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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1938
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- 1938-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1938
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- Deutsch
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um 1475 der Deutsche Kaspar Straube den »Modus Epistolandi«. Daß auf diesem Gebiet religiöse Zeugnisse besonders häufig sind, versteht sich aus dem allgemeinen Zeitgeschehen heraus. Wenn gerade deutsche wissenschaftliche Arbeiten immer wieder tiber die Reichsgrenzen in alle Welt gegangen sind, so soll daneben nicht vergessen werden, daß auch das Außendeutschtum wissenschaft liche Leistungen aufzuweisen hat. Viele wichtige Arbeiten nahmen ihren Weg von Grenzgebieten ins Reich und damit in fremde Länder. Kants erste Werke erschienen in Riga, Herder arbeitete lange dort an grundlegenden Büchern, in Straßburg kamen Murners Buch vom »lutherischen Narren« und Brants »Narrenschisf« heraus. Hinzu kommen Namen wie Mathesius, von Hippel, Gregor Mendel, Friede, Rauchberg und Sommer, die Besitzstand und Geschichte des heutigen Böhmen in den Mittelpunkt ihrer Arbeiten stellen. Heute wissen wir um die Wichtigkeit des Dichtgutes der Grenz- und Außendeutschen. Sicher wurde von dem, was früher in diesen Gebieten an dichterischen Arbeiten entstand, manches vergessen, viel aber ging ein in den ewigen Schatz deutscher Dichtung. Heinrich von Fr eiberg, Oswald von Wolken stein, die Minnesänger, kommen aus Grenzgebieten, 1474 erschien »Der Ackermann aus Böhmen«, »König Laurins Rosengarten« wurde um 1500 in Straß Literarische Im Nahmen der vom Deutschen Akademischen Austauschöienst in Paris veranstalteten Vortragsreihe »Junge Dichtung« las der deutsche Dichter Ludwig Friedrich Barthel aus eigenen Werken. Ein paar Tage später las Barthel auch in Lyon. Nach einem Vortragsabend in Helsinki und anderen Städten in den skandinavischen Ländern und den Nandstaaten las Hans Friedrich B l u n ck zuletzt in Reval aus eigenen Werken. Unter den Zuhörern befand sich auch der deutsche Gesandt vr. Frohwein, der einen Empfang zu Ehren des Dichters verunstaltete. Ein weiterer Vortragsabend wird in Dorpat stattfinden. Am 0. Mai, dem Todestag Friedrich Schillers, wurde zum vierten Male der »Volksdeutsche Schrifttumspreis der Stadt der Ausländsdeutschen« verteilt. In einer Feier stunde im »Ehrenmal der deutschen Leistung im Ausland« in Stutt gart verkündete Oberbürgermeister vr. Strölin die Verleihung des Preises an Friedrich Bodenreuth für sein Werk »Alle Wasser Böhmens fließen nach Deutschland«. Unter den zahlreichen Festgästen, die als Vertreter von Staat, Partei, Wehrmacht, Organisationen und Kunst und Wissenschaft erschienen waren, befanden sich auch Mini sterpräsident und Kultminister Mergenthaler und der Präsident der Neichsschristtumskammer Staatsrat Hanns Johst. Der Deutsche Ubersee-Preis, der 1935 vom Verlag Georg Westermann gestiftet wurde und der mit einem Be trage von 3000 NM verbunden ist, wurde anläßlich des hundert jährigen Bestehens des Verlages erneut ausgeschrieben. Der Preis ist für eine noch nicht veröffentlichte Arbeit bestimmt, die als Roman, Erzählung oder Tatsachenbericht ein deutsches Schicksal, Erlebnis oder Lebensbild in Übersee gestaltet. Die Preisarbeiten sollen buchmäßigen Umfang haben und zum Vorabdruck in Westermanns Monatsheften wie möglichst auch zur Buchveröffentlichung im Verlage Georg Wester mann, Braunschweig, geeignet sein. Letzter Einreichungstermin ist der 1. Mai 1939. Zur feierlichen Eröffnung der Reichsarbeitstagung der NTKOV. am 7. Mai auf der Weihestätte in Northeim verlieh Neichskriegsopfer- führer Oberlindober erstmalig den im vergangenen Jahr gestifteten Ehrenring für Frontdichter an Otto Paust für sein Werk »Die deutsche Trilogie«, Hans Zöberlein für seine Dich tung »Der Befehl des Gewissens«, Theodor Jakobs für »Der ewige Trommelschlag« und Fritz Heike für seine »Preußische Rebellion«. Der Mar-Eyth-Prcis 1938, 1936 vom Verein deutscher Ingenieure und der Mar-Eyth-Gesellschaft zur Förderung der Land technik im VDJ. in Höhe von 1000 NM für