LIII» »L!l8 I«« V^V8W!«II»8 6^2<M/r /^6lN2 §k6AllErt von Söinem k^er/c »Ltt IWL „Das Buch vom Heimkehrer Maneö Himmerod und seinen Abenteuern im besetzten Rheinland, wo es neben dem bolsche wistischen Unterweltsschreck noch Seperatisten, ungezählte Aus weisungsbefehle, eine schwarze Schmach und eine militärische Tyrannis sondergleichen von der Pfalz bis hinauf zum Ruhr gebiet gab, war eigentlich vor der Niederschrift schon fertig, schon erlebt und erlitten. Nur: Die Niederschrift mußte ich hinausschieben, weil mir die „Ruhe" fehlte, ich lebte müh selig und erwachte jeden Morgen mit der quälenden Frage, wovon ich mich und meine Familie emähren sollte. In solchen Jahren schreibt man keine großen Romane, man ist selber „Roman" ohne Romantik, man kämpft nur, schlägt um sich trotz schwerer Kriegsverletzung und sammelt treue Kameraden. Was sich jahrelang an Erlebnissen und Abenteuem gestaut hatte, das schoß schließlich übers Wehr, um endlich in den Strom des klaren, erzählenden Schicksalbuches aus rheinischer und deutscher Not zu münden. — Im Herbst iyzo war das Werk fertig und im Januar 19z 2 durste ich endlich den ersten Roman meines Schaffens als pfundschweres gebundenes Buch auf der Hand wiegen, ein heißes Gefühl, denn dieses Pfund war am Schreibtisch nur geschrieben, im krausen Dasein aber geboren worden. Jener rheinländische Landsmann, der ManeS Himmerods historisches Vorbild bei der Rettung ertrinkender Poilus war, schrieb mir, nunmehr Gastwirt am Main geworden, einen köstlichen Dankesbrief. Noch mehr: Durch Mancs Himme rods Blutopfer für den schwer verwundeten Kompanieführer Quambusch wurde ich Ehrenmitglied bei der Deutschen Lebens rettungsgesellschaft. Und am wunderbarsten dies: Auf Seite 8 deS Buches erzählte ich vom Tode meines Frontkameraden Lucas Albers. Da wir gute Freunde waren und immer red lich teilten, dies auch im Schauder höllischen Trommelfeuers, traf eS mich doppelt hart, als ich, im Spätsommer 1917 im Lazarett zu Enghien stöhnend, dreimal die Nachricht erhielt, daß AlberS zuerst als vermißt, dann aber als gefallen zu melden sei. Also setzte ich dem Kameraden später ein kleines, namentliches Denkmal im Roman vom „Jüngling im Feuer ofen". — Meine Verehrten: Am 2. Oktober 1956 stand Lucas Albers in Riesenlänge vor mir, schien durchaus lebendig, denn er war 1917 nur in englische Gefangenschaft geraten. Stunden lang tauschten wir nunmehr die Erlebnisse von zwanzig Jahren Verschollenheit aus, heute ist Albers eifriger Studienrat im Sicgerland, ist Vater eines gesunden SohneS, — herrliches Leben, das den Tod bezwingt immer wieder: Ich weiß kein gültigeres Wort zum Ausklang dieser Erinnerung." (z) ^ / /'ia/cak lI^8LrVH8LNL VLKL^68^N81^1' Nr. 1S4 den lg. Juni IS8S SStS