Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.11.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-11-13
- Erscheinungsdatum
- 13.11.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19371113
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193711139
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19371113
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-13
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Hierzu sei bemerkt, daß sich der Sinn der Prcisabbanparole also nicht in einer bloßen Hcrunterzeichnung der Preise für vor handene Waren erschöpft. Es kommt vielmehr an auf die ver mehrte Erzeugung von Waren für den Bedarf der breiten Masse zu Preisen, die für ihren Geldbeutel erschwinglicher sind. Die Mengenkonjunktur soll noch gesteigert werden, damit Industrie, Handel und Verkehr auch bei niedrigeren Preisen den entspre chenden Ausgleich finden, ohne daß es sich für sie lediglich um eine Abgabe vom ruhenden Vermögen handelte. Abschreibung von den Lagerwcrten führte noch nicht zu den volkswirtschaftlich ge rechtfertigten Preisen, die auf lange Sicht das Ziel sind. Die natür liche Grenze bilden selbstverständlich die Selbstkosten, die aber einer ständigen Nachprüfung auf Grund der verbesserten All- gemcinlage bedürfen. Bon entscheidender Bedeutung ist dabei in erster Linie der übliche und an sich unentbehrliche Risikoausgleich. Durch die Don der nationalsozialistischen Revolution herbeige führte Stabilisierung aller Verhältnisse ist eben auch die Wirt schaft in ihren Risiken beträchtlich entlastet worden, zweifels ohne nicht überall in gleichem Maß. Wo das aber unverkennbar der Fall ist, muß der Gesamtheit der dadurch mögliche Preis abbau zugute kommen. Daß sich das Ganze nicht auf einen Mehrverbrauch von Gütern auswirkt, deren Wiedcrbcschaffung unsere Devisenlage einer weiteren Anspannung aussetzen müßte, dafür wird die entsprechende Verbrauchslenkung zu sorgen haben. Es ist zu hoffen und zu wünschen, daß sich der Mehrverbrauch unter diesem Gesichtspunkt vor allem auch den Gegenständen des Buchhandels zuwcndet, damit er ebenfalls wenigstens im Rah men des Möglichen in seinem Risiko erleichtert und in die Lage versetzt wird, durch gesteigerte Produktion bei entsprechender Ausnutzung der Kostendegression, die bei höheren Auflagen wirk sam werden kann, mit seiner Preiskalkulation den Forderungen der allgemeinen Entwicklung nachzukommen. Die Verantwor tung der Nation dem Buch gegenüber ist soeben wieder durch die »Woche des Deutschen Buches« klar hcrausgestcllt worden. Bon dieser Seite ist also dafür gesorgt, daß die Dinge den rich tigen Weg gehen können. Von größtem Einfluß ist für die Gesamtentwicklung die Ge staltung des Volkseinkommens. Eine Untersuchung über die Be triebsausgaben der Landwirtschaft im Wirtschaftsjahr 1986/3.7, die soeben vom Statistischen Reichsamt veröffentlicht wird (»Wirtschaft und Statistik« Nr. 20), hat besondere Bedeutung, da sie einen Eindruck von der Lage in diesem wichtigen Sektor der Nationalwirtschaft gibt. Die Betriebsausgaben der deutschen Landwirtschaft beliefen sich hiernach auf rund 6,3 Milliarden RM (ohne die nicht erfaßten allgemeinen Unkosten, die — roh ge schätzt — etwa 450 Will. RM ausmachen). Sie sind damit um rund 350 Will. RM höher als im Vorjahr und nm rund 800 Mill. RM höher als 1932/33. Eine Erhöhung gegenüber dem Vorjahr ist bei fast allen Ausgabeposten eingetrctcn. Unter Be rücksichtigung aller Unkosten kommt das Statistische Reichsamt zu folgender »Geldbilanz« der Landwirtschaft: Geldbilanz der deutschen Landwirtschaft Ver kaufs erlöse Veränderung des Schuldenstandes gegenüber dem des Vorjahres Be- triebs- ausga- ben') Verfü ins gesamt chare Ba derSelb- ständi- gen rmittel d. Lohn- u. Geh.- Empf. in Mill. RM 1932/33 . . 6405 — 200 4 573 1632 300 1332 1933/34 . . 7409 200 4580 2629 1300 1329 1934/35 - . 8302 — 300 4563 3439 2020 1419 IS3S/3Sft . 8698 100 4916 3682 2190 1492 1936/37^) 8861 ^ 0 5195 3666 2094 1572 Diese aus der Gegenüberstellung der Betriebsausgaben und der Verkaufserlöse der Landwirtschaft unter Berücksichtigung der Kreditbewegung ausgestellte Gcldbilanz der Landwirtschaft er gibt, daß die Höhe der verfügbaren Barmittel der in der Land wirtschaft Tätigen gegenüber dem Vorjahr wenig verändert ist. In der Aufteilung zeigt sich jedoch, daß die Lohn- und Gehalts empfänger 80 Mill. RM mehr verfügbar hatten als im Vorjahr; ') Betriebsausgaben zuzüglich 7"/» für die allgemeinen Unkosten, jedoch abzüglich Barlöhne und Bargehälter. — ft Vorläufig. einem leichten Rückgang der den Selbständigen zur Verfügung stehenden Barmittel steht eine Zunahme an Investierungen gegenüber. Demgemäß wird auch der Buchhandel die Kaufkraft entwicklung der Landbevölkerung zu spüren bekommen haben. Das »reale Reineinkommen« der Lohn- und Gehaltsemp fänger hat sich nach dem Wochenbericht Nr. 42 des Instituts für Konjunkturforschung wie folgt entwickelt: 1. Reineinkommen in Mill. RM 2. Lebenshaltungs index 1928—100 3. Sp. 1 auf 2 uinge- rcchn.inMill.RM 1933 25491 77.8 32751 1934 27933 79.8 34985 1935 30288 81.1 37 330 1936 32666 82.1 39811 I.Halbj. 