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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1937
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- 1937-11-20
- Erscheinungsdatum
- 20.11.1937
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Namen Deutsches Museum für Buch und Schrift, kurz Buchmuseum, erhielten. Damit begann für ihn die zweite Etappe seines Wirkens, das bisher der Schrift, zumal der Kurzschrift gegolten hatte, und nun dem gesamten Schrift- und Buchwesen gewidmet war. Vom 1. August 1913 bis zum 31. Dezember 1928 hatte Albert Schramm die Stellung des Buchmusearmdirektors inne, und diese Jahre waren schwer und ungewöhnlich in jeder Beziehung. Sofort bei seinem Amtsantritt wurde er gleichzeitig ehrenamtlicher wissen schaftlicher Direktor der großen Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik, der sogenannten Bugra, in deren Zeichen Leipzig 1914 stand. Dann kamen Krieg, Revolution, Inflation. Ganz allein, seiner wissenschaftlichen Mitarbeiter beraubt, die ihr Leben dem Vaterland zum Opfer brachten, »mißte Albert Schramm neben seiner eigentlichen Arbeit im Museum die Bugra auflösen und ab- räumen, wobei es ihm gelang, vieles, was dort ausgestellt war, als Stiftung und Geschenkgabe für das Museum zu erhalten, sodaß dieses mit einem Male einen stattlichen Umfang annahm. Schöpferisch wie als Organisator und als Verwalter war er auch als Schriftsteller. Zahllos sind seine Aufsätze über das Schrift- und Buchwesen. Ein beliebtes Lehrbuch wurde der bei Quelle L Meyer erschienene Band Schreib- und Buchwesen einst und jetzt. Zum lutherischen Weltkonvent von 1923 schuf er die Festschrift der Illustration der Lutherbibel. Die illustrierten Bibeln der Jnkunabel- zeit hat er gesondert behandelt. Sein Hauptwerk aber ist der B i l d e r- schmuck der Frühdrucke bei Hiersemann; von dem auf 28 Bände berechneten unvergänglichen Riesenwerk liegen bisher 20 mächtige Bände vor. Der Krieg bot ihm Stoff zu einer Zusammen stellung aller Kriegszeitungen, soweit er ihrer habhaft werden konnte, und des Kriegsnotgeldes, ferner zu einer eigenen Kriegszeitschrift: Die Heimatpost. Er war ferner der Gründer und Herausgeber des Jahrbuches der deutschen Museen, dessen neuen Jahrgang er noch kurz vor seinem Tode abschloß, er war der Bearbeiter der Biblio graphie der Museumskunde, des 1929 erstandenen amtlichen Organs des deutschen Mufeumsbundes. Mit dem 1. Januar 1929 schied Albert Schramm vom Buch museum und übernahm am selben Tage die Leitung der auf seine Anregung gegründeten Bibliothekarschule. Hunderte von dankbaren Schülern und Schülerinnen waren in seinen Vorlesungen und Vor trägen, auf seinen Führungen und Studienreisen. Albert Schramm war ein echter Sohn des Wllrttembevger Landes, den er nie verleugnet hat in seiner temperamentvollen Beweglichkeit, ein wackrer Schwabe, der sich nit forcht, sondern aufrichtig und ge rade seine Meinung sogt, auch dann, wenn er damit aneckt, viel zu ehrlich, um die Sprache dazu zu mißbrauchen, seine Gedanken zu verbergen. Er ist immer ein natürlicher Mensch gewesen und ein natürlicher Mensch geblieben, umgänglich und zugänglich, gleich auf geschlossen Menschen und Problemen gegenüber, in keiner Weise eng oder «inseitig, ein großer Anreger, genau so fesselnd in der Unter haltung wie in der Vorlesung. Seine ermutigende Güte durften alle spüren, seine freundliche Hilfsbereitschaft viel« erfahren. Kurz bevor die Internationale Gesellschaft für Schrift- und Buchkunde, die ihn zu ihrem Präsidenten gewählt hatte, zu ihrer Tagung zusammentrat, schied ihr Gründer in Tübingen, wo er seine letzten Jahre verbracht hatte. Auf dem Friedhof, auf dem Uhland, Hölberlin, Hermann Kurz, Silcher und viele berühmt« Männer und Frauen ruhen, hat dieser schöpferische Kämpfer seine letzte Ruhe stätte gefunden. Aus dem graphischen Gewerbe Ende Oktober ist der Vorstand des Deutschen Buch drucker-Vereins neu zusammengesetzt worben. Vereinsvorsitzen der: Albert Frisch-Berlin; stellvertretende Vorsitzende: Fritz Oster- christ-Nllrnberg, Ludwig Wols-Miinchen und Direktor August Lorey- Berlin; Vereinsrechnungsstihrer: Heinz Nebelthau-Berlin; stellver tretender Vcreinsrechnungssührer: Max Schröder-Berlin; Beisitzer im Vereinsbcirat: Heinz Ashelm-Berlin und Franz Nutzen-Mainz; Vor sitzender des Wirtschastsamtes: Hosrat Siegfried Weber-Leipzig; Vor sitzender des Berechnungsamtes: vr. Franz Vogtmann-Berlin. Ferner gehören dem Vorstand an die Bezirksvorsitzenden Kurt v. d. Nüll- Königsberg i. Pr., Paul Will-Breslau, Direktor August Lorey,Berlin, Job-Wilhelm v. Oltzewski-Stettin, Paul Meyer-Hamburg, Wilhelm Wundram-Bremen, Karl Kiinstler-Köln-Miilheim, Wilhelm