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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 40, 18. Februar 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 1969 die durch Komitee-Sitzungen und papierene Proteste das Erbe ihres großen Landsmannes vor der Zerstückelung zu bewahren suchten, die Preisbildung nicht wesentlich zu beeinflussen vermocht. Und aus der AltempSschen Bibliothek, die Signor Rossi, der Senior der römischen Antiquare, kürzlich unter den Hammer brachte, wurden selbst Standardwerke, wie der Ibssaurus des Graeoius und Gronooius, die ^.nnales seolssiastioi von Baronius oder die 8oriptores reruw Italiearum von Muratori zu wahren Spottpreisen verkauft. Der Hauptwert dieser Bibliothek lag allerdings in den Manuskripten, zumal von den Druckwerken ein Teil schon vorher anderweitig veräußert worden war. Wer nachliest, was Ranke in der Vorrede zur »Geschichte der römischen Päpste- über die Handschriften-Sammlungen in den Privatbibliotheken der römischen Patriziergeschlechter sagt, und sich vergegenwärtigt, welche Rolle die Kardinäle aus dem Hause Altemps in der Geschichte gespielt haben, wird auch ohne Katalog verstehen können, daß hier ganz Ungewöhnliches geboten wurde. Trotzdem bewegten sich auch hier die Preise (von wenigen Nummern abgesehen) meist in recht mäßigen Grenzen, und die Hauptstücke gingen fast ausnahmslos in den Besitz von Händlern über. Herr Jacques Rosenthal, der eigens aus München gekommen war, erwarb eine ganze Anzahl historisch interessanter Stücke. Der Firma Lang L Co. gelang der Ankauf mehrerer bemerkenswerten Handschriften, darunter eines ungewöhnlich schönen, illuminierten Pergamentmanuskripts für 1000 Frcs. Dieselbe Firma kaufte ein leider etwas beschädigtes Exemplar von Colonnas v^pnerotomaebia kol^pbili von 1499, während Loescher L Co. in Rom ein hervor ragend schönes burgundisches Vivrs ä'bsurss auf Pergament mit Miniaturen für nur 1300 Frcs. erstand. In Loeschers Besitz ging auch ein interessantes Petrarca - Manuskript über (1100 Frcs.) sowie auch der Kommentar zu Oivina Oowwsäia, von dem neulich im Börsenblatt die Rede war (vgl. Nr. 14 vom 18. Januar 1908). Wie unfern Lesern erinnerlich sein wird, handelt es sich um die Handschrift eines Kommentars, den Pietro Alighieri, der Sohn des Dichters, über das Lebenswerk seines großen Vaters geschrieben hat und der für die Dante-Forschung natürlich von eminentem Interesse ist. Was gerade diesem Codex besondere Wichtigkeit gibt, ist der Umstand, daß er das Datum 1359 trägt, somit noch zu Lebzeiten des Verfassers und kurz nach Dantes Tod geschrieben worden ist und daher die früheste und authentischste bekannte Abschrift darstellt, ferner, daß er nach der Ansicht von Autoritäten wie Professor Ernesto Monaci und Rocca von den wenigen andern Hand schriften, die erhalten geblieben sind, textlich und inhaltlich zum Teil ganz wesentlich abweicht. Dieser wertvolle Band wurde mit 11000 Lire ausgeboten und ging für 14 200 Lire an die Firma Loescher L Co. über. Auch dieser Preis muß als ungewöhnlich niedrig bezeichnet werden, wenn man berücksichtigt, daß für weit unbedeutendere Dante-Handschriften aus dem sechzehnten Jahr hundert in den letzten Jahren das Doppelte und Dreifache bezahlt worden ist. * Handelshochschulen in Bayer». — In der Bayerischen Abgeordneten-Kammer berichtete am 14. d. M. der Abgeordnete vr. Schädler ausführlich über die Petition der Handels und Gewerbekammer für Oberbayern und des Münchener Handels-Hochschul-Vereins um Gewährung eines jährlichen Zu schusses aus Staatsmitteln im Betrage von 40 000 zur Errichtung einer Handelshochschule in München, ferner über je eine Petition des Handelsoorstands in Nürnberg und des Stadtmagistrats in Nürnberg um Errichtung einer Handelshoch schule in Nürnberg. Nach eingehender Besprechung, an der sich die Abgeordneten Häberlein, Schön, Hübsch, Schmid (München), vr. Süßheim, vr. Einhauser, Graf von Pestalozza, vr. Günther, vr. Freiherr von Haller, Hilpert, vr. Qutdde beteiligten, führte Kultusminister vr. von Wehner etwa folgendes aus: »Ich möchte vor allem mit allem Nachdruck gegenüber der mehrfach