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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-03-31
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1938
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- Deutsch
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Vorstehende Tabelle aus der Firmenstatistik Deutsch-Öster reichs trennt nicht nach der Anzahl der Verlagsunternehmungen, Sortimentsbetriebe usw. Auf Grund besonderer Unterlagen geben wir daher jetzt^noch eine Aufstellung derjenigen bücher vertreibenden Firmen in Österreich, die im Jahre 1937 über wiegend mit dem alt-reichsdeutschen Verlag in ständiger geschäft licher Verbindung gestanden haben und gegenwärtig noch stehen. Es handelt sich hierbei um rund 480 Sortimentsbetriebe in 87 Orten Österreichs, zu denen wir die sechs Wiener Großbuch handlungen gerechnet haben. Die Verteilung der Sortimenter ist in den einzelnen Städten recht verschieden. Wie wir bereits oben gesehen haben, sind 126 Wiener Firmen als geordnete Sortimentsbetriebe auf alle Fälle anzusprechen. Außer diesen sind noch etwa 150 andere Unternehmungen, die mehr oder weniger Bücherverkauf betreiben und auch vom reichsdeutschen Verlag bisher regelmäßig beliefert worden sind, vorhanden, so- daß für Wien die Anzahl der Sortimentsbuchhandlungcn mit mindestens 275 Firmen anzusetzen ist. In weitem Abstand folgen Graz (18 Sortimenter), Innsbruck (14) und Linz a. D. (12). Bemerkenswert ist noch Klagenfurt (9), Salzburg und Steyr (je 6) sowie Villach und Wels (je 5). In den Orten Baden b. Wien, Bregenz, Bruck a. d. M., Feldkirch und Mödling befinden sich je vier Sortimenter. Außerdem haben wir noch in neun Plätzen Österreichs je drei und in einundzwanzig Orten je zwei Sortimentsgeschäfte. Je eine Buchhandlung ist außerdem noch in 43 Kleinstädten und in ländlichen Ortschaften vorhanden. Für die einzelnen Landesteile ergibt sich folgende Anzahl der dortigen Sör- timentsgeschäfte: In Niederösterreich sind mindestens 53 Sorti mentsbuchhandlungen in 29 Städten und Plätzen vorhanden. In Oberösterreich sind es 39 Firmen in 15 Gemeinden, darunter als Hauptort Linz. 38 Sortimenter sitzen in 14 Ortschaften der Steiermark, davon beinahe die Hälfte in Graz. In neun Plätzen Tirols haben 27 Unternehmungen direkte Beziehungen zum alt- reichsdeutschen Verlag, mehr als die Hälfte davon befindet sich in Innsbruck. Im Bundesland Vorarlberg sind in sechs Orten 15 Buchhandlungen ansässig (Bregenz und Feldkirch mit je vier sowie Dornbirn mit drei Firmen). Im Salzburgischen haben wir sechs Plätze mit 14 Sortimentern, darunter fast die Hälfte in der Stadt Salzburg. In Kärnten sind ebenfalls ein halbes Dutzend Gemeinden zusammen mit 19 Sortimentern vorhanden, von denen die in Klagenfurt und in Villach Hauptpunkte des kärntnerischen Buchhandels bilden. Im Burgenland sind zwei Sortimenter in Eisenstadt ansässig. Abschließend bemerken wir, daß 327 österreichische Sortimenter den Bedarf selbst wählen und 37 Firmen unverlangte Sendungen nicht annehmen oder solche mit Spesennachnahme zurücksenden. Jubiläen am 1. April Di« Firma ConradSieberinGraz ist 1788, vor hundcrt- undfünszig Jahren, gegründet worden. Am 1. April ISIS erwarb Conrad Sieber, ein gebürtiger Württemberger, das damals Norbert Mcyerhosf firmierende Geschäft und sührt es seitdem unter eigenem Namen weiter. Damals hatte er nicht geahnt, welche schweren Zeiten wirtschaftlicher und politischer Not er durchmachen mutzte, ehe die Hoffnung auf eine -Wiedervereinigung Österreichs mit dem Mutter- lan-de durch die Tat des Führers, in dessen Gefolgschaft sich Conrad Sieber 1939 als Parteimitglied einreihte, Wirklichkeit wurde und sich Aussichten auf eine bessere Zukunst erösfneten. Hundert Jahre besteht am 1. April die Körner'sche Buch- und Musikalienhandlung in Erfurt. -Gegründet wurde sie von dem erfolgreichen Musikalienhändler Wilhelm Körner, der ein umfangreiches Sortiment aufbaute und sich auf diesem Gebiet auch vcrlegerifch betätigte. Er verkaufte sein Sortiment im Jahre 1854 an den Buchhändler Wilhelm Edmund Weingart. Unter ihm und feinen Nachfolgern wurde die Firma nach -der buchhändlerischen Seite ausgebaut und wechselte außer den Inhabern auch öfters das Geschästslokal, bis sie 1S14 von Rudolf Hesse erworben wurde. Der