Breiden- ftein-Kranksurt a. M., Paul Dietsch-Weimar, Ludwig Devrient- Leipzig, Alexander Olbenbourg-Miinchen, Frltz Klett-Stuttgart und Fritz Wilms-Kaiserslaulern. Der Verband Deutscher Ossset- und Stein druck e r e t e n e. B. (Sitz Leipzig) hielt am 9. und 19. Oktober d. I. in Eisenach seine diesjährige Hauptversammlung ab, die mit einer Arbeitstagung der Fachgruppe 2 Nachdruck) verbunden war. Der Sitz dieser Fachgruppe ist gleichfalls in Leipzig. Verbandsvorsitzenber und Fachgruppenleiter Handclskammerpräsident Rudolf Scholz berichtete Uber die Umorganisation der Fachgruppe in achtzehn Bezirke; der Ver band gliedert sich jetzt in vier Kreise — mit dem Sitz in Leipzig, Berlin, Dlisscldors und München. Rechtsanwalt und Hauptgeschäfts- führer vr. Schubert erstattete für Verband und Fachgruppe den Ge schäftsbericht. Erwähnenswert ist vor allem das gute Funktionieren der Marktregelungsvercinbarung. Hinsichtlich des Ausbildung?- und Prlisungswesens werden im Flachdruckgcwerbe voraussichtlich vierzehn Lehrberufe gebildet werden. Gemessen an der Maschinenkapazität des Flachdruckgewerbes rechnen und kalkulieren jetzt 71,5°/° nach dem RKB.-System. Mit einer einheitlichen Regelung der Zahlungs- und Lieferungsbedingungen ist in nächster Zeit zu rechnen. Aus dem Bericht von Hans Garte über die Ogra ist zu entnehmen, daß rund 1899 Firmen mit etwa 2789 Steindruckschnellpressen und etwa 1739 Ofsset- pressen betreut wurden; sitr das Berichtsjahr beträgt der Zugang an Offsetmaschinen etwa sechzig. Die von der Fachgruppe 5 Industrielle Buchbinderei der Birtschastsgruppc Druck und Papierverarbeitung erfaßten Ab teilungen Lohn- und Verlagsbinderei, Gesang- und Gebetbücherfabri kation sowie Alben- und Mappenherstellung hielten vor kurzem in Erfurt unter dem Vorsitz des Fachgruppenleiters Heinz Ashelm- Berlin eine Arbeitstagung ab. Geschäftsstihrer vr. Köther-Bcrltn be richtete u. a. über die wichtigsten Arbeiten der Fachgruppe z. B. auf dem Gebiete der Rohstossbewirtschastung, der Sicherung der Heftdraht versorgung, der Räumung verlegerisch nicht mehr verwertbarer Lager bestände bei den Buchbindereien, der Berechnung von Lager miete usw. Präsident vr. SeeIiger - Leipzig wies in seinem Vor trag auf die wichtige Stellung hin, die die industrielle Buchbinderei im Rahmen der Wirtschastsgruppe Druck und Papierverarbeitung und im Rahmen der gesamten Wirtschaft einnimmt. Zu der viel umstrittenen Krage der Bezahlung von Probe drucken und Entwürfen, über die wir schon öfters berichtet haben, hat kürzlich das Landgericht München s12 S. 117/37) Stellung genommen. Auf Grund des H 932 BGB. hat das Gericht die Ver pflichtung zur Bezahlung von Entwürfen anerkannt. Es handelte sich im gegebenen Falle um verlangte Entwürse zur Herstellung von Re- klametaseln. Die Entwürfe gingen nach der Ansicht des Gerichts nach Umfang und Wert über den Rahmen eines bloßen Angebotes hinaus; diese »Vorarbeiten« seien zum Gegenstand eines Vertrages gemacht worden und konnten den Umständen nach nur gegen Vergütung er wartet werden. Es habe sich um Entwürfe von einem gewissen künst lerischen Wert gehandelt, was auch der verhältnismäßig hohe Preis zeige, den die Klägerin an den Kunstmaler sür die Skizzen zahlte. Sache der Beklagten sei es gewesen, eindeutig zum Ausdruck zu bringen, daß sie eine Vergütung für die Entwürfe nicht leisten wolle. Das sei nach den Aussagen der Zeugen keinessalls geschehen. — Die Beklagte wurde zur Bezahlung von 69 RM sür drei Entwürfe verurteilt. Die Qualitätsverbesserung des auf der Setz maschine hergestellten Nachsatzes hat in den letzten Jahren zweisel- los erhebliche Fortschritte gemacht. Sehr unschön wirkt« z. B. im Ver gleich zum korrekt gesetzten Handsatz die weite Sperrung, d. h. das sogenannte Epationiercn des Maschinensatzes mit Viertelgevicrten. Zur Behebung dieses ikbelstandes sind z. B. bei der Linotype-Setz maschine Halbmillimeter-Spatien eingeführt worden, die etwas stärker sind als das im Handsatz für exakte Sperrung verwandte Ein punktspatium, auch Haarfpatium genannt. Halbmillimeter-Spatien können in jeder Linotype-Setzmaschine verwendet werden; es ist nur eine kleine Änderung am Ablegekasten dieser Setzmaschine erforder lich. Verleger, die besonderen Wert auf einen im Ausschluß gut aus geglichenen Maschinensatz legen, wollen nicht versäumen, der Druckerei die Verwendung von Halbmillimeter-Spatien für gesperrten Satz aus drücklich vorzuschreiben. — Der Verschönerung des Maschincnsatz- bildes bienen neuerdings auch gewisse Ligaturen und Logotypen, die namentlich das zu weile Abstehen des nächsten Buchstabens von T, V und W verhindern. SS»
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