Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1938
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- 1938-06-04
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- 04.06.1938
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Hamburger Arbeitstagung im Dienste des plattdeutschen Buches Die »Vereinigung Niederdeutsches Hamburg« (Vorsitzender Gau propagandaleiter Erich Schmidt) und der Landesleiter siir Schrifttum (vr. Bruno Peyn) führten mit Unterstützung des Neichspropaganda- amtes Hamburg und der NS.-Gemeinschaft »Kraft durch Freude« vom 13. bis 15. Mai eine gut gelungene und verheißungsvolle Arbeits tagung für das plattdeutsche Buch durch. Der Eröffnungsabend am Freitag, dem 13. Mai, im »Patrio tischen Gebäude« vereinte einen kleinen Kreis der am Buchschasfen interessierten Teilnehmer, Vertreter von Organisationen, Behörden und auswärtige Gäste. Heinrich Deiters vom Hamburger Tage blatt zeigte in einem längeren Vortrag Wesen und Weg des platt deutschen Buches seit Klaus Groths »Ouickborn«. Universitätsprofes sor Or. Hans Teste vom »Fachausschuß für niederdeutsche Sprache und niederdeutsches Schrifttum« in der »Vereinigung Niederdeutsches Hamburg« faßte in einer kurzen Ansprache das Wollen der Tagung zusammen. Sehr lobende Worte fand er für die Aktivität des Ham burger Sortiments. Am Sonnabend, dem 15. Mai, begann in der Niederdeutschen Bühne die eigentliche Arbeitstagung. Fm Namen des leider verhin derten ersten Vorsitzenden der »Vereinigung Niederdeutsches Ham burg« eröffnete Fritz Specht die Tagung. Man möge sie nur als Anregung betrachten, denn Hamburg erhebe nicht den Anspruch, die kulturelle Führung in Niederdentschland an sich zu reißen. Der Dich ter Heinrich Behüten sprach dann in sehr ernsten, feinfühligen Worten von der Aufgabe und Notwendigkeit des plattdeutschen Buches. Heftig wandte er sich gegen den das Ansehen unserer Muttersprache schädigenden plattdeutschen Dilettantismus. Als Verleger sprach dann Herbert S t a p e l f e l d t, der ebenfalls für das gute platt deutsche Buch eintrat, das aber auch allen Anforderungen an die äußere Ausstattung usw. entsprechen müsse. Für das Sortiment sprach Wilhelm Frese. Er führte aus, daß das Hamburger Sorti ment in einem Schaufensterwettbewerb »im Dienste des plattdeutschen Buches« mit siebenunddreißig Schaufenstern seine Einsatzbereitschaft unter Beweis stellte. Dazu kamen außer Wettbewerb weitere dreißig Firmen mit Sonderfenstern und zwanzig Bahnhofsbuchhandlungen mit kleineren Auslagen. Adolf Ziemer versicherte, daß auch der Jungbuchhandcl durch Ausstellungen bei niederdeutschen Veranstal tungen sich tatkräftig in den Dienst der Sache stelle. Es sprachen dann noch Vertreter der Presse, der öffentlichen Bücherhallen, der Schule, der HI., der SA., der NS.-Gemeinschaft »Kraft durch Freude«, der Volkshochschule, der plattdeutschen Vereine und der »Fachschaft Nieder deutsch« beim .Landesleiter für Schrifttum. Das Schlußreferat hielt Walter Schnoor für die »Vereinigung Niederdeutsches H ambur g«. Er berichtete über die enge Zusammenarbeit der Ver einigung mit dem Buchhandel durch die »Hamburger Arbeitsgemein schaft plattdeutscher Verleger« und die planmäßige Werbung in Ge meinschaft mit dem Sortiment. Diese gemeinsame Arbeit erstreckt sich auch auf den von der Vereinigung geschaffenen »Buchkrink«. Am Nachmittag trafen sich die Teilnehmer in der Bibliothek der Hansestadt Hamburg, wo Christian Boeck und Georg Trenkelbach über die beiden Dichter Fehrs und Garbe sprachen. Anschließend an die Führung durch die Ausstellung über diese beiden Dichter erfolgte die Verteilung der Preise im Schaufensterwettbewerb durch den Landes leiter I)r. Peyn und Prof Teste. Bewertet wurde vor allen Dingen die Auswahl der Bücher. Den jugendlichen Wettbewerbern wurde vor den Alteren sinngemäß der Vorzug gegeben. Den 1. Preis (eine vier- zehntägige KdF.-Neise) erhielt Helmi Bohlig im Hause Thaden, den 2. Preis (ein gerahmtes Groß-Foto) Rolf Krall im Hause Boysen, den 3. Preis (ebenfalls ein Foto) H. Schleemilch im Hause M. Riegel. Elfriede Behrens im Hause Boysen, Volksdorf und W. Grote im Hause Lorenzen erhielten als nächste Preisträger mehrere Bücher. Außerdem wurden neun weitere Buchpreise verteilt und Anerkennun gen ausgesprochen. In einer Feierstunde am Sonntag vormittag in der Niederdeut schen Bühne sprach vr. Hans H e i g e n e r über die Dichter Otto Garber und Willi Eggers, die dann selbst zu Wort kamen. Den Nachmittagsausflug nach der Fischerinsel »Finkenwärder«, der Hei mat Gorch Focks, verschönten Hinrich Wriede und Rudolf Kinau (der Bruder Gorch Focks) durch ihre plattdeutschen Vorträge. Walter Eichler. „Der Buchhändler im