Hier wird sich auch die Selbstverwaltung der Wirtschaft ent sprechend für die Verwirklichung der von der staatlichen Führung gesetzten Ziele stark machen müssen, wenn sich die gleichzeitig von Rcichsminister Funk grundsätzlich als berechtigt anerkannte For derung nach Beseitigung aller bürokratischen Hemmungen und Belastungen wird als erfüllbar erweisen sollen. Wenn er in diesem Zusammenhang u. a. dem Exporthandel insbesondere eine Lockerung der Devisenvorschriften in Aussicht stellte, in dem Sinne, daß der devisenschafsende Außenhandel künftig über die von ihm erzielten Eingänge stärker als bisher selber soll ver fügen dürfen, wenn er ferner die Fortführung der Liquidierung der Verbrauchergenossenschaften ankündigte, so wird man das zweifelsohne gerade auch im Buchhandel mit Befriedigung zur Kenntnis nehmen. Wenn aber vom Handel gefordert wurde, er solle sich nicht nur als Verteiler dessen betätigen, was der Kunde wünsche, sondern verantwortungsbewußt erzieherisch aktiv als Verbrauchslenker einsetzen, um die von der Produktion her er strebten Ziele erreichen zu helfen, so ist das im Buchhandel längst Programm. Beachtlich ist ferner vor allem die War nung vor engständischem Ressort- und Spartenpartikularis mus, schließlich die Andeutung, daß die Organisation der ge werblichen Wirtschaft insbesondere in Abgrenzung gegenüber der Arbeitsfront noch vor Ablauf dieses Jahres beendet sein soll. Betätigungsfeld der DAF. wird, wie es in einem Aufsatz des Deutschen Volkswirts neulich hieß, in erster Linie das freizu gestaltende soziale Bereich sein, in dem es sich überwiegend um überbetriebliche Fragen und Aufgaben handele. Die dem Volkswagen gewidmeten Feiern in Fallersleben in den letzten Tagen haben einen Lieblingswunsch des Führers der Erfüllung näher gebracht. Die Erörterungen in der Presse aus diesem Anlaß unterstreichen die soziale Bedeutung der Maß nahmen, gehen aber teilweise auch auf die wirtschaftlichen Aus wirkungen in einem Sinne ein, der nicht zuletzt die Beachtung des Buchhandels finden muß. Der Deutsche Volkswirt hat aus gerechnet, daß der Bolkswagcnbesitzer mit durchschnittlichen Be triebskosten von 60.— RM im Monat wird rechnen müssen. Die Deutsche Allgemeine Zeitung weist darauf hin, daß ein solcher Aufwand im Rahmen gegebener Einkommensverhältnisse natur gemäß zu einer Verbrauchsumlagerung führen muß. Es ist selbst verständlich nicht gesagt, daß davon gerade das Buch in erster Linie oder etwa in vollem Umfang getroffen werden müßte. 473
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