hervorgetretenen Anschauung, daß ich im Finanz ausschuß eine Erweiterungsbedürftigkett für die Vorbildung des Kaufmannsstandes in Abrede gestellt habe, erklären, daß ich dies anerkannt und betont habe, daß auch dem Kaufmannsstande das Hochschulstudium zugänglich gemacht werden soll. Ich habe mich im Ausschuß für die Angliederung einer Handelshochschule Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. an die Technische Hochschule in München ausgesprochen, weil ich das vorerst als ausreichend betrachte. Ich habe mich auch früher niemals für die Errichtung einer selbständigen Handelshochschule ausgesprochen. An der Bedächtigkeit der Regierung tragen die kaufmännischen Kreise selbst schuld. Im Oktober 1904 ist im Magistrat München ausdrücklich bemerkt worden, daß man die Angliederung an eine bestehende Hochschule ins Auge fassen soll, um einer Zersplitterung der Hochschulen in Fachschulen vorzu greifen. Auch eine eigene Kommission des Münchener Stadt magistrats hat sich auf den Standpunkt gestellt, daß nicht ein Bedürfnis für eine Handelshochschule, sondern für Hochschulkurse gegeben sei; aus der Frequenz derselben werde sich in absehbarer Zeit ergeben, ob eine eigne Schule notwendig sei. Die Handels und Gewerbekammer von Oberbayern hat im April 1906 eine Kommission eingesetzt, die der Bearbeitung der Handelshochschul frage sich unterziehen sollte, besonders nach der finanziellen Seite hin. Der Bericht kommt zum Ergebnis: Es wird das Zweckmäßigste sein die Angliederung an die Technische Hoch schule. Im vorigen Sommer kam der Umschwung. Wenn ich meinerseits diesen raschen Wechsel nicht mitmache, so werden Sie mir das nicht verargen. Nun verlangt man auf einmal die Errichtung einer staatlichen Anstalt. Kein anderer Bundes staat hat die Handelshochschulen als staatliche Anstalten er richtet. Weder Preußen noch Sachsen, die weit bedeutenderen Handel und Industrie haben und leistungsfähiger sind als Bayern. Ich muß mich nach der Decke strecken. Sehen Sie nur in unsere Staatskasse hinein! Zwei Handelshochschulen sind für Bayern zu viel. Wenn die Regierung bei Prüfung beider Gesuche findet, daß eine der beiden Städte wegen ihrer kommerziellen und industriellen Bedeutung den Vorzug verdient, so wird die Entscheidung zugunsten dieser Siadt ausfallen. Welche es ist, weiß ich noch nicht. Zunächst wollen wir dem Bedürfnis dadurch Rechnung tragen, daß wir die Handelshoch schule an die Technische Hochschule angliedern, ohne daß damit der Frage präjudiziert werden soll, wo später eine selbständige Handelshochschule errichtet werden soll.» * Remittendenfaktur - Vordrucke O.-M. 1908. (Vgl. 1907 Nr. 291, 293-303; 1908 Nr. 1—25, 27, 28, 29, 31, 34, 37, 38. 39 d. Bl.) — Weitere Eingänge: Allgemeiner Verein für deutsche Literatur, Berlin; K. Thienemann's Verlag, Stuttgart. * Zinsvergütung dei O.-M.-Vorauszahlungen. Über weisungen auf Girokonto bet Banken. Verrechnungsscheck. (Vgl. Nr. 5, 6, 7, 8. 9, 10, 11, 13, 15, 16, 19, 23, 27. 29, 31 d. Bl.) — Die hier genannten Firmen vergüten für Vorauszahlung des O.-M.-Saldos die nebenbemerkten Zinssätze (außer 1A Meß agio) und nehmen Schecks »Nur zur Verrechnung« an, soweit sich nicht Überweisung auf Bank-Girokonto als zweckmäßiger empfiehlt. Weitere Meldung: Greiner L Pfeiffer, Stuttgart, 5A pro anno (Girokonto bei der Reichsbank). * Königliche Akademie für graphische Künste und Buch gewerbe in Leipzig. — Anmeldungen für das Schuljahr 1908/09 können vom 24. bis mit 29. Februar von 4—5 Uhr in der Kanzlei der Akademie, Wächterstraße Nr. 11, erfolgen. Eintrittsalter 16 Jahre. * Reu« Bücher, Kataloge re. für Buchhändler r Vas Reebt. kunäscbau kür äsn äsutsobsn luristsnstanä. vsraus- Aexsben von vr. Vs. 1b. Losr^sl, Nünebsn. Verlaq äsr vslvioxsebsn Vsrlaxsbuebb anälun^ in Hannover unck Veiprix. XII. labrZavA Ho. 3. 10. ksbruar 1908. 4". 8p. 97-116. Leitrads rur üssebiobts äss llrimival-komaos. Lin IVeqveissr äureb äis Lriwinal-Vitsratur äsr VsrKanxsnbsit unä ils^en- vart. Von vr. Lrtbur Lebimrnelpksnniq. 1.—12. lausenä. 8°. 16 8. vrssäsn unä Isixrix, Nos vix L vökknsr. kreis 30 H. 256
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