neue Inhaber hat seine Aufgabe immer darin gesehen, das gute deutsche -Schrifttum zu pflegen. Er leitet bas Geschäft, mit dem er 1S18 ein Grundstück -bezog, das ihm bessere Ausdehnungs möglichkeiten bot, bis heute mit größter Umsicht und Tatkraft. Die Firma Georg Hübner in Groß-Strehlitz feiert am 1. April ebenfalls ihr hundertjähriges Bestehen. Als Stein druckerei gegründet, ging sie später zum Buchdruck über, und gleich zeitig wurde ein Zeitungsverlag angegliedert, -dem eine Buch- und Papierhandlung folgte. Seit dem Tode Georg Hübners im Jahre 1933 ist Frau Helene veriv. Hübner Inhaberin. Die Firma C. Kruschke, Buch-, Papier- und Kunsthandlung in Mehlsack (Ostpr.) besteht fllnfunbsiebzig Jahre. Sie wurde am 31. März 1883 von Carl Kruschke, Buchbtndermetster aus Brauns berg, -dem Großvater der jetzigen Inhaber, gegründet. Der Gründer starb bereits fünf Jahre später. Sein Sohn Carl übernahm das Geschäft 18S1 von seiner -Mutter, die es bis dahin mit großer Tatkraft geführt hatte. Nach seinem Tode 1918 baute seine ältere Tochter lm Verein mit ihrer Mutter bas Geschäft weiter aus. Zehn Jahre später übergab Krau Agnes Kruschke ihrem Sohn Bernhard und ihrer ältesten Tochter ble Firma. 1938 wurde das Geschäft, das be sonders auf dem Gebiet des Kunsthandels einen guten Nus genießt, umgebaut und vergrößert. Am 1. April besteht der Verlag Carl Malcomes in Niederramstabt fünfzig Jahre. Der Gründer machte sich 1888 durch Erwerb der Stuhr'schen Buchhandlung in Berlin selbständig und ließ sich später nach ihrem Verkauf in Stuttgart als Verleger von schöner und später technischer Literatur nieder. 1929 übernahm er den Franz Siemenroth Verlag in Berlin und gliederte ihn seinem Geschäft, mit dem er 1918 nach Niederramstabt übergesiedelt war, an. Nach seinem Tode im- Jahre 1923 führte sein Sohn die Verlags und Versandbuchhandlung in seinem Sinne weiter, und 1933 ging das Geschäft in die Hände seiner Tochter Helene Malcomes über. Am 1. April kann die Firma Dietrich L Hermann in Duisburg aus ein fünfzigjähriges Bestehen zurllckbltckcn. 1888 gründete Johannes Dietrich eine Papierhandlung und Buchdruckerei. Im Jahre 1902 wurde dieses Geschäft mit der bis dahin von Hans Hermann geführten Buchhandlung vereinigt und in dem gemeinsam erworbenen Geschäftshaus in wesentlich vergrößertem Umfange weitergesllhrt. Durch den eisernen Fleiß der beiden Inhaber gelang es, das Geschäft immer weiter auszudehnen. Die Kriegsjahre und ihre für das Rheinland besonders schweren Folgen brachten Schwie rigkeiten, die den Gründer Johannes Dietrich zwangen, sich vor zeitig aus dem Geschäft zuriickzuziehen. An seine Stelle trat dann 1925 sein Sohn Eduard als Teilhaber ein. Auch Hans Hermann trat 1929 gesundheitshalber von der Gcschäftsleitung zurück und überließ seine Stelle seinem Sohn Rudolf. Neben beide Inhaber trat als dritter Teilhaber der schon seit 1995 in der Firma tätige Mit arbeiter Heinrich Hausmann. Gemeinsam und gestützt aus eine treue Gefolgschaft konnten sie die schweren Jahre überwinden und ihre Firma in den auf de» Umbruch folgenden wirtschaftlichen Aufstieg einschalten. Am 1. April besteht der Franz Schneider Verlag in B e r l t n - Grunewald sünfundzwanzig Jahr. Neun Jahre leitete Franz Schneider als Geschäftsführer D. Friedrich Naumanns Buch- vcrlag der »Hilfe», bevor er 1913 in Berlin-Schöneberg seinen eige nen Verlag gründete. Sophie Rctnheimer, deren Werke heute zu dem festen Bestand der Jugendliteratur gehören, war seine erste Autorin. Der junge Verlag war in eine unruhige Zeit gestellt: Kriegsausbruch und die unheilvolle Nachkriegszeit schufen immer neue Krisen. »Heimatbllcher deutscher Kunst« und »Fahrtenbücher durch deutsche Lande« sind Marksteine aus dieser Zeit. Seit 1927 widmet sich der Verlag, der damals nach Leipzig llbersiebeltc, vor zwei Jahren aber wieder nach Berlin zurückkehrtc, ausschließlich dem Jugendschristtum. » Ihr Firmenjubiläum können am 1. April ferner feiern: der Verlag A. Sonnenburg in Trier, der sünsundsiebzig Jahre besteht, sowie die Buchhandlungen Ludwig Breun ig in Dil- lingen (Saar) und Alexander Maliks Nachs. Wilhelm Bartsch in Krappttz (OS.), die vor fünfzig Jahren gegründet wurden. «6« Nr. 76 Donnerstag, -en 31. März 1938
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