1937 17218 82.4 20895 Auch je Kopf des einzelnen Lohn- und Gehaltsempfängers liegt eine Steigerung um rund 8 °/° gegen 1928 vor. Demgemäß hat sich auch das Bild der allgemeinen Lage ge staltet. In den soeben erschienenen Halbjahresberichten zur Wirt schaftslage, die das Institut für Konjunkturforschung veröffent licht, wird für Deutschland eine Fortsetzung des wirtschaftlichen Aufstiegs sestgcstellt. Allerdings hat das Tempo der Frühjahrs- belcbung im Sommer 1937 nicht ungehalten; das liegt einesteils an Saisoneinflüssen, die sich im Sommer stets bemerkbar machen, ferner aber daran, daß der Produktionsapparnt in Deutschland längst in einem Maße ausgenutzt ist, daß weitere Steigerungen von neuen Investitionen abhängig werden. Diese aber sind vor allem durch die Anspannung der Rohstoffversorgung nur in be grenztem Maße möglich und müssen ans besonders wichtige durch die Mehrausgaben und den Vierjahresplan bestimmte Zwecke konzentriert werden. Dazu kommt als weitere Bremsung des Auf- slicgstcmpos die Knappheit an Arbeitskräften gerade auch für die Zweige, in denen eine weitere Steigerung der Produktion im übrigen möglich und wünschenswert wäre. Nimmt man 1928 als Basisjahr, so ergibt sich für die gewerbliche Gütererzeugung gegenwärtig ein Mehr von einem Fünftel; der Umsatzwert dürfte noch etwas hinter den in jenem Jahr erreichten 82 Milliarden Mark Zurückbleiben. Das Institut für Konjuktursorschung und die Korschungsstelle für den Handel beim RcichSkuratorium für Wirtschaftlichkeit legen folgenden gemeinsamen Bericht über die Einzelhandelsumsätze im August 1W7 vor: Tie Einzelhandelsumsätze der Monate Juli und August 1937 lassen sich nicht ohne weiteres mit dem Vorjahr vergleichen. Ran must beachten, daß die Sommerschlußverkäuse 1938 mit Rücksicht aus die Olympischen Spiele und den damit verbundenen Fremdenverkehr in einer Reihe von Städten (Berlin, Bremen, Hamburg usw.) in den August verlegt worden waren. In diesem Jahr fanden dagegen die Schlußverkäufe im ganzen Reich einheitlich in der Zeit vom 28. Juli bis 7. August statt. Dazu kom men die Besonderheiten des »Olympiade-Geschäfts«: Teilweise hatte die Olympiade eine starke Erhöhung der Umsätze gebracht, das gilt vor allem für die Plätze mit lebhaftem Fremdenverkehr. Doch war auf der anderen Seite in vielen Provinzorten das Elnzelhandelsgeschäft im August 1938 recht still gewesen. Das Verbrauchereinkommcn war anders als sonst ausgegeben worden, der Anteil für Rcisezwecke war stark gestiegen und dem Einzelhandel ein kleinerer Teil als üblich zugeflojsen. Wo das »Olympiade-Geschäft« sehr lebhaft war, liegen dementsprechend die dies jährigen Umsätze im allgemeinen nur wenig über Vorjahrshöhe, teil weise darunter; wo bas Geschäft im vorigen Jahr ruhig war, ergibt sich nun eine ziemlich lebhafte Zunahme. Im ganzen waren die Einzelhan delsumsätze im August 1937 um 8 v. H. höher als im Vorjahr. Faßt man die Monate Juli und August zusammen (was im Hinblick aus die teil weise verschiedene Lage der Sommerschlnstverkäuse ln den beiden Jahren berechtigt ist), so ergibt sich eine Zunahme um rund 19 v. H. gegenüber 1938. Das ist die gleiche Steigerung, die bereits während des vorigen Jahres und der ersten Halste dieses Jahres sestzustellen war. Die gleich mäßige und stetige Entwicklung des Einzelhandels hat sich also — bei gewisse» Verschiebungen von Monat zu Monat und den Unterschieden zwischen den einzelnen Geschäftszweigen — bis in die neueste Zeit fort gesetzt. Die Umsätze der Lebensmittelfachgeschäfte (überwiegend Betriebe ohne Frischobst und Krifchgemüsej haben !m August 1937 nur wenig zu- gcnommen; sie lagen um 2 v. H. über Vorjahrshöhe. Doch waren sie im Juli (mit 4- 9 v. H. gegenüber 1936) stärker als sonst gestiegen. Dies dürste sich in, wesentlichen dadurch erklären, daß der 1. August auf einen Sonntag siel und die Einkäufe sür diesen Tag (an dem vorangegangcnen 914
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder