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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-03-29
- Erscheinungsdatum
- 29.03.1938
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- Deutsch
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Zur Errichtungsbeschränkung von Betrieben in Österreich Wie der Reichsivirtschaftsminister festgestellt hat, bestehen in Wirtschaftskreisen Zweifel darüber, welchen Umfang das Verbot der Verordnung über Beschränkung der Errichtung von gewerblichen Un ternehmungen und Betrieben im Lande Österreich vom 19. März 1938 (s. Nr. 68) hat. Nach dieser Vorschrift ist es verboten, »für im Deutschen Reich außerhalb Österreichs bestehende gewerbliche Unter nehmungen oder Betriebe im Lande Österreich Filialen, Zweig betriebe, Betriebsstätten, Vertretungen und ähnliches zu errichten«. Das Verbot bezweckt, die österreichische Wirtschaft vor einem z u starken Zustrom von Firmen des übrigen Reichsgebietes auf den österreichischen Markt zu schützen und ber österreichischen Wirtschaft den ihr gebührenden Anteil an dem zu erwartenden Auf schwung zu sichern. Im Hinblick hieraus weist der Neichswirtschafts- minister zur Behebung der aufgetretenen Zweifel darauf hin, daß unter das angeführte Verbot sowohl die Betreuung eines in Öster reich ansässigen Handelsvertreters mit der Vertretung oder die An stellung eines in Österreich ansässigen Handlungsreisenden als auch die Erweiterung der bisherigen reichsdeutschen Vertreterbezirke auf das Land Österreich und die Entsendung von in Deutschland außer halb Österreichs ansässigen Handelsvertretern oder Handlungs reisenden nach dem Lande Österreich zur Entgegennahme oder Ver mittlung von Aufträgen fällt. — Soweit Ausnahmeqenehmigungen von dem Verbot erteilt werden, ist Sorge dafür getragen, daß in erster Linie in Österreich ansässige oder in den letzten Jahren aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen aus Österreich in das Reichsgebiet geflüchtete zuverlässige Volksgenossen berücksichtigt werden. Der Reichsivirtschaftsminister hat angeordnet, daß Anträge auf Erteilung einer Ausnahme bewilligung von der Beschrän kung der Errichtung von gewerblichen Unternehmungen und Be trieben im Lande Österreich vom 19. März bei der für den Antrag steller zuständigen Wirtschaftsgruppe oder dem zuständigen Neichs- innungsverband der Organisation der gewerblichen Wirtschaft einzu reichen sind. Die Anträge müssen das Vorhaben, zu dem die Aus nahmegenehmigung nachgefucht wird, eingehend darstellen. Die Wirt- schastsgruppen und Neichsinnungsverbände sind angewiesen, die An träge mit ihrer Stellungnahme beschleunigt an den Reichswirtschafts- minister weiterzuleiten. Wir verweisen dazu auch auf die auf S. 253 abgedruckte Be kanntmachung des Vorstehers des Börsenvereins. Atlanten für den Unterricht an Volksschulen Der Reichs- und Preußische Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung veröffentlicht unterm 25. Februar 1938 nachstehende Anordnung betr. die Einführung neuer Atlanten für den Unterricht an Volksschulen vom Schuljahrbeginn 1939 an (Deutsche Wissen schaft, Erziehung und Volksbildung Heft 6): »Die Prüfung der Atlanten für Volksschulen hat ergeben, daß die innere und äußere Beschaffenheit dieser Lernmittel den Anforde rungen nicht immer entspricht. Nicht 'selten gefährdet auch die Ver schiedenartigkeit den Unterricht derart, daß der Erfolg darunter leidet. Der Schulatlas darf, wenn er den schulischen Ansprüchen genügen und außerdem preiswert sein soll, nur das unbedingt notwendige und zugleich beste Kartenmaterial enthalten. Ich ordne deshalb folgendes an: Vom Schuljahrbeginn 1939 an sind neue Atlanten einzuführen. Alte Atlanten, die bis dahin im Besitz der Schüler sind, dürfen aufgebraucht werden. Die Entscheidung über die Einführung treffen die Unterrichtsverwaltungen der Länder, in Preußen die Regierungspräsidenten. Um den Schülern bei Um schulungen unnötige Ausgaben zu ersparen, ist die Zahl der einzu führenden Atlanten möglichst zu beschränken. In der Regel soll in. den Verwaltungsgebieten (Ländern, Regierungsbezirken) e i n Atlas ein geführt werden. Der neue Atlas soll 32 Seiten umfassen, wobei außerdem die Innenseiten des Einbandes auszunutzen sind. Die Karten müssen den Schülern einen wirklichkeitsnahen Eindruck der Landschaft vermitteln. Diejenigen Karten, die keine unmittelbare Vorstellung von der Land schaft selbst zu geben brauchen, sondern sich auf Darstellungen be stimmter Einzelbefunde innerhalb der Räume beschränken, können als Schwarzweißkarten wiedergegeben werden. Für die Gliederung der Atlanten empfiehlt sich folgende Anordnung: 1. Die Heimat (bis zu 8 Seiten). 2. Deutschland. Die Gestaltung der Landschaft durch das deutsche Volk. 3. Die deutsche Wirtschaft. 4. Europa. 