neuen Reich" Sonderheft: Osterreich. Die Teilnehmer an der diesjährigen Kantatetagung des deut schen Buchhandels nahmen als schönstes Erlebnis das einmütige Bekenntnis des Buchhandels der Ostmark zum Reich mit in ihren Arbeitstag. In allen Ansprachen gedachte man dieses besonderen historischen Ereignisses der Märztage. Die Zeitschrift »Der Buchhändler im neuen Reich« bringt ihr viertes Heft des neuen Jahrganges als Sonderheft »Österreich«. Es beginnt mit einem Beitrag des Stellvertreters des Führers der NSDAP. Rudolf Heß »Unser Glaube, unser Stolz das Reich«. Er spricht darin den Dank des Altreiches aus an all die tapferen Kämpfer der Ostmark, die viele Jahre hindurch trotz Not und Unterdrückung ausgehaltcn haben. Richard Eu rin ge r faßt in einem Aufsatz »Wir sind des Sieges gewiß« noch einmal die Gedanken zusammen, die uns alle erfüllten, als die Ostmark heimkehrte ins Reich, er formuliert darin das Gesetz, das sich nun erfüllt hat, das Gesetz des Blutes und der Treue. Es setzt in Er staunen, wie der Dichter schon vor Jahren in einem Werk, dem diese Abschnitte entnommen sind, die Gedanken so zeitnah formulierte. Bruno Brehm gedenkt in herzlichen Worten der ewig jungen Stadt Wien, die tapfer ausharrte, bis sie befreit wurde durch die Tat des Führers. Die Fortführung des Beitrags finden wir in Brehms neuem Werk über Wien. Karl Linzen berichtet vom Leben und der tapferen Tat des Buchhändlers Johann Philipp Palm, der in Braunau den Tod fand. Hans Kodek schreibt über »Die große Stunde des österreichischen Buchhandels«. Zn den schönsten Zeug nissen des deutschen Bekenntnisses unserer österreichischen Berufs- kameradcn gehören die Einschaltungen in diesem Aufsatz, die Aus züge aus Briefen österreichischer Buchhändler vermitteln. So heißt es hier einmal: »Das sind große Tage! Wir sind bis ins Innerste bewegt und zutiefst erfüllt von dem überwältigenden Geschehen. Nun gehört der Führer auch uns hier in Österreich! Und auch wir durften ihn nun endlich einmal sehen! Diese Tage vergißt wohl keiner ven uns. Ja, nun wird das Zusammenarbeiten wieder schöner werden!« Univ.-Prof. vr. Bi bl setzt die Beiträge dann fort durch einen Aufsatz »Zwei Kapitel österreichischer Geschichte«. Er berichtet von der -Zeit der Demütigungen« und von dem letzten Geschehen. Zwei Dokumente zeigen am sinnfälligsten die Wandlung: die Genehmigung der Völkerbundsanleihe für Österreich und das Gesetz über die Wiedervereinigung. Uber »Deutsche Dichtung in Österreich« schreibt vr. Jasser, der durch lange Jahre einen stillen, unauffälligen Dienst tat für die Dichtung seiner engeren Heimat. Hellmuth Lan- genbucher würdigt Ertls »Dichtung vom arbeitenden Österreich«, die er in seiner Literaturgeschichte zuerst veröffentlichte. Zahlreiche Bildbeigaben sind dem Heft mitgegeben. Es gibt so noch einmal einen Rückblick auf ein Geschehen, das wir nie vergessen werden. Es macht uns glücklich, zu wissen, daß der Buchhandel der Ostmark regen Anteil hat an diesem Geschehen. Die Sonderausgabe der Zeitschrift gehört in die Hand jedes deutschen Buch händlers. ng. Ein erfolgreicher Buchhändler Am 4. Juni jährt sich zum zweihundertsten Male der Tag, an dem Johann Karl Vrönne r, der hervorragendste Vorbesitzer von Brönners Druckerei und Verlag in Frankfurt a. M. geboren wurde. Nach seiner buchhündlerischen Ausbildung im In- und Ausland, u a. in dem früher als Bücherstadt bedeutenden Lyon, kam er 1731 in seine Vaterstadt zurück und setzte gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich Remigius das väterliche Druckerei- und Verlagsgcschäft mit außer ordentlichem Erfolg fort. Mit den ausgesprochen theologischen Ver lagswerken und dem damals weit verbreiteten Volkskalender »Der hinkende und stolpernde, jedoch eilfertig laufende und fliegende Rhei nische Bot« erwarben die Inhaber ein großes Vermögen, das 1793 auf über eine Million Gulden geschätzt wurde. Seinen auf das Ge meinwohl gerichteten Sinn bewies Johann Carl Brönner auch in sei nen letzten Verfügungen, mit denen er seine Vaterstadt, die ihn zum Senator gewählt hatte, bedachte. Hunderttausend Gulden be stimmte er für wohltätige Zwecke, zweitausend Gulden und seine bedeutenden Kunstsammlungen hinterlicß er dem Museum. Später gingen die Sammlungen an das Städelsche Kunstinstitut über und bilden den Grundstock zum heutigen Kupferstichkabinett. Schließlich stiftete er fünfundzwanzigtausend Gulden zur Erneuerung der Räum lichkeiten für die Stadtbibliothck, deren Neubau dann auch 1826 vollendet wurde. So wirkt die segensreiche Tätigkeit Johann Karl Brönners noch bis in die heutige Zeit fort. Nr. 128 Sonnabend, den 4. Junt 1988 469
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