die beste Kurzgeschichte aus dem Reich der Technik gestiftet, wurde auf drei Arbeiten von den insgesamt 183 eingegangenen verteilt. Die Preisträger sind Willy Hentze, Paul Hellpapp und Franz Lohse. Die nächste Preisverteilung bürg gedruckt, Opitz, Fleming, Simon Dach, Eonrad Crez, Karl P o st l (Charles Sealsfield) sind Namen, die nicht vergessen werden. Und dann die neuere Zeit! Zahlreich sind die Arbeiten Eichendorffs und Stifters, die gezeigt werden, Wilhelm von Kügelgen ist zu finden, Adam M ü l l e r - G u t t e n b r u n n u. a. Eine Anzahl von Handschriften lebender Grenzlanddichter schließt diesen Kreis ab. Eine weitere Abteilung veranschaulicht die Geschichte und die Bedeutung der deutschen A u s w a n d e r u n g. Be sondere Karten zeigen die Wege solcher Siedlungen, die ttbersee- auswanderung findet Darstellung (Buchsammlung vr. Meynen), Musik, Theater und Kunst sind vertreten. Die gezeigten Arbeiten führen schließlich in die Gegenwart mit ihrem vielfältigen Schrift tum, das in großer Auswahl auslicgt. Zeitschriften- und Pressearbeit finden die notwendige Berücksichtigung. Schließlich wird die Gesamt schau noch ergänzt durch zahlreiche Kartenwerke. Den Veranstaltern ist es gelungen, deutsche Leistung in aller Welt zu verdeutlichen. Die Schau gibt ein eindrucksvolles Bild deut schen Volkstums vor den Grenzen. Sie dient damit der Vertiefung wirklicher Volkstumsarbeit und bringt für die Öffentlichkeit viele wertvolle, ihr sonst kaum zugängliche Zeugnisse. elg. Nachrichten erfolgt am 6. Mai 1939. Die Arbeiten dafür müssen bis 31. Dezember 1938 eingereicht sein. Die Bedingungen für die Teilnahme sind zu erhalten durch die Geschäftsstelle der Max-Eyth-Gesellschaft zur För derung der Landtechnik im VDJ., Berlin NW 7, Hermann-Göring- Straße 27. Die Goethe-Gesellschaft tagt am 7. und 8. Juni in Weimar. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen wird der Festvortrag Hans Carossas über »Wirkungen Goethes in der Gegenwart« stehen. Bisher war als Geburtstag Friedrich Hebbels der 18. März bekannt und in verschiedenen deutschen Städten ist auch in diesem J-ahre am 18. März die hundertundsünfundzwanzigste Wieder kehr seines Geburtstages festlich begangen worden. Wie das »Berliner Tageblatt« (25. Mar) nritteilt, wurde jedoch auf Grund der Wessel- burener Taufurkunde jetzt einwandfrei sestgestellt, daß Christian Friedrich Hebbel am 25. März 1813 geboren wurde. Der Kurmärkische Dichterpreis wurde Hanns H. Fischer und Herbertvom Hau für ihr Volksstück »Wer lacht, gewinnt« verliehen. Auf der Hauptversammlung der Neichskolonialtagung, die in die sen Tagen in Bremen stattfand, gab der Chof der Bundesleitung die Stiftung eines Kolonialen Schrifttums- und Film preises in Höhe von je 5000 RM bekannt, der jährlich für das beste Kolonialwerk auf beiden Gebieten verliehen wird. Das Körner-Museum in Dresden hat eine große Anzahl von Briefen, Gedichten und Stammbuä,blättern Theodor Körners, seiner Eltern, seiner Braut und aus seinem Freundeskreis erworben. Ein Teil davon soll im August im Mittelpunkt einer Körner-Gedächt nisausstellung stehen, die aus Anlaß des hundertfünfundzwanzigsten Todestages des Dichters (26. August) geplant ist. Der Neichsstatthalter in Baden, Gauleiter Robert Wagner, ver lieh den Johann-Peter-Hebel-Preis 1938 in Höhe von 3000 NM dem aus dem Elsaß stammenden in Aichelberg in Württem berg lebenden Dichter Eduard Reinache r. Der Preis war als alljährliche Ehrengabe für wertvolle Leistungen des oberrheinischen Schrifttums geschaffen worden. Die Verleihung soll eine Auszeich nung darstellen für die stilistische Meisterschaft Neinachers, seine sprachschöpferische Kraft und seine enge Verbundenheit mit dem ober rheinischen Raum. Zum hunöertfünfzigsten Geburtstag Friedrich Nückerts am 16. Mai veranstaltete seine Vaterstadt Schweinfurt eine nächtliche Feierstunde auf dem festlich geschmückten Marktplatz, zu der unter den Ehrengästen auch die Enkel, Urenkel, Ururenkel des Dichters be grüßt werden konnten. Professor von Wiese, Erlangen, würdigte in seinem Festvortrag die Be-dcutung Nückerts als Dichter und Sprach forscher. 458
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