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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1938
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- Deutsch
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Der Herr Präsident der Reichsschrifttumskammer hat durch Entscheidung vom 14. März 1938 die Ausnahme des Herrn Gerhardt Pohlenz in Neumittel walde, Grenzstraße 1; durch Entscheidung vom 23. März 1938 die Ausnahme des Herrn Alfred Löffler in Köln a. Rh., Albertus- straße 17; durch Entscheidung vom 28. April 1938 die Aufnahme des Herrn FriedrichWilhelmPorombka in Bres lau, Lohestraße 52, in die Reichsschrifttumskammer, Gruppe Buchhandel, auf Grund des Z 10 der Ersten Verordnung zur Durchführung des Ncichs- kulturkammergesetzes vom I. November 1933 abgelehnt. Es wird darauf hingewiesen, daß Herr R. Tillmanns in Dresden - A., Strehlener Straße 48 b. Glanze, nicht zur Eingliederung in die Reichsschrifttumskammer gemeldet ist. In folgedessen besitzt er keinerlei Berechtigung, sich als Buchvertreter zu betätigen. Es wird daraus aufmerksam gemacht, daß der frühere Buch vertreter Ernst Ludwig Hengesbach in Wismar, Köhlerstraße 44, geboren 19. November 1911 in Meschede, nicht mehr berechtigt ist, die Tätigkeit als Buchvertreter auszuüben. I. A.: T h u l k e Die Sprache der Linien im Schaufenster In seinem Buche --Das Schaufenster des Buch- und Musika lienhändlers« *) hat Fr. Reinecke u. a. auch diesen sehr treffen den Satz geschrieben: »Ich erwähnte schon früher, daß das gute Buchfenster sich durch seine Geschlossenheit auszeichuen muß. Diese Geschlossenheit umfaßt vor allem dreierlei: den Auf bau mit seiner Linienführung, den Farbenton (gemeint ist der Farbenton der verschiedenen Bücher wie auch der der Dekora tion. Kr.) und endlich die Ordnung und Anordnung der aus gestellten Bücher«. An anderer Stelle ist zu lesen: »Auch Schil der, Plakate, Kunstblätter, Broschüren, Bücher usw., die wir an der Rückwand oder an den Seitenwänden des Fensters aufhän gen, müssen sich der Linienführung des Ganzen anpassen«. Obwohl schon aus diesen Sätzen die Bedeutung der richtigen Linienführung im Buchschaufenster gekennzeichnet ist, hat sich der Verfasser des Buches nicht des Näheren mit ihr beschäftigt. Ganz allgemein kann derjenige, der sich, wie der Verfasser dieses Aufsatzes, viel nnt Schaufensterfragen befaßt, beobachten, daß die Bedeutung der Linien für das wirkungsvolle Schaufenster von Schaufenstergestaltern wohl erkannt wird, daß sie aber kaum etwas über die Wirkung und damit über die Ver wendung der verschiedenen Linien im Schaufenster wissen, weil sie darüber kaum jemals aufgeklärt werden. Dieser Aussatz möchte diesem Mangel abhelfen und eine kleine Einführung in die »Sprache der Linien« geben. Richtig besehen, geht die Anordnung der Auslagen eines jeden Schaufensters immer nur in Linienform vor sich, wobei diese Linien innerhalb des Schaufensterraumes nach den ver schiedensten Richtungen laufen können, dabei verschiedene Län gen zeigend und auch die verschiedensten Formen (gerade Linien oder krumme, gezackte oder kreisförmige usw.). Daneben können im Schaufensterraum noch andere Linien in Erscheinung tre ten: Linien, die ein geschickter Schaufenstergestalter auf die Schaufensterflächen zeichnet, wobei wir nicht nur an die drei Grenzflächen denken, die man Rückwand und Seitenwände nennt, sondern auch an all die Flächen, die im Schaufenster- raum als Kulissenwände und in anderer Gestalt verwendet werden. Es ist vielen Schaufenstergestaltern dabei noch unbekannt, daß die verschiedenen Linien sehr verschiedene Wirkungen haben aus die Menschen, die vor den Schaufenstern stehen, Wirkungen, die in der Eigenart der verschiedenen Linien begründet liegen. So kennt man z. B. in der Kunst eine «schöne Linie«, dargestellt durch eine geschwungene Linie bestimmter Art, und ebenso kennt man Linien, die man bei der künstlerischen Arbeit vermeidet, da sie »unschön« sind. Für den Schaufenstergestalter bekommt das genau so große Bedeutung, denn auch er strebt ja danach, durch Aufbau und Dekoration »schöne Schaufenster« zu gestalten, die Wohlgefallen erregen, gern betrachtet werden und auf diesem Wege auch zu besseren Käufen führen. Und weil dem so ist, ist es auch für den Schaufenstergestalter angebracht, einmal einen kleinen Blick zu tun in die »Welt der Linien«, die ihm gern helfen, sein Schaufenster noch schöner zu machen, wenn er ihre Sprache versteht und für seine Arbeit im Schaufenster ausnutzt. "> Verlag des Börsenvereins. 4. Auflage in Vorbereitung. 1. Die verschiedenen Linien, rein geometrisch gesehen. Bei den Linien im Schaufenster unterscheiden wir, zunächst einmal rein geometrisch gesehen, gerade und nichtgerade Linien. Wir wenden uns zuerst den geraden Linien zu, die wir am häu figsten antreffen. Die gerade Linie: Alle geraden Linien verkörpern Ruhe, Straffheit oder gar Zwang. Sie treten im Schaufenster nicht nur als gezeichnete Linien auf (wobei sie Wohl beson ders deshalb bevorzugt werden, weil sie sich am leichtesten zeichnen lassen), sondern auch als Linien im Aufbau und in der Gestaltung der Dekoration, auch hier Wohl des halb gern gewählt, weil man sich so die eigene Arbeit leicht macht. Denn es ist höchst einfach, Artikel auf dem Schaufenster boden (— Schaufensterbühne) in einer einfachen Geraden auf zubauen, die dabei schon sehr vielfältig auftreten kann: so z. B. von vorn links nach rechts hinten verlaufen kann oder aber als »horizontale Gerade« von links nach rechts, bald länger, bald kürzer usw. Sehen wir uns die wichtigsten Grundarten der Geraden, die dabei in Erscheinung treten können, noch etwas näher an! Die wagerechte Gerade ist die Linie des unendlichen Horizonts und als solche die Linie der vollkommenen Ruhe und Rast, aber zugleich auch die Linie der Ferne und der Sehnsucht. Wird sie im Schaufensterhintergrund angewendet, so hat sie dort die Aufgabe, Abschluß- oder aber Trennungslinie zu bilden, wo bei sie zugleich imstande ist, dem Hintergrund zu einer gewissen Tiefe zu verhelfen, da sie nämlich als sogenannter »Fernhori zont« einem sonst flach wirkenden Hintergrund Tiefe verleihen kann. Besonders oft kommt die wagerechte Gerade in dem Auf bau vor, der sich auf dem Schaufensterboden oder aber im freien Schaufensterraume vollzieht. Wird der Aufbau terrassenförmig vollzogen, so entstehen dadurch parallel verlaufende wagerechte gerade Grundlinien. Während man gezeichnete gerade Linien aus den Schau fensterflächen nicht gern in paralleler Häufung bring — denn diese parallelen Linien tragen Unruhe und Verwirrung in das Schaufenster —, kann der Eindruck eines terrassenförmigen Auf baus ein sehr guter sein, da die Parallelen Grundlinien ja nicht klar als wirkliche Linien auftreten, sondern nur als ge dachte. Die senkrechte Gerade ist die Linie der Festigkeit, der Bestimmtheit und der schweren Betonung eines von oben nach unten verlaufenden Richtungsmerkmals. Auch wenn solche Linien nur dünn austreten, sehen wir in ihnen etwas Festes und Kraftvolles, weil wir senkrechte Linien von gerader Ge stalt stets von oben nach unten verfolgen, wo sie für uns im festen Grund enden und eben dadurch den Charakter des Festen bekommen. Besonders stark ist diese Vorstellung von der Senk rechten dann, wenn sie breit gehalten wird. Die schräg geneigte Linie bietet auch dem Schau fenstergestalter unendlich viel Mannigfaltigkeit, je nach dem Winkel, mit dem sie gegen die Wagerechte und Senkrechte ge neigt ist. Ganz allgemein dürfen wir sagen, daß man bei der 454 Nr. 128 Sonnabend, den 4. Juni 1938
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