Das Vauernkind Me er so dastellt, die Hände im Hosensack, mißtrauisch gegen alles Fremde, breit und fest wie ein Heuschober, da sagt alles an dem Bürschel: „I bin was nutz." Er kann noch nicht einmal seinen Namen schreiben. Mil Müh und Not kann er bis zwanzig zählen, nur vorwärts — hinterwärts bleibt er schon beim Neunzebner stecken. Aber Heuzusammen- rechen,Mistanbreiten,Holzaufschichten,Roßführen,Küh- hüten kann er. Das Mähen hat er schon versucht, und auf dem schweren Holzschlitten ist er schon gesessen und hat die Kellen eingeschleift. Der Vater fragt schon bei der Arbeit: „Wo ist denn der Seppl?" Und wenn der Bub gerade einmal beim Knecht mithilft, dann kommt es vor, daß der Vater über den Zaun schreit: „Hias. i brauchat mein Buam." Das ist also der Nichbaurseppl! VonseinemLeben,seinerArbeit,vonseinenElternunddem Hof,vonderGemeindeundvonseinenFreunden,denZwiest- hoferischen, von seiner Sprache, von der Schneid und vom Gsund und von seiner Plage mit dem Herrn Lehrer erzählt karlSpringenschmid und er gibt damit eine Psychologie des Bauerntums überhaupt, für die man zum Vergleich schon die Namen Ludwig Thoma, Jeremias Golthelf und W. H. Riehl nennen muß. „Die schönste und wahrste Darstellung bajuwarischen Bauernlebens, die je erschienen ist", schrieb Josef Hofmiller über Soeben ist die Neuauflage mit dem schönen Bildumschlag fertig geworden. Das Buch verdient, vor allem in Deurschösterrcich und in Bayern, erneuten Einsatz: bei den Landlehrern, beim weiblichen Ar beitsdienst, dem Landjahr usw. Springenschmids Name ist jetzt dort überall bekannt, denn kürzlich wurde er an leitende Stelle des NS.-Lehrerbundes in Österreich berufen. „Das Bauernkind" kostet gebunden RM 3.—, cs ist erschienen beim N Verlag N. Oldenbourg/München und Verlin 182»