5. Staaten und Völker in Europa; das Grenz- und Aus landdeutschtum. 6. Der Nordseeraum. 7. Der Ostseeraum. 8. Der Mittelmeerraum. 9. Die Erdteile. 10. Das Klima. 11. Wirtschafts fragen Europas und der Welt. 12. Wirtschaftliche Verflechtung des Deutschen Reiches mit der Welt. 13. Das Deutschtum in der Welt. Das Deutschtum in Amerika. 14. Siedlungsgebiete der Rassen, Be völkerungsdichte usw. 15. Der Erdraum (geopolitisch). 16. Die Polar gebiete. Uber die getroffenen Maßnahmen ersuche ich bis zum 31. März 1940 zu berichten. Wenn Zweifel über die Gestaltung der Atlanten auftreten sollten, bitte ich unter Beifügung von Fahnenabzügen zu berichten. „Lesen — buchhändlerische Pflicht u. Aufgabe" Zu den Ausführungen des Berufskameraden Kuhm »Lesen — buchhändlerische Pflicht und Ausgabe« in der Aus gabe vom 17. März ist eine ernsthafte Ergänzung zu machen. So wie jeder Arbeiter sein« Materie kennen muß. ebenso kann er sich diese Kenntnis nicht aus willkürlichem Wege erwerben, sondern er wird Maße haben, sie zu bestimmen. Lesen ist nicht eine Kunst, die keinerlei Gesetzen unterliegt, und der Leser ist nicht sein eigener Gesetzgeber. Es scheint mir von Wichtigkeit, dies einmal ausdrücklich zu betonen. Es gibt allerdings keine geeichten Maßeinheiten und kein Gesetz buch, in dem nachzuschlagen wäre; immerhin ist es von Interesse, sich einmal eine Poetik oder eine Schule des Schreibens anzusehen. Die Gesetze, nach denen ein Buch zu bewerten ist, sind die schwer erfaßbaren des Stiles. Was aber zu erfassen und genau anzugeben ist, wäre eine Methode des Lesens, und die sollte viel bekannter sein. Warum soll es für den Buchhändler nicht Anleitung geben, wie er sich dem Buch gegenüber zu verhalten hat. Etwa weil das Buch ein Kunstwerk ist? Es bleibt selbstverständlich, daß das letzte Erfassen eines Buches nicht durch die Methode allein, sondern durch intuitives Verstehen gewonnen werden kann: auf dem Wege dahin gibt es aber allerlei Möglichkeit, zu prüfen und Klarheit zu erlangen. Wie man auch an das Buch herantritt, man wird immer von den zwei Grundfragen ausgehen: denen nach Gehalt und Gestalt. Zum ersten gehört Erkennen der Weltanschauung und des Weltbildes — bas sehr wichtige Beurteilen der inneren Wahrheit; zum zweiten alles, was die Form betrifft: Ausbau, Charakterzeichnung, Sprache. Aus Grundlage dieser gewonnenen Erkenntnisse kann nun das Buch gewertet werden. Das Urteil wird sachlicher und deutlicher ausfallen wie eines nach dem bloßen Gefühl. Es wird dem Buchhändler die innere Klarheit geben, die er dem Publikum gegenüber braucht. Auch ermöglicht allein ein so sachliches und systematisches Lesen, die Fülle an Büchern zu bewältigen, die jedes Jahr an den Buchhändler heran treten, und verringert die Gefahr der Oberflächlichkeit. Ich halte es für wertvoll und wichtig, wen» man sich ernfthast mit einer Methode des Lesens befaßte; für notwendig, daß in der Lehrlingsausbildung auf eine derartige Disziplin hingearbeitet wird. Die sehr gute Anregung, die die Reichsschule in dieser Hinsicht gibt, kann es allein nicht erreichen. Denn fruchtbares Lesen ist allein auf Grund einer gewissenhaften Analyse möglich. Jutta Kölle !. Hause Max L Comp., Breslau. Sah, Druck, Einband und verwandte Dinge*) Mit einem Buch unter obigem Titel hat der in Fachkreisen bestens bekannte Direktor der graphischen Abteilungen von K. A. Brockhaus- Leipzig, Otto Krüger, eine Arbeit geliefert, die sich nicht mit techni schen Neuheiten und Verbesserungen befaßt, sondern bemüht ist, weitere Kreise mit den Eigenheiten des Gewerbes vertraut zu machen. Er will nicht nur dem Auftraggeber der graphischen Industrie sondern auch dem Facharbeiter, der meist nur in einer Sparte ausgebildct ist, einen Einblick in das große Gebiet des Druckes, der Bildherstel lung und der wichtigsten Röbengebiete vermitteln. Für alle, die in irgendeiner Form mit der Bearbeitung, Vergebung und Beaussichti- gung einer Druckarbeit zu tu» haben, wird es ein Mittler und Rat geber sein. Es wird zum gegenseitigen Verstehen und damit zum Gelingen ber zahlreichen Aufträge beitragen. In übersichtlicher und leichtverständlicher Form werden zunächst die drei Verfahren Hochdruck, Flachdruck und Tiefdruck behandelt, ihre wesentlichen Merkmale und unterschiedlichen Arbeitsweisen geschildert und die zum Druck benutzten Maschinen erläutert, soweit dies im Nahmen der kurzen Abhandlung möglich ist. Im Zusammenhang damit wird die Druckstockherstellung geschildert, wobei mit großer Sachlichkeit die bildmäßige Wirkung des Holzschnittes, der Strich- Otto Krüger: Satz, Druck, Einband und verwandte Dinge. Ratgeber für Besteller und Facharbeiter. Leipzig: F. A. Brockhaus 1837. 144 S. m. 46 Abb. HIw. NM S.40. Nr. 74 Dienstag, den 29. März